Interaktive Werbeflächen aus ethischer Sicht

Bei interaktivem Digital Signage stellen sich Plakate, Schilder, Tafeln, Terminals und Säulen in Läden oder an Straßen und auf Plätzen auf ihren digitalen Bildschirmen automatisch auf Anwesende ein und interagieren und kommunizieren mit diesen in visueller oder auditiver Weise. Es wird also nicht einfach etwas dargestellt, sondern das, was dargestellt wird, hängt vom Betrachter oder vom Umfeld ab. Der hauptsächliche Zweck ist neben der Informierung (auch im Sinne von Beratung) die Werbung, die hauptsächliche Umsetzungsart die interaktive Werbefläche. Der Beitrag „Neue Spione in den Straßen, auf den Plätzen und in den Läden: Interaktive Werbeflächen aus ethischer Sicht“ von Oliver Bendel, erschienen bei Telepolis am 15. August 2017, untersucht das Phänomen digitaler Werbeflächen aus ethischer Sicht. Erstens wird der Begriff des Digital Signage erklärt, unter den der Begriff der interaktiven Werbeflächen subsumiert wird. Typisch für diese sind – abgesehen von den digitalen Bildschirmen – Kameras, Mikrofone, Lautsprecher, Muster-, Bild- und Gesichtserkennung. Zweitens werden Überlegungen aus Sicht von Informations-, Technik- und Wirtschaftsethik und darüber hinaus, etwa im Sinne des Verbraucherschutzes, angestellt. Auch die Maschinenethik wird berücksichtigt. Der Beitrag kann über www.heise.de/tp/features/Neue-Spione-in-den-Strassen-auf-den-Plaetzen-und-in-den-Laeden-3797118.html abgerufen werden.

Abb.: Digital Signage in New York

Ein Selfie mit Roger

Im Juni 2016 ist in der Netzwoche der Artikel „Ein Selfie mit Roger“ von Oliver Bendel erschienen. Er beginnt mit folgenden Worten: „Interaktive Werbeflächen sind Plakate, Terminals und Säulen, die sich als digitale Werbeträger automatisch auf Passanten, Besucher, Kunden und Interessierte einstellen und mit diesen in eine Interaktion treten. Sie verbreiten sich in der Schweiz immer mehr. Es ergeben sich Chancen und Risiken.“ (Netzwoche, Juni 2016) Diese werden u.a. aus der Perspektive der Medizin, der Rechtswissenschaft und von Informations- und Wirtschaftsethik betrachtet. „Bei der Verwendung von interaktiven Werbeflächen werden rechtliche und ethische Fragen aufgeworfen. So ist etwa zu klären, wer die Haftung bei falschen Produktinformationen übernimmt, insbesondere dann, wenn diese nicht fest ins System gegossen werden, sondern in der Kommunikation mit dem Kunden oder auf der Basis von Profilen vermittelt werden. Aus Sicht von Informations- und Wirtschaftsethik ist der Schutz der Bürger und Konsumenten von Relevanz. Interaktive Werbeflächen können in die Privatsphäre eingreifen, sogar in öffentlichen Bereichen, und das Persönlichkeitsrecht sowie die informationelle Autonomie verletzen.“ (Netzwoche, Juni 2016) Der Beitrag kann hier als PDF heruntergeladen werden.

Abb.: Auch ein Selfie

 

Zwischen Strumpfhosen und Schraubenziehern

„Interaktive Werbeflächen sind Plakate, Terminals, Säulen etc., die sich automatisch auf Passanten, Besucher, Kunden und Interessierte einstellen und mit diesen in eine Interaktion treten. Teilweise werden Bewegungsmelder sowie Bild- und Mustererkennung zur Bestimmung von Geschlecht, Größe und Alter verwendet.“ So beginnt ein neuer Beitrag von Oliver Bendel für das Wirtschaftslexikon von Springer Gabler. Die interaktiven Werbeflächen zeigen Männern und Frauen, Großen und Kleinen, Jungen und Alten unterschiedliche Werbung. Dabei werden natürlich auch Klischees bedient. Am Ende wird die Perspektive der Ethik eingenommen: „Interaktive Werbeflächen können in die Privatsphäre eingreifen, selbst in öffentlichen Bereichen, und das Persönlichkeitsrecht verletzen sowie die informationelle Autonomie beschädigen. Dies ist Thema der Informationsethik. Die Maschinenethik fragt nach moralisch adäquaten Entscheidungen der Plakate und Terminals, die Medienethik nach der Reizüberflutung im (teil-)öffentlichen Raum.“ Der Beitrag ist am 2. Dezember 2015 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/interaktive-werbeflaechen.html aufgerufen werden.

Abb.: Wenig interaktive Strumpfhosen