Beste Freunde?!

„Hast du keine Freunde, dann probier’s mal mit KI. Virtuelle Gefährtinnen und Gefährten haben Hochkonjunktur. Aber können sie uns tatsächlich verstehen, mit uns lachen und uns vor Einsamkeit bewahren? Ob wir mit einer KI befreundet sein können und welche Folgen das hat, bespricht Jasmina Neudecker mit dem Maschinenethiker Oliver Bendel.“ Mit diesen Worten bewirbt die Körber-Stiftung die Veranstaltung „Beste Freunde?! Meine KI und ich“, die am 18. Oktober 2024 im Körber-Haus in Hamburg stattfindet. Jasmina Neudecker ist Diplom-Biologin, Terra-X-Moderatorin und Wissenschaftsjournalistin. Prof. Dr. Oliver Bendel ist studierter Philosoph und promovierter Wirtschaftsinformatiker. Als Technikphilosoph untersucht er Roboter und KI-Systeme aus ethischer und verstärkt auch aus ästhetischer Sicht. Er wohnt in Zürich und forscht und lehrt an der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Er lehrt zudem an der Hochschule für Technik FHNW und an der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW. Die Anmeldung erfolgt über die Website der Körber-Stiftung.

Abb.: Oliver Bendel im Jahre 2017 im KörberForum mit dem GEO-Chefredakteur (Foto: Körber-Stiftung)

Maschinen können keine Verantwortung tragen

Im Schweizer Monat (Ausgabe Juli/August 2022) erklärt Oliver Bendel, warum Maschinen keine Verantwortung im moralischen Sinne tragen können. Er geht vom Begriff der Verantwortung aus und auf Roboter und KI-Systeme ein und schreibt dann: „Wenn Verantwortung im definierten Sinne verstanden wird, können Maschinen keine Verantwortung tragen – nicht einmal autonome Maschinen, die sozusagen die technische Krone der menschlichen Schöpfung sind. Autonome Systeme können insbesondere nicht die Folgen ihres Tuns auf sich nehmen. Dies hängt damit zusammen, dass sie eben kein Bewusstsein, keine Einsichtsfähigkeit und keinen freien Willen haben. Übrigens können sie genauso wenig – anders als Tiere – moralische Rechte haben, wobei hier vor allem mit Empfindungs- und Leidensfähigkeit argumentiert wird.“ Die anderen Beiträge im Heft stammen von Konstantin Beck, Judith Bellaiche, Yannick Blättler, Christine Brand, Beat Brechbühl, Gerold Bührer, Baschi Dürr, Alexander Fink, Heinrich Fischer, Ronnie Grob, Allan Guggenbühl, Monika Hausammann, Ayaan Hirsi Ali, Melanie Häner, Alexandra Janssen, Joel Kotkin, Lukas Leuzinger, Christoph Luchsinger, Thomas Minder, Douglas Murray, Daniel Niklaus, Ahoi Polloi, Nicole Ruggle, Urs W. Schoettli, Anja Nora Schulthess, Thomas Sevcik, Michael Shellenberger, Vojin Saša Vukadinović und Tamara Wernli. Weitere Informationen sind über schweizermonat.ch/issue/ausgabe-1098-juli-august-2022/ erhältlich.

Abb.: Oliver Bendel mit Alpha Mini (Foto: Sara Zarubica)

Maschinelle Moral bei den Freidenkern

„Die Freidenker-Vereinigung der Schweiz setzt sich für die Anliegen der Konfessionsfreien ein. Sie tritt ein für die Trennung von Staat und Kirche und für eine weltlich-humanistische Ethik, in der die Menschenrechte eine zentrale Rolle einnehmen. Und sie vertritt ein wissenschaftlich plausibles Weltbild.“ (Website Freidenker Schweiz) Eingeladen haben die Freidenkenden Mittelland den Roboterphilosophen und Freidenker Oliver Bendel aus Zürich. Er spricht am 11. Februar 2019 im Jugendstilsaal des Atrium-Hotels Blume in Baden zum Thema „Der Roboter entdeckt die Philosophie“. Er wird die Zuhörer laut Programm auf eine Reise mitnehmen. „Bei einer Station geht er der Frage nach, ob Roboter Rechte haben oder haben werden.“ Einer solchen Frage widmet sich traditionell die Roboterethik. Bendel ist der Meinung, dass Roboter und KI-Systeme bis auf weiteres keine Rechte haben und haben sollten. Bei einer nächsten – nun geht es um Maschinenethik – „wird er darstellen, wie man Entwickler und ihre Geschöpfe für die Philosophie gewinnt und wie man Roboterautos, Serviceroboter und Chatbots zu moralischen und unmoralischen Maschinen machen kann“ (Programm). Der Flyer zur Veranstaltung kann hier heruntergeladen werden.

Abb.: Pepper in Japan