Neuer Band „Wissenschaftsfreiheit: Warum dieses Grundrecht zunehmend umkämpft ist“

Artikel 5 Absatz 3 Satz 1 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland bestimmt: „Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.“ Ähnlich lautet Artikel 20 der Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft: „Die Freiheit der wissenschaftlichen Lehre und Forschung ist gewährleistet.“ Artikel 17 des Staatsgrundgesetzes über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger schützt in Österreich die Freiheit der Wissenschaft („Die Wissenschaft und ihre Lehre ist frei.“). Allerdings wird in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz die Wissenschaftsfreiheit – die Forschungs-, Lehr- und Lernfreiheit umfasst – immer mehr verletzt, durch Vorgaben von Hochschul- und Studiengangleitungen, durch Sprachleitfäden für Mitglieder der Hochschulen und durch Druck von Aktivisten. Im Nomos-Verlag ist der Band „Wissenschaftsfreiheit: Warum dieses Grundrecht zunehmend umkämpft ist“ erschienen. In der Verlagsinformation heißt es: „Im letzten Jahrzehnt hat sich, was die Wertschätzung und Definition von Wissenschaftsfreiheit betrifft, eine wachsende Kluft an Hochschulen aufgetan. Auf der einen Seite stehen diejenigen, für die Wissenschaftsfreiheit ein grundsätzlich schützenswertes individuelles Grundrecht ist. Ihnen gegenüber stehen diejenigen, die den Schutz von Forschung und Lehre unter einen weltanschaulichen Vorbehalt stellen. Insbesondere identitätspolitisch motivierte Hochschulangehörige greifen zu den Mitteln der moralischen Diskreditierung, sozialen Ausgrenzung und institutionellen Bestrafung, um ihre Weltsicht durchzusetzen. Dieser Band analysiert die Erscheinungsformen und Folgen dieser politisierten und moralisierten Wissenschaftsausrichtung.“ (Verlagsinformation Nomos) Die Beiträge stammen von Russell A. Berman, Christian von Coelln, Michael Esfeld, Marie-Luisa Frick, Barbara Holland-Cunz, Sandra Kostner, Stefan Luft, Arne Pautsch, Inken Prohl, Richard Traunmüller, Vojin Saša Vukadinović und Alexander Zinn. Das Buch kann über www.nomos-shop.de/isbn/978-3-8487-8429-5 bezogen werden.

Abb.: Auch in der Schweiz ist die Wissenschaftsfreiheit bedroht

Aufgaben und Grenzen einer Universität

Was ist eigentlich eine Universität? Dieser Frage geht Oliver Bendel in seinem neuen Beitrag für das Gabler Wirtschaftslexikon nach. Am Anfang heißt es: „Die Universität bietet in Deutschland, Österreich und der Schweiz wie die Fachhochschule deutsch- und englischsprachige Bachelor- und Masterstudiengänge an und dient der Ausbildung (zuweilen auch der Weiterbildung). Sie ist der Grundlagenforschung verpflichtet, wobei sie die Anwendungsforschung einbeziehen kann und betont werden muss, dass eine strikte Trennung zwischen diesen oft nicht möglich und sinnvoll ist.“ Am Ende des Beitrags wird auf Bereichsethiken wie Informationsethik, Wirtschaftsethik und Wissenschaftsethik eingegangen, die z.T. auch an Universitäten gelehrt werden, und auf ihre Bedeutung für diese selbst hingewiesen. Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/universitaet-123062 aufgerufen werden.

Abb.: Die McKeldin Library an der University of Maryland