Das Buch „Soziale Roboter“ (Hrsg. Oliver Bendel) hat 200.000 Downloads erreicht, nach nur eineinhalb Jahren. Es besteht aus fünf Teilen: „Grundlagen, -begriffe und -fragen“, „Soziale Robotik und andere Disziplinen“, „Gestaltung, Interaktion und Kommunikation“, „Anwendungsbereiche sozialer Roboter“ und „Die Zukunft sozialer Roboter“. Es sind, das Vorwort mitgezählt, 30 Beiträge, mit ca. 35 Abbildungen, bei ca. 570 Seiten. Der Untertitel lautet: „Technikwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche, philosophische, psychologische und soziologische Grundlagen“. Mit dabei sind führende Experten und Expertinnen der Sozialen Robotik, der Robotik, der Künstlichen Intelligenz, der Soziologie, der Psychologie und der Philosophie. Sie lehren und forschen an Hochschulen in der Schweiz, in Deutschland, in Österreich, in Dänemark und in Schweden. Auch ein Hersteller ist vertreten, der über den Einsatz seines Produkts berichtet. Das Fachbuch ist Ende 2021 bei Springer Gabler erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 heruntergeladen oder bestellt werden. Zudem ist es in jeder Buchhandlung verfügbar.
Abb.: Oliver Bendel mit Pepper (Foto: Sara Zarubica)
Am 9. Juni 2023 ist die elektronische Version des Buchs „Assistive Technologien, technische Rehabilitation und Unterstützte Kommunikation“ erschienen. Einen Tag später folgte die gedruckte Ausgabe. Die Herausgeber sind Martin Groß, Birgit Hennig, Stefan Kappel und Frank Wallhoff. Enthalten ist darin der Beitrag „Therapieroboter aus ethischer Sicht“ von Oliver Bendel. Aus dem Abstract: „Der vorliegende Beitrag geht auf Therapieroboter ein. Diese werden wie Pflegeroboter als soziale Roboter verstanden. Es werden die Ziele, Aufgaben und Merkmale geklärt, es werden Beispiele gegeben, sowohl aus der Psychotherapie als auch aus der Ergo- und Physiotherapie, die etwa der orthopädischen und sportmedizinischen Rehabilitation dienen können, und es findet eine Diskussion aus Sicht der klassischen Bereichsethiken und der Maschinenethik statt. Deutlich wird, dass manche Antworten bereits heute geliefert werden können, andere jedoch noch empirischer Forschung und analytischer Arbeit bedürfen. Nicht zuletzt hängen einige von der sich entwickelnden Praxis ab, etwa davon, welche Rolle der Therapeut und Betreuer in Zukunft spielt, welcher Art die Therapieroboter sind und welche Verbreitung sie haben.“ Erwähnt werden – mit Blick auf Demente und Autisten – u.a. Paro, Keepon, QRrobot und Moxie. Das Buch ist über Springer oder eine beliebige Buchhandlung erhältlich.
Abb.: Paro beim Berliner Kolloquium 2019 (Foto: Daimler und Benz Stiftung)
Im Juni 2023 kommt das Buch „Assistive Technologien, technische Rehabilitation und Unterstützte Kommunikation“, herausgegeben von Martin Groß, Birgit Hennig, Stefan Kappel und Frank Wallhoff, auf den Markt. Darin enthalten ist der Beitrag „Therapieroboter aus ethischer Sicht“ von Oliver Bendel. Aus dem Abstract: „Der vorliegende Beitrag geht auf Therapieroboter ein. Diese werden wie Pflegeroboter als soziale Roboter verstanden. Es werden die Ziele, Aufgaben und Merkmale geklärt, es werden Beispiele gegeben, sowohl aus der Psychotherapie als auch aus der Ergo- und Physiotherapie, die etwa der orthopädischen und sportmedizinischen Rehabilitation dienen können, und es findet eine Diskussion aus Sicht der klassischen Bereichsethiken und der Maschinenethik statt. Deutlich wird, dass manche Antworten bereits heute geliefert werden können, andere jedoch noch empirischer Forschung und analytischer Arbeit bedürfen. Nicht zuletzt hängen einige von der sich entwickelnden Praxis ab, etwa davon, welche Rolle der Therapeut und Betreuer in Zukunft spielt, welcher Art die Therapieroboter sind und welche Verbreitung sie haben.“ Das Buch erscheint bei Springer und ist über den Verlag oder eine beliebige Buchhandlung erhältlich.
Abb.: Alpha Mini beim Yoga im Büro von Oliver Bendel
Beim „uDay 20: Innovation in der Pflege – gewusst wie!“ am 20. September 2022 an der Fachhochschule Vorarlberg hält Oliver Bendel die Keynote „Pflegeroboter aus ethischer Perspektive“. Aus der Beschreibung: „Pflege- und Therapieroboter können als Serviceroboter und in vielen Fällen auch als soziale Roboter begriffen werden. Im Vortrag von Professor Dr. Oliver Bendel aus Zürich werden die Ziele, Aufgaben und Merkmale geklärt und, davon ausgehend, Überlegungen aus der Perspektive der Ethik angestellt. Am Ende soll deutlich werden, welche Robotertypen und Prototypen bzw. Produkte es im Gesundheitsbereich gibt, welche Zwecke sie erfüllen, welche Funktionen sie übernehmen und welche Implikationen und Konsequenzen dies für den Einzelnen und die Gesellschaft hat. Pflegeroboter mögen zur persönlichen Autonomie beitragen und zugleich die informationelle Autonomie schwächen. Therapieroboter können die persönliche Leistung und Zufriedenheit steigern, in Einzelfällen aber auch die Menschenwürde verletzen. Es ist wichtig, Serviceroboter und soziale Roboter im Gesundheitsbereich so zu gestalten, dass sie möglichst allen Anforderungen und Bedürfnissen gerecht werden und nützliche Werkzeuge für Pflegekräfte und Pflegebedürftige sind. Dabei können nicht zuletzt Disziplinen wie die Maschinenethik helfen.“ Die Keynote beginnt um 9.15 Uhr. Das Programm kann hier heruntergeladen werden.
Abb.: Oliver Bendel bei einem Dreh mit 3sat an der FHNW (Foto: Sara Zarubica)
Am 17. März 2022 hält Prof. Dr. Oliver Bendel auf Einladung der Gesellschaft für Informatik (Regionalgruppe Mittelfranken) den Vortrag „Soziale Roboter: Beispiele und Herausforderungen“. Aus dem Ankündigungstext: „Prof. Dr. Oliver Bendel aus Zürich stellt in seinem Vortrag zunächst aktuelle Entwicklungen sozialer Roboter vor, wobei er auf Therapie, Pflege und Haushalt fokussiert. Er diskutiert dann technische und ethische Herausforderungen. In einem Exkurs geht er auf tierfreundliche Maschinen und das Verhältnis zwischen sozialen Robotern und Tieren ein.“ Der Informations- und Maschinenethiker hat zuletzt das Buch „Soziale Roboter“ veröffentlicht, an dem etwa 30 Autorinnen und Autoren mitgearbeitet haben, unter ihnen einige der bekanntesten Vertreter ihres Fachs. Vortrag und Diskussion dauern von 18:15 bis 19:45 Uhr. Weitere Informationen über rg-mittelfranken.gi.de/veranstaltung/soziale-roboter-beispiele-und-herausforderungen.
Abb.: Oliver Bendel bei einem Vortrag (Foto: Verdi)
Andrea Buzzis Podcast „E-Health Pioneer“ ist „der Business-Podcast für den digitalen Gesundheitsmarkt – ausgezeichnet mit dem Silber Award der VISION.A Awards 2021 in der Kategorie Bester Podcast Healthcare“ (Website The Medical Network). Ihre Interviewgäste sind – so die Website – Gründer, Innovatoren und Akteure im E-Health-Bereich. „Der Podcast regt den Dialog zwischen Unternehmen, Patienten und Ärzten an und verschafft digitalen Gesundheitsprodukten Gehör. Jeden zweiten Donnerstag erscheint eine neue Folge mit und für Gründer, Ärzte, Versicherungsunternehmen und alle Menschen, die jetzt und in Zukunft von digitaler Gesundheit profitieren werden.“ (Website The Medical Network) Seit dem 10. Februar 2022 ist der Podcast „Robben gegen den Pflegenotstand?“ mit Prof. Dr. Oliver Bendel zu hören. Der Informations- und Maschinenethiker geht auf Pflege- und Therapieroboter ein und vertritt die Meinung, dass diese Pflegekräfte und -bedürftige unterstützen können, aber keine Lösung für den Pflegenotstand sind. Helfen würden dagegen eine bessere Bezahlung und mehr Respekt. Der Podcast kann über themedicalnetwork.de/homepage-main/podcast/ aufgerufen werden.
Zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben am Buch „Soziale Roboter“ mitgewirkt. Von Stefanie Baisch und Thorsten Kolling stammt die Abhandlung „Roboter in der Therapie: Vom Demonstrator zum Psychotherapeuten“. Aus dem Abstract: „Bereits heute, aber dank des demografischen Wandels umso mehr in Zukunft, sind therapeutische Ressourcen begrenzt. Infolgedessen können nicht alle Menschen die physische, psychische oder kognitive Therapie bekommen, die sie benötigen, um trotz Beeinträchtigungen möglichst selbständig am alltäglichen Leben teilnehmen zu können. Roboter könnten die Therapie quantitativ wie auch qualitativ verbessern und mehr Menschen Zugang zu einer Therapie ermöglichen. Im vorliegenden Beitrag werden die verschiedenen Rollen und Funktionen, die die Roboter in unterschiedlichen Therapiebereichen einnehmen können, sowie empirische Belege für Akzeptanz, Wirksamkeit und Einflussfaktoren vorgestellt, soweit vorhanden. Dabei zeigt sich, dass selbst in den besser untersuchten Populationen (Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung, ältere Erwachsene mit und ohne Demenz) die Datenbasis sehr dünn ist und noch viele Fragen offenbleiben. Neben Potenzialen werden forschungs- wie auch praxisbezogene und ethische Problemfelder des Einsatzes sozialer Roboter im therapeutischen Bereich identifiziert.“ Das von Oliver Bendel herausgegebene Werk ist Anfang November 2021 erschienen und verzeichnet bereits 30.000 Downloads. Es kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.
„Die Changetagung 8 vom 27./28. Januar 2022 in Basel lotet aus, wie es um das Verhältnis von Kooperation, Verlässlichkeit und Steuerung in Zeiten der Digitalisierung bestellt ist.“ (Website Changetagung) Mit diesen Worten wird die nächste Ausgabe der Changetagung angekündigt. Eine der Keynotes stammt von Prof. Dr. Oliver Bendel und trägt den Titel „Sind soziale Roboter verlässliche Partner? Fünf Dimensionen des Gelingens und Scheiterns“. Aus dem Abstract: „Der Beitrag widmet sich zunächst der Definition und den Merkmalen sozialer Roboter und stellt Beispiele aus verschiedenen Bereichen vor. Soziale Roboter sind sensomotorische Maschinen, die für den Umgang mit Menschen oder Tieren geschaffen wurden. Beispiele sind Spielzeugroboter wie Cozmo, Therapieroboter wie Paro, Pflegeroboter wie Lio und P-Care sowie Sexroboter wie Harmony. Soziale Roboter gewinnen Menschen und Tiere mit wohlvertrauten Verhaltensweisen für sich. Aus technischer und funktionaler Sicht sind simulierte Emotionen und simulierte Empathie zur Erreichung des Nutzens für Menschen wichtig, ebenso aus psychologischer, wenn Beziehungen initiiert und etabliert werden sollen. Aus philosophischer und speziell ethischer Sicht stellen sich freilich auch Fragen zu Täuschung und Betrug sowie zur informationellen Autonomie. Genau diesen geht der Beitrag, ausgehend von den Merkmalen und Beispielen sozialer Roboter, dann nach. Er arbeitet heraus, wie soziale Roboter einerseits verlässliche Partner sind, andererseits das Gegenteil, da ihnen echte Emotionen und echte Empathie fehlen, sie nur ein simuliertes Gegenüber darstellen und sie dazu prädestiniert sind, uns unsere Geheimnisse zu entreißen.“ Das vollständige Programm ist hier einsehbar.
Pflege- und Therapieroboter können als Serviceroboter und in vielen Fällen auch als soziale Roboter begriffen werden. Im Vortrag von Oliver Bendel am 31. März 2021 für Careum werden die Ziele, Aufgaben und Merkmale geklärt und, davon ausgehend, Überlegungen aus Sicht der Ethik angestellt. Am Ende soll deutlich werden, welche Rolle und Position die Schweiz und Deutschland einnehmen, welche Robotertypen und Prototypen bzw. Produkte es im Gesundheitsbereich gibt, welche Zwecke sie erfüllen, welche Funktionen sie übernehmen und welche Implikationen und Konsequenzen dies für den Einzelnen und die Gesellschaft hat, in der Gegenwart und in der Zukunft. Pflegeroboter mögen zur persönlichen Autonomie beitragen und zugleich die informationelle Autonomie schwächen. Therapieroboter können die persönliche Leistung und Zufriedenheit steigern, in Einzelfällen aber auch die Menschenwürde verletzen. Es ist wichtig, soziale Roboter im Gesundheitsbereich so zu gestalten, dass sie möglichst allen Anforderungen und Bedürfnissen gerecht werden und nützliche Werkzeuge für Pflegekräfte und Pflegebedürftige sind. Weitere Informationen über www.careum-weiterbildung.ch.
Abb.: P-Care mit einer Pflegerin (Foto: Daimler und Benz Stiftung)
Ein Interview mit Prof. Dr. Oliver Bendel zu Pflegerobotern wurde am 4. Januar 2021 auf der Plattform Digitales Gesundheitswesen veröffentlicht. Die erste Frage von Heiner Sieger lautete: „Was werden soziale Roboter in der digitalen Pflegewelt der Zukunft können und was nicht?“ Die Antwort des Informations- und Maschinenethikers aus Zürich war: „In manchen Bereichen traut man sozialen Robotern zu wenig zu, in anderen zu viel. Das Ausziehen und Anziehen von Pflegebedürftigen sowie das verletzungsfreie Reichen von Nahrung wird vielleicht auch 2025 nicht beherrscht. Auch das Umbetten und Aufrichten wird wohl nur zusammen mit einer Pflegekraft geleistet werden können. Andere Tätigkeiten, wie Dinge holen, aufheben und reichen, Flaschen öffnen und Patienten einsammeln, sind für Modelle wie Lio schon heute Standard.“ Das ganze Interview kann über digitales-gesundheitswesen.de/oliver-bendel/ aufgerufen werden.
Abb.: Beim Berliner Kolloquium zu Robotern in der Pflege (Foto: Daimler und Benz Stiftung)
„Pflegebedürftige umbetten, Windeln wechseln, Gespräche führen: Bis sogenannte ’soziale Roboter‘ im Gesundheitswesen wirklich zur Entlastung beitragen können, wird es noch einige Zeit dauern. Doch das eine oder andere haben die digitalen Gesellen schon drauf. Aber auch, wenn manche sogar recht niedlich aussehen – spätestens bei den Emotionen kommen Pepper, Paula, Paro & Kollegen an ihre Grenzen.“ Mit diesen Worten beginnt ein Text von Heiner Sieger, der am 21. Dezember 2020 auf der Plattform Digitales Gesundheitswesen erschienen ist. Zu Wort kommen u.a. Prof. Dr. Oliver Bendel (Institut für Wirtschaftsinformatik an der Hochschule für Wirtschaft FHNW) und Prof. Dr. Jan Ehlers (Lehrstuhl für Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen an der Uni Witten/Herdecke). Der Beitrag kann über digitales-gesundheitswesen.de/soziale-roboter/ aufgerufen werden.
Abb.: Beim Berliner Kolloquium zu Robotern in der Pflege (Foto: Daimler und Benz Stiftung)
Der Careum Dialog 2020 in Zürich konzentriert sich, so die Website, „auf die Fragen der sozialen und emotionalen Interaktionen zwischen Mensch und Maschine im Gesundheits- und Pflegewesen“. „Die Veranstaltung will aufzeigen, wie intelligente Technologien nicht nur die Arbeit von Pflegefachkräften verändern, sondern auch den Bedürfnissen von pflegebedürftigen Personen und deren Angehörigen gerecht werden. Gemeinsam mit den Teilnehmenden sollen Pflegeszenarien für 2025 erarbeitet werden, die auch wichtige ethische Aspekte in den Blick nehmen.“ (Website Careum) Den ersten Fachvortrag am 13. Februar hält Prof. Dr. Oliver Bendel zum Thema „Was macht Roboter sozial?“. Der Informations- und Maschinenethiker geht auf die Nähe von Mensch und Maschine, soziale Interaktions- und Kommunikationsformen von Robotern und die Darstellung sowie die Erzeugung bzw. Verstärkung von Emotionen ein. Dabei wirft er auch ethische Fragen auf. Kathrin Janowski stellt den State of the Art sozialer Roboter im Gesundheitswesen dar. Die ethische Perspektive nimmt wiederum Prof. Dr. Effy Vayena, Professorin für Bioethik, ein. Prof. Dr. Jan Ehlers widmet sich „Pflegeszenarien 2025“, Prof. Dr. Marc Oliver Korn behandelt Emotionen aus technischer Sicht und fragt, „wie Maschinen lernen, menschliche Emotionen zu deuten“ (Programm Careum). Am 14. Februar gibt es weitere Vorträge. Informationen zur Veranstaltung mit dem Titel „Talk to me: Soziale Roboter im Gesundheitswesen“ sind über www.careum.ch/dialog20 erhältlich.
Abb.: Eine Berührung durch Menschen ist und bleibt wichtig
In dem Vortrag „Pflegeroboter aus Sicht der Ethik“ von Prof. Dr. Oliver Bendel am 15. Oktober 2019 an der Hochschule Konstanz geht es um Pflegeroboter, zudem um Therapie- und Operationsroboter. Es werden die Ziele, Aufgaben und Merkmale geklärt und, davon ausgehend, Überlegungen aus Sicht der Ethik angestellt. Am Ende soll deutlich werden, welche Robotertypen und Prototypen bzw. Produkte es im Gesundheitsbereich gibt, welche Zwecke sie erfüllen, welche Funktionen sie übernehmen, wie sich das Gesundheitswesen durch ihre Nutzung verändert und welche Implikationen und Konsequenzen dies für den Einzelnen und die Gesellschaft hat. Pflegeroboter mögen zur persönlichen Autonomie beitragen und zugleich die informationelle Autonomie schwächen. Sie sind letztlich weder Heilsbringer noch Vorboten des Weltuntergangs, sondern einfach Instrumente, die die eine oder andere Wirkung entfalten können. Der Vortrag findet im Rahmen der Ringvorlesung „Angewandte Ethik – Transdisziplinäre Einblicke in aktuelle Praxisfelder der Ethik“ statt. Weitere Informationen über www.htwg-konstanz.de/de/studium/ergaenzende-studienangebote/ethik-nachhaltigkeit/ethik-und-nachhaltigkeit/.
Abb.: Oliver Bendel in Berlin (Foto: Daimler und Benz Stiftung)
„Therapieroboter unterstützen therapeutische Maßnahmen oder wenden selbst, häufig als autonome Maschinen, solche an. Sie sind mit ihrem Aussehen und in ihrer Körperlichkeit wie traditionelle Therapiegeräte präsent, machen aber darüber hinaus selbst Übungen mit Gelähmten, unterhalten Betagte und fordern Demente und Autisten mit Fragen und Spielen heraus. Manche verfügen über mimische, gestische und sprachliche Fähigkeiten und sind in einem bestimmten Umfang denk- und lernfähig (wenn man diese Begriffe auf Computersysteme anwenden will).“ Mit diesen Worten beginnt der Beitrag „Therapieroboter“ von Oliver Bendel für das Wirtschaftslexikon von Springer Gabler, erschienen im November 2018. Auch die Perspektive der Ethik wird eingenommen: „Der Frage der Verantwortung widmen sich Informationsethik und Medizinethik sowie Roboterethik. Der Hersteller (respektive der Entwickler) muss, zusammen mit dem Heim oder der Anstalt bzw. einer sonstigen Einrichtung, die Verantwortung tragen und die Haftung übernehmen. Allerdings kann er sich darauf berufen, dass die Effekte insgesamt positiv sein mögen, und darauf beharren, dass Einzelfälle mit negativen Implikationen in Kauf zu nehmen und zu verkraften seien.“ Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/therapieroboter-100563 abgerufen werden.
Bei Spiegel Plus ist am 24. Mai 2018 der Artikel „Roboter als Altenpfleger – hier ist es bereits Realität“ von Stefan Schultz erschienen. Es wird auf Therapie- und Pflegeroboter eingegangen, wie sie etwa in der Schweiz eingesetzt werden. „Sie spielen mit Dementen und heben Senioren aus dem Bett: Was passiert, wenn Roboter immer mehr Aufgaben in der Pflege übernehmen? Eine Reportage aus einem der fortschrittlichsten Altersheime der Welt.“ (Spiegel, 24. Mai 2018) Dabei wird auch die Perspektive des Patienten eingenommen: „Für Irène Brehm, 65, ist es Liebe auf den ersten Blick. Fest hält sie die kleine Robbe im Arm, streichelt ihr Fell, liebkost ihre Schnurrhaare. Lacht, als die Robbe plötzlich losquiekt.“ (Spiegel, 24. Mai 2018) Zu Wort kommt mehrmals der in Zürich lebende Wirtschaftsinformatiker und Roboterphilosoph Oliver Bendel. Er hat im September 2017 für die Daimler und Benz Stiftung den Ladenburger Diskurs zu Pflegerobotern ausgerichtet – der dazugehörige Herausgeberband (Open Access) erscheint bei Springer im Herbst 2018. Der Artikel ist kostenpflichtig. Der Teaser kann hier gelesen werden.
Abb.: Demente werden immer häufiger mit Therapierobotern konfrontiert
„Pflegeroboter, so die Idee für die Zukunft, unterstützen oder ersetzen menschliche Pflegekräfte bzw. Betreuerinnen und Betreuer. Sie bringen und reichen Kranken und Alten benötigte Nahrungsmittel oder Medikamente, helfen ihnen beim Hinlegen und Aufrichten oder alarmieren den Notdienst. Beispiele für Prototypen mit solchen Fähigkeiten sind die Roboter Jaco, Cody, Robear, Twendy-One und Hobbit. Bei der Entwicklung maschineller Pflegesysteme sind derzeit vor allem Deutschland und Japan führend. Zu diesem aktuellen Thema fand der Ladenburger Diskurs ‚Pflegeroboter‘ statt, den der Informations- und Maschinenethiker Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz leitete.“ So beginnt der Beitrag auf den Seiten 26 und 27 im Jahresbericht 2017 der Daimler und Benz Stiftung, der im Frühjahr 2018 erschienen ist. Die Konferenz wurde vom 12. bis 13. September 2017 im Carl-Benz-Haus in Ladenburg bei Heidelberg durchgeführt. Bereits am 11. September traf man sich zum Abendessen. Der Jahresbericht kann hier heruntergeladen werden. Der Herausgeberband erscheint im Spätsommer 2018 bei Springer (Open Access).
Abb.: Vor dem Carl-Benz-Haus (Foto: Daimler und Benz Stiftung/Dorn)
Am 2. und 3. März 2018 findet die „3. KMG Jahrestagung“ im Ellington Hotel Berlin statt. Am zweiten Tag stehen „Roboter in Medizin und Pflege“ auf dem Programm. Den Auftakt macht Prof. Dr. Dr. h.c. Viola Vogel (Departement Gesundheitswissenschaften und Technologie der ETH Zürich) mit ihrem Vortrag über bakterielle Nanoroboter. Dann geht Dr. Sibylle Meyer (Leiterin des SIBIS-Instituts für Sozialforschung und Projektberatung) auf die Frage „Autonome Roboter für Pflege und Gesundheit: Segen oder Fluch?“ ein. Den Abschluss bildet Prof. Dr. Oliver Bendel (Dozent und Forscher am Institut für Wirtschaftsinformatik, Hochschule für Wirtschaft, Fachhochschule Nordwestschweiz) mit „Pflegeroboter und Assistenzsysteme in der Pflege – aus Sicht der Ethik“. Die KMG-Kliniken gehören nach eigenen Angaben zu den erfolgreichsten Gesundheitskonzernen im Nordosten Deutschlands. „Das 1991 gegründete Unternehmen baute auf der 100-jährigen Tradition des Kur- und Klinikbetriebes von Bad Wilsnack im Land Brandenburg auf und entwickelte sich seitdem dynamisch zu einem vielseitigen Dienstleister rund um die Gesundheit.“ (Website KMG)
Paro wird in der Therapie eingesetzt, etwa um Dementen und Autisten zu helfen. Unter dem Fell hat der Roboter, der einer Babysattelrobbe nachempfunden ist, verschiedene Sensoren, mit denen er Helligkeit, Temperatur, Geräusche sowie Berührungen registrieren kann. Er ist ein erinnerungsfähiges und selbstlernendes System. Er dreht den Kopf in die Richtung eines Sprechenden und reagiert auf seinen Namen, den man ihm beigebracht hat. Warum und wie löst Paro Gefühle in uns aus? Dieser Frage geht SRF in seiner Sendung „Input KOMPAKT: Wie die Roboter-Robbe Gefühle in uns auslöst“ vom 24. Januar 2018 nach. Zu Wort kommt auch der Informations- und Maschinenethiker Oliver Bendel, der in Zürich lebt. Er beschäftigt sich aus ethischer Sicht intensiv mit Operations-, Therapie- und Pflegerobotern. Zu Pflegerobotern hat er im September 2017 zusammen mit der Daimler und Benz Stiftung eine Konferenz durchgeführt. Das Buch zur Konferenz erscheint im Sommer 2018 bei Springer.
Villach in Kärnten war am 28. November 2017 die Bühne für Pflege- und Therapieroboter unterschiedlicher Art. Einige wurden erwähnt, andere vorgeführt. Die 9. Landesenquete widmete sich dem Thema “Menschen mit Behinderung und Robotics 4.0: Chancen & Risiken”. Prof. Dr. Robert Riener von der ETH Zürich sprach über „Robotik für Therapie und Assistenz – Möglichkeiten und Chancen“, Univ.-Doz. DI Dr. Michael Hofbaur von der Joanneum Research Forschungsgesellschaft über „Sichere Roboter – Herausforderungen im Kontext mit Menschen mit Behinderung“. Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW ging auf „Assistenzsysteme und Pflegeroboter aus ethischer Sicht“ ein. Veronika Schauer brachte zwei Therapieroboter mit, darunter Paro, und ging auf zwei Pilotprojekte mit Assistenzsystemen ein. Alle Vorträge, auch die später folgenden, wurden von Petra Plicka für das Publikum in Text und Bild zusammengefasst.
Am 11. Oktober 2017 findet der 10. Regensburger Intensivpflegetag statt. Prof. Dr. Martina Müller-Schilling (Universitätsklinikum Regensburg) und Dr. Tomáš Kural (Karls-Universität, Zweigstelle Pilsen) schreiben in ihrem Grußwort: „Erstmals in der nun 10-jährigen Geschichte unseres Intensivpflegetages sind wir ein internationales Organisatoren- und Schirmherrenteam und freuen uns den diesjährigen Pflegetag gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät der Karls-Universität Pilsen zu gestalten. Die Partnerstädte Pilsen und Regensburg haben vieles gemeinsam: ein großes kulturelles Erbe, sie stellen das Oberzentrum der Region auf beiden Seiten der Grenze dar und beide haben eine medizinische Fakultät, mit der wir den gegenseitigen Austausch und die Partnerschaft weiter stärken wollen.“ (Programm 10. Regensburger Intensivpflegetag) Es referieren u.a. Prof. Dr. Thomas Bein, Dr. Thomas Böttcher und Dr. Václav Liška. Prof. Dr. Oliver Bendel betrachtet Operations-, Therapie- und Pflegeroboter aus den Perspektiven von Maschinen- und Informationsethik. Weitere Informationen über http://www.uniklinikum-regensburg.de.
Es gibt unzählige Formulare für Patientenverfügungen. Allein für die Schweiz führt Kassensturz fünfzehn Organisationen mit eigenen Vorschlägen an. Die Übersichtstabelle kann bei SRF heruntergeladen werden. In der Regel fehlt ein Bezug zum Einsatz von Operations-, Pflege- und Therapierobotern. Dabei sind Operationsroboter weltweit im Einsatz, und Therapieroboter kennt man nicht nur in Japan, sondern auch in Deutschland und in der Schweiz. Offensichtlich müssen die Patienten damit klarkommen, ob sie wollen oder nicht. Gerade bei Therapierobotern wird es zwangsläufig Personen treffen, die urteilsunfähig sind. Bei Operationsrobotern wird dies seltener der Fall sein, wobei in der Zukunft sicherlich eine Ausweitung stattfindet und damit auch hier eine Patientenverfügung sinnvoll ist. Oliver Bendel, Informations- und Maschinenethiker, hat eine ergänzende Patientenverfügung entwickelt, die als Diskussionsbeitrag zu verstehen ist. Er ist der Meinung, dass Operationsroboter gute Dienste leisten und Pflegeroboter, die im Moment als Prototypen vorliegen, Pfleger entlasten und Patienten helfen können. Persönlich lehnt er einen Therapieroboter wie Paro ab, auch wenn dieser positive Effekte hervorbringen kann. Jeder sollte so wichtige Entscheidungen zum eigenen Leben zur richtigen Zeit treffen. Zur rechtlichen Verbindlichkeit in diesem Kontext bestehen noch keine Erkenntnisse. Das Formular kann hier bezogen werden. Hinweise werden über informationsethik@gmx.net entgegengenommen.
Am 2. Mai 2016 fand in Wien eine öffentliche Sitzung der österreichischen Bioethikkommission zum Thema „Von Mensch und Maschine: Roboter in der Pflege“ statt. Wegen des großen Andrangs war sie in den Kassensaal, wo früher Geldgeschäfte getätigt wurden, verlegt worden, einen prächtigen Saal der Bundesregierung. Zunächst trafen sich die Referenten zu einem Hintergrundgespräch mit Pressevertretern im Bundeskanzleramt am Minoritenplatz. Nach einem Mittagessen im Café Landtmann ging man in den Kassensaal hinüber. Die Vorsitzende der Bioethikkommission, Christiane Druml, eröffnete die Veranstaltung. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW referierte zu Maschinen- und Informationsethik und zu ethischen Fragen des Einsatzes von Pflegerobotern. Er ist der Meinung, dass diese die persönliche Autonomie von Patienten verbessern, aber auch deren informationelle Autonomie verletzen können. Mark Coeckelbergh, inzwischen an der Universität Wien tätig, fragte nach den Anforderungen in der Pflege und wie Pflegeroboter, auch aus Sicht der Maschinenethik, dazu passen, und Michael Decker vom KIT in Karlsruhe präsentierte ein aktuelles Projekt in diesem Bereich. Grundsätzliche Technologiekritik übte Jutta Weber von der Universität Paderborn. Markus Wohlmannstetter von der Krankenanstalt Rudolfstiftung nahm die Perspektive der Pflegerinnen und Pfleger ein. Ina Wagner, Mitglied der Bioethikkommission, fasste die Ergebnisse zusammen. Im Anschluss stellten Mitglieder der Kommission und der Öffentlichkeit eine Stunde lang ihre Fragen, wobei nicht nur teilautonome Pflege-, sondern auch autonome Kampfroboter thematisiert wurden, deren Einsatz ein älterer Österreicher forderte, während Oliver Bendel sich dagegen aussprach, obwohl sie, wie er erklärte, nicht plündern, brandschatzen oder vergewaltigen, also auch gewisse Vorteile hätten. Am Ende wurden die Referenten, die der Alpenrepublik ihre Erkenntnisse honorarfrei übermittelt hatten, mit einem kräftigen Applaus verabschiedet. Weitere Informationen und Fotos über www.ots.at/presseaussendung/OTS_20160503_OTS0014/bioethikkommission-diskutiert-den-einsatz-von-robotern-im-pflegebereich …