Über die Öffentlichkeit

„Die Öffentlichkeit ist der Bereich der Gesellschaft, der der Allgemeinheit offen steht und dem Austausch und der Verständigung in grundsätzlichen Angelegenheiten dient. Sie kann als Gegenstück zur Privatsphäre gedacht werden, zu der sie allerdings mannigfache Beziehungen unterhält, wie auch bei Jürgen Habermas (‚Strukturwandel der Öffentlichkeit‘) deutlich wird, der sie als Sphäre der zum Publikum versammelten Privatleute auffasst. Die Massenmedien und die sozialen Medien tragen zu Transparenz, Informiertheit und Aufgeklärtheit (in) der Öffentlichkeit bei, durch Haltungsjournalismus und Falschnachrichten freilich auch zum Gegenteil. Über Diskurse bildet sich die öffentliche Meinung und werden politische Entscheidungen vorbereitet.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel, der am 18. Mai 2022 im Gabler Wirtschaftslexikon erschienen ist.  Am Ende heißt es: „Nancy Fraser bemerkt in ‚Die Transnationalisierung der Öffentlichkeit‘, einer Replik auf Jürgen Habermas, der Zugang zur öffentlichen Debatte bestehe keineswegs für die Gesamtheit. Man verwehre ihn u.a. Frauen und Minderheiten aller Art. Tatsächlich wurde den weiblichen Mitgliedern mancher Gesellschaften die Privatsphäre zum Gefängnis, aus dem sie kaum in die Freiheit der Öffentlichkeit gelangen können. Die Funktion der Medien bei der Herstellung von Öffentlichkeit untersucht die Medienethik, die der Öffentlichkeit für die Entwicklung der Politik die Politikethik und die der Öffentlichkeit für die Gestaltung der Wirtschaft die Wirtschaftsethik (etwa mit Blick auf Verbraucherzentralen und -verbände).“ Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/oeffentlichkeit-123978 aufgerufen werden.

Abb.: Auch Parks sind Orte der Öffentlichkeit (Foto: Stefanie Hauske)