Rennen mit Assistenzrobotern beim Cybathlon

Beim Cybathlon nehmen Sportler mit Behinderungen teil. Sie sind ausgerüstet mit Brain-Computer-Interfaces, Hightechprothesen, Exoskeletten und anderen Technologien. Vom 25. bis 27. Oktober 2024 findet die dritte Ausgabe statt. Austragungsorte sind die Arena Schluefweg in Kloten nahe Zürich und lokale Hubs auf der ganzen Welt. „In einem einzigartigen Wettkampf treten 100 internationale Teams aus Akademie und Industrie an. Die ursprünglichen sechs Disziplinen werden um zwei weitere erweitert: Ein Rennen mit intelligenten Sehassistenztechnologien und ein Rennen mit Assistenzrobotern.“(Website Cybathlon) Beim Cybathlon im Jahre 2016 war der Moderator Tobias Müller fünfmal im Gespräch mit Oliver Bendel, Technikphilosoph aus Zürich, der bei diesem Anlass vor allem Informations- und Roboterethiker war, den Einsatz von Implantaten, Prothesen und Robotern einordnend und bewertend. Einmal war Lino Guzzella mit dabei, der damalige ETH-Präsident, einmal Robert Riener, der Initiator und Organisator des Cybathlon. Der Ethiker betonte immer wieder, dass gegen die technische Erweiterung aus Sicht der Ethik nichts spricht, wenn es um erwachsene, verständige Menschen geht, die ihre Autonomie oder Performanz verbessern wollen. Bis heute nimmt er den Cybathlon als aufregendes, wegweisendes Format wahr. Weitere Informationen zum Cybathlon 2024 sind über cybathlon.ethz.ch de verfügbar.

Abb.: Ein Assistenzroboter bei den Cybathlon Challenges (Foto: ETH Zürich, CYBATHLON/Alessandro della Bella)

Am seidenen Faden

Beim Cybathlon in der SWISS Arena in Kloten bei Zürich, veranstaltet von der ETH Zürich, traten Sportler mit Behinderungen gegeneinander an. Aus der ganzen Welt waren die Teams angereist. Das Publikum ging begeistert mit, als das virtuelle Rennen mit Gedankensteuerung, das Fahrradrennen mit Muskelstimulation sowie der Armprothesen-, Beinprothesen- und Rollstuhl-Parcours stattfanden. Spektakulär der Exoskelett-Parcours, bei dem sich die Sportler langsam und konzentriert vorwärts bewegten, eine Tür öffneten und schlossen, von Stein zu Stein schritten und sich und ihren Apparat voller Freude über die Ziellinie brachten. Über den Köpfen der Zuschauer und Sportler schwebte eine Helium-Drohne, die an einem seidenen Faden zu hängen schien. Fünfmal war der Moderator Tobias Müller im Gespräch mit Oliver Bendel, dem Informations- und Maschinenethiker, der bei diesem Anlass vor allem Informations- und Roboterethiker war, den Einsatz von Implantaten, Prothesen und Robotern einordnend und bewertend. Einmal war Lino Guzzella mit dabei, der ETH-Präsident, einmal Robert Riener, der Initiator und Organisator des Cybathlon. Der Ethiker betonte immer wieder, dass gegen die technische Erweiterung aus Sicht der Ethik nichts spricht, wenn es um erwachsene, verständige Menschen geht, die ihre Autonomie oder Performanz verbessern wollen. Auch nicht, wenn es sich um gesunde Menschen handelt, wobei man bei diesen sicherlich körperliche Risiken bedenken muss. Anders sieht die Sache nach Meinung von Oliver Bendel aus, wenn die Benutzer nicht frei sind, nicht frei entscheiden können, etwa als Arbeitnehmer oder Soldaten, die Exoskelette tragen müssen. Diese rücken uns förmlich auf den Leib, und es sollte die individuelle Entscheidung bleiben, ob man sie tragen will oder nicht. Der Cybathlon wurde von SRF und 3sat unter dem Titel „SRF Menschmaschine“ live übertragen.

Abb.: Beim Cybathlon 2016 (Foto: ETH Zürich/CYBATHLON)