Zehn Missverständnisse rund um die Gendersprache

Es gibt viele Missverständnisse rund um die Gendersprache. Hier sind zehn davon, jeweils mit dem Versuch einer Ausräumung. 1. Geschlechtergerechte Sprache ist geschlechtergerecht: Sogenannte geschlechtergerechte Sprache ist in der Praxis nicht geschlechtergerecht, sondern sexistisch, da männliche Formen oft wegfallen. 2. Geschlechtergerechte Sprache ist geschlechtsneutral: Sogenannte geschlechtergerechte Sprache ist häufig sexualisierend und nennt Geschlechter, wo sie keine Rolle spielen. 3. Sprache muss moralisch sein: Sprache dient in erster Linie nicht der Herstellung von Moral, sondern der Verständigung, und eine Ausrichtung an der Moral kann sie als System stören und ihre Funktion beeinträchtigen. 4. Haltung ist wichtiger als Zielerfüllung: Die Verwendung von Gendersprache an den Hochschulen, in den Medien und in den Verlagen beeinträchtigt Korrektheit, Präzision und Prägnanz, also die Voraussetzungen für erfolgreiches Wirken in diesen Bereichen. 5. Gendersprache kann Mitarbeitern und Mitgliedern vorgeschrieben werden: Die Verwendung von Sprache in Unternehmen und an Hochschulen sollte den amtlichen Rechtschreibregeln folgen (an Hochschulen braucht es einen objektiven Maßstab für die Bewertung studentischer Arbeiten) und ist ansonsten geschützt durch Persönlichkeitsrechte und die Wissenschaftsfreiheit. 6. Sprache entwickelt sich weiter: Natürliche Sprache entwickelt sich nicht durch Vorgaben weiter, schon gar nicht durch Vorgaben einer Minderheit, sondern durch den Sprachgebrauch einer Mehrheit, außer in totalitären Systemen. 7. Beim generischen Maskulinum sind Frauen nur mitgemeint: Das Genus, das missverständlich generisches Maskulinum genannt wird, meint kein bestimmtes Geschlecht (es meint auch keines mit) und ist geschlechtsneutral. 8. Studien zeigen, dass sich Frauen durch das generische Maskulinum nicht mitgemeint fühlen: Es handelt sich mehrheitlich um problematische Assoziationsstudien, und objektiv gesehen werden mit dem generischen Maskulinum alle angesprochen. 9. Das generische Maskulinum ist uneindeutig: Das Problem, dass die männliche Form gleich aussehen kann wie das generische Maskulinum, ist in der Praxis meist keines, da der Kontext für Eindeutigkeit sorgt. 10. Gendersprache ist eine harmlose Variante: Der Gebrauch von Gendersternchen, Doppelpunkt, Unterstrich etc. ist ein tiefgehender Eingriff in die Wortstruktur und führt zu grammatikalischen Fehlern, etwa bei der Deklination.

Abb.: Nicht die Sprache ändern, sondern die Wirklichkeit