Start des CAS Zukunftsorientierte Polizeiarbeit

„Das CAS Zukunftsorientierte Polizeiarbeit vermittelt das notwendige Wissen und Verständnis, um die moderne Polizeiarbeit in ihrer Komplexität zu erfassen und mitzugestalten, die sich wandelnden Anforderungen an den Berufsalltag mitzutragen und jederzeit professionell handeln zu können. Es legt die Basis zum Verständnis der heutigen digitalen Komponenten im Beruf und bereitet die Absolventinnen und Absolventen auf die digitale Zukunft vor. Es behandelt die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Polizeiarbeit und die polizeiliche Selbstreflexion. Die Teilnehmerinnen reflektieren Veränderungen, die sich für das Verständnis von Kriminalität im digitalen Raum ergeben.“ So lautet die Beschreibung der Weiterbildung an der Hochschule für Wirtschaft FHNW, die am 3. März 2023 gestartet ist. Prof. Dr. Oliver Bendel verantwortet die Kurse „Sicherheit und Überwachung“ und „Künstliche Intelligenz“. Es wird u.a. auf Überwachungssysteme eingegangen, nicht zuletzt auf Überwachungsroboter, und eine ethische Reflexion vorgenommen. Auch digitale Selbstverteidigung wird ein Thema sein. Im August 2022 trug der Informations- und Maschinenethiker auf der Robophilosophy 2022 über Polizeiroboter vor. Sein Beitrag „Robots in Policing“ ist Ende des Jahres im Proceedingsband „Social Robots in Social Institutions“ erschienen. Weitere Informationen zum CAS über https://www.fhnw.ch/de/weiterbildung/wirtschaft/cas-zukunftsorientierte-polizeiarbeit.

Abb.: Bei der Robophilosophy 2022 (Foto: Robophilosophy)

Über Sicherheits- und Überwachungsroboter

Sicherheits- und Überwachungsroboter verbreiten sich auf den Firmengeländen und in den Shopping Malls, als rollende und fliegende Maschinen. Sie sollen für die Sicherheit der Unternehmen und Kunden sorgen. Dabei entsteht allerdings auch Unsicherheit. Man kann mit ihnen zusammenstoßen, sie können einen überwachen und aushorchen. Technology Review war im Gespräch mit Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Es ging unter anderem um den K5 im Silicon Valley, den der Informations- und Maschinenethiker im vergangenen Jahr vor Ort inspiziert hat. Der Roboter von Knightscope ist im Shopping Center in Stanford im Einsatz. Er streift die ganze Zeit durch die Gegend und meldet Auffälliges und Verdächtiges an eine Zentrale. Diese bewertet die Situation und ergreift gegebenenfalls Maßnahmen. Der kegelförmige Mitarbeiter ist über 100 Kilo schwer und 1,20 Meter hoch. Der Artikel „Wer hat Angst vor Robocobs“ mit Aussagen von Oliver Bendel ist in der Ausgabe 5/2017 auf den Seiten 32 bis 34 erschienen.

Abb.: Der K5 im Shopping Center in Stanford

Die Serviceroboter sind auf dem Vormarsch

So wie die Industrieroboter immer mehr ihre Gefängnisse und Behausungen verlassen, so wie sie immer mobiler und universeller geraten, und so wie sie immer mehr an den Menschen heranrücken, so befreien sich die Serviceroboter mehr und mehr von inneren und äußeren Zwängen und mischen sich unter uns. Man kann Haushalts- und Gartenroboter, Sicherheits- und Überwachungsroboter, Transport- und Lieferroboter, Informations- und Navigationsroboter, Unterhaltungs- und Spielzeugroboter sowie Pflege- und Therapieroboter unterscheiden. Daneben gibt es beispielsweise Weltraumroboter wie Curiosity und Dextre, Spezialroboter für gefährliche Gebiete und Aufgaben sowie Kampfroboter, wenn man diese zu den Servicerobotern zählen will. Manche der Typen sind als Prototypen unterwegs, andere im ständigen und standardisierten Einsatz. In seinem Artikel „Achtung, sie kommen!“, veröffentlicht in der UnternehmerZeitung 4/2017, skizziert Oliver Bendel Zwecke und Funktionen von Servicerobotern und nennt beispielhaft Produkte. Auch ethische Fragen werden angesprochen. Der Artikel kann hier heruntergeladen werden.

Abb.: Pepper als Inforoboter in San Francisco