Die Biennale di Venezia 2024 überzeugt u.a. mit dem deutschen, serbischen („jugoslawischen“) und polnischen Pavillon. Im Schweizer Pavillon möchte Guerreiro do Divino Amor laut Pro Helvetia die bisher komplexeste und ehrgeizigste Installation seiner künstlerischen Laufbahn schaffen. Das Video „Das Wunder der Helvetia“ setze die Schweiz als Allegorie in Szene. Ein Korridor verbindet diesen Teil mit der Installation „Roma Talismano“. Hierbei handle es sich um einen phantasmagorischen Zwilling der römischen Zivilisation und zugleich „das über Jahrhunderte tradierte Symbol einer vermeintlichen moralischen, politischen und kulturellen Überlegenheit“. „Die brasilianische Künstlerin und Sängerin Ventura Profana verkörpert die Kapitolinische Wölfin, eine symbolträchtige, phantasmagorische Kreatur, die ein Lied singt über die Heldentaten der drei allegorischen Tiere – der Wölfin, des Lamms und des Adlers.“ (Website Pro Helevetia) In der Mitte des Raums erscheint Ventura Profana als Quasihologramm. Dafür werden 15 LED-Rotoren in einem Glaskasten verwendet. Auf Fotos offenbart sich die Technik, die gut mit Projektion oder Display konkurrieren kann.
Am 19. Januar 2024 wurde ein GPT namens DER DICHTER erstellt. Es trägt Gedichte von Oliver Bendel vor und interpretiert sie auf Wunsch des Benutzers. Gefüttert wurde es mit mehreren Sammlungen, nämlich „Die Stadt aus den Augenwinkeln“ und „Die Astronautin“ sowie „Ein roter Splitter liegt im Gras“. Der erste Band war 2004 im Alkyon Verlag erschienen, fünf der Gedichte bereits 2003 in der legendären Literaturzeitschrift neue deutsche literatur (ndl). Der zweite Band wurde unter einer CC-Lizenz im Juli 2000 veröffentlicht. Drei Gedichte daraus sind in Kürze in dem Band „Tender Digitality“ – herausgegeben von Charlotte Axelsson – zu finden, wiederum in der Form von 3D-Codes. Die Gedichte des dritten Bands sind mehrheitlich unveröffentlicht und stammen aus den Jahren 2000 bis 2006. Bereits seit 12. November 2023 gibt es ein GPT namens Social Robotics Girl, das Informationen über Soziale Robotik liefert. Es speist sich aus einer Sammlung von Beiträgen von Oliver Bendel zu diesem Thema. Daher kann es etwa seine Definition sozialer Roboter nennen und Einteilungen anhand seines Fünf-Dimensionen-Modells vornehmen. Oliver Bendel veröffentlicht seit 40 Jahren Gedichte und trägt sie zu seltenen Gelegenheiten auch vor.
Abb.: Oliver Bendel bei einer seiner Lesungen im Jahre 1985 im Club Orange (Foto: SZ)
Der Beitrag „Mode“ ist am 20. Juni 2023 im Gabler Wirtschaftslexikon erschienen. Nach einer Einführung und der Darstellung von Geschichte und Hintergrund wird den Themenkomplexen „Mode und Wirtschaft“ und „Mode und Technik“ jeweils ein Abschnitt gewidmet. Im letzteren heißt es: „Wearables wie Smartphones, Smartwatches und Smartrings sowie Smartcams ergänzen Kopf, Körper und Kleidung. Datenbrillen bestimmen noch nicht den modernen und modischen Auftritt in der Öffentlichkeit, werden aber im Büro, in der Fabrik und im Haushalt immer selbstverständlicher. Kleidung selbst wird technifiziert und kann – Stichwort Smart Clothes – Strom leiten, der Eingabe und Erfassung dienen oder aber der Ausgabe, als Display für verschiedene Inhalte. Sie richtet sich zudem mit Mustern, 2D- oder 3D-Codes und Computerchips an Kameras, Sensoren und Systemen aus, um einerseits mit der Umgebung interagieren zu können, andererseits digitale Selbstverteidigung zu ermöglichen. Der Cyborg, der technische Strukturen in seine biologischen einpasst, sei es in invasiver (NFC-Chips) oder nichtinvasiver Form (smarte Kontaktlinsen, Datenbrillen), wird zum Anführer einer Mode des Transhumanismus und einer avantgardistischen Bewegung des Human Enhancement. Avatare und Hologramme als digitale Models verbannen die Mode in den Hintergrund und unterstreichen in virtuellen Umgebungen ihre Andersartigkeit in der Ähnlichkeit. Die Mode für soziale Roboter fällt in den Bereich des Robot Enhancement.“ Danach folgen Betrachtungen aus ethischer Perspektive. Der Beitrag von Oliver Bendel kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/mode-125144 aufgerufen werden.
„Kunst (lat. ‚ars‘) ist das von Menschen geschaffene Künstliche in einem kulturellen Kontext mit einer sozialen Funktion in einer ästhetischen Dimension. Es kann sich um ein Artefakt (das Kunstwerk im engeren Sinne), eine Struktur oder einen Prozess handeln. Der Künstler will sein Geschick zeigen, etwas Besonderes und Schönes auf die Welt oder etwas zur Entfaltung und Anschauung bringen, unter Anwendung von Kulturtechniken wie der Schrift oder der Zeichnung. Eine Triebfeder der Kunst ist die sexuelle Leidenschaft, verwandelt zur kreativen Kraft, die das sexuelle Begehren – gerichtet häufig auf existierende oder imaginierte Personen – unterstützt und den Körper als Objekt einbezieht.“ (Gabler Wirtschaftslexikon) Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag von Oliver Bendel im Wirtschaftslexikon von Springer Gabler. In drei weiteren Abschnitten wird die Entwicklung der Kunst dargestellt (dabei wird auch die Digitalkunst erwähnt) und auf den Kunstmarkt sowie Moralisierungsbestrebungen aller Art eingegangen – so beginnt man in Museen und Galerien damit, die Titel von Kunstwerken umzubenennen oder mit Platzhaltern zu versehen. Am Ende heißt es: „Wie die Kunst angesichts solcher Veränderungen die Freiheit bewahren kann, die seit Jahrhunderten unverbrüchlich zu ihr gehört, wird die Zukunft weisen.“ (Gabler Wirtschaftslexikon) Der Beitrag ist am 13. September 2022 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/kunst-123143 aufgerufen werden.
Abb.: Eine Marylin-Monroe-Skulptur in Palm Springs
„Unter Kultur … wird das vom Menschen materiell und immateriell Geschaffene verstanden, im Gegensatz etwa zur Natur. Landschaften wandeln sich zu Kulturlandschaften, in Forst- und Landwirtschaft wachsen in systematischer und kultivierter Form sowohl Pflanzen als auch Tiere heran (Kulturflächen in Verbindung mit Bodenkultur), Dörfer, Städte, Gewerbegebiete und Industrieanlagen wuchern ebenso wie Straßennetze und Schienenstränge für den Verkehr (Kulturflächen im Zusammenhang mit Siedlungs- und Betriebsflächen).“ So beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel, erschienen am 30. November 2020 im Gabler Wirtschaftslexikon. Am Ende werden ethische Überlegungen angestellt: „Umwelt- und Tierethik können dies thematisieren und problematisieren, Umwelt- und Tierschutz dem entgegentreten. Technik-, Informations- und Roboterethik widmen sich den Folgen des Einsatzes von Technik bzw. Informations- und Kommunikationstechnologien und (teil-)autonomen Maschinen, Wirtschaftsethik und speziell Unternehmensethik den Abhängigkeiten von Kultur und Wirtschaft und der Tendenz von Konzernen, die Kultur (respektive Ideologie) des Wachstums als Raubbau an der Natur zu zelebrieren.“
Die 13. Veranstaltung der Reihe „Kultur und Informatik“ am 28. und 29. Mai 2015 im Bode-Museum zu Berlin stellt nach Angaben der Veranstalter (Forschungsgruppe INKA an der HTW Berlin und andere) die Herausforderungen und Entwicklungstendenzen im Bereich der Cross Media in den Mittelpunkt. „Die Konferenz richtet sich einerseits an Kulturpolitiker, Mitarbeiter der Kultur- und Kreativwirtschaft, an Kommunikationswissenschaftler, Kultur- und Kunstakteure sowie andererseits an Informatiker und Techniker, die zu kulturellen Themen forschen und entwickeln.“ (Website INKA-HTW) Themen sind Cross-Media-Technologien, die Verflechtung und gegenseitige Beeinflussung von Kultur und Informatik, der Einfluss von Kunst und Kultur auf die Gestaltung der Zukunft, die intuitive Benutzung von Mediensystemen sowie Ethik in Kultur und Informatik. Themenvorschläge für Vorträge, Kurzvorträge, Plakate oder Demonstrationen müssen bis 10. Januar 2015 in englischer Sprache eingereicht werden. Weitere Informationen über inka.htw-berlin.de/kui/15/.
Abb.: Das Alte Museum in der Nähe des Bode-Museums