Zur digitalisierten Gesundheitsversorgung

Christiane Woopen hält am 1. Juni 2017 um 18.30 Uhr einen Vortrag mit dem Titel „Zukunftsvisionen einer digitalisierten Gesundheitsversorgung“. Die Daimler und Benz Stiftung meldet hierzu: „Die massenhafte Erhebung sowie die digitale Verfügbarkeit personenbezogener Daten eröffnet der medizinischen Forschung völlig neue Horizonte. Durch die systematische Aufbereitung von Daten zu Gesundheit, individueller Disposition und Lebensstil könnte schon bald eine sogenannte Präzisionsmedizin entstehen. Medikamente und Therapien werden auf das persönliche Gewebe- und Stoffwechselprofil abgestimmt und mehr noch: Präventive Verhaltensempfehlungen für Sport, Ernährung und Medikation sollen helfen, das Entstehen von Krankheiten überhaupt zu verhindern. Jeder Bürger hätte seine Gesundheitsdaten auf dem Smartphone verfügbar und könnte sich ein effektives Paket aus Gesundheitsdienstleistungen zusammenstellen. Mit den faszinierenden Chancen einer individualisierten Gesundheitsversorgung gehen aber auch große ethische Herausforderungen einher.“ (Pressemitteilung Daimler und Benz Stiftung, 18. Mai 2017) Diesen widmet sich die ehemalige Vorsitzende des Deutschen Ethikrats im Forschungs- und Entwicklungszentrum der Heidelberger Druckmaschinen AG.

Abb.: Digitalisierung bei Diabetes

Internet und Psyche

„Internet und seelische Gesundheit“ ist der Titel eines neuen interdisziplinären Förderprojekts der Daimler und Benz Stiftung. Man gehe der Frage nach, inwiefern das Internet „psychische Erkrankungen hervorrufen oder Einfluss auf die seelische Gesundheit nehmen kann“ (Pressemitteilung Daimler und Benz Stiftung). In der Pressemitteilung heißt es: „Bahnbrechende technische Umwälzungen veränderten nicht nur die Alltagsabläufe und Gewohnheiten der Menschen, sondern auch deren Wahrnehmungen, Gefühle, Kommunikationsstrukturen und Selbstbild. Niemals zuvor jedoch wurde derart intensiv über die Auswirkungen auf die seelische Gesundheit einer solchen Entwicklung diskutiert wie nach der Einführung des Internets. Die Psychiatrie sollte bei dieser Diskussion – eigentlich – eine Expertenfunktion übernehmen. Gegenwärtig erweisen sich jedoch die meisten Urteile von Psychiatern und Psychologen mehr von der eigenen Haltung gegenüber moderner Technik als durch empirische Daten und wissenschaftliche Erkenntnisse geprägt. Hierfür gibt es Gründe: Eine wissenschaftliche Debatte zu diesem Thema findet innerhalb der Psychiatrie, abseits populistischer Zuspitzungen zum Thema ‚Internetsucht‘ oder inhaltlich verkürzender populärwissenschaftlicher Werke, nicht statt. Gänzlich ungeachtet der Tatsache, dass zahlreiche Einwürfe widerlegt werden können, erfreuen diese sich in den Medien weiterhin großer Beliebtheit. Dieser Mangel an psychiatrischem Wissen über kausale Zusammenhänge zwischen Internetnutzung und seelischer Gesundheit steht in eklatantem Widerspruch zum öffentlichen Interesse an der Thematik.“ (Pressemitteilung Daimler und Benz Stiftung) Weitere Informationen über www.daimler-benz-stiftung.de.

Abb.: Internet und Psyche (Foto: Daimler und Benz Stiftung)

Mein COMPANION und ich

Junge Arbeitnehmerinnen und -nehmer verursachen infolge psychisch bedingter Probleme hohe Kosten auf gesellschaftlicher, betrieblicher und individueller Ebene. Trotzdem gibt es bisher in der Schweiz kein auf sie zugeschnittenes betriebliches Gesundheitsmanagement. Eine nichtnative App zur Unterstützung der Peer-Kultur in Betrieben bietet eine innovative Möglichkeit, die psychische Gesundheit der Jugendlichen nachhaltig zu stärken. Im Projekt „Betriebliche Gesundheitsförderung bei Jugendlichen“ der Gesundheitsförderung Schweiz, des IAP der ZHAW und des IWI der HSW (FHNW) wird seit 2012 der COMPANION entwickelt. Das IWI zeichnet für die technische Entwicklung (Leitung Prof. Dr. Rainer Telesko) und den informationsethischen und -logistischen Teil (Leitung Prof. Dr. Oliver Bendel) verantwortlich. Die Gesamtfördersumme beträgt CHF 291’896. Weitere Informationen über blogs.fhnw.ch/iwi (Link nicht mehr gültig).

Abb.: Eine App zur Unterstützung der Gesundheit