San Francisco verbietet Gesichtserkennung

„Als erste Stadt in den USA hat San Francisco den Einsatz von Gesichtserkennung durch Behörden verboten.“ (SPON, 15. Mai 2019) Dies meldet SPIEGEL ONLINE am 15. Mai 2019. „Die Gefahr, dass solche Technologien die Bürgerrechte verletzen können, überwiege die behaupteten Vorteile bei Weitem, entschied der Stadtrat der kalifornischen Metropole …“ (SPON, 15. Mai 2019) Der Einsatz von Gesichtserkennung drohe rassistische Ungerechtigkeit zu verschärfen und bedrohe „unsere Möglichkeit, frei von ständiger Beobachtung durch die Regierung zu leben“, heißt es laut SPON in dem Beschluss. „Die städtische Polizei und andere städtische Behörden dürfen gemäß der Entscheidung keinerlei Gesichtserkennungstechnologie erwerben, besitzen oder nutzen. Flughäfen oder andere von den Bundesbehörden betriebene Einrichtungen sind von dem Verbot ausgenommen. Kritiker argumentieren, Systeme zur Gesichtserkennung bedeuteten einen starken Eingriff in die Privatsphäre. Zudem drohe die Gefahr, dass Unschuldige fälschlich als Straftäter identifiziert werden könnten. Die US-Bürgerrechtsorganisation ACLU warnt, mit der Technologie könne die Öffentlichkeit wahllos und ohne konkreten Verdacht oder Anhaltspunkt flächendeckend überwacht werden.“ (SPON, 15. Mai 2019) Bei den AAAI Spring Symposia an der Stanford University war Gesichtserkennung immer wieder ein Thema gewesen.

Abb.: In einem Museum in San Francisco

Mit Robotern töten?

„Darf die Polizei mit Robotern töten?“ Dies ist der Titel eines Beitrags, der am 9. Juli 2016 auf Spiegel Online erschienen ist. „Nachdem ein Roboter den mutmaßlichen Heckenschützen von Dallas getötet hat, werden unbequeme Fragen laut: Wie und warum ist die Entscheidung gefallen? Bricht mit dem Einsatz von ferngesteuerten Maschinen in der Polizeiarbeit eine neue Ära an? Ist der Einsatz von tötenden Maschinen ethisch vertretbar und – wollen die USA das?“ (SPON, 9. Juli 2016) Zu Wort kommt u.a. Peter Asaro, der im März 2016 in Stanford zum Symposium zur Maschinenethik beigetragen und auch in der Roboterethik als Disziplin, die nach den Konsequenzen des Einsatzes von automatischen und autonomen Maschinen fragt, einen Namen hat. Gegenüber Bloomberg äußerte er: „Sobald das zu einem Standardverfahren wird, wird es auch in anderen Situationen eingesetzt werden, die nicht so deutlich sind wie dieser Fall.“ (SPON, 9. Juli 2016) Der Jurist Stoughton wies gegenüber dem gleichen Nachrichtendienst darauf hin, dass sich, ob bei Schusswaffen oder Elektroschockern, jedes Mal die Frage des angemessenen Einsatzes gestellt habe. „Ich glaube, wir werden ähnliche Gespräche über Roboter haben, die den Tod bringen.“ (SPON, 9. Juli 2016)

Abb.: Wer hat die Waffe in der Hand?