Vom schlauen Hans zum klugen Lio

Im spektakulären Neubau des Landesmuseums Zürich fand am 29. September 2020 eine Tagung zum Thema „Künstliche Intelligenz in der Humanforschung – Wissenschaftliche, rechtliche und ethische Herausforderungen“ statt. Der Dachverband swissethics hatte die Mitglieder der kantonalen Ethikkommissionen der Schweiz eingeladen. Den Eröffnungsvortrag hielt Prof. Dr. Julia Vogt (ETH Zürich) über „Künstliche Intelligenz: eine wissenschaftliche Herausforderung in der Forschung“. Danach sprach Prof. Dr. med. Adrian Egli (Universitätsspital Basel) über „Herausforderungen künstlicher Intelligenz in der Mikrobiologie“. Am Rande ging er auf den „schlauen Hans“ ein, ein berühmtes Pferd, das angeblich rechnen konnte, aber eigentlich Reaktionen des Gegenübers auswertete. Nach der Pause ging es im Auditorium Willy G. S. Hirzel um „Apps, Algorithmen und Roboter in der Medizin: Haftungsrechtliche Herausforderungen“ – das Gebiet von Prof. Dr. iur. Corinne Widmer Lüchinger (Universität Basel). Sie unterschied zwischen Haftung bei Anwendung und bei Nichtanwendung. Den Abschluss bildete der Vortrag von Prof. Dr. oec. HSG Oliver Bendel (Hochschule für Wirtschaft FHNW) mit dem Titel „Therapie- und Pflegeroboter: Ethische Herausforderungen“. Er ging auf den „klugen Lio“ und andere Pflegeroboter ein, hielt ein Plädoyer für die Freiheit der Wissenschaft und warnte vor vorschneller ethischer und rechtlicher Regulierung in Forschung und Entwicklung. Das Programm kann hier aufgerufen werden.

Abb.: Der kluge Lio