Das von Prof. Dr. Hans-Jürgen Buxbaum herausgegebene Buch „Mensch-Roboter-Kollaboration“ (Springer Gabler) ist seit Mai 2020 in elektronischer Form verfügbar, ab Sommer auch in gedruckter. Auf der Website des Verlags gibt es folgende Information hierzu: „Im Kontext der Industrie 4.0 sind ein wachsender Wettbewerbsdruck, immer größere Anforderungen an Flexibilität und Qualität und immer höhere Ansprüche der Stakeholder wahrnehmbar. In der bekannten Situation des demographischen Wandels entstehen zunehmend neue Assistenzsysteme, insbesondere in der Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK). Diese Systeme arbeiten nicht mehr isoliert hinter Zäunen, sondern Hand in Hand mit den Menschen. Sie sollen den Menschen bei monotonen oder kraftraubenden Arbeiten unterstützen oder entlasten. Durch die direkte Zusammenarbeit von Mensch und Maschine rücken Arbeitssicherheit und Ergonomie zunehmend in den Fokus. Klärungsbedarf gibt es bei der Gestaltung von MRK-Arbeitsplätzen und bei der Akzeptanz dieser Arbeitsplätze. Auch neue Aufgabenfelder sind im Gespräch, die sich z.B. in Pflege und Medizin erschließen lassen. Arbeitspsychologie und Human Factors bekommen in der roboterbasierten Automatisierung eine neue, wichtige Bedeutung. Zudem stellt sich die ethische Frage, ob diese neuen Roboter auf längere Sicht den Menschen entlasten oder ersetzen.“ (Website Springer) Zudem ist folgender Hinweis zu finden: „Hintergrund dieser Veröffentlichung ist der Ladenburger Diskurs der Daimler und Benz Stiftung zum Thema MRK im März 2019. Dieser ist hervorragend besetzt mit einer deutlich interdisziplinären Ausrichtung, die in diesem Thema bislang einmalig ist. Die Teilnehmer sind Autoren dieses Buchs.“ (Website Springer) Zusätzlich wurde Prof. Dr. Oliver Bendel eingeladen, der der wissenschaftliche Leiter des Ladenburger Diskurses 2017 zu Pflegerobotern und der wissenschaftliche Leiter des Berliner Kolloquiums 2019 zu Robotern in der Pflege war. Er nimmt, wie auch Prof. Dr. Hartmut Remmers, die philosophische Perspektive ein. Sein Beitrag trägt den Titel „Die Maschine an meiner Seite: Philosophische Betrachtungen zur Mensch-Roboter-Kollaboration“.
Die Daimler und Benz Stiftung hat im März 2020 den Jahresbericht für das Jahr 2019 vorgelegt. Sie operiert inhaltlich unabhängig vom Konzern und gewährt Forschern völlige Freiheit. Sie ist – im Vergleich etwa zur Bertelsmann-Stiftung – klein, aber enorm umtriebig und eine Säule der Wissenschafts- und Innovationsförderung im deutschsprachigen Raum. Seit mehreren Jahren begleitet sie die Arbeit des Informations- und Maschinenethikers Oliver Bendel. Sie hat ihn, wie auch im Jahresbericht thematisiert wird, zum wissenschaftlichen Direktor des Ladenburger Diskurses 2017 und des Berliner Kolloquiums 2019 gemacht. Beide Veranstaltungen widmeten sich Robotern in der Pflege und speziell Pflegerobotern, also solchen Robotern, die in Betreuung und Pflege eingesetzt werden oder eingesetzt werden sollen, sei es durch die Ergänzung von Pflegekräften, sei es durch die Unterhaltung, die Informierung, die Versorgung oder das „Einsammeln“ von Patienten bei anstehenden Terminen. Aus dem Ladenburger Diskurs ging das Buch „Pflegeroboter“ (2018) hervor, das zum Standardwerk in diesem Bereich geworden ist. Der Bericht kann über www.daimler-benz-stiftung.de heruntergeladen werden.
Abb.: Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Ladenburger Diskurs (Foto: Daimler und Benz Stiftung/Peter Dorn)
Am 28. und 29. März 2019 fand der Ladenburger Diskurs „Mensch-Roboter-Kollaboration“ statt. Aufmerksame Gastgeberin war wie immer die Daimler und Benz Stiftung, wissenschaftlicher Leiter dieses Mal Prof. Dr. Hans Buxbaum von der Hochschule Niederrhein. Ein zentrales Element der MRK sind Kooperations- und Kollaborationsroboter, also moderne Industrieroboter, die mit uns Schritt für Schritt an einem gemeinsamen Ziel (Kooperationsroboter) bzw. Hand in Hand an einer gemeinsamen Aufgabe arbeiten, wobei wiederum ein bestimmtes Ziel gegeben ist (Kollaborationsroboter). Sie nutzen dabei ihre mechanischen und sensorischen Fähigkeiten und treffen Entscheidungen (wenn man diesen Begriff zulässt) mit Blick auf Produkte und Prozesse im Unternehmen bzw. in der Einrichtung. Die Vorträge werden in verschriftlichter Form in einem renommierten Verlag erscheinen. Aufgenommen wird auch ein Beitrag des wissenschaftlichen Leiters des Ladenburger Diskurses vom September 2017, Prof. Dr. Oliver Bendel.
Abb.: Die Teilnehmer des Ladenburger Diskurses 2019 (Foto: Daimler und Benz Stiftung/Oestergaard)
Das Buch „Pflegeroboter“, herausgegeben von Oliver Bendel, bündelt technische, wirtschaftliche, medizinische und ethische Reflexionen über Pflegeroboter. „Pflegeroboter, im Moment noch mehrheitlich Prototypen, unterstützen oder ersetzen menschliche Pflegekräfte bzw. Betreuer. Sie bringen Kranken und Alten die benötigten Medikamente und Nahrungsmittel, helfen beim Hinlegen und Aufrichten oder alarmieren den Notdienst. Vorteile von Pflegerobotern sind durchgehende Verwendbarkeit und gleichbleibende Qualität der Dienstleistung. Nachteile sind Kostenintensität (bei möglicher Amortisation) und Komplexität der Anforderungen. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Oliver Bendel trafen sich im September 2017 Vertreter verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen im Rahmen eines Ladenburger Diskurses der Daimler und Benz Stiftung, um über den aktuellen und künftigen Einsatz von Pflegerobotern zu sprechen und Forschungspotenziale zu identifizieren. Die Autoren gehen in ihren Beiträgen auch Fragen aus Wirtschafts-, Medizin- und Informationsethik nach: Wer trägt die Verantwortung bei einer fehlerhaften Betreuung und Versorgung durch die Maschine? Inwieweit kann diese die persönliche und informationelle Autonomie des Patienten unterstützen oder gefährden? Ist der Roboter eine Entlastung oder ein Konkurrent für Pflegekräfte? Antworten müssen von Wissenschaft und Gesellschaft gefunden werden.“ (Information Springer) Das Buch kommt im November 2018 in gedruckter Form und als Open-Access-Ausgabe heraus. Weitere Informationen über www.springer.com/de/book/9783658226978. Zur Verfügung steht auch ein Flyer.
„Pflegeroboter, so die Idee für die Zukunft, unterstützen oder ersetzen menschliche Pflegekräfte bzw. Betreuerinnen und Betreuer. Sie bringen und reichen Kranken und Alten benötigte Nahrungsmittel oder Medikamente, helfen ihnen beim Hinlegen und Aufrichten oder alarmieren den Notdienst. Beispiele für Prototypen mit solchen Fähigkeiten sind die Roboter Jaco, Cody, Robear, Twendy-One und Hobbit. Bei der Entwicklung maschineller Pflegesysteme sind derzeit vor allem Deutschland und Japan führend. Zu diesem aktuellen Thema fand der Ladenburger Diskurs ‚Pflegeroboter‘ statt, den der Informations- und Maschinenethiker Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz leitete.“ So beginnt der Beitrag auf den Seiten 26 und 27 im Jahresbericht 2017 der Daimler und Benz Stiftung, der im Frühjahr 2018 erschienen ist. Die Konferenz wurde vom 12. bis 13. September 2017 im Carl-Benz-Haus in Ladenburg bei Heidelberg durchgeführt. Bereits am 11. September traf man sich zum Abendessen. Der Jahresbericht kann hier heruntergeladen werden. Der Herausgeberband erscheint im Spätsommer 2018 bei Springer (Open Access).
Abb.: Vor dem Carl-Benz-Haus (Foto: Daimler und Benz Stiftung/Dorn)
Der Ladenburger Diskurs fand im Herbst 2017 unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Oliver Bendel zum Thema „Pflegeroboter“ statt. Am Abend des 11. September 2017 trafen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammen mit Mitgliedern der Daimler und Benz Stiftung und dem wissenschaftlichen Leiter in einem italienischen Restaurant in Ladenburg zum gegenseitigen Kennenlernen. Am Tag darauf begrüßte um 9 Uhr Dr. Jörg Klein, Geschäftsführer der Stiftung, die Gäste im Carl-Benz-Haus und ging auf dessen Geschichte ein. Prof. Dr. Oliver Bendel führte in die Veranstaltung ein. Die Vorträge waren so angeordnet, dass zunächst die technische Sicht dominierte, dann die medizinische, dann die ethische. Die wirtschaftliche Perspektive war kaum vertreten, da sich kaum Referenten hierzu finden ließen, wurde aber am Rande abgedeckt. Bis zum Mittag des 13. September trugen die Expertinnen und Experten aus UK, Österreich, Deutschland und der Schweiz vor und diskutierten in einer konstruktiven Atmosphäre. Mit von der Partie war Pepper, der zwar kein Pflegeroboter ist, sich aber durchaus für dieses Thema interessiert. Eine ausführliche Darstellung wird im Jahresbericht der Stiftung veröffentlicht.
Abb.: Schilberg, Pepper, Bendel (Foto: Daimler und Benz Stiftung/Dorn)