Die Lust an der Puppe

Das Salzburger Nachtstudio brachte am 27. Oktober 2021 einen Beitrag mit dem Titel „Maschinenliebe“, unter Bezugnahme auf das gleichnamige Buch, das 2020 unter der Herausgeberschaft von Prof. Dr. Oliver Bendel bei Springer Gabler erschien ist. Auf der Website von Ö1 heißt es: „Dinge und Menschen gehen von jeher Fusionen ein. Werkzeuge, Maschinen, Technologien verbinden sich mit uns und erzeugen diverse Fantasien über das Begehren, die Liebe und vor allem über ‚kontrollierte‘ Partnerschaften. Schon immer gab es Ideen, ideale Liebesobjekte plastisch oder auch nur in der Vorstellung zu gestalten und nach eigenen Wünschen zu beleben. Das ist kein rezentes Phänomen des digitalen Zeitalters, indem virtueller Sex per Mausklick möglich ist oder diverse Sexroboter auf dem Markt sind.“ (Website Ö1) Katrin Mackowski war u.a. im Gespräch mit Oliver Bendel, Ayanda Rogge, Leonie Weber und Mark Coeckelbergh. Sie gab dem Beitrag auch den Untertitel „Die Lust an der Puppe“- im Beitrag wie im Buch geht es sowohl um Liebespuppen als auch um Sexroboter wie Harmony. Weitere Informationen über oe1.orf.at/programm/20211027/656028/Maschinenliebe.

Abb.: Harmony ist mehr als eine Puppe (Foto: Realbotix)

Markt und Moral

„Seit jeher werden moralische Kategorien und die Regelwerke der Marktwirtschaft in einem Zug erwähnt und immer wieder in ihrem explosiven Konfliktfeld diskutiert. Die Moral liegt in den Spiel-Regeln, und der Wettbewerb findet in den Spiel-Zügen statt, würde man sagen. Doch welche Moral? Und wer oder was setzt diese Regeln in einer inzwischen digitalen Welt, in der Menschen und Produkte der künstlichen Intelligenz mehr und mehr miteinander verknüpft sind?“ (Website Ö1) Mit diesen Worten beginnt die Beschreibung eines Radiobeitrags von Katrin Mackowski, dessen vier Teile an vier aufeinanderfolgenden Tagen (16. bis 19. Dezember 2019) im Radiokolleg von Ö1 unter dem Titel „Markt und Moral“ gesendet werden. Zu Wort kommen u.a. Dr. Margit Schratzenstaller-Altzinger, Prof. Dr. Wilfried Altzinger, Prof. Dr. Mathias Binswanger und – vor allem in der dritten Folge – Prof. Dr. Oliver Bendel. Weitere Infos über oe1.orf.at/programm/20191216#582319.

Abb.: Wie verändert sich die Moral in einer digitalen Welt? (Foto: Stefanie Hauske)

Die Mängelmaschine

„Die Mängelmaschine“ ist der Titel eines Beitrags auf Ö1, ausgestrahlt am 14. Mai 2018. Zu Wort kommen Hiroshi Ishiguro, Mark Coeckelbergh, Janina Loh und Oliver Bendel. Aus der Beschreibung: Der japanische Robotiker hat einen Doppelgänger geschaffen: „Der Roboter Geminoid sieht genauso aus wie sein Schöpfer – und vertritt ihn bisweilen sogar bei Vorlesungen. Für Ishiguro ist sein künstlicher Klon eine Person, eine nicht ganz perfekte und liebenswerte Kopie seiner selbst. Aber die Frage ist für ihn nicht besonders wichtig.“ Denn, so wird Ishiguro zitiert: „Warum müssen wir zwischen Menschen und Maschinen unterscheiden? Der Mensch ist ein Tier, das sich der Technologie bedient. Ohne Maschinen wären wir bloß Affen – und unfähig in dieser Welt zu überleben.“ (Website Ö1) Es gibt viele Gründe, zwischen Menschen und Maschinen zu unterscheiden. Einer davon: Während wir empfinden und leiden und glücklich sind, tun die Maschinen dies nicht. Und das ist eine gewaltige Differenz mit gewaltigen Implikationen: Wir müssen Menschen und Maschinen völlig unterschiedlich behandeln. Man kann von einem Mangel sprechen, den auch der Zwilling von Ishiguro aufweist: „Forscher/innen aus dem Westen … halten Geminoid für nicht mehr als eine aufwändig gestaltete Puppe.“ (Website Ö1)

Abb.: Hiroshi Ishiguro im Februar 2018 in Wien

Über Gespenster der künstlichen Intelligenz

Im Salzburger Nachtstudio auf Ö1 wird am 16. Mai 2018 die Sendung „Alexa lacht“ mit dem Untertitel „Maschinen und andere Gespenster der künstlichen Intelligenz“ ausgestrahlt. Aus der Beschreibung: „Die Differenz zwischen Mensch und Maschine ist längst kleiner geworden in unserem smarten Alltag. Maschinen, die immer selbständiger handeln und entscheiden, ziehen als Saug- und Mähroboter, als Pflege-, Spiel-, Service- oder Sexroboter, als Überwachungs- und Kampfroboter in die menschliche Lebenswelt ein. Das erfordert Regeln im Umgang zwischen Mensch und Maschine sowie eine ethische Reflexion der Programmierung. Der Maschinenethiker Oliver Bendel, die Philosophin Janina Loh und die Informatikerin Joanna Bryson reflektieren diese Problematik in ihrer Forschungsarbeit. Was ist menschliche Projektion im Umgang mit Technologien, und wie ‚verhält‘ sich die Maschine dazu? Der Spuk von Sprachassistentin Alexa, die zuweilen gestört lacht, lässt sich beheben, aber Alexa wertet längst menschliche Gewohnheiten aus und steuert uns.“ (Website Ö1) Weitere Informationen über oe1.orf.at/programm/20180516/513712.

Abb.: Gespenster der künstlichen Intelligenz