Ende Januar 2024 wurde der Artikel „‚Ick bin een Berlina‘: dialect proficiency impacts a robot’s trustworthiness and competence evaluation“ in Frontiers in Robotics and AI veröffentlicht. Autoren sind Katharina Kühne, Erika Herbold, Prof. Dr. Oliver Bendel, Dr. Yuefang Zhou und Prof. Dr. Martin H. Fischer. Mit Ausnahme von Oliver Bendel – er ist Professor an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in der Schweiz und assoziierter Forscher der Potsdamer PECoG-Gruppe – sind sie alle Mitglieder der Universität Potsdam. Zeitungen und Plattformen aus der ganzen Welt haben über die Studie berichtet, darunter solche aus den USA, Mexiko, Argentinien, Chile, Puerto Rico, Schottland und Deutschland. Auch deutsche Radiosender wie der MDR und der BR haben die Ergebnisse vorgestellt. Im November 2024 erschien ein Porträt der Wissenschaftlerin im Potsdamer Universitätsmagazin PORTAL Dieses kann hier heruntergeladen werden.
Das Wahlmodul „Soziale Roboter“ von Prof. Dr. Oliver Bendel fand vom 4. bis 6. November 2024 am Campus Olten statt. Als Gastreferentin konnte Tamara Siegmann (mit der Onlinepräsentation des Papers „Social and Collaborative Robots in Prison“) gewonnen werden. Sie machte den Anwesenden deutlich, dass jedes Mitglied der Hochschule einen Beitrag zur Forschung leisten kann. Vor Ort waren Pepper und NAO aus den Robo-Labs der FHNW sowie Unitree Go2, Alpha Mini, Cozmo, Furby und Booboo (aka Boo Boo) aus dem privat finanzierten Social Robots Lab von Oliver Bendel. Insbesondere Unitree Go2 – vom Dozenten auch Bao (chinesisch für „Schatz, Liebling“) genannt – und Booboo kamen gut an. Genmoor schreibt auf seiner Website: „Boo Boo is not just a toy. It is also the king of the planet Lonely …“ (Website Genmoor). Nach Angaben des Herstellers werden die Bewegungen von Booboo durch ein komplexes Steuerungssystem ermöglicht. „Therefore please be kind to Boo Boo, it is not an ordinary robotic pet. It could give you different responds according to your interaction.“ (Website Genmoor) Und die Studenten und Studentinnen war nett zu dem kleinen, pelzigen, schwarzen Roboter, der schnurren kann wie eine Katze und aussieht wie ein Meerschweinchen.
Das Wahlmodul „Soziale Roboter“ von Prof. Dr. Oliver Bendel wird auch im Herbst- und Frühjahrsemester 2024/2025 durchgeführt, vom 4. bis 6. November 2024 und vom 14. bis 16. April 2025 an der FHNW in Olten sowie vom 13. bis 15. Februar 2025 am Campus Brugg-Windisch (unter dem Titel „Soziale Roboter aus technischer, wirtschaftlicher und ethischer Perspektive“). Das eine richtet sich vor allem an angehende Wirtschaftsinformatiker, das andere an angehende Betriebsökonomen. Als Gastreferenten für die Herbstausgabe konnten Tamara Siegmann (mit der Onlinepräsentation des Papers „Social and Collaborative Robots in Prison“) und Andreas Urech (Vor-Ort-Präsentation von NAO) gewonnen werden. Vor Ort werden auch Pepper und NAO aus den Robo-Labs der FHNW sowie Unitree Go2, Alpha Mini, Cozmo, Furby und Booboo aus dem Social Robots Lab von Oliver Bendel sein. Als Tutorin steht Social Robotics Girl durchgehend zur Verfügung, ein GPT, das auf dieses Thema spezialisiert ist. Grundlagenwerke sind „Soziale Roboter“ (2021) und „300 Keywords Soziale Robotik“ (2021). Am Ende des Wahlmoduls entwerfen die Studenten und Studentinnen – auch mit Hilfe generativer KI – soziale Roboter, die sie nützlich, sinnvoll oder einfach nur anziehend finden. Die Wahlmodule werden seit 2021 angeboten und erfreuen sich großer Beliebtheit.
Die International Conference on Social Robotics (ICSR) wurde 2024 in Odense wie schon 2023 in Doha und 2022 in Florenz von einer ausgedehnten und sehenswerten Messe begleitet. Zugegen waren Roboter wie Navel (Navel Robotics), Furhat (Furhat Robotics), HospiBot (SDU Robotics, Universität zu Lübeck, Fachhochschule Kiel und weitere Partner) sowie TIAGo und TIAGo Pro (beide PAL Robotics). Furhat ist ein Kopf, in dessen Gesichtsmasken von innen Augen, Mund etc. projiziert werden. Es gibt unterschiedliche Gesichtsmasken, etwa von Erwachsenen, Kindern und Tieren. Ein Vorteil ist, dass überzeugend wirkende Mimik ohne die Hilfe von Motoren oder Displays umgesetzt werden kann. Verbunden ist der Roboterkopf mit einem Sprachmodell. Auf diese Weise kann er komplexe Gespräche führen und dabei umfangreiche Kenntnisse vorweisen. Erweitern kann man ihn zudem mit Perücken und Mützen – eine Form von Robot Enhancement.
Abb.: Der Furhat-Roboterkopf im Gespräch mit Tamara Siegmann
Die ICSR wurde 2024 in Odense wie schon 2023 in Doha und 2022 in Florenz von einer ausgedehnten und sehenswerten Messe begleitet. Vor Ort waren Roboter wie Navel (Navel Robotics), Furhat (Furhat Robotics), HospiBot (SDU Robotics, Universität zu Lübeck, Fachhochschule Kiel und weitere Partner) sowie TIAGo und TIAGo Pro (beide PAL Robotics). Navel ist einem kleinen Jungen nachempfunden. Seine Augen bestehen aus zwei Komponenten, einem Display und einem darüberliegenden Glas, das die Augen auf dem Display plastisch erscheinen lässt. Die Arme sind einfach gestaltet und können nach oben und unten bewegt werden. Dadurch können Freude und Bedauern ausgedrückt und Begrüßungen begleitet werden. Navel wird in Krankenhäusern und Pflegeheimen eingesetzt. Er erhielt 2024 den Digital Health Award (DGP) von Novartis. Die Medien berichten rege über ihn, etwa das ZDF in Terra Xplore – Jasmina Neudecker war 2023 im Gespräch mit dem Gründer der Firma, Claude Toussaint.
Abb.: Oliver Bendel bei der ICSR 2024 mit Navel (Foto: Tamara Siegmann)
Der Sammelband „Pflegeroboter“ – Herausgeber ist der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker Oliver Bendel aus Zürich – hat am 30. September 2024 eine halbe Million Downloads erreicht. Gezählt werden auf SpringerLink die Downloads des gesamten Werks sowie einzelner Kapitel. Dazu kommen Verkauf und Vertrieb über andere Plattformen und über Buchhandlungen (was in dieser Zahl nicht enthalten ist). Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass das im November 2018 erschienene Buch ein Standardwerk zum Thema ist. In den letzten Jahren hat Oliver Bendel immer wieder das Verhältnis zwischen Servicerobotern und sozialen Robotern untersucht. Zudem wies er darauf hin, dass immer mehr Serviceroboter soziale Merkmale und Fähigkeiten erhalten, etwa Augen und Mund oder Töne, mit denen sie Emotionen ausdrücken können. Der 2021 veröffentlichte Band „Soziale Roboter“ geht auf solche Zusammenhänge und Entwicklungen ein. Das Buch „Pflegeroboter“ wurde in seiner Open-Access-Variante durch die Daimler und Benz Stiftung ermöglicht. Es kann hier kostenlos heruntergeladen oder in gedruckter Form kostenpflichtig bei Springer und im Buchhandel bestellt werden.
Am 25. September 2024 war der erste Tag der KI & Robotics4Retail-Konferenz 2024 in Bonn. Sie ist Teil des „ECR Tag 2024“, der im World Conference Center stattfindet. „Zahlreiche Praxisvorträge geben einen Einblick in die momentan wichtigsten KI- und Robotics-Themen im Handel und liefern wichtige Anregungen für Projekte im eigenen Unternehmen“ – so heißt es auf der Website. Die Keynote hielt Prof. Dr. Oliver Bendel zum Thema „Serviceroboter aus technischer, ökonomischer und ethischer Perspektive“. Aus der Beschreibung: „Serviceroboter haben sich als Reinigungs-, Transport- und Sicherheitsroboter verbreitet. Als Saug- und Wischroboter sind sie im Haushalt, am Flughafen und auf der Hotelanlage anzutreffen. Als Transportroboter fahren sie in der Fabrik und in Lagerhallen umher, verkehren im Restaurant zwischen Buffet und Küche oder bringen in Städten die Bestellungen zum Kunden. In der Form sozialer Roboter beraten und bedienen sie uns in Shopping Malls oder unterhalten unsere Kinder, während wir einkaufen. Vor der Tür stehen universelle Roboter, menschenähnliche Maschinen, die morgens in Produktion und Logistik helfen, nachmittags den Garten umgraben und abends mit uns Tennis spielen. Verbunden werden sie mit multimodalen Sprachmodellen, die ihre Steuerung und Wahrnehmung ermöglichen bzw. verbessern. Der Vortrag stellt Anwendungsfälle der genannten Art vor, ordnet sie aus technischer, wirtschaftlicher und ethischer Perspektive ein und wirft einen Blick in die Zukunft.“ Weitere Informationen über www.robotics-konferenz.de.
Abb.: Oliver Bendel bei seiner Keynote (Foto: EHI Retail Institute)
Das Buch „Soziale Roboter: Technikwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche, philosophische, psychologische und soziologische Grundlagen“ (Hrsg. Oliver Bendel) hat am 12. Juli 2024 300.000 Downloads erreicht. Es besteht aus fünf Teilen: „Grundlagen, -begriffe und -fragen“, „Soziale Robotik und andere Disziplinen“, „Gestaltung, Interaktion und Kommunikation“, „Anwendungsbereiche sozialer Roboter“ und „Die Zukunft sozialer Roboter“. Es sind, das Vorwort mitgezählt, 30 Beiträge, mit ca. 35 Abbildungen, bei ca. 570 Seiten. Der Untertitel lautet: „Technikwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche, philosophische, psychologische und soziologische Grundlagen“. Mit dabei sind führende Experten der Sozialen Robotik, der Robotik, der Künstlichen Intelligenz, der Soziologie, der Psychologie und der Philosophie. Sie lehren und forschen an Hochschulen in der Schweiz, in Deutschland, in Österreich, in Dänemark und in Schweden. Auch ein Hersteller ist vertreten, der über den Einsatz seines Produkts berichtet. Das Fachbuch ist Ende 2021 bei Springer Gabler erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 heruntergeladen oder bestellt werden. Zudem ist es in jeder Buchhandlung verfügbar.
Abb.: Oliver Bendel mit QTrobot (Foto: Sarah Bestgen)
Bei der Jahrestagung des Instituts für Digitale Ethik (IDE) der Hochschule der Medien am 19. Juni 2024 konnte man soziale Roboter wie MiRo und Andrea sowie Serviceroboter von Atlatus bewundern. Andrea ist ein Projekt von Prof. Dr. Christian Becker-Asano von der Hochschule der Medien. Beim Design habe man sich – so steht es auf der Website – „bewusst für einen androgynen Androiden entschieden, um zu erforschen, wie Menschen auf unterschiedliche Geschlechter eines Roboters reagieren“ (Website Hochschule der Medien). In der Tat ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich, ob Andrea einen Mann oder eine Frau darstellen soll. Je nach Schminke, Perücke oder Kleidung – man mag hier von Robot Enhancement sprechen – kann sich aber ein Eindruck verfestigen. Weiter heisst es: „Andrea kann nicht stehen, aber, mit Druckluft versorgt, aufrecht sitzen.“ (Website Hochschule der Medien) Andrea wurde in Japan angefertigt. Interessant ist, dass dies die Augen zu verraten scheinen. Es ist die Vorstellung eines Menschen aus Europa – mit Einflüssen aus Japan. Androiden kommen ansonsten vor allem aus den USA – Hanson Robotics hat seinen Hauptsitz allerdings inzwischen in Hongkong – und aus China.
Bei der Jahrestagung des Instituts für Digitale Ethik (IDE) der Hochschule der Medien am 19. Juni 2024 konnte man soziale Roboter wie MiRo und Andrea sowie Serviceroboter der ADLATUS Robotics GmbH bewundern. MiRo ist ein sozialer Roboter, der von der britischen Firma Consequential Robotics in Zusammenarbeit mit der University of Sheffield entwickelt wurde. Er ähnelt je nach Perspektive einem Hasen oder einem Hund, ist also animaloid gestaltet. Er hat mehrere Sensoren, acht Freiheitsgrade und eine Simulationssoftware. Die Firma schreibt auf ihrer Website: „MiRo-E’s friendly pet-like appearance and qualities stand out and appeal to everyone. Providing a sophisticated and technically advanced platform that can be utilised in multiple departments. Introduce new students into Robotics and CS, broaden research topics potential, and provide a brilliant outreach and public engagement tool.“ Auf dem Boden begegnete der hasenartige Roboterhund immer wieder den Reinigungsrobotern der ATLATUS Robotics GmbH.
Bei der Jahrestagung des Instituts für Digitale Ethik (IDE) der Hochschule der Medien am 19. Juni 2024 – der IDEepolis 2024 – geht es um humanoide Roboter, soziale Roboter und Serviceroboter aller Art. Dabei wird sozusagen die Maschinenethik des deutschsprachigen Raums fast vollständig vertreten sein, in Person des Technikphilosophen und Wirtschaftsinformatikers Prof. Dr. Oliver Bendel („Handbuch Maschinenethik“ – Springer VS) und der Philosophin Prof. Dr. Catrin Misselhorn („Grundfragen der Maschinenethik“ – Reclam). Zudem referieren Prof. Dr. Armin Nassehi vom Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München und Prof. Dr. Christian Becker-Asano von der Hochschule der Medien (zugeschaltet aus Japan). Aus dem Forschungsprojekt ZEN-MRI (www.zen-mri.de) werden Ideen zur Gestaltung von Robotern im öffentlichen Raum vorgestellt. Im Rahmen der Tagung findet zudem die 20. Verleihung des Medienethik-Awards META statt, in deren Rahmen laut IDE herausragende journalistische Beiträge zum Thema Mensch-Maschine von einer studentischen Jury prämiert werden. Die Keynote von Oliver Bendel trägt den Titel „Es wird ein Mensch gemacht: Die Vision des universellen Roboters“. Die Jahrestagung wird von Prof. Dr. Petra Grimm und Prof. Dr. Oliver Zöllner durchgeführt. Das Programm ist hier abrufbar.
Das Paper „Robots at arm’s length: Unveiling the dynamics of interpersonal distance preferences in human-robot interactions“ von Katharina Kühne, Laura M. Zimmer, Melina Jeglinski-Mende, Oliver Bendel, Yuefang Zhou und Martin Fischer wurde bei der Robophilosophy 2024 angenommen. In der Studie geht es um den räumlichen Abstand zwischen sozialen Robotern und Menschen. Nach Ansicht der Autoren wirken sich die Ergebnisse auf die Gestaltung von sozialen Robotern und die Optimierung von Interaktionen aus, insbesondere in pädagogischen oder medizinischen Kontexten. Katharina Kühne ist Doktorandin der Potsdam Embodied Cognition Group (PECoG) an der Universität Potsdam. Sie hat ein Diplom in Sprachunterricht, einen Master in Linguistik und einen Master in Kognitionspsychologie. Betreut wird sie von Prof. Dr. Martin Fischer (Universität Potsdam, Leiter der PECoG) und Prof. Dr. Oliver Bendel (Hochschule für Wirtschaft FHNW, assoziierter Forscher der PECoG). Der Ergebnisse der Studie werden bei der Robophilosophy vorgestellt, die vom 20. bis 23. August 2024 in Aarhus stattfindet.
Abb.: Zwei Pepper-Roboter bei einer Veranstaltung in Zürich
Am 6. Juni 2024 leitete Prof. Dr. Oliver Bendel auf der LEARNTEC die Sessions mit den sozialen Robotern Alpha Mini und Navel jeweils mit einem Impulsvortrag ein. Der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker erklärte, dass soziale Roboter sensomotorische Maschinen sind, die für den Umgang mit Menschen und Tieren geschaffen werden. Er stellte sein Fünf-Dimensionen-Modell vor, das die Interaktion mit Lebewesen, die Kommunikation mit Lebewesen, die Abbildung (von Merkmalen) von Lebewesen, die Nähe zu Lebewesen und den Nutzen für Lebewesen umfasst. In diesem Zusammenhang ging er auf das Projekt „Alpha Mini für die Schule“ ein. Danach präsentierte er @llegra, einen Chatbot, der Vallader (ein Idiom des Rätoromanischen) beherrscht, und Social Robotics Girl, ein GPT, das er in seinem Unterricht einsetzt. Mit den Besuchern der Impulsvorträge war Oliver Bendel im Anschluss noch im angeregten Gespräch.
Abb.: Oliver Bendel bei einem seiner Impulsvorträge (Foto: Rainer E. Becker)
Novartis Deutschland hat am 7. Juni 2024 die Gewinner des Digital Health Award (DGP) 2024 bekanntgegeben, mit dem das Unternehmen einmal im Jahr innovative Gründer aus der Health-Tech-Szene fördert. In diesem Jahr überzeugte der Pflegeroboter Navel die Jury. Die mit insgesamt 60.000 Euro dotierten Preise wurden in Berlin an die Gewinnerteams überreicht. Den zweiten Platz belegte laut Pressemitteilung die digitale Plattform für Frauengesundheit namens Hermaid, auf den dritten Platz (Publikumspreis) wählten die Zuschauer das Gesundheitsfußballtraining der FitKick-Liga. Im Future Lab „Soziale Roboter und GPTs“ am 6. Juni 2024 auf der LEARNTEC konnte man mit Navel interagieren und kommunizieren. Zuständig dafür war Claude Toussaint von navel robotics aus München. Der Gründer und Geschäftsführer hatte den jungenhaften sozialen Roboter auf den Bildungskontext vorbereitet. So konnte dieser zu entsprechenden Fragen überzeugende Antworten geben. Dabei schaute er mit seinen plastisch wirkenden, lebensechten Augen den Benutzer an. Ansonsten wird Navel in Pflege- und Altenheimen sowie in Krankenhäusern eingesetzt.
Im Future Lab „Soziale Roboter und GPTs“ am 6. Juni 2024 auf der LEARNTEC konnte man mit Navel und Alpha Mini interagieren und kommunizieren. Zuständig dafür waren Claude Toussaint von navel robotics aus München und Rainer E. Becker von BECKER ROBOTICS aus Wuppertal. Drei Runden gab es hierfür, verteilt über den ganzen Tag. Eingeleitet wurden sie mit Impulsvorträgen von Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker stellte sein Fünf-Dimensionen-Modell für soziale Roboter vor, und er ging auf das Projekt „Alpha Mini für die Schule“ ein. Er präsentierte zudem @llegra, einen Chatbot, der Vallader (ein Idiom des Rätoromanischen) beherrscht, und Social Robotics Girl, ein GPT, das er in seinem Unterricht einsetzt. Mit am Stand waren auch Sünne Eichler und Sonja Rapp vom Steinbeis-Transfer-Institut. Sünne Eichler prägt die LEARNTEC seit Jahren und ist Mitglied des Kongresskomitees.
Abb.: Oliver Bendel mit Navel (Foto: Rainer E. Becker)
Im Future Lab „Soziale Roboter und GPTs“ am 6. Juni 2024 auf der LEARNTEC konnte man mit Navel und Alpha Mini interagieren und kommunizieren. Zuständig dafür waren Claude Toussaint von navel robotics aus München und Rainer E. Becker von BECKER ROBOTICS aus Wuppertal. Claude Toussaint, Gründer und Geschäftsführer, hatte den jungenhaften sozialen Roboter auf den Bildungskontext vorbereitet. So konnte dieser zu entsprechenden Fragen überzeugende Antworten geben. Dabei schaute er mit seinen plastisch wirkenden, lebensechten Augen den Benutzer an. Fasziniert war er auch von den Oberlichtern an der Decke und überhaupt vom Geschehen in Halle 2. Kurator des Future Lab zu sozialen Robotern und GPTs war Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Mit am Stand waren auch Sünne Eichler und Sonja Rapp vom Steinbeis-Transfer-Institut. Sünne Eichler prägt die LEARNTEC seit Jahren und ist Mitglied des Kongresskomitees.
Im Future Lab „Soziale Roboter und GPTs“ am 6. Juni 2024 auf der LEARNTEC kann man mit Navel und Alpha Mini interagieren und kommunizieren. Man kann sie etwa zu Bewegungen des Körpers veranlassen, ihre gestischen und mimischen Fähigkeiten bewundern oder mit ihnen ein Gespräch führen. Bei beiden Modellen handelt es sich um soziale Roboter, die auf dem neuesten technischen Stand sind und im Lernkontext eingesetzt werden können. Die drei Sessions leitet Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW mit seinem Impulsvortrag „Soziale Roboter und GPTs im Lernbereich“ ein. Die Ansprechpartner für die beiden Roboter sind Claude Toussaint von navel robotics aus München und Rainer E. Becker von BECKER ROBOTICS aus Wuppertal. Man hat zudem die Möglichkeit, mit einem GPT namens Social Robotics Girl zu kommunizieren, das Prof. Dr. Oliver Bendel in seinem Unterricht einsetzt.
Vom 4. bis zum 6. Juni 2024 findet die Learntec, die größte E-Learning-Messe und -Konferenz Europas, in Karlsruhe statt. Kurator des Future Lab zu sozialen Robotern und Virtual Learning Companions (VLCs) ist Prof. Dr. Oliver Bendel, der seit einem Vierteljahrhundert sogenannte Conversational Agents als verkörperte oder nichtverkörperte Entitäten erforscht. Um die Jahrtausendwende waren es vor allem Pedagogical Agents, die sein Interesse erregten. Inzwischen geht es u.a. um Pflege- und Therapieroboter, Lehrerroboter und Polizeiroboter sowie VLCs der zweiten Generation. Man wird auf der Learntec mit zwei sozialen Robotern interagieren und kommunizieren können, die den neuesten Stand der Technik darstellen. Zugesagt haben hierfür Navel Robotics und Becker Robotics. Zudem wird man an einer Station mit Social Robotics Girl chatten können, einem von Oliver Bendel entwickelten GPT. Videos und Impulsvorträge zu sozialen Robotern und Virtual Learning Companions vermitteln Wissen zum Thema und geben Einblicke in Projekte. Weitere Informationen gibt es ab Mai 2024 auf informationsethik.net und auf der Website der Learntec. Oliver Bendel hat bereits 2002 bis 2004 als Referent zum Programm beigetragen. Seit 2022 ist er wieder mit an Bord.
Abb.: Oliver Bendel bei der Learntec 2022 (Foto: Learntec)
Im privat finanzierten Social Robots Lab von Oliver Bendel finden sich Modelle wie Unitree Go2, Alpha Mini, Cozmo, Vector, Furby und Hugvie, zudem Roboterfische, Spielzeugroboter und Prototypen wie HAPPY HEDGEHOG. Und natürlich das Tamagotchi. Am 18. März 2024 bekam Furby Besuch von seiner französischsprachigen Freundin, die Regenbogenfarben bevorzugt. Im Blog von Hasbro wird erklärt: „Sobald zwei Furbys zusammen sind, können sie miteinander interagieren.“ (Blog Hasbro, 22. Juni 2023) Das Produkt wird seit 1998 von dem amerikanischen Unternehmen vertrieben. War es am Anfang ein Kultspielzeug, ist es heute bei Kindern wie bei Erwachsenen (den Kindern von damals) beliebt. Hasbro schreibt in seinem Blog: „Furby ist interaktiv und verfügt über mehr als 600 Reaktionen in Form von Sätzen, Liedern, Lichtsignalen und mehr.“ Er „reagiert zudem auf Umarmungen, Streicheleinheiten wie den Pelz kämmen und den Bauch kitzeln sowie auf das Füttern mit den enthaltenen Pizza-Anhängern“ (Blog Hasbro, 22. Juni 2023). Er beherrscht eine eigene Sprache, nämlich Furbisch. Für ihn herrscht immer „Dah-No-Lah“ („Partyzeit“). Entsprechend feierten die beiden Furbys im Büro von Oliver Bendel bis zum Umfallen.
Abb.: Furby und seine Freundin im Büro von Oliver Bendel
Oliver Bendel wurde im Februar 2024 von der Sonntagszeitung zu Pflegerobotern befragt. Zunächst ging er auf die bekannten Beispiele von Pflegerobotern und Robotern in der Pflege ein und erwähnte Lio und Navel. An einer Stelle blickte der Technikphilosoph in die Zukunft der Pflege: „Irgendwann werden sich universelle Roboter durchsetzen, auch Allzweckroboter genannt. Es gibt heute schon Vierbeiner für 1800 Dollar. Damit meine ich den Unitree Go2, den ich selbst in meinem privaten Social Robots Lab habe. Wenn man die fortgeschrittenen Varianten von ihm haben will, zahlt man allerdings bis zum Zehnfachen des Preises. Die Zweibeiner, die beliebige Arbeiten verrichten können, kosten nochmals wesentlich mehr, der Unitree H1 um die 90.000. Dafür kann man aber solche Roboter in ganz verschiedenen Bereichen einsetzen.“ Dazu gehört dann eines Tages auch die Pflege. Oliver Bendel veröffentlichte 2018 als Herausgeber das Buch „Pflegeroboter“. Es entwickelte sich schnell zum Standardwerk und kann heute auf SpringerLink fast eine halbe Million Downloads vorweisen. Der Artikel ist am 17. März 2024 unter dem Titel „Die Pflegeroboter werden es richten, aber nicht so bald“ erschienen.
Abb.: Lio mit einer Pflegebedürftigen (Foto: F&P Robotics)
LOOI von TangibleFuture soll ein sozialer Roboter für den Schreibtisch sein, ein sogenannter Desktop Companion. Es handelt sich um ein Kickstarter-Projekt, das auf großes Interesse stößt. Der Kern des Systems ist das eigene Smartphone. Auf dem Display werden Augen dargestellt, die – zusammen mit weiteren Funktionen – Emotionen ausdrücken können. Die Verbindung mit GPT ermöglicht die entsprechende Kommunikation. Nach Aussage der Firma ist auch eine „Persönlichkeit“ vorhanden. Eine mobile Plattform mit Rädern erlaubt die Bewegung auf dem Schreibtisch. Damit gewinnt LOOI Ähnlichkeit mit sozialen Robotern wie Emo, Loona, Cozmo und Vector. Die Integration von Smartphones und Figuren oder Plattformen ist nicht neu, wenn man an den Romo Smartphone Robot von Romotive und Hugvie aus den Hiroshi Ishiguro Laboratories denkt. Hier erscheint sie durchaus geglückt. Es ist allerdings nicht ganz klar, welchen Vorteil der bewegliche Körper hat, bis auf den durch ihn unterstützten Ausdruck von Emotionen. TangibleFuture ist nach eigenen Angaben ein Unternehmen, das sich auf interaktive Innovationen konzentriert und sich der Erforschung und Neugestaltung emotionaler Unterhaltungserlebnisse für Erwachsene widmet. Weitere Informationen über looirobot.com.
Abb.: Bei LOOI ist das Smartphone waagrecht angebracht (Bild: DALL-E 3)
Am 8. Dezember 2020 plädierte Prof. Dr. Oliver Bendel in seinem Vortrag „Ethische Dimensionen von Robotik in der Pflege“ im deutschen Bundesministerium für Gesundheit (BMG) für Roboterparks, in denen man realen Robotern begegnet. „Man kann auch spezifische Parks mit Robotern in der Pflege einrichten. Dort könnten zudem gedankengesteuerte Rollstühle, Exoskelette, Hightechprothesen etc. ihren Platz haben.“ In der Studie „Roboter, Empathie und Emotionen“ von 2021 spann der Technikphilosoph diesen Gedanken für die Schweiz weiter: „Um Menschen Maschinen näher zu bringen und eine kritische Einschätzung zu ermöglichen, ist der direkte Kontakt zu fördern, etwa mit Hilfe von Roboterparks.“ Zudem brauche es „einschlägige Weiterbildungen für (fachfremde) Wissenschaftler, für Journalisten und Politiker, wobei auch hier die Roboterparks genutzt werden könnten“ (Studie „Roboter, Empathie und Emotionen“). Im Jahre 2024 stehen Dutzende von Vierbeinern und Zweibeinern sowie zahlreiche weitere soziale Roboter und Serviceroboter zur Verfügung. Selbst fortgeschrittene Modelle sind schon ab 1000 bis 2000 Dollar zu haben. Die Zeit ist reif für Roboterparks, ob in der Schweiz oder in Deutschland – oder sonstwo in Europa.
Abb.: Die Zeit ist reif für Roboterparks (Bild: DALL-E 3)