Cow Whisperer, Horse Whisperer und Dog Whisperer

Am 5. August 2024 fand an der Hochschule für Wirtschaft FHNW die Abschlusspräsentation für das Projekt „The Animal Whisperer“ statt. Initiiert hat es Prof. Dr. Oliver Bendel, der sich seit vielen Jahren mit der Tier-Computer-Interaktion und der Tier-Maschine-Interaktion beschäftigt. Als Projektmitarbeiter konnte Nick Zbinden gewonnen werden, ein angehender Wirtschaftsinformatiker. Er entwickelte ab März 2024 drei Anwendungen auf der Basis von GPT-4, den Cow Whisperer, den Horse Whisperer und den Dog Whisperer. Mit ihnen kann man Körpersprache, Verhalten und Umfeld von Kühen, Pferden und Hunden analysieren. Damit sollen Gefahren für Mensch und Tier abgewendet werden. So kann ein Wanderer auf dem Smartphone die Empfehlung bekommen, eine Weide nicht zu überqueren, wenn eine Mutterkuh mit ihren Kälbchen zugegen ist. Dafür muss er nur die Anwendung aufrufen und Fotos von der Umgebung machen. Die drei Apps liegen nun als Prototypen vor. Mit Hilfe von Prompt Engineering haben sie weitreichende Kenntnisse und Fähigkeiten erhalten. Vor allem wurden selbst erstellte und gelabelte Fotos verwendet. Die Apps beschreiben in der Mehrheit der Fälle die Körpersprache und das Verhalten der Tiere korrekt. Auch ihre Empfehlungen für das Verhalten der Menschen sind adäquat. Das Projektteam hat die Ergebnisse in einem Paper zusammengefasst und bei einer internationalen Konferenz eingereicht.

Abb.: Der Dog Whisperer im Einsatz (Bild: Ideogram)

Was ist ein KI-Assistent?

„Ein KI-Assistent ist ein auf künstlicher Intelligenz (KI) beruhendes kommerzielles oder nichtkommerzielles System, das Anfragen der Benutzer beantwortet und Aufgaben für sie erledigt, in privaten und wirtschaftlichen Zusammenhängen. Er ist auf dem Notebook, dem Tablet oder dem Smartphone ebenso zu finden wie in Unterhaltungs- und Unterstützungsgeräten oder in Fahrzeugen.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker gibt Beispiele und stellt Anwendungsgebiete dar. Dabei geht er u.a. auf GPTs ein, auf „custom versions of ChatGPT“, wie OpenAI dazu sagt. Am Ende – in „Kritik und Ausblick“ – macht er deutlich, dass ein KI-Assistent als Mensch wahrgenommen werden kann, und dass es Methoden gibt, um dies zu verhindern. Der ganze Beitrag – erschienen ist er am 9. Juli 2024 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/ki-assistent-126518 aufgerufen werden.

Abb.: Was ist ein KI-Assistent?

H@mmur@pi kommt auf die Welt

Seit 2012 baut Prof. Dr. Oliver Bendel – teils mit seinen Studenten und Studentinnen, teils im Alleingang – Chatbots und Sprachassistenten. Diese wurden von den Medien besprochen und von der NASA für interessant befunden. Sein theoretisches Rüstzeug und praktisches Anschauungsmaterial hat er aus seiner Promotion zu diesem Thema, die ein Vierteljahrhundert zurückliegt. Seit 2022 liegt der Fokus auf Dialogsystemen für tote und gefährdete Sprachen. Unter seiner Betreuung entwickelte Karim N’diaye den Chatbot @ve für Latein und Dalil Jabou den mit Sprachausgabe erweiterten Chatbot @llegra für Vallader, ein Idiom des Rätoromanischen. Derzeit testet er die Reichweite von GPTs – custom versions of ChatGPT“, wie OpenAI sie nennt – für gefährdete Sprachen wie Irisch (Irisch-Gälisch), Maori und Baskisch. Für alle drei sind bereits Prototypen entstanden, nämlich Irish GirlMaori Girl und Adelina (für Baskisch). Zudem untersucht er das Potenzial für ausgestorbene Sprachen wie Ägyptisch und Akkadisch. Die GPTs kommunizieren nicht ohne weiteres in Hieroglyphen und in Keilschrift, sie können aber Zeichen von Bildsprachen durchaus darstellen und erklären. Es ist sogar möglich, ganze Sätze einzugeben und danach zu fragen, wie man sie verbessern kann. Das Ergebnis sind dann – um beim Akkadischen zu bleiben – komplexe Strukturen aus Zeichen der Keilschrift. H@mmur@pi ist spezialisiert auf diese Sprache. Zudem kennt er sich mit Kultur und Geschichte der Region aus.

Abb.: Hammurapi mit seiner Frau im Euphrat (Bild: Ideogram)

GPTs für das Lehren und Lernen

Im Frühjahrssemester 2024 hat Prof. Dr. Oliver Bendel virtuelle Tutorinnen in seine Lehre eingebunden. Es handelte sich um „custom versions of ChatGPT“, sogenannte GPTs. Zur Verfügung standen Social Robotics Girl für die Wahlmodule zur Sozialen Robotik, entstanden bereits im November 2023, und Digital Ethics Girl vom Februar 2024 für die Pflichtmodule „Ethik und Recht“ und „Ethics and Law“ innerhalb der Studiengänge Wirtschaftsinformatik und Business Information Technology (Hochschule für Wirtschaft FHNW) sowie „Recht und Ethik“ innerhalb von Geomatik (Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW). Die virtuellen Tutorinnen haben das „Weltwissen“ von GPT-4, aber auch das spezifische Fachwissen des Technikphilosophen und Wirtschaftsinformatikers aus Zürich. Gezeigt hat sich, dass die GPTs gewisse Impulse geben und den Unterricht auflockern können. Ihre besondere Stärke zeigen sie bei Gruppenarbeiten, bei denen Studenten nicht mehr die Bücher ihres Dozenten konsultieren müssen – was bei hohem Zeitdruck kaum zielführend ist -, sondern gezielte Fragen an sie stellen können. Nicht zuletzt ergeben sich Möglichkeiten für das selbstregulierte Lernen. Im Mai 2024 ist das Paper „How Can GenAI Foster Well-being in Self-regulated Learning?“ von Stefanie Hauske und Oliver Bendel erschienen – es wurde bereits im Dezember 2023 bei den AAAI Spring Symposia eingereicht und Ende März 2024 an der Stanford University vorgestellt.

Abb.: Ein GPT im Unterricht (Bild: Ideogram)

Impulsvorträge zu sozialen Robotern und GPTs

Am 6. Juni 2024 leitete Prof. Dr. Oliver Bendel auf der LEARNTEC die Sessions mit den sozialen Robotern Alpha Mini und Navel jeweils mit einem Impulsvortrag ein. Der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker erklärte, dass soziale Roboter sensomotorische Maschinen sind, die für den Umgang mit Menschen und Tieren geschaffen werden. Er stellte sein Fünf-Dimensionen-Modell vor, das die Interaktion mit Lebewesen, die Kommunikation mit Lebewesen, die Abbildung (von Merkmalen) von Lebewesen, die Nähe zu Lebewesen und den Nutzen für Lebewesen umfasst. In diesem Zusammenhang ging er auf das Projekt „Alpha Mini für die Schule“ ein. Danach präsentierte er @llegra, einen Chatbot, der Vallader (ein Idiom des Rätoromanischen) beherrscht, und Social Robotics Girl, ein GPT, das er in seinem Unterricht einsetzt. Mit den Besuchern der Impulsvorträge war Oliver Bendel im Anschluss noch im angeregten Gespräch.

Abb.: Oliver Bendel bei einem seiner Impulsvorträge (Foto: Rainer E. Becker)

Soziale Roboter und GPTs auf der LEARNTEC

Im Future Lab „Soziale Roboter und GPTs“ am 6. Juni 2024 auf der LEARNTEC konnte man mit Navel und Alpha Mini interagieren und kommunizieren. Zuständig dafür waren Claude Toussaint von navel robotics aus München und Rainer E. Becker von BECKER ROBOTICS aus Wuppertal. Drei Runden gab es hierfür, verteilt über den ganzen Tag. Eingeleitet wurden sie mit Impulsvorträgen von Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker stellte sein Fünf-Dimensionen-Modell für soziale Roboter vor, und er ging auf das Projekt „Alpha Mini für die Schule“ ein. Er präsentierte zudem @llegra, einen Chatbot, der Vallader (ein Idiom des Rätoromanischen) beherrscht, und Social Robotics Girl, ein GPT, das er in seinem Unterricht einsetzt. Mit am Stand waren auch Sünne Eichler und Sonja Rapp vom Steinbeis-Transfer-Institut. Sünne Eichler prägt die LEARNTEC seit Jahren und ist Mitglied des Kongresskomitees.

Abb.: Oliver Bendel mit Navel (Foto: Rainer E. Becker)

Alpha Mini Meets Navel

Die Learntec ist die führende E-Learning-Messe und -Konferenz in Europa. Seit Jahrzehnten ist sie der Treffpunkt für Bildungsverantwortliche, HR-Mitarbeiter, Leiter von E-Learning-Einrichtungen, Hochschullehrer, Lehrer und alle Interessierten. Geprägt wird sie von Experten wie Sünne Eichler und Prof. Dr. Peter A. Henning. Im Future Lab „Soziale Roboter und GPTs“ am 6. Juni 2024 auf der LEARNTEC kann man mit Navel und Alpha Mini interagieren und kommunizieren. Man kann sie etwa zu Bewegungen des Körpers veranlassen, ihre gestischen und mimischen Fähigkeiten bewundern oder mit ihnen ein Gespräch führen. Bei beiden Modellen handelt es sich um soziale Roboter, die auf dem neuesten technischen Stand sind und im Lernkontext eingesetzt werden können. Die drei Sessions leitet Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW mit seinem Impulsvortrag „Soziale Roboter und GPTs im Lernbereich“ ein. Die Ansprechpartner für die beiden Roboter sind Claude Toussaint von navel robotics aus München und Rainer E. Becker von BECKER ROBOTICS aus Wuppertal. Man hat zudem die Möglichkeit, mit einem GPT namens Social Robotics Girl zu kommunizieren, das Prof. Dr. Oliver Bendel in seinem Unterricht einsetzt.

Abb.: Alpha Mini trifft auf Navel

Adelina macht Fortschritte

Adelina, erstellt am 12. Mai 2024, ist ein Baskisch schreibender und sprechender Chatbot. Er liegt seit 3. Juni 2024 in einer verbesserten Version vor. Die Instructions wurden angepasst. Zudem wurden Dokumente hochgeladen, die sie benutzen kann. Der Name soll an die Lehrerin Adelina Méndez de la Torre erinnern, die sich für einen bilingualen Unterricht und den Erhalt der baskischen Sprache eingesetzt hat. Das GPT scheint diese durchaus im Griff zu haben. Man kann sich die Antworten auf Englisch oder Deutsch oder in jeder anderen Sprache übersetzen lassen. Danach sollte Adelina wieder in Baskisch wechseln – ansonsten kann man sie einfach darum bitten. Conversational Agents sind seit einem Vierteljahrhundert ein Forschungsgegenstand von Prof. Dr. Oliver Bendel. Ihnen – genauer gesagt den Pedagogical Agents, die man heute wohl Virtual Learning Companions nennen würde – widmete er seine Doktorarbeit an der Universität St. Gallen von Ende 1999 bis Ende 2022. Seit 2009 ist er Professor an der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Ab 2012 entstanden vor allem Chatbots und Sprachassistenten im Kontext der Maschinenethik, unter ihnen GOODBOT, LIEBOT, BESTBOT und SPACE THEA. 2022 wandte sich der Wirtschaftsinformatiker und Technikphilosoph dann toten und gefährdeten Sprachen zu. Unter seiner Betreuung entwickelte Karim N’diaye den Chatbot @ve für Latein und Dalil Jabou den mit Sprachausgabe erweiterten Chatbot @llegra für Vallader, ein Idiom des Rätoromanischen. Derzeit testet er die Reichweite von GPTs – „custom versions of ChatGPT“, wie OpenAI sie nennt – für gefährdete Sprachen wie Irisch (Irisch-Gälisch), Maori und Baskisch sowie für ausgestorbene Sprachen wie Ägyptisch und Akkadisch. Adelina ist im GPT Store verfügbar und wird in den nächsten Monaten weiter verbessert.

Abb.: Adelina macht Fortschritte (Bild: Ideogram)

Maori Girl macht Fortschritte

Maori Girl, erstellt am 9. Mai 2024, liegt seit 3. Juni 2024 in einer verbesserten Version vor. Die Instructions wurden angepasst. Zudem wurden Dokumente hochgeladen, die sie benutzen kann, u.a. ein Text von dieser Website. Das GPT scheint die polynesische Sprache des indigenen Volks in Neuseeland durchaus im Griff zu haben. Man kann sich die Antworten auf Englisch oder Deutsch übersetzen lassen. Danach sollte Maori Girl wieder in Maori wechseln – ansonsten kann man sie einfach darum bitten. Conversational Agents sind seit einem Vierteljahrhundert ein Forschungsgegenstand von Prof. Dr. Oliver Bendel. Ihnen – genauer gesagt den Pedagogical Agents, die man heute wohl Virtual Learning Companions nennen würde – widmete er seine Doktorarbeit an der Universität St. Gallen von Ende 1999 bis Ende 2022. Seit 2009 ist er Professor an der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Ab 2012 entstanden vor allem Chatbots und Sprachassistenten im Kontext der Maschinenethik, unter ihnen GOODBOT, LIEBOT, BESTBOT und SPACE THEA. 2022 wandte sich der Wirtschaftsinformatiker und Technikphilosoph dann toten und gefährdeten Sprachen zu. Unter seiner Betreuung entwickelte Karim N’diaye den Chatbot @ve für Latein und Dalil Jabou den mit Sprachausgabe erweiterten Chatbot @llegra für Vallader, ein Idiom des Rätoromanischen. Derzeit testet er die Reichweite von GPTs – „custom versions of ChatGPT“, wie OpenAI sie nennt – für gefährdete Sprachen wie Irisch (Irisch-Gälisch), Maori und Baskisch sowie für ausgestorbene Sprachen wie Ägyptisch und Akkadisch. Maori Girl ist im GPT Store verfügbar und wird in den nächsten Monaten weiter verbessert.

Abb.: Maori Girl macht Fortschritte (Bild: Ideogram)

Irish Girl macht Fortschritte

Irish Girl, erstellt am 3. Mai 2024, liegt seit 3. Juni 2024 in einer verbesserten Version vor. Die Instructions wurden angepasst. Zudem wurden Dokumente hochgeladen, die sie benutzen kann, u.a. ein Text von der Website von ELA. Das GPT scheint die goidelische Sprache aus der keltischen Familie nach durchaus im Griff zu haben. Man kann sich die Antworten auf Englisch oder Deutsch oder in jeder anderen Sprache übersetzen lassen. Danach sollte Irish Girl wieder in Irish wechseln – ansonsten kann man sie einfach darum bitten. Conversational Agents sind seit einem Vierteljahrhundert ein Forschungsgegenstand von Prof. Dr. Oliver Bendel. Ihnen – genauer gesagt den Pedagogical Agents, die man heute wohl Virtual Learning Companions nennen würde – widmete er seine Doktorarbeit an der Universität St. Gallen von Ende 1999 bis Ende 2022. Seit 2009 ist er Professor an der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Ab 2012 entstanden vor allem Chatbots und Sprachassistenten im Kontext der Maschinenethik, unter ihnen GOODBOT, LIEBOT, BESTBOT und SPACE THEA. 2022 wandte sich der Wirtschaftsinformatiker und Technikphilosoph dann toten und gefährdeten Sprachen zu. Unter seiner Betreuung entwickelte Karim N’diaye den Chatbot @ve für Latein und Dalil Jabou den mit Sprachausgabe erweiterten Chatbot @llegra für Vallader, ein Idiom des Rätoromanischen. Derzeit testet er die Reichweite von GPTs – „custom versions of ChatGPT“, wie OpenAI sie nennt – für gefährdete Sprachen wie Irisch (Irisch-Gälisch), Maori und Baskisch sowie für ausgestorbene Sprachen wie Ägyptisch und Akkadisch. Irish Girl ist im GPT Store verfügbar und wird in den nächsten Monaten weiter verbessert.

Abb.: Irish Girl macht Fortschritte (Bild: Ideogram)

Cow Whisperer, Horse Whisperer, Dog Whisperer

Am 28. Mai 2024 fand an der Hochschule für Wirtschaft FHNW die Zwischenpräsentation für das Projekt „The Animal Whisperer“ statt. Initiiert hat es Prof. Dr. Oliver Bendel, der sich seit vielen Jahren mit der Tier-Computer-Interaktion und der Tier-Maschine-Interaktion beschäftigt. Als Projektmitarbeiter konnte Nick Zbinden gewonnen werden, ein angehender Wirtschaftsinformatiker. Er entwickelte drei Anwendungen auf der Basis von GPT-4o, den Cow Whisperer, den Horse Whisperer und den Dog Whisperer. Mit ihnen kann man Körpersprache und Umfeld von Kühen, Pferden und Hunden analysieren. Damit sollen Gefahren für Mensch und Tier abgewendet werden. So kann ein Wanderer auf dem Smartphone die Empfehlung bekommen, eine Weide nicht zu überqueren, wenn eine Mutterkuh mit ihren Kälbchen zugegen ist. Dafür muss er nur die Anwendung aufrufen und Fotos von der Umgebung machen. Die Tests verlaufen bereits sehr vielversprechend. Nick Zbinden führt derzeit Gespräche mit drei menschlichen Flüsterern, also Experten auf diesem Gebiet, die die Körpersprache und das Verhalten der Tiere besonders gut einschätzen und mit ihnen besonders gut umgehen können. Dabei werden auch Fotos – die etwa unterschiedliche Positionen der Ohren oder Köpfe zeigen – von ihnen beschrieben und dann von ihm in die Anwendungen eingespeist. Die Endergebnisse werden im August 2024 vorliegen.

Abb.: Ein Pferdeflüsterer

Moral Prompt Engineering

Die Maschinenethik, die vor zehn Jahren oft noch als Kuriosität abgetan wurde, ist inzwischen Alltagsgeschäft. Sie ist etwa gefragt, wenn man bei Sprachmodellen bzw. Chatbots sogenannte Guardrails einzieht, über Alignment in der Form von Finetuning oder über Prompt Engineering. Wenn man GPTs erstellt, also „custom versions of ChatGPT“, wie Open AI sie nennt, hat man das „Instructions“-Feld für das Prompt Engineering zur Verfügung. Dort kann der Prompteur oder die Prompteuse bestimmte Vorgaben und Einschränkungen für den Chatbot erstellen. Dabei kann auf Dokumente verwiesen werden, die man hochgeladen hat. Genau dies macht Myriam Rellstab derzeit an der Hochschule für Wirtschaft FHNW im Rahmen ihrer Abschlussarbeit „Moral Prompt Engineering“, deren Zwischenergebnisse sie am 28. Mai 2024 vorgestellt hat. Als Prompteuse zähmt sie GPT-4o, mit Hilfe ihrer Anweisungen und – dies hatte der Initiator des Projekts, Prof. Dr. Oliver Bendel, vorgeschlagen – mit Hilfe von Netiquetten, die sie gesammelt und dem Chatbot zur Verfügung gestellt hat. Der Chatbot wird gezähmt, der Tiger zum Stubentiger, der ohne Gefahr etwa im Klassenzimmer eingesetzt werden kann. Nun ist es bei GPT-4o so, dass schon vorher Guardrails eingezogen wurden. Diese wurden einprogrammiert oder über Reinforcement Learning from Human Feedback gewonnen. Man macht also genaugenommen aus einem gezähmten Tiger einen Stubentiger. Bei bestimmten Open-Source-Sprachmodellen ist dies anders. Das wilde Tier muss erst einmal eingefangen und dann gezähmt werden. Und selbst dann kann es einen ernsthaft verletzen. Doch auch bei GPTs gibt es Tücken, und wie man weiß, können Stubentiger durchaus fauchen und kratzen. Im August liegen die Ergebnisse des Projekts vor. Bereits bei Data, einem Chatbot für den Studiengang Data Science an der Hochschule für Technik FHNW, war Moral Prompt Engineering angewandt worden.

Abb.: Die Prompteuse vor dem Tiger (Bild: Ideogram)

How Can GenAI Foster Well-being in Self-regulated Learning?

The paper „How Can GenAI Foster Well-being in Self-regulated Learning?“ by Stefanie Hauske and Oliver Bendel is now available as part of the „Proceedings of the AAAI 2024 Spring Symposium Series“. Oliver Bendel presented the paper at the symposium „Impact of GenAI on Social and Individual Well-being“ in March 2024. From the abstract: „This paper explores how generative AI (GenAI) can improve the well-being of learners within self-regulated learning (SRL) frameworks in the corporate context. In the ‚GenAI to Support SRL‘ section, it presents three custom versions of ChatGPT aimed at assisting learners. These so-called GPTs demonstrate the GenAI’s potential to actively support learners in SRL and positively influence their well-being. The ‚Discussion‘ and ‚Summary and Outlook‘ sections provide a balanced overview of the opportunities and risks associated with GenAI in the field of learning and highlight directions for future research. The results indicate that GenAI could improve the well-being of learners in SRL through providing personalized guidance, reducing feelings of stress, and increasing motivation and self-efficacy. At the same time, there are several challenges for companies and employees that need to be overcome.“ It was Oliver Bendel’s ninth consecutive appearance at the AAAI Spring Symposia, which this time consisted of eight symposia on artificial intelligence. The paper can be downloaded at ojs.aaai.org/index.php/AAAI-SS/article/view/31234.

Fig.: GPTs in the form of VLCs can help students (Image: DALL-E 3)

Cleop@tr@ kommt auf die Welt

Seit 2012 baut Prof. Dr. Oliver Bendel – teils mit seinen Studenten und Studentinnen, teils im Alleingang – Chatbots und Sprachassistenten. Diese wurden von den Medien besprochen und von der NASA für interessant befunden. Sein theoretisches Rüstzeug und praktisches Anschauungsmaterial hat er aus seiner Promotion zu diesem Thema, die ein Vierteljahrhundert zurückliegt. Seit 2022 liegt der Fokus auf Dialogsystemen für tote und gefährdete Sprachen. Unter seiner Betreuung entwickelte Karim N’diaye den Chatbot @ve für Latein und Dalil Jabou den mit Sprachausgabe erweiterten Chatbot @llegra für Vallader, ein Idiom des Rätoromanischen. Derzeit testet er die Reichweite von GPTs – „custom versions of ChatGPT“, wie OpenAI sie nennt – für gefährdete Sprachen wie Irisch (Irisch-Gälisch), Maori und Baskisch. Für alle drei sind bereits Prototypen entstanden, nämlich Irish Girl, Maori Girl und Adelina (für Baskisch). Zudem untersucht er das Potenzial für ausgestorbene Sprachen wie Ägyptisch und Akkadisch. Die GPTs kommunizieren nicht ohne weiteres in Hieroglyphen und in Keilschrift, sie können aber Zeichen von Bildsprachen durchaus darstellen und erklären. Es ist sogar möglich, ganze Sätze einzugeben und danach zu fragen, wie man sie verbessern kann. Das Ergebnis sind dann – um beim Ägyptischen zu bleiben – komplexe Strukturen aus Hieroglyphen. Cleop@tr@ ist spezialisiert auf diese Sprache. Zudem kennt sie sich mit Kultur und Geschichte des alten Ägypten aus. Im Moment scheinen die Hieroglyphen teilweise noch der Fantasie des Prototyps zu entspringen bzw. nicht darstellbar mit den vorhandenen Zeichensätzen zu sein.

Abb.: Cleop@tr@ muss noch an Reife gewinnen (Bild: Ideogram)

Adelina schreibt und spricht Baskisch

Conversational Agents sind seit einem Vierteljahrhundert ein Forschungsgegenstand von Prof. Dr. Oliver Bendel. Ihnen – genauer gesagt den Pedagogical Agents, die man heute wohl Virtual Learning Companions nennen würde – widmete er seine Doktorarbeit an der Universität St. Gallen von Ende 1999 bis Ende 2022. Seit 2009 ist er Professor an der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Ab 2012 entstanden vor allem Chatbots und Sprachassistenten im Kontext der Maschinenethik, unter ihnen GOODBOTLIEBOTBESTBOT und SPACE THEA. 2022 wandte sich der Wirtschaftsinformatiker und Technikphilosoph dann toten und gefährdeten Sprachen zu. Unter seiner Betreuung entwickelte Karim N’diaye den Chatbot @ve für Latein und Dalil Jabou den mit Sprachausgabe erweiterten Chatbot @llegra für Vallader, ein Idiom des Rätoromanischen. Derzeit testet er die Reichweite von GPTs – „custom versions of ChatGPT“, wie OpenAI sie nennt – für gefährdete Sprachen wie Irisch (Irisch-Gälisch), Maori und Baskisch. Nach Auskunft von ChatGPT gibt es zu ihnen relativ viel Trainingsmaterial. Am 12. Mai 2024 wurde – nach Irish Girl und Maori Girl – eine erste Version von Adelina erstellt. Der Name soll an die Lehrerin Adelina Méndez de la Torre erinnern, die sich für einen bilingualen Unterricht und den Erhalt der baskischen Sprache eingesetzt hat. Der Chatbot scheint diese dem ersten Anschein nach durchaus im Griff zu haben. Man kann sich die Antworten auf Englisch oder Deutsch übersetzen lassen. Adelina ist im GPT Store verfügbar und wird in den nächsten Wochen weiter verbessert.

Abb.: Adelina schreibt und spricht Baskisch (Bild: Ideogram)

Maori Girl schreibt und spricht Maori

Conversational Agents sind seit einem Vierteljahrhundert ein Forschungsgegenstand von Prof. Dr. Oliver Bendel. Ihnen – genauer gesagt den Pedagogical Agents, die man heute wohl Virtual Learning Companions nennen würde – widmete er seine Doktorarbeit an der Universität St. Gallen von Ende 1999 bis Ende 2022. Seit 2009 ist er Professor an der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Ab 2012 entstanden vor allem Chatbots und Sprachassistenten im Kontext der Maschinenethik, unter ihnen GOODBOTLIEBOTBESTBOT und SPACE THEA. 2022 wandte sich der Wirtschaftsinformatiker und Technikphilosoph dann toten und gefährdeten Sprachen zu. Unter seiner Betreuung entwickelte Karim N’diaye den Chatbot @ve für Latein und Dalil Jabou den mit Sprachausgabe erweiterten Chatbot @llegra für Vallader, ein Idiom des Rätoromanischen. Derzeit testet er die Reichweite von GPTs – „custom versions of ChatGPT“, wie OpenAI sie nennt – für gefährdete Sprachen wie Irisch (Irisch-Gälisch), Maori (offiziell „Māori“ geschrieben) und Baskisch. Nach Auskunft von ChatGPT gibt es zu ihnen relativ viel Trainingsmaterial. Am 9. Mai 2024 wurde – eine Woche nach Irish Girl – eine erste Version von Maori Girl erstellt. Sie scheint die polynesische Sprache des indigenen Volks in Neuseeland dem ersten Anschein nach durchaus im Griff zu haben. Man kann sich die Antworten auf Englisch oder Deutsch übersetzen lassen. Maori Girl ist im GPT Store verfügbar und wird in den nächsten Wochen weiter verbessert.

Abb.: Maori Girl schreibt und spricht Maori (Bild: Ideogram)

Irish Girl schreibt und spricht Irisch

Conversational Agents sind seit einem Vierteljahrhundert ein Forschungsgegenstand von Prof. Dr. Oliver Bendel. Ihnen – genauer gesagt den Pedagogical Agents, die man heute wohl Virtual Learning Companions nennen würde – widmete er seine Doktorarbeit an der Universität St. Gallen von Ende 1999 bis Ende 2022. Seit 2009 ist er Professor an der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Ab 2012 entstanden vor allem Chatbots und Sprachassistenten im Kontext der Maschinenethik, unter ihnen GOODBOT, LIEBOT, BESTBOT und SPACE THEA. 2022 wandte sich der Wirtschaftsinformatiker und Technikphilosoph dann toten und gefährdeten Sprachen zu. Unter seiner Betreuung entwickelte Karim N’diaye den Chatbot @ve für Latein und Dalil Jabou den mit Sprachausgabe erweiterten Chatbot @llegra für Vallader, ein Idiom des Rätoromanischen. Derzeit testet er die Reichweite von GPTs – „customized versions of ChatGPT“, wie OpenAI sie nennt – für gefährdete Sprachen wie Irisch (Irisch-Gälisch), Maori und Baskisch. Nach Auskunft von ChatGPT gibt es zu ihnen relativ viel Trainingsmaterial. Am 3. Mai 2024 wurde eine erste Version von Irish Girl erstellt. Sie scheint die goidelische Sprache aus der keltischen Familie dem ersten Anschein nach durchaus im Griff zu haben. Man kann sich die Antworten auf Englisch oder Deutsch übersetzen lassen. Danach kann es vorkommen, dass man sie bitten muss, wieder ins Irische zu wechseln. Irish Girl ist im GPT Store verfügbar und wird in den nächsten Wochen weiter verbessert.

Abb.: Mit Chatbots kann man gefährdete Sprachen fördern (Bild: Ideogram)

Digital Ethics Girl im Unterricht

Im Frühjahrssemester 2024 hat Prof. Dr. Oliver Bendel wiederholt virtuelle Tutorinnen in seine Lehrveranstaltungen an der FHNW eingebunden. Es handelt sich um „custom versions of ChatGPT“, sogenannte GPTs. Zur Verfügung stand Social Robotics Girl für die Wahlmodule zur Sozialen Robotik an der Hochschule für Wirtschaft FHNW, entstanden bereits im November 2024, zudem Digital Ethics Girl vom Februar 2024 für die Pflichtmodule „Ethik und Recht“ bzw. „Recht und Ethik“ sowie „Ethics and Law“ innerhalb mehrerer Hochschulen und Studiengänge. Die virtuellen Tutorinnen haben das „Weltwissen“ von GPT-4, aber auch das spezifische Fachwissen des Technikphilosophen und Wirtschaftsinformatikers aus Zürich. Zum Abschluss des Kurses in Geomatik wurde Digital Ethics Girl gefragt: „Ich sitze hier an einer Hochschule mit 26 begabten, motivierten Studierenden. Sie fiebern einer Gruppenarbeit entgegen. Sie sollen ethische Probleme, Herausforderungen und Fragestellungen zur Disziplin der Geomatik identifizieren und darüber referieren. Es wäre total nett, wenn du ihnen acht Themen vorschlagen würdest. Vor allem soll die Informationsethik als Perspektive eine Rolle spielen. Aber auch Roboterethik und Maschinenethik können dabei sein.“ Die virtuelle Tutorin nannte Themen wie „Datenschutz und geografische Informationssysteme (GIS)“, „Autonome Vermessungsroboter“, „Umweltauswirkungen der Geomatik-Technologien“, „KI-gestützte Analyse geografischer Daten“ und „Implikationen der Augmented Reality in der Geomatik“. Gleich zwei Gruppen widmeten sich der „Ethik der Fernerkundung“. Für die Gruppenarbeiten selbst wurden u.a. ChatGPT, Copilot und D-ID genutzt. Social Robotics Girl wird am 6. Juni 2024 im Future Lab der Learntec vorgestellt.

Abb.: Digital Ethics Girl im Unterricht (Bild: DALL-E 3)

Future Lab auf der Learntec zu sozialen Robotern und Virtual Learning Companions

Vom 4. bis zum 6. Juni 2024 findet die Learntec, die größte E-Learning-Messe und -Konferenz Europas, in Karlsruhe statt. Kurator des Future Lab zu sozialen Robotern und Virtual Learning Companions (VLCs) ist Prof. Dr. Oliver Bendel, der seit einem Vierteljahrhundert sogenannte Conversational Agents als verkörperte oder nichtverkörperte Entitäten erforscht. Um die Jahrtausendwende waren es vor allem Pedagogical Agents, die sein Interesse erregten. Inzwischen geht es u.a. um Pflege- und Therapieroboter, Lehrerroboter und Polizeiroboter sowie VLCs der zweiten Generation. Man wird auf der Learntec mit zwei sozialen Robotern interagieren und kommunizieren können, die den neuesten Stand der Technik darstellen. Zugesagt haben hierfür Navel Robotics und Becker Robotics. Zudem wird man an einer Station mit Social Robotics Girl chatten können, einem von Oliver Bendel entwickelten GPT. Videos und Impulsvorträge zu sozialen Robotern und Virtual Learning Companions vermitteln Wissen zum Thema und geben Einblicke in Projekte. Weitere Informationen gibt es ab Mai 2024 auf informationsethik.net und auf der Website der Learntec. Oliver Bendel hat bereits 2002 bis 2004 als Referent zum Programm beigetragen. Seit 2022 ist er wieder mit an Bord.

Abb.: Oliver Bendel bei der Learntec 2022 (Foto: Learntec)

Two Talks on Generative AI

On March 26, 2024, Oliver Bendel (School of Business FHNW) gave two talks on generative AI at Stanford University. The setting was the AAAI Spring Symposia, more precisely the symposium „Impact of GenAI on Social and Individual Well-being (AAAI2024-GenAI)“. One presentation was based on the paper „How Can Generative AI Enhance the Well-being of the Blind?“ by Oliver Bendel himself. It was about the GPT-4-based feature Be My AI in the Be My Eyes app. The other presentation was based on the paper „How Can GenAI Foster Well-being in Self-regulated Learning?“ by Stefanie Hauske (ZHAW) and Oliver Bendel. The topic was GPTs used for self-regulated learning. Both talks were received with great interest by the audience. All papers of the AAAI Spring Symposia will be published in spring. The proceedings are edited by the Association for the Advancement of Artificial Intelligence itself.

Fig.: Oliver Bendel after his talks (Photo: Milan Kostic)

How Does ChatGPT Decide on the Trolley Problem?

On March 25, 2024, Takashi Kido opened the symposium „Impact of GenAI on Social and Individual Well-being“. It is part of the AAAI 2024 Spring Symposia at Stanford University. Among other things, he reported on a study on the trolley problem. In it, not only humans but also ChatGPT answered the question of whether to set the switch (version by Philippa Foot) or push the fat man off the bridge (version by Judith Jarvis Thomson). In the discussion that followed, Oliver Bendel reported on an experiment that his Data Science student Sahan Hatemo is conducting as part of a mini-challenge. He developed dozens of personas that should lead to corresponding GPTs. They have different ages, ethnicities, genders, life plans, and so on. Once completed, they are also supposed to answer the aforementioned questions of the trolley problem. However, the student is considering reducing the complexity first and using an open source language model. There was a lively discussion about this project. Further information on this symposium is available here.

Fig.: A trolley in San Francisco

Was sind GPTs?

„GPTs sind Chatbots, die von Benutzern auf einfache Weise auf der Basis von GPT-4 entwickelt werden können. OpenAI spricht auch von ‚custom versions of ChatGPT‘. Manche GPTs vermitteln Wissen und sind damit Facilitators, Instruktoren oder Tutoren. Andere sind Mentoren und Coaches, die z.B. einen Lernprozess begleiten. Wieder andere erschaffen Logos und Präsentationen oder dienen als Gesprächspartner und für das Brainstorming. Einige Verwendungen schließt OpenAI aus, etwa für Beziehungen emotionaler oder erotischer Art. Dennoch gibt es solche Angebote, was die Medien von Anfang an begeistert aufgegriffen haben.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Es wird im Detail auf die zwei Erstellvorgänge eingegangen. Am Ende stellt der Autor Überlegungen zu Urheberrecht und Datenschutz an. Der ganze Beitrag – erschienen ist er am 8. August 2024 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/gpts-126183 aufgerufen werden.

Abb.: GPTS sind mächtige Systeme (Bild: DALL-E 3)