„Das CAS Zukunftsorientierte Polizeiarbeit vermittelt das notwendige Wissen und Verständnis, um die moderne Polizeiarbeit in ihrer Komplexität zu erfassen und mitzugestalten, die sich wandelnden Anforderungen an den Berufsalltag mitzutragen und jederzeit professionell handeln zu können. Es legt die Basis zum Verständnis der heutigen digitalen Komponenten im Beruf und bereitet die Absolventinnen und Absolventen auf die digitale Zukunft vor. Es behandelt die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Polizeiarbeit und die polizeiliche Selbstreflexion. Die Teilnehmerinnen reflektieren Veränderungen, die sich für das Verständnis von Kriminalität im digitalen Raum ergeben.“ So lautet die Beschreibung der Weiterbildung an der Hochschule für Wirtschaft FHNW, die am 3. März 2023 gestartet ist. Prof. Dr. Oliver Bendel verantwortet die Kurse „Sicherheit und Überwachung“ und „Künstliche Intelligenz“. Beim zweiten Kurstag am 2. September 2023 wird ausführlich auf Grundlagen und Anwendungen der Künstlichen Intelligenz sowie auf Roboter in der Polizeiarbeit eingegangen. Zudem findet eine ethische Reflexion statt. Im August 2022 trug der Informations- und Maschinenethiker auf der Robophilosophy 2022 über Polizeiroboter vor. Sein Beitrag „Robots in Policing“ ist Ende des Jahres im Proceedingsband „Social Robots in Social Institutions“ erschienen. Weitere Informationen zum CAS über https://www.fhnw.ch/de/weiterbildung/wirtschaft/cas-zukunftsorientierte-polizeiarbeit.
Abb.: Auch diese Einteilung wird im CAS präsentiert
Im Innovation Lab der Polizei Nordrhein-Westfalen testet man seit einer Weile den Einsatz von Spot, eines vierbeinigen Roboters von Boston Dynamics. Dieser erkundete u.a. ein ausgebranntes Haus in Essen. Mit Spot experimentiert auch die New Yorker Polizei, was immer wieder für Diskussionen sorgt. Baden-Württemberg („The Länd“) hat in diesen Tagen nachgezogen. Die offizielle Website des Landes zitiert Innenminister Thomas Strobel mit den Worten: „Laufroboter können sich in schwierigem Gelände und im urbanen Umfeld mit Hindernissen wie Treppen oder Absätzen sicher fortbewegen und sind schnell, unkompliziert und vielseitig einsetzbar. Sie sind schneller und verwischen am Tatort weniger Spuren als herkömmliche Roboter auf Rädern oder Ketten, wie sie beispielsweise unser Landeskriminalamt bereits einsetzt.“ (Baden-Württemberg, 28. April 2023) Spot wird neben anderen Systemen in dem Paper „Robots in Policing“ von Prof. Dr. Oliver Bendel thematisiert, das in den Proceedings „Social Robots in Social Institutions“ der Robophilosophy 2022 erschienen ist. Polizeiroboter und KI-Systeme sind auch Gegenstand des CAS Zukunftsorientierte Polizeiarbeit. Verantwortlich für diesen Teil ist wiederum Oliver Bendel.
Das New York City Police Department (NYPD) sieht Serviceroboter „für Straßenpatrouillen und Überwachung“ (Golem, 14. April 2023) vor. „Neben dem Roboterhund Spot soll künftig zusätzlich ein eigenständiges Modell vom Typ Knightscope K5 eingesetzt werden.“ (Golem, 14. April 2023) Dies schreibt Oliver Nickel in Golem unter Berufung auf Aussagen des New Yorker Bürgermeisters Eric Adams bei einer Pressekonferenz. Sowohl Spot als auch K5 sind Thema des Papers „Robots in Policing“ von Prof. Dr. Oliver Bendel, das in den Proceedings „Social Robots in Social Institutions“ der Robophilosophy 2022 erschienen ist. Mit Sicherheits- und Überwachungsrobotern wie dem K5 beschäftigt sich der Technikphilosoph aus Zürich seit Jahren. In dem Artikel „Mehr Unsicherheit mit Sicherheitsrobotern?“, erschienen 2016 in der Zeitschrift SicherheitsForum, nahm er u.a. die ethische Perspektive ein. Bereits ein paar Monate vorher veröffentlichte Inside IT den Beitrag „Blechpolizisten mit Elektroschockern: Beobachtungen zu Überwachungsrobotern“. Ohne Zweifel gewinnt das Thema in diesen Tagen an Bedeutung, wegen der Einsätze in den USA, aber auch der Pläne in Deutschland – das Innovation Lab der Polizei Nordrhein-Westfalen in Duisburg testet derzeit Modelle wie Spot.
„Das CAS Zukunftsorientierte Polizeiarbeit vermittelt das notwendige Wissen und Verständnis, um die moderne Polizeiarbeit in ihrer Komplexität zu erfassen und mitzugestalten, die sich wandelnden Anforderungen an den Berufsalltag mitzutragen und jederzeit professionell handeln zu können. Es legt die Basis zum Verständnis der heutigen digitalen Komponenten im Beruf und bereitet die Absolventinnen und Absolventen auf die digitale Zukunft vor. Es behandelt die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Polizeiarbeit und die polizeiliche Selbstreflexion. Die Teilnehmerinnen reflektieren Veränderungen, die sich für das Verständnis von Kriminalität im digitalen Raum ergeben.“ So lautet die Beschreibung der Weiterbildung an der Hochschule für Wirtschaft FHNW, die am 3. März 2023 gestartet ist. Prof. Dr. Oliver Bendel verantwortet die Kurse „Sicherheit und Überwachung“ und „Künstliche Intelligenz“. Es wird u.a. auf Überwachungssysteme eingegangen, nicht zuletzt auf Überwachungsroboter, und eine ethische Reflexion vorgenommen. Auch digitale Selbstverteidigung wird ein Thema sein. Im August 2022 trug der Informations- und Maschinenethiker auf der Robophilosophy 2022 über Polizeiroboter vor. Sein Beitrag „Robots in Policing“ ist Ende des Jahres im Proceedingsband „Social Robots in Social Institutions“ erschienen. Weitere Informationen zum CAS über https://www.fhnw.ch/de/weiterbildung/wirtschaft/cas-zukunftsorientierte-polizeiarbeit.
Abb.: Bei der Robophilosophy 2022 (Foto: Robophilosophy)
„Als Polizeiroboter werden unterschiedliche Robotertypen bezeichnet, die in der Polizeiarbeit verwendet werden oder verwendet werden sollen. Sie erkennen auffällige Bewegungen und Tätigkeiten, nehmen verdächtige Geräusche und Gefahrenstoffe wahr und entschärfen Bomben. Sie informieren und kontrollieren Passanten oder begleiten Polizisten bei Einsätzen. Sie sind in der Luft unterwegs, als Drohnen, oder auf dem Boden, als Roboter mit Rädern und Raupen, wenige von ihnen im Wasser. Einige von ihnen weisen eine humanoide Gestalt auf, andere eine animaloide, die Mehrzahl allerdings eine dinghafte, als Kegel respektive Quader mit Ausstülpungen und Öffnungen. Manche von ihnen sind autonom, andere teilautonom, wieder andere ferngesteuert. All diese Maschinen können – bei einem weiten Begriff – als Serviceroboter qualifiziert werden.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag, der am 24. Januar 2023 im Gabler Wirtschaftslexikon erschienen ist. Die unterschiedlichen Typen werden vorgestellt. Zudem werden mehrere Beispiele für Polizeiroboter gegeben. So sind oder waren beispielsweise Spot von Boston Dynamics, REEM von PAL Robotics und O-R3 von OTSAW Robotics im Einsatz. Der Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/polizeiroboter-124917 aufgerufen werden.
Abb.: Oliver Bendel bei der ICSR 2022 mit ARI, dem Nachfolger von REEM (Foto: Marc Heimann)
Polizeieinheiten auf der ganzen Welt nutzen seit Jahren mobile Roboter, etwa zum Sprengen von Objekten oder zum Überwachen von Arealen. Die Mitnahme von Spot bei einem Einsatz des NYPD hat für einigen Wirbel gesorgt. An der Hochschule für Wirtschaft erforscht man den Einsatz von Servicerobotern und sozialen Robotern in der Polizeiarbeit. Im April 2022 wurde das Paper „Robots in Policing“ von Oliver Bendel bei der Robophilosophy 2022 angenommen. Es zeigt auf, wie Roboter die Polizei als soziale Einrichtung und deren Arbeit als soziale Arbeit verändern können. In einer Abschlussarbeit zu Polizeirobotern an der Hochschule für Wirtschaft FHNW, vorgelegt von Alan Chethipuzha und betreut von Oliver Bendel, wurden Erkenntnisse aus einer nichtrepräsentativen Onlineumfrage und zwei Experteninterviews verarbeitet. Die Akzeptanz der Befragten in Bezug auf autonome Polizeiroboter in der Schweiz ist sehr niedrig. Das Sammeln von personenbezogenen Daten mit Hilfe von mobilen Robotern würde als Eingriff in die Privatsphäre gesehen. Bürger fühlten sich konstant beobachtet, wenn ein autonomer Roboter mit Kameras auf den Straßen unterwegs wäre. Die beiden Experten – ein Robotiker und ein Chef der Spezialfahndung in der Kriminalabteilung – sehen zudem aktuell keine möglichen Einsatzgebiete für autonome Polizeiroboter in der Schweiz sowie auch keinen Mehrwert. Ferngesteuerte Roboter wie Drohnen und Raupenfahrzeuge hingegen haben ihrer Ansicht nach jetzt und künftig eine hohe Bedeutung. Die Abschlussarbeit „Serviceroboter und soziale Roboter in der Polizeiarbeit“ von Alan Chethipuzha liegt seit Juli 2022 vor.
In seiner Abschlussarbeit an der Hochschule für Wirtschaft FHNW untersucht Alan Chethipuzha aus Bern den Einsatz von Robotern bei der Polizei. Er erarbeitet begriffliche und technische Grundlagen, beschreibt Beispiele aus der ganzen Welt und stellt ethische Überlegungen an. Über zwei Expertengespräche hat er bereits wichtige Erkenntnisse zu Theorie und Praxis erhalten. Nun versucht er über eine Onlineumfrage etwas über die Haltung der Bevölkerung zu Sicherheits-, Überwachungs- und Polizeirobotern in der Schweiz in Erfahrung zu bringen. Vom 2. bis zum 16. Juni 2022 kann man teilnehmen. Zu gewinnen gibt es 2-mal 25 Franken. Die Onlineumfrage kann über forms.office.com/r/6Chi3Kc3kG aufgerufen werden. Auftraggeber und Betreuer der Abschlussarbeit ist Prof. Dr. Oliver Bendel. Er forscht und schreibt seit Jahren über Sicherheitsroboter. Auf der Robophilosophy 2022, der wichtigsten Konferenz zu sozialen Robotern aus gesellschaftlicher Perspektive, trägt er im August 2022 zum Thema „Robots in Policing“ vor. Davon unabhängig liegen im selben Monat die Ergebnisse von Alan Chethipuzha vor.
An mehreren Orten auf der Welt kennt man inzwischen Sicherheits- und Überwachungsroboter. Der K5 wird (wie der K3) seit Jahren im Silicon Valley hergestellt und dort auch eingesetzt. Zuletzt machte er Schlagzeilen, weil er in einen Brunnen fiel. Bei der Expo 2020 in Dubai soll laut der Süddeutschen Zeitung vom 6. August 2017 der humanoide REEM aus dem Hause PAL Robotics nach dem Rechten sehen. „Zur Begrüßung reicht er die dreifingrige Hand oder salutiert. Die Maschine, etwa 1,70 Meter hoch und 100 Kilogramm schwer, trägt die gleiche tannengrüne Uniformfarbe und Mütze wie die menschlichen Beamten.“ (Süddeutsche Zeitung, 6. August 2017) Die Kameras können zusammen mit der Software „Gesichter und Gesichtsausdrücke sowie Körpersprache und Gesten erkennen“. Der Roboter bewegt sich autonom, kann aber auch ferngesteuert und bedient werden. Wie Pepper hat er auf Brusthöhe einen Touchscreen. Über diesen können „Bürger und Besucher elektronisch Anzeigen aufgeben oder Informationen abrufen“. „Per Videolink oder Sprechverbindung nehmen die Offiziere im Kontrollraum direkt Kontakt mit ihnen auf und bekommen Live-Bilder geliefert.“ (Süddeutsche Zeitung, 6. August 2017) Damit wird der Roboter wie ein Beam eingesetzt, der ebenfalls im Silicon Valley beliebt ist. Ob REEM das subjektive Sicherheitsgefühl verstärkt, darf bezweifelt werden. Eine objektive Gefährdungslage gibt es zweifelsohne, hervorgerufen durch den Roboter selbst.