Wann kommen NAO II und Pepper II?

NAO und Pepper von Aldebaran – einem Unternehmen der United Robotics Group – sind Flaggschiffe der Sozialen Robotik. Der Kleinere erblickte 2006 das Licht der Welt (inzwischen liegt Version 6 vor), der Größere 2014. Bei Veranstaltungen an Hochschulen wie den Wahlmodulen zur Sozialen Robotik von Prof. Dr. Oliver Bendel an der FHNW oder in Unternehmen sind beide umschwärmt. Alle schätzen die karikaturenhafte Gestaltung und die natürlichsprachlichen Fähigkeiten. Und lachen sich tot, wenn sie Pepper streicheln und dieser sagt, er fühle sich wie eine Katze. Seit einiger Zeit gibt es Roboter mit zwei separaten Displays für die Augen, wie Alpha Mini, oder mit einem Display für den Mund, wie Navel. Unitree Go2 und Unitree H1 weisen eine erstaunliche Beweglichkeit auf. In der Community stellt sich die Frage, wann NAO II und Pepper II kommen, nicht als neue Versionen, sondern als neue Modelle. Allerdings ist es ein bisschen wie beim VW Käfer. Es ist sehr anspruchsvoll, einen Klassiker neu aufzulegen, und schnell sind alte Fans enttäuscht, wie sich beim New Beetle und Beetle II gezeigt hat. NAO II und Pepper II müssten ebenfalls zwei separate Displays für ihre Augen bekommen. Orientieren kann man sich an denjenigen von Navel, die plastisch wirken. Bei Pepper kämen zudem Displays für Mund und Wangen in Frage. Damit könnte er Mimik darstellen und rot werden, wenn man ihm ein Kompliment macht. Oder lächeln, wenn man ihn streichelt. Die Körper müssten ebenfalls generalüberholt werden. Beide Roboter sollten – hier ist Cozmo ein Vorbild – jederzeit lebendig wirken. Und beide sollten zumindest etwas greifen und festhalten können, wie ein Unitree H1 oder ein Figure 01. Zugleich muss man beide auf Anhieb wiedererkennen können. Wahrscheinlich hat man bei VW aus den Reaktionen enttäuschter Fans gelernt. Vielleicht sollte man sich zusammensetzen. Und 2025 einen Beetle III, einen NAO II und einen Pepper II auf den Markt bringen.

Abb.: Eine Studentin von Oliver Bendel mit NAO

Vortrag von Oliver Bendel bei der Innocare 2023

Pflegeroboter können als Serviceroboter und in vielen Fällen auch als soziale Roboter begriffen werden. Im Vortrag von Prof. Dr. Oliver Bendel bei der Innocare 2023 am 31. August 2023 im „Careum Auditorium“ in Zürich wurden die Ziele, Aufgaben und Merkmale geklärt, mehrere Prototypen und Produkte vorgestellt und, davon ausgehend, Überlegungen aus der Perspektive der Ethik angestellt. Pflegeroboter mögen zur persönlichen Autonomie beitragen und zugleich die informationelle Autonomie schwächen. Es ist wichtig, Serviceroboter und soziale Roboter im Gesundheitsbereich so zu gestalten, dass sie möglichst allen Anforderungen und Bedürfnissen gerecht werden und nützliche Werkzeuge für Pflegekräfte und Pflegebedürftige sind. Dabei können nicht zuletzt Disziplinen wie die Maschinenethik helfen. Am Ende seines Vortrags ging Oliver Bendel auf das Moralmodul ein, das im Kontext dieser Disziplin entstanden ist. Es nutzt ein Moralmenü, mit dem man über Schieberegler das Verhalten des Roboters beeinflussen kann. Die Version für Pflegeroboter wurde 2022 von Marc Heimann implementiert. Partner der Innocare 2023 waren United Robotics Group (URG), Arabesque, Achermann und HPE Aruba Networks.

Abb.: Oliver Bendel bei der Innocare 2023 (Foto: Nici Jost)

Plato und Temi im „Careum Auditorium“

Am 31. August 2023 fand im „Careum Auditorium“ in Zürich die Innocare 2023 statt. Bei dem Event zu Pflegerobotern sprachen Prof. Dr. Oliver Bendel, Sylvia Stocker, Alexander Pröll, Prof. Dr. David Matusiewicz, Beat Sommerhalder und Sari Wettstein. Partner der Veranstaltung waren United Robotics Group (URG), Arabesque, Achermann und HPE Aruba Networks. Die Vorträge wurden von zwei Avataren angekündigt. Ein Pepper-Roboter von Arabesque assistierte auf der Bühne und begann mit dem einen oder anderen Referenten ein Gespräch. So fragte er Oliver Bendel, ob er Gefühle für ihn habe. Der Informations- und Maschinenethiker betonte, dass Pepper selbst keine Gefühle habe (sondern nur zeige), der Roboter aber natürlich sein Herz höher schlagen lasse. In den Pausen konnten die ca. 100 Besucher mit zwei weiteren Pepper-Modellen von URG, zwei Plato-Modellen von URG und einem Temi von Arabesque interagieren und kommunizieren. Plato wurde zunächst als Alternative zu Transport- und Servierrobotern wie BellaBot lanciert, ist inzwischen aber auch in Pflegeheimen und Krankenhäusern zu finden. Er bringt verlässlich Abfall und Getränke von A nach B. Für heikle Transporte kann man auch geschlossene Systeme wie Relay von Savioke heranziehen. Plato gehört zu den Servicerobotern, die soziale Merkmale und Fähigkeiten erhalten haben – ein Trend, den Oliver Bendel immer wieder beschreibt. Weitere Informationen über inno-care.ch.

Abb.: Plato serviert Häppchen im Foyer