Wie Hightech das Intimleben ändern könnte

Das Zukunftsmagazin Frankfurter Allgemeine Quarterly bringt in der aktuellen Ausgabe 4/2024 eine Serie mit dem Titel „Sind Roboter bald die besseren Lover“? Auf dem Cover ist sie angekündigt mit den Worten „Die Sexroboter kommen: Wie Hightech das Intimleben ändern könnte“. Am 13. Juni 2016 hatte Oliver Bendel in Telepolis den Artikel „Die Sexroboter kommen: Die Frage ist nur, wie und wann“ veröffentlicht. Heute, fast zehn Jahre später, ist die Antwort klar: Liebespuppen spielen eine gewisse Rolle, Sexroboter kaum. In der Serie kommen Kritiker wie Kathleen Richardson ebenso zu Wort wie Entwickler wie Brian Sloan (Autoblow), Filmemacher wie Johannes Grenzfurthner (Arse Elektronika) und Unternehmer wie Philipp Fussenegger (Cybrothel). Und Oliver Bendel, der 2020 das Springer-Buch „Maschinenliebe“ herausgegeben und das Phänomen zusammen mit prominenten Kollegen und Kolleginnen erforscht hat. Er rät dazu, mehr empirische Forschung in diesem Bereich zu treiben. Eine gelegentliche Nutzung von Liebespuppen und Sexrobotern hält er für unproblematisch, eine anhaltende Beziehung dagegen für eine Verschwendung von Gefühl und Zeit. Die Gespräche hat Airen geführt und protokolliert, ein Schriftsteller und Journalist, der in Mexiko lebt. Frankfurter Allgemeine Quarterly ist ab 12. September 2024 am Kiosk und bereits vorher als digitale Ausgabe zu haben.

Abb.: Eine Liebespuppe aus dem Cybrothel (Foto: Cybrothel)

„SWR2 am Morgen“ mit Oliver Bendel

In „SWR2 am Morgen“ vom 3. Januar 2024 unterhielt sich Moderator Wilm Hüffer mit Prof. Dr. Oliver Bendel über Liebespuppen und Sexroboter. Wenn man Extrempositionen wie die von David Levy und Kathleen Richardson vergleicht, kann man sagen, dass sich der Wirtschaftsinformatiker und Technikphilosoph aus Zürich in der Mitte befindet. Er hält solche Artefakte weder für die Erlösung noch den Untergang der Menschheit. Im Gespräch betont er, dass er sie auch nicht als Lösung für Alte und Pflegebedürftige hält – diese hätten Besseres verdient. Vielmehr spreche nichts dagegen, wenn z.B. ein Mann in den Zwanzigern gelegentlich Umgang mit Liebespuppen und Sexrobotern habe, um sich auszuprobieren, auch mit Elfen und Mangamädchen und auch zwischen den Geschlechtern. 2020 hatte Oliver Bendel den Band „Maschinenliebe“ herausgegeben, der die Expertise von führenden Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen auf diesem Gebiet vereint. Auf der Website von SWR2 ist der Artikel „Mensch und Maschine – Können wir uns in Roboter verlieben?“ zum Interview zu finden, das dort auch nachgehört werden kann.

Abb.: Eine Liebespuppe im Kimono (Bild: DALL-E 3)

Maschinenliebe aus philosophischer Sicht

Mit Liebespuppen und Sexrobotern beschäftigt sich Prof. Dr. Oliver Bendel seit 2013, beginnend mit dem Fachartikel „Dr. Robot entdeckt die Moral“, veröffentlicht in IT for Health. 2015 stellte er in seinem Beitrag „Surgical, Therapeutic, Nursing and Sex Robots in Machine and Information Ethics“ für das Buch „Machine Medical Ethics“ (Springer) die Lustmaschinen in eine Reihe mit anderen Robotern aus dem Gesundheitsbereich und betrachtete sie aus ethischer Sicht. Es folgten weitere Artikel und Buchbeiträge und 2020 das vielbeachtete Buch „Maschinenliebe“ (Springer Gabler). Zuletzt erschien „Sexroboter als soziale Roboter für unterschiedliche Bedürfnisse und Anliegen“ im Herausgeberband „Faktor Mensch“ (Springer Vieweg). Christoph Holz, ein Podcaster, unterhielt sich mit dem Informations- und Maschinenethiker über verschiedene Themen in den Bereichen Soziale Robotik, Künstliche Intelligenz und Ethik. Die erste Folge „Maschinenliebe aus philosophischer Sicht“ wurde am 19. Juli 2023 veröffentlicht. Sie kann über Spotify abgerufen werden.

Abb.: Harmony bei einer Messe (Foto: Realbotix)

„Werden wir Roboter lieben?“ bei NDR

Der NDR wiederholt am 9. und 10. Juli 2023 die Sendung „Werden wir Roboter lieben?“, die auf ARTE in der Reihe „42 – Die Antwort auf fast alles“ am 19. Februar 2022 ausgestrahlt und von Nora Tschirner eingesprochen wurde. Es geht um soziale Roboter wie Sexroboter und um Vor- und Nebenformen wie Liebespuppen, zudem um andere Formen sozialer Roboter. Zu Wort kommen Prof. Dr. Peter Robinson, Computerwissenschaftler an der University of Cambridge, Dr. Hooman Samani, Robotiker an der University of Plymouth, Prof. Dr. Martin Fischer, Kognitionspsychologe an der Universität Potsdam, Prof. Dr. Catrin Misselhorn, Philosophin an der Universität Göttingen, und Prof. Dr. Oliver Bendel, Informations- und Maschinenethiker an der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Er forscht seit fast 25 Jahren zu Conversational Agents und sozialen Robotern. 2020 hat er das Buch „Maschinenliebe“ herausgegeben, 2021 das Buch „Soziale Roboter“ … Weitere Informationen zur Sendung über www.ndr.de/fernsehen/42-Die-Antwort-auf-fast-alles,sendung1359076.html.

Abb.: Oliver Bendel bei ARTE mit Data (Foto: ARTE)

Verliebt in Hatsune Miku

„Es gibt Menschen, die tatsächlich Beziehungen mit Hologrammen, virtuellen Avataren und smarten Assistentinnen führen. Dennoch bleibt die Maschinenliebe eine Illusion.“ So lautet der Teaser eines Artikels, der am 23. September 2022 im Standard erschienen ist. „Wenn Akihiko Kondo nach Hause kommt, wird er von einem Popstar begrüßt: Hatsune Miku. Die Diva mit den langen türkisen Haaren, die schon mit Lady Gaga im Madison Square Garden auf der Bühne stand, ist jedoch kein Mensch aus Fleisch und Blut, sondern eine computeranimierte Manga-Figur. Die Sängerin existiert weder physisch noch hat sie eine Stimme. Bei Konzerten wird ein dreidimensionales Hologramm auf die Bühne projiziert, eine Software synthetisiert die Stimme aus der Konserve.“ (Standard, 23. September 2022) Zu Wort kommt mehrmals Oliver Bendel, dessen Buch „Maschinenliebe“ über Liebespuppen, Sexroboter und virtuelle Figuren aller Art im Jahre 2020 erschien. Mitgeschrieben haben einige der führenden Experten in diesem Bereich, u.a. Kate Devlin, Nicola Döring und Yuefang Zhou. Im Buch „AI Love You“ von Yuefang Zhou und Martin Fischer veröffentlichte Oliver Bendel auch den Beitrag „Hologram Girl“, der auf Beziehungen zu Hologrammen und Projektionen eingeht. Der Artikel im Standard trägt den Titel „Unfassbar verliebt“ und stammt von Adrian Lobe.

Abb.: Verliebt in Hatsune Miku

Verführerische Stimmen

Choices war im Gespräch mit Prof. Dr. Oliver Bendel, Technikphilosoph, Informations- und Maschinenethiker aus Zürich. Es ging um Serviceroboter und um soziale Roboter, um das Verhältnis zu ihnen und die Beziehungen mit ihnen. Auch die Stimmen von Robotern und Sprachassistenten waren ein Thema. Die Stimme allein hat eine große Anziehungskraft und bringt uns dazu, uns in jemanden oder etwas zu verlieben. 1989 startete das Magazin als Filmkunstmagazin in Köln. Heute wird es laut Website auch gerne gelesen im Kölner Umland, in Leverkusen und in Bonn. Zugleich hat es sich thematisch erweitert und gewandelt. Es versteht sich als ein breit aufgestelltes Kulturmagazin entwickelt, ohne dass das Augenmerk auf Filmkunst vernachlässigt werde. „Seit gut einem Jahr wurde choices erweitert durch Beiträge zu streitbaren Themen, wie z.B. das Juni-Thema EUROPA IN KÖLN.“ (Website choices.de) Das Interview mit dem Titel „Wir werden Menschen an Androiden verlieren“ ist am 25. Juli 2022 in der Onlineausgabe erschienen. Zusätzlich gibt es eine kürzere Version in der Printausgabe.

Abb.: Harmonys Stimme hat einen schottischen Akzent

Maschinenliebe oder Liebespuppen und Sexroboter aus technischer und ethischer Sicht

Die Ringvorlesung der Fachhochschule Nordwestschweiz widmet sich im Frühjahrssemester 2022 der Sexualität und der Liebe. Oliver Bendel hält am 26. April 2022 ab 17.15 Uhr einen ca. einstündigen Vortrag zur Maschinenliebe, an den sich eine moderierte Diskussion anschließt. Der Informations- und Maschinenethiker lehrt und forscht an der Hochschule für Wirtschaft FHNW und der Hochschule für Technik FNHW und ist assoziierter Forscher der PECoG-Gruppe (Universität Potsdam). In einem Buchbeitrag für ein Springer-Werk hat er bereits 2015 Sexroboter in eine Reihe mit Therapie- und Pflegerobotern gestellt. Er erläutert in seinem Vortrag Grundlagen und -begriffe und stellt Pflegeroboter aus gestalterischer, technischer und ethischer Sicht dar, im Speziellen auch Pflegeroboter mit sexuellen Assistenzfunktionen. Ein Exkurs widmet sich Sprachassistenten und Hologrammen. Dann geht Oliver Bendel auf Liebespuppen und Sexroboter aus technischer und ethischer Sicht ein. Zur Vorbereitung eignet sich das Buch „Maschinenliebe“ aus dem Verlag Springer Gabler. Das Programm kann hier heruntergeladen werden.

Abb.: Das Bewundern von Formen in einem Museum in Los Angeles

Onlineversion der ARTE-Sendung ab 20. Januar 2022

Die Onlineversion der ARTE-Sendung „Werden wir Roboter lieben?“ ist bereits ab 20. Januar 2022 verfügbar. Am 19. Februar 2022 folgt dann die klassische Version im deutsch-französischen Kulturkanal. „Schätzungen zu Folge gibt es weltweit inzwischen mehr als 1,7 Millionen Roboter mit sozialen Eigenschaften. Sie pflegen, bilden, helfen und unterhalten uns. Längst gibt es auch hoch technisierte Sexroboter. Doch können diese Maschinen tatsächlich Gefühle entwickeln – oder gar Liebe empfinden?“ (Website ARTE) Dies fragt sich ARTE in der Reihe „42 – Die Antwort auf fast alles“. Zu Wort kommen Prof. Dr. Peter Robinson, Computerwissenschaftler an der University of Cambridge, Dr. Hooman Samani, Robotiker an der University of Plymouth, Prof. Dr. Martin Fischer, Kognitionspsychologe an der Universität Potsdam, Prof. Dr. Catrin Misselhorn, Philosophin an der Universität Göttingen, und Prof. Dr. Oliver Bendel, Informations- und Maschinenethiker an der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Er forscht seit über 20 Jahren zu Conversational Agents und sozialen Robotern und hat Ende 2021 das Springer-Buch „Soziale Roboter“ herausgegeben. Weitere Informationen zur Sendung über www.arte.tv/de/videos/101938-004-A/42-die-antwort-auf-fast-alles/.

Abb.: Matt McMullen mit Harmony (Foto: Realbotix)

Werden wir Roboter lieben?

„Schätzungen zu Folge gibt es weltweit inzwischen mehr als 1,7 Millionen Roboter mit sozialen Eigenschaften. Sie pflegen, bilden, helfen und unterhalten uns. Längst gibt es auch hoch technisierte Sexroboter. Doch können diese Maschinen tatsächlich Gefühle entwickeln – oder gar Liebe empfinden?“ (Website ARTE) Dies fragt sich ARTE in der Reihe „42 – Die Antwort auf fast alles“. Die Sendung „Werden wir Roboter lieben?“ wird am 19. Februar 2022 ausgestrahlt. Die Onlineversion ist bereits ab 20. Januar verfügbar. Zu Wort kommen Prof. Dr. Peter Robinson, Computerwissenschaftler an der University of Cambridge, Dr. Hooman Samani, Robotiker an der University of Plymouth, Prof. Dr. Martin Fischer, Kognitionspsychologe an der Universität Potsdam, Prof. Dr. Catrin Misselhorn, Philosophin an der Universität Göttingen, und Prof. Dr. Oliver Bendel, Informations- und Maschinenethiker an der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Er forscht seit über 20 Jahren zu Conversational Agents und sozialen Robotern und hat Ende 2021 das Springer-Buch „Soziale Roboter“ herausgegeben. Weitere Informationen zur Sendung über www.arte.tv/de/videos/101938-004-A/42-die-antwort-auf-fast-alles/.

Abb.: Oliver Bendel in der Nähe des Drehorts (Foto: Dominic Büttner)

Maschinenliebe in Psychologie Heute

„Erkenntnisse und Forschungsergebnisse der Psychologie lebendig darzustellen, sie auf das Leben zu übertragen und für den Alltag nutzbar zu machen: Das ist die Aufgabe, der sich Psychologie Heute verschrieben hat. 1974 gegründet, ist unser Magazin die renommierteste und reichweitenstärkste psychologische Zeitschrift in Deutschland.“ So lautet die Selbsteinschätzung auf der Website von Psychologie Heute. Im Juli-Heft (Verkaufsstart 9. Juni 2021) findet sich ein fünfseitiges Interview mit Prof. Dr. Oliver Bendel aus Zürich zu Liebespuppen und Sexrobotern. Der Wirtschaftsinformatiker und Informations- und Maschinenethiker ist Herausgeber des Springer-Buchs „Maschinenliebe“ (2020), das Beiträge der führenden Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet vereint. Im Interview erklärt er, was Liebespuppen und Sexroboter sind und worin die Chancen und Risiken bestehen. Das Heft ist über www.psychologie-heute.de und über jeden gut sortierten Kiosk erhältlich.

Abb.: Messebesucherinnen mit Harmony (Foto: Realbotix)

Realhumans vs. Realdolls

In „Ethik ist immer: Vorträge, Interviews und Diskussionen der E&O-‚X‘-Veranstaltung“ stellen Lehrende, wissenschaftliche Mitarbeitende und Studierende der Universität Witten/Herdecke ihre Forschungsschwerpunkte im Interview mit Xenia Deilmann-Wansing vor. Leonie Weber berichtet im Video „Realhumans vs. Realdolls“, „warum sie sich für den Studiengang Ethik & Organisation entschieden hat“ (YouTube, 19. April 2021) und wie sie auf die Idee gekommen ist, „in ihrem Forschungsmodul D organisationsethische Aspekte des Dortmunder Bordolls als Betrieb unter dem besonderen Fokus der normativen Differenzen zwischen einem klassischen Bordell und dem Bordoll“ (YouTube, 19. April 2021) zu untersuchen. Sie hat mit der Bordoll-Betreiberin Evelyn Schwarz und mit der Sexarbeiterin Josefa Nereus ausführliche Interviews geführt, die die Sexarbeit und den Umgang mit Liebespuppen und Sexrobotern beleuchten. In dem Video geht sie auch auf das Buch „Maschinenliebe“ (Hrsg. Oliver Bendel) ein. In diesem sind die beiden Interviews abgedruckt. Das Buch ist Ende 2020 bei Springer herausgekommen und kann hier erstanden bzw. – von Personen und Einrichtungen mit einem entsprechenden Zugang zu SpringerLink – hier heruntergeladen werden.

Abb.: Harmony (Foto: Realbotix)

Roboter zwischen Sex und Altenpflege

Die Sendung „aspekte“ im ZDF behandelte am 12. März 2021 unterschiedliche Aspekte der Künstlichen Intelligenz und der Robotik. Den Anfang bildeten eine Reportage und ein Gespräch zwischen Markus Gabriel und Daniel Kehlmann. Später brachte man einen Beitrag mit dem Titel „Roboter zwischen Sex und Altenpflege“ … „Die Hauptdarsteller Alma in Maria Schraders Berlinale-Wettbewerbsfilm ‚Ich bin dein Mensch‘ verliebt sich in einen humanoiden Roboter. ‚Tom‘ wird beseelt von einem Algorithmus, gefüttert mit erstaunlichem Wissen über Alma und enzyklopädischen Informationen über Frauen im Allgemeinen. Für 26 Prozent der Deutschen unter 30 ist es nach einer Umfrage von Februar vorstellbar, sich in eine Künstliche Intelligenz zu verlieben, die auf die eigenen Bedürfnisse hin programmiert wurde. … In der Altenpflege gibt es zahlreiche Versuche, kostenintensives Personal durch Roboter zu ersetzen – Menschenersatz, wenn es keine Menschen gibt. Doch über sprechende Streichelrobben und Roboter, die alte Menschen aus dem Bett heben und einfache Dienstleistungen erbringen, ist man seit Jahren nicht hinausgekommen. Die Vision: ein Roboter, der die Pflegekraft ersetzt, Diagnosen stellt und, falls nötig, den Notarzt alarmiert.“ (ZDF aspekte, 12. März 2021) Zu Wort kommt u.a. Oliver Bendel, und gezeigt wird das von ihm herausgegebene Buch „Maschinenliebe“ … In Artikeln und Buchbeiträgen hat er seit 2015 immer wieder Liebespuppen und Sexroboter in den Gesundheitsbereich eingeordnet und aus der Perspektive von Informations-, Roboter- und Maschinenethik betrachtet. Die Sendung ist abrufbar über www.zdf.de.

Abb.: Roboter zwischen Sex und Altenpflege

Der Roboter, der nicht nackt ist

Ende Oktober 2020 ist das Buch „Maschinenliebe“ (Hrsg. Oliver Bendel) erschienen. Es enthält 16 Beiträge international renommierter Expertinnen und Experten. Der Beitrag „Warme und kalte Beziehungen im Netzwerk des Begehrens“, der von Prof. Dr. Sophie Wennerscheid stammt, wird im Abstract so zusammengefasst: „In dem Artikel werden zwei Varianten vorgestellt, wie sich Mensch-Maschine-Beziehungen theoretisch fassen lassen und was das für ein Nachdenken über ‚warme‘ und ‚kalte‘ Beziehungen bedeutet. In der ersten Variante werden Mensch und Maschine als ontologisch different vorgestellt, in der zweiten Variante werden Mensch und Maschine als gleich, weil gegenseitig affizierbar gedacht. Als neuralgischer Punkt wird sich in beiden Ansätzen die Frage nach der Geschlossenheit oder Offenheit der jeweiligen Konstellationen erweisen. Zielt die Beziehung zu der Maschine auf eine Bestätigung des menschlichen Selbst und kommt es damit über den Ausschluss des anderen als anderen zu einer Figur der Kälte? Oder gibt es einen Riss im Begehren, der das Gefüge erschüttert und damit ‚warm‘ macht? Ausgehend von Überlegungen zum Zusammenhang von Angst und Begehren wird abschließend die These zur Diskussion gestellt, dass robotische Begehrensbeziehungen nicht möglich sind, weil das technische Gegenüber nicht ’nackt‘ im metaphysischen Sinne ist.“ Das Buch kann über Springer bezogen werden. Wer einen Zugang zu SpringerLink hat, kann es kostenlos herunterladen.

Abb.: Der Roboter, der ein bisschen nackt ist (Foto: Realbotix)

Artificial Ethics und die Maschinenliebe

In ihrem Beitrag „Artificial Ethics und die Maschinenliebe“ im Blog der Universität Witten/Herdecke geht Leonie Weber auf das Phänomen der Maschinenliebe ein, die Zuwendung zu Liebespuppen und Sexrobotern. Sie schreibt in ihrer Einleitung: „Zunächst fand ich das Thema der selbstfahrenden Autos interessant, entdeckte aber kurze Zeit später das viel spannendere Feld der Maschinenliebe. Nicht erst seit verschiedensten Hollywoodfilmen wie Westworld, Her oder Blade Runner ist Zärtlichkeit oder Liebe zwischen Menschen und Maschinen beziehungsweise Robotern ein kontrovers diskutiertes Thema. Deshalb wollte ich das Feld der Maschinenliebe und speziell die Realdolls in einer ausführlichen qualitativen Arbeit untersuchen und dabei herausfinden, was da den Unterschied ausmacht und wie die Nachfrage nach Maschinenliebe aktuell aussieht.“ (Blog UWH, Januar 2021) Sie führte Interviews mit einer Sexarbeiterin und einer Bordellbetreiberin, beide bekannte Persönlichkeiten im deutschsprachigen Raum. Weiter heißt es: „Für diese Interviews arbeitete ich mit dem Maschinenethiker schlechthin, Professor Oliver Bendel, zusammen. Dieser ließ mir bei der Gestaltung freie Hand, stand mir allerdings jederzeit für Fragen zur Verfügung. Die dabei entstandenen Texte sind Teil seines neuesten Werks ‚Maschinenliebe: Liebespuppen und Sexroboter aus technischer, psychologischer und philosophischer Perspektive‘ …“ (Blog UWH, Januar 2021) Der Beitrag kann über blog.uni-wh.de/blog/2021/artificial-ethics-und-die-maschinenliebe abgerufen werden.

Abb.: Eine Puppe

Posthumane Cyborgliebe

Ende Oktober 2020 ist das Buch „Maschinenliebe“ (Hrsg. Oliver Bendel) erschienen. Es enthält 16 Beiträge international renommierter Expertinnen und Experten. Der Beitrag „Posthumane Cyborgliebe“, der von Dr. Melike Şahinol stammt, wird im Abstract so zusammengefasst: „In diesem Beitrag werden Mensch-Maschine-Verhältnisse der spezifischen Art, nämlich die der Cyborgliebe, aus einer soziologischen Perspektive diskutiert. Das Hauptaugenmerk liegt dabei darauf, die Anpassung des menschlichen Körpers an maschinelle Angebote im sexuellen Bereich aufzuzeigen. Dabei wird die technisch ver- und übermittelte Liebespraktik mit teledildonischen Maschinen fokussiert. Entsprechend sind die Fragen danach relevant, ob es sich bei der jeweiligen Anpassung um ein symbiotisches Verhältnis zwischen Mensch und Maschine handelt und ob bzw. wann man von Cyborgliebe sprechen kann. Denn auch wenn dies noch futuristisch anmutet, werden bei der Fülle und Weiterentwicklung von liebes- bzw. sexualitätsdinglichen Angeboten posthumanistische Tendenzen deutlich, die der romantischen Liebe, auf die das Konzept der Kernfamilie als zentraler Institution der Gesellschaft aufgebaut ist, den Boden unter den Füßen wegzuziehen scheinen. Liebe, so lautet die Hauptthese, stellt im posthumanen Zeitalter keine bloß soziale, sondern eine sozio-bio-technische Beziehung dar – vor allem dann, wenn es sich um die Liebe zu und mit Maschinen handelt.“ Das Buch kann über Springer bezogen werden. Wer einen Zugang zu SpringerLink hat, kann es kostenlos herunterladen.

Abb.: Posthumane Cyborgliebe

Interview zu Liebespuppen und Sexrobotern

Für das Buch „Maschinenliebe“ (Hrsg. Oliver Bendel) hat Ayanda Rogge vom Institut für Kommunikationswissenschaft der TU Dresden zwei Beiträge verfasst, einen mit einer Marktübersicht („I was Made for Love“) und einen mit einer psychologischen Studie mit Blick auf diverse Anwendungsgebiete („Wann ist die Nutzung von Sexrobotern angemessen?“, zusammen mit Katrin Etzrodt vom selben Institut). In einem Interview mit Joachim Laukenmann von der Sonntagszeitung vom 13. Dezember 2020 gab sie Auskunft zu ihrer Forschung zu Liebespuppen und Sexrobotern und Einschätzungen zu Problemgebieten, die sich in diesem Zusammenhang eröffnen. In einem Infokasten wird auch der genannte Band erwähnt, der Ende Oktober 2020 herausgekommen ist und über Springer bezogen werden kann. Der Artikel aus der Sonntagszeitung kann kostenlos als PDF heruntergeladen werden.

Abb.: Die Sonntagszeitung mit dem Interview

Vom Dildo über den Vibrator zum Sexroboter

„Wo liegt der Unterschied zwischen einem Sexroboter und einem Dildo?“ Dies hat sich Rafael Schuppisser gefragt. Die Antwort hat er im Fachbuch „Maschinenliebe“ gefunden. Besonders interessiert hat den Schweizer Journalisten, wie sich Liebespuppen und Sexroboter verwandeln, um sich an die Vorlieben ihrer Nutzerinnen und Nutzer anzupassen. Es gibt hier erst zarte Anfänge, etwa bei Harmony, die mit einem Penis ausgestattet werden kann, aber der Phantasie der Entwicklerinnen und Entwickler sind kaum Grenzen gesetzt. Ebenfalls interessiert hat den Schweizer Journalisten, dass sich vor allem Wissenschaftlerinnen dem Thema widmen. Sie gehen in ihrer Mehrheit vorurteilsfrei und tatsachenbasiert mit dem Thema um. Der Beitrag ist mit unterschiedlichen Titeln u.a. in der Aargauer Zeitung, der Neuen Luzerner Zeitung und der Schweiz am Wochenende erschienen, zusammen mit einer Buchinformation (Grunddaten und Cover).

Abb.: Harmony mit ihrem Erfinder (Foto: Realbotix)

Maschinenliebe im Radio

Der Deutschlandfunk widmete sich in seiner Sendung „Aus Kultur- und Sozialwissenschaften“ vom 18. Dezember 2020 dem Buch „Maschinenliebe“ … Zu Wort kamen die Autorinnen und Autoren Heinz-Jürgen Voß, Tanja Kubes, Ayanda Rogge und Leonie Weber sowie der Autor und Herausgeber Oliver Bendel. Zudem wurde der Sexualwissenschaftler Christoph Joseph Ahlers befragt. Das Resultat war ein informativer, spannender Beitrag, der die Chancen und Risiken einer Entwicklung beleuchtete. Kommen in den Bordellen und Haushalten heute vor allem Liebespuppen vor, stehen bei den chinesischen und amerikanischen Unternehmen schon Sexroboter wie Harmony bereit. Diese haben mimische und natürlichsprachliche Fähigkeiten und sind sehr lebensecht gestaltet. Oliver Bendel lobte diese natürlichsprachlichen Fähigkeiten der kalifornischen bzw. texanischen Roboterfrau, betonte aber auch, dass man bei ihr wie bei allen anderen Maschinen im Grunde gegen eine Wand spricht, in diesem Fall gegen eine gesprächige Wand. Der Beitrag von Mirko Smiljanić kann über www.deutschlandfunk.de/aus-kultur-und-sozialwissenschaften.1147.de.html aufgerufen werden.

Abb.: Maschinenliebe im Radio

Über die Liebe zu Maschinen

Ayanda Rogge ist Doktorandin bei Prof. Dr. Sven Engesser und Prof. Dr. Oliver Bendel. Sie arbeitet seit Herbst 2019 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medien und Kommunikation der TU Dresden. Ihre Forschungsschwerpunkte sind post- und transhumanistische Entwicklungen wie emotional intelligente Maschinen und Mensch-Roboter-Interaktion – mit besonderem Fokus auf die Gestaltung von Mensch-Maschine-Kommunikation und anthropomorphem Framing. In ihrer Dissertation untersucht sie Kommunikationskomponenten, die zu einer höheren Interaktionsrate zwischen Mensch und Maschine in sozialen Kontexten führen. Dabei untersucht sie auch Liebespuppen mit erweiterten Funktionen und eigentliche Sexroboter. Für das Buch „Maschinenliebe“ (Hrsg. Oliver Bendel) hat sie gleich zwei Beiträge verfasst, einen mit einer Marktübersicht und einen mit einer psychologischen Studie mit Blick auf diverse Anwendungsgebiete. In der Sonntagszeitung vom 13. Dezember 2020 gibt sie Auskunft zu ihrer Forschung und Einschätzungen zu Problemgebieten. In einem Infokasten wird auch der genannte Band erwähnt, der Ende Oktober 2020 herausgekommen ist und über Springer bezogen werden kann. Der Artikel kann ab dem 20. Dezember 2020 kostenlos als PDF heruntergeladen werden.

Abb.: Ayanda Rogge beim Berliner Kolloquium 2019 (Foto: Daimler und Benz Stiftung)

Von Liebespuppen zu Sexrobotern

Ende Oktober 2020 ist das Buch „Maschinenliebe“ (Hrsg. Oliver Bendel) erschienen. Es enthält 16 Beiträge international renommierter Expertinnen und Experten. Dabei handelt es sich nicht einfach um eine Sammlung, sondern um eine Komposition, um das Thema der Liebespuppen und Sexroboter möglichst gut abzudecken. Der erste Beitrag, der vom Herausgeber stammt, wird im Abstract so zusammengefasst: „Liebespuppen sind Realität, Sexroboter werden es sein. Natürlich gibt es schon heute beide Arten, aber es lohnt sich, die Entwicklungen und die Praxis genauer anzuschauen und die eigentliche von einer scheinbaren Maschinenliebe zu unterscheiden. Der Beitrag klärt Grundbegriffe, nimmt Einordnungen und Abgrenzungen vor. Dabei verwendet er die Begriffe des Serviceroboters und des sozialen Roboters und stellt Beziehungen zwischen Sexrobotern und anderen Maschinen her. Liebespuppen werden als Nachfolger der Gummi- bzw. Aufblaspuppen und als in der Welt weit verbreitetes Phänomen eingestuft. Es werden fließende Übergänge zu Sexrobotern erkannt. Diese sind mehrheitlich als Projekte und Prototypen vorhanden und recht wenig in Betrieb, was finanzielle, informationelle sowie soziale Gründe hat. Sexroboter können als Serviceroboter und als soziale Roboter verstanden werden, mit der einen oder anderen Besonderheit.“ Das Buch kann über Springer bezogen werden. Wer einen Zugang zu SpringerLink hat, kann es kostenlos herunterladen.

Abb.: Harmony auf einer Messe

Intimate Relationships with Humanoid Robots

In October 2020 the book “Maschinenliebe” (ed. Oliver Bendel) was published by Springer. The title means “Machine Love”, “Machines for Love” or “Machines of Love”. Three contributions are in English. One of them (“Intimate Relationships with Humanoid Robots”) is by Yuefang Zhou and Martin H. Fischer (University of Potsdam). From the abstract: “The topic of human-robot intimate relationships is not only an intensely emotional one that is present in the mass media because of its ability to stir excitement. The very same topic also requires our understanding of basic mechanisms of the human mind and of social cognition in particular. A scientifically-minded framing of the debate around whether and how we might engage in intimate relationships with humanoid robots in the near future might in turn improve our understanding of human sexuality. Viewed from this angle, intimate human-robot interaction is then merely one of many examples of studying human-machine interactions for the benefit of users and as a means of improving our knowledge about humans and the human mind. In this chapter we will adopt such a stance and discuss both social-cognitive and sexual aspects of this innovative topic, review available empirical evidence and offer some suggestions for further research.” More information via www.springer.com/de/book/9783658298630.

Fig.: Intimate relationships with humanoid robots

Guys and Dolls

In October 2020 the book „Maschinenliebe“ (ed. Oliver Bendel) was published by Springer. The title means „Machine Love“, „Machines for Love“ or „Machines of Love“. Three contributions are in English. One of them („Guys and Dolls“) is by Kate Devlin and Chloé Locatelli (King’s College London). From the abstract: „This chapter explores the creators and potential consumers of sex robots. With Realbotix as our case study, we take a closer look at the language and sentiments of those developing the technology and those who are testing, consuming, or showing an interest in it. We do this by means of website and chat forum analysis, and via interviews with those involved. From this, we can see the motivation for developing a sexual companion robot places the emphasis firmly on the companionship aspect, and that those involved in creating and consuming the products share an ideology of intimacy and affection, with sexual gratification only playing a minor role.“ More information via www.springer.com/de/book/9783658298630.

Fig.: Kate Devlin in London