„Die Swico House View untersucht bereits zum vierten Mal, wie sich die Marktzahlen ausgewählter ICT-Technologien global entwickeln und legt in der aktuellen Ausgabe einen noch stärkeren Fokus auf den Schweizer Markt.“ (Medienmitteilung Swico) So beginnt eine Medienmitteilung von Swico vom 1. Februar 2021. Swico ist nach eigenen Angaben der Schweizer Wirtschaftsverband der ICT- und Online-Branche und vertritt die Interessen etablierter Unternehmen und Start-ups in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Ein Schwerpunkt sind in dieser Ausgabe Informations- und Technikethik (manche sprechen auch von digitaler Ethik). Einer der Gastautoren zu diesem Thema ist Prof. Dr. Oliver Bendel. Er untersucht das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) aus ethischer Sicht. Lanciert werde die House View – so die Medienmitteilung weiter – mit einem Dialog, den Swico-Geschäftsführerin Judith Bellaiche mit Doris Leuthard zu digitaler Ethik geführt habe. Den Link zum Film finde man auf www.swico.ch/houseview … Dort ist auch das Dokument selbst abrufbar, im EPUB-Format und als interaktives PDF.
Bereits 2015 gab es ein Referat über autonome Autos, ausgehend von der Disziplin der Maschinenethik. Auch 2016 setzt der Schweizer IT-Fachverband Swiss ICT auf innovative Entwicklungen. Eingereicht werden können für das Swiss ICT Symposium Referatsideen zum Thema „Digitale Revolution – are you ready?“. Industrie 4.0, Internet der Dinge, Cloud Computing, Big Data, Robotik in ihren ganz unterschiedlichen Varianten, Künstliche Intelligenz und Roboterautos können behandelt werden. Es stellen sich Fragen dieser Art: „Welche Visionen sind in der Schweiz relevant? Welche Chancen gibt es? Welche Vorbilder? Welche Folgen hat die digitale Revolution technisch, sozial, ökonomisch, rechtlich und politisch? Welche neuen Technologien, sei es 3D Printing, Self-driving Cars, Smartwatches …, stehen im Zentrum für den ICT-Werkplatz Schweiz? Was müssen Unternehmen, Politik, Schulen und Gesellschaft heute antizipieren?“ (Website Swiss ICT) Das Swiss ICT Symposium findet am 14. und 15. November in Luzern statt. Weitere Informationen über www.swissict.ch/expertenwissen/fachanlaesse/swiss-ict-symposium/call-for-speaker/.
Mitte September 2015 ist die HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik, Band 52, Heft 5 (2015) mit dem Schwerpunkt Industrie 4.0 herausgekommen. Enthalten sind Beiträge wie „Nutzenpotentiale cyber-physischer Systeme für industrielle Dienstleistungen 4.0“ (Matthias Herterich, Falk Uebernickel und Walter Brenner) und „Wie das Internet der Dinge neue Geschäftsmodelle ermöglicht“ (Daniel Huber und Thomas Kaiser). Auch sozialen und moralischen Fragestellungen wird Raum gegeben. Von Alexander Richter, Peter Heinrich, Alexander Stocker und Wolfgang Unzeitig stammt „Der Mensch im Mittelpunkt der Fabrik von morgen“, von Michael Hertel „Risiken der Industrie 4.0 – Eine Strukturierung von Bedrohungsszenarien der Smart Factory“ – und von Oliver Bendel „Die Industrie 4.0 aus ethischer Sicht“. In diesem Beitrag wird u.a. die Perspektive von Informations-, Technik- und Wirtschaftsethik eingenommen. Weitere Informationen über link.springer.com.
„Selbstständig fahrende oder autonome Autos bewegen sich als Prototypen durch die Städte und Landschaften, in den USA genauso wie in Europa und Asien. Umgangssprachlich werden sie als Roboterautos bezeichnet. Sie nehmen dem Fahrer (bzw. dem Insassen) wesentliche oder sogar sämtliche Aktionen ab.“ Mit diesen Worten hebt ein neuer Beitrag von Oliver Bendel an. Im Wirtschaftslexikon von Gabler und Springer erklärt er, was selbstständig fahrende Autos sind und wie sie mit Fahrerassistenzsystemen zusammenhängen. Dabei erwähnt er auch Informationsethik und Maschinenethik: „Ein vollkommen automatisierter und autonomisierter Verkehr würde weitgehende Entscheidungen der Fahrzeuge, nicht zuletzt in moralisch relevanten Situationen, erforderlich machen. Diesbezüglich ist die Maschinenethik gefragt, die sich mit der Moral von Maschinen befasst. Der robotergeprägte Verkehr wird anhand klassischer Beispiele wie des Trolley- und des Fetter-Mann-Problems diskutiert. Gefragt ist zudem die Informationsethik, etwa in Bezug auf die informationelle Autonomie der Insassen, die Fahrzeug- und die Datensicherheit.“ Der Beitrag ist am 3. Februar 2015 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/selbststaendig-fahrende-autos.html aufgerufen werden.
Cyber-physische (oder cyberphysische) Systeme sind Systeme, bei denen informations- und softwaretechnische mit mechanischen bzw. elektronischen Komponenten verbunden sind, wobei Datentransfer und -austausch sowie Kontrolle bzw. Steuerung über eine Infrastruktur wie das Internet in Echtzeit erfolgen. Wesentliche Bestandteile sind mobile und bewegliche Einrichtungen, Geräte und Maschinen (darunter auch Roboter), eingebettete Systeme und vernetzte Gegenstände (Internet der Dinge). In der Industrie 4.0 haben cyber-physische Systeme eine zentrale Funktion. Der Beitrag von Oliver Bendel zum Thema ist am 2. September 2014 im Wirtschaftslexikon von Gabler erschienen. Er gibt eine allgemeine Übersicht, geht auf Anwendungsbereiche ein und betrachtet den Gegenstand schließlich, im Rahmen von Kritik und Ausblick, aus dem Blickwinkel der Ethik: „Die Informationsethik untersucht das mögliche Versagen der cyber-physischen Systeme, etwa ihre feindliche Übernahme und ihren selbstverschuldeten Ausfall, in moralischer Beziehung, die Maschinenethik versucht die Entscheidungen der (teil-)autonomen Systeme in moralischer Hinsicht zu verbessern.“
Die International Review of Information Ethics (IRIE) hat einen Call for Papers zum Thema „Ethics for the Internet of Things“ veröffentlicht. Deadline für die Einreichung der Abstracts ist der 31. August 2014. Auf der Website der Zeitschrift heißt es: „The 22nd issue of IRIE will tackle the ethical challenge of the Internet of Things and therefore furnish a contribution to the establishment of an ethics for it. This ethics is anchored in the field of information ethics, yet it radicalizes to a certain degree the fundamental issues in this field, insofar as the entire mesosphere appears as a sphere shaped by information and its technologies. And hence, the boundaries then disappear between electronic technology and what underpins it.“ Mögliche Themen seien „Privacy in the IoT“, „Access to beneficial use of IoT and social justice“, „Establishment of trust in the IoT“ und „Status of agents and agency in the IoT“. Gastherausgeber sind Hektor Haarkötter und Felix Weil. Weitere Informationen über i-r-i-e.net/call_for_papers.htm.