Im smarten Shuttle unterwegs

„Der automatisierte Verkehr fasziniert und irritiert. Die Meinungen gehen auseinander, auf den Plätzen, auf den Podien, in den Medien. Ich bin überzeugt, dass das autonome Auto nichts in den Innenstädten verloren hat. Zu viele Dinge, Lebewesen und Ereignisse, die es zu beurteilen hat, zu viele Situationen, in denen Kommunikation gefragt ist, ein Handzeichen, ein Blickkontakt. Der hoch- und vollautomatische bzw. autonome PKW gehört auf die Autobahn. Dort trägt er dazu bei, die Zahl der Unfälle zu reduzieren. Und gerät kaum in Situationen, in denen er moralische Urteile fällen und z.B. zwischen menschlichen Opfern entscheiden müsste.“ (ICTkommunikation, 22. März 2018) In den Städten sollten nach der Meinung von Oliver Bendel keine autonomen Autos fahren, aber autonome Busse und Shuttles, mit geringer Geschwindigkeit, auf virtuellen Schienen bzw. auf speziellen Spuren. Der Gastbeitrag „Im smarten Shuttle unterwegs“ des Informations- und Maschinenethikers für die ICTkommunikation ist am 22. März 2018 erschienen und kann über ictk.ch/inhalt/im-smarten-shuttle-unterwegs aufgerufen werden.

Abb.: Das SmartShuttle der PostAuto AG

Big Brother hört mit

Immer mehr Geräte, Produkte und Dienste haben ein Mikrofon bzw. Spracheingabe und -ausgabe. Im Beitrag „Auditive Systeme im Wohn- und Arbeitsbereich: Big Brother hört mit“ wird auf ihre Funktionen eingegangen und gezeigt, dass ein Risiko vorhanden und Vorsicht geboten ist. Oliver Bendel lässt ihn mit den Worten beginnen: „Im Kinderzimmer wird es eng. Neben dem guten alten Teddybär und neben Hello Kitty als Puppe steht oder liegt Hello Barbie. Anders als ihre plüschigen und niedlichen Freunde und Freundinnen ist sie intelligent. Künstlich intelligent, aber immerhin. Sie versteht und hört mit.“ Am Ende heißt es: „Man kann versuchen, auf bestimmte Geräte und Maschinen zu verzichten, und man kann mit Abwehrsystemen gegen diese vorgehen. Der Einzelne wird allerdings dem Ansturm der Möglichkeiten ausgeliefert sein. Deshalb braucht es ethische Überlegungen – vor allem aus Medien-, Technik- und Informationsethik heraus – und rechtliche Konsequenzen.“ Der Artikel ist am 19. Oktober 2015 in der Zeitschrift ICTkommunikation erschienen und über ictk.ch/inhalt/auditive-systeme-im-wohn-und-arbeitsbereich-big-brother-h%C3%B6rt-mit aufrufbar.

Abb.: Albtraum Barbie?

Maschinenstürmer des Informationszeitalters

In seiner wenig bekannten Kurzgeschichte „Sally“ aus dem Jahre 1953 beschreibt der große Science-Fiction-Autor Isaac Asimov in visionärer Weise die Funktionen sowie die Chancen und Risiken selbstständig fahrender Autos. Heute nehmen Fahrerassistenzsysteme dem Lenker immer mehr Aktionen ab und unterstützen ihn in vielfältiger Weise. Das autonome Auto ist schon bald nicht mehr Prototyp, sondern Alltag. Es wird in Situationen geraten, in denen moralische Fähigkeiten von Vorteil sind. Die einen plädieren für komplexe Fähigkeiten, die anderen für einfache. In der Theorie ist alles denkbar. Für die Praxis spricht sich Oliver Bendel in seinem Artikel „Die Maschinenstürmer des Informationszeitalters“ für einfache moralische Maschinen in wenig komplexen Kontexten aus. Für PKW, die beschränkt sind und werden in ihren Möglichkeiten. Es wird nicht nur die Perspektive der Maschinenethik, sondern auch der Informationsethik eingenommen. Der Beitrag ist am 5. März 2015 in der Zeitschrift ICTkommunikation erschienen und kann über ictk.ch aufgerufen werden.

Abb.: Ein Cabrio wie Sally