Eine Studie zur Interaktion mit einem Barroboter

Die ICSR 2023 findet vom 3. bis 7. Dezember 2023 in Qatar statt. Sie gehört neben der Robophilosophy zu den wichtigsten Konferenzen für Soziale Robotik weltweit. Am 6. Dezember 2023 trug Alessandra Rossi von der Universita Degli Studi di Napoli Federico II zum Thema “Evaluating Customers‘ Engagement Preferences for Multi-party Interaction with a Robot Bartender“ vor. Brillo ist ein Barroboter, der aus zwei KUKA-Roboterarmen und einem Furhat-Kopf besteht. Er kann nicht nur Cocktails und Smoothies zubereiten, sondern auch mit den Gästen kommunizieren. In der Studie wurde erhoben, wie Benutzer den Barroboter erleben („The robot has been a great bartender“ or „I would like to have the robot as a usual bartender“). Die Benutzer hatten insgesamt eine positive Interaktion. Eine Personalisierung führte zu einem erhöhten Interesse. Barroboter sind bisher erst wenig erforscht. Vor einem Jahr legten Oliver Bendel und Lea Peier eine empirische Studie zur Nutzung in der Schweiz vor. Das Programm der Konferenz kann hier heruntergeladen werden. Weitere Informationen über icsr23.qa.

Abb.: Alessandra Rossi bei ihrem Vortrag

Digitale Transformation in der Pflege

Dr. Andreas Keibel von KUKA hielt am 22. Mai 2019 beim 23. Berliner Kolloquium einen Vortrag mit dem Titel „Digitale Transformation in der Pflege“. „Die umfassende Versorgung pflegebedürftiger Menschen erfordert einen hohen Arbeitsaufwand, der aufgrund demografischer Entwicklungen künftig nur schwer zu bewältigen sein wird. Während die Patientenzahlen sowie gleichzeitig das Alter von Patienten, aber auch das von Pflegekräften ansteigen, nimmt die Zahl des verfügbaren Pflegepersonals sowie pflegender Familienangehöriger ab. Darüber hinaus stehen Pflege- und Krankenversicherungen aufgrund einer sinkenden Menge an Beitragszahlern unter hohem Kostendruck. Am Beispiel des Bereichs Medical Robotics von KUKA – einem Hersteller hochautomatisierter Produktionsanlagen und Industrieroboter – wird gezeigt, welchen Beitrag die Industrie vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen leisten kann. Ziel ist es, die ambulante und stationäre Pflege mobiler Patienten sowie die stationäre Pflege bettgebundener Patienten zu erleichtern. Dies wird durch eine Vielzahl an Systemen und Robotern ermöglicht, die pflegende Personen unterstützen können. Dazu zählen Logistikroboter, Reinigungsroboter, Roboter zur Unterstützung von Therapie und Diagnose sowie intelligente Pflegehilfsmittel. Wenn Versorgung und Körperpflege automatisiert werden, können Pflegekräfte von diesen Tätigkeiten entlastet werden und haben mehr Zeit für das Gespräch mit den einzelnen Menschen. Faktisch bleiben derzeit jedoch zahlreiche Entwicklungen in einem prototypischen bzw. Demonstrationsstadium stecken.“ (Abstract) Mehrere Medien berichteten über das Berliner Kolloquium, beispielsweise Neues Deutschland und die Welt.

Abb.: Dr. Keibel bei seinem Vortrag (Foto: Daimler und Benz Stiftung)

Übernahme von KUKA

Vom Deutschen Bundestag, genauer gesagt vom Ausschuss Digitale Agenda, wurde Oliver Bendel im Vorfeld der Anhörung vom 22. Juni 2016 als Sachverständiger zu seiner Meinung zur Rolle von Deutschland bei der Entwicklung von Robotern befragt. Er hat dazu u.a. ausgeführt: „In Deutschland sind wichtige Robotikunternehmen angesiedelt, wie Krones und KUKA, weiterhin solche Unternehmen, die integrierende Elemente anbieten, sowie solche, die erfolgreich traditionelle Produkte in Roboter verwandeln, etwa Staubsauger oder Automobile. Zudem hat es wichtige Forschungseinrichtungen, die die Disziplin der Künstlichen Intelligenz vertreten.“ Mit Blick auf KUKA und bestimmte Start-ups führte er aus: „Es ist wichtig, dass Know-how im Land bzw. in Europa bleibt und führende Robotikunternehmen nicht verkauft werden. Die Forschung zur Robotik, auch zur sozialen Robotik, ist auszubauen. Robotik muss zudem noch interdisziplinärer werden. Psychologie, Philosophie und andere Disziplinen, die beitragen können, sind an den Hochschulen zu stärken und in den Curricula zu erweitern. In Europa kann, vor dem Hintergrund der Aufklärung, des Humanismus und einer einflussreichen Tradition der philosophischen Reflexion, ein eigener Zugang zur Robotik geschaffen werden, der nicht technikzentriert, sondern menschen- und tierbezogen ist.“ In den Medien wird in diesen Tagen über eine Übernahme von KUKA durch den chinesischen Konzern Midea berichtet. Die Anhörung kann über www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2016/kw25-pa-digitale-agenda/427996 aufgerufen werden.

Abb.: Ein KUKA-Roboter (Foto: Wikimedia, Scailyna, CC BY-SA 4.0)