Über den Massenkonsum

„Massenkonsum ist der Konsum von Massen von Waren durch Massen von Menschen. Es handelt sich um einen Aspekt der Massenproduktion und der Konsumgesellschaft. Von der Wirtschaft werden gezielt Bedürfnisse geweckt, etwa durch eine breite Werbung oder eine wechselnde Mode. Ihr Angebot gerät zum Überangebot und erlaubt den Konsumenten eine umfangreiche Auswahlmöglichkeit und eine lohnenswerte Schnäppchenjagd.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Prof. Dr. Oliver Bendel aus Zürich. In einem zweiten Abschnitt wird auf Hintergrund und Entwicklung eingegangen, in einem dritten die ethische Perspektive eingenommen: „Umwelt- und Wirtschaftsethik widmen sich der Erzeugung von künstlichen Bedürfnissen im Zusammenhang mit Umweltzerstörung, Massentierhaltung und ungebremstem Wirtschaftswachstum und – vor allem in der Unternehmensethik – der Verantwortung von Unternehmen mit Blick auf die Massenproduktion. Die Konsumentenethik fragt nach der Verantwortung des Konsumenten, wobei der von ihm ausübbare Druck nicht nur in einer geänderten Nachfrage, sondern auch in der Propagierung einer veränderten Lebensweise und in Petitionen, Abstimmungen und Klagen bestehen kann.“ Der Beitrag ist am 20. Juni 2023 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/massenkonsum-125465 aufgerufen werden.

Abb.: In Manhattan

Überlegungen zur Konsumgesellschaft

„In der Konsumgesellschaft werden Bedürfnisse vor allem über den Konsum befriedigt, also über die Inanspruchnahme bzw. den Verbrauch von Dienstleistungen und Produkten (Konsumgütern), was etwa innerhalb der Geistes- und Sozialwissenschaften als problematisch angesehen wird. Der Konsument ist Mitglied und Träger der Konsumgesellschaft, wobei er in dieser Opfer und Täter zugleich ist, ein Spielball der politischen und wirtschaftlichen Interessen ebenso wie eine Triebfeder der persönlichen, ungehemmten Leidenschaften, die freilich auch Lust und Glück bedeuten können. Ein Resultat der Konsumgesellschaft ist der Überkonsum.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon zum Begriff der Konsumgesellschaft von Oliver Bendel, veröffentlicht Ende April 2022. Im mittleren Teil wird die Entwicklung der Konsumgesellschaft skizziert, im abschließenden Teil die Perspektive der Ethik eingenommen. Der vollständige Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/konsumgesellschaft-123164 abgerufen werden.

Abb.: Unterwegs in Manhattan

Erste Überlegungen zum Überkonsum

„Beim Überkonsum (engl. ‚overconsumption‘) werden so viele natürliche Ressourcen verbraucht, dass das Ökosystem überlastet und in seiner Nachhaltigkeit beeinträchtigt ist. Die Umweltzerstörung nimmt zu, der Klimawandel beschleunigt sich, die natürlichen Ressourcen werden weniger oder verschwinden. Konsum, der Verzehr oder Verbrauch von Gütern, führt unter bestimmten Voraussetzungen (auf starkes Wachstum ausgerichtete Wirtschaftsordnung, Überproduktion, Wohlstand, Überbevölkerung) fast unausweichlich zur Konsumgesellschaft und zu einem Überkonsum innerhalb eines regionalen oder überregionalen Systems. Der Begriff wurde 2020 einer breiten Öffentlichkeit bekannt, als Greta Thunberg (Fridays for Future) ihn mit Blick auf den Black Friday benutzte.“ So beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel, erschienen am 30. November 2020 im Gabler Wirtschaftslexikon. Am Ende werden erste Überlegungen aus der Technikethik und der Informationsethik sowie der Wirtschaftsethik heraus angestellt: „Auf der Mesoebene ist die Frage, in welcher Weise das Unternehmen den Überkonsum nährt (Unternehmensethik), auf der Makroebene, in welcher Form das Gesellschafts- und Wirtschaftssystem dazu beiträgt (Ordnungsethik). Auf der Mikroebene bringt sich u.a. die Konsumentenethik ein (Konsument als direkter Verursacher des Überkonsums).“

Abb.: Der Beginn des Überkonsums