Vier Bücher mit KI-Kunst und -Literatur

Seit Februar 2023 hat Oliver Bendel vier kleine KI-generierte Bücher herausgebracht. Am 20. Februar wurde „Dass es nur Kunst war, verdeckte die Kunst“ veröffentlicht. Darin finden sich mit ChatGPT produzierte Haikus zusammen mit 3D-Codes. Am 24. September folgte „ARTIFACTS WITH HANDICAPS“ – dieser Band umfasst elf mit GPT-4 generierte Kurzgeschichten zu Bildern mit Imperfektionen von Ideogram. Am 17. Oktober 2023 stellte Oliver Bendel in „ON BEAUTY“ dem Sprachmodell nicht weniger als 26 Fragen zur Schönheit und illustrierte sie mit ebenso vielen Bildern, die mit DALL-E 3 generiert worden waren. „AMERICAN SMILE“ vom 25. Oktober 2023 nimmt sich des Phänomens an, dass DALL-E 3 die Menschen unterschiedlicher Kulturen und Epochen ähnlich lächeln lässt, eben auf amerikanische Weise. Oliver Bendel verfasst seit 40 Jahren experimentelle Literatur. Zunächst entstanden vor allem Gedichte – etwa konkrete Poesie – und Kurzgeschichten. Ab 2007 folgten mehrere Romane, darunter auch Handyromane. Im März 2009 schrieb die ZEIT über ihn: „Der bekannteste Autor von Handyromanen im deutschsprachigen Bereich ist der promovierte Wirtschaftsinformatiker Oliver Bendel aus Zürich.“ Auf Einladung zweier Goethe-Institute tourte er 2015 durch die Niederlande und las Ausschnitte aus seinen Handyromanen und Handyhaikus vor. Das Standardwerk „Die Struktur der modernen Literatur“ widmet seinem Schaffen zwei Seiten.

Abb.: Mädchen im Goldfischglas mit unmöglicher Position (Bild: DALL-E 3)

Aktuelle Themen der KI-Ethik

Wie bereits in seinen Büchern „400 Keywords Informationsethik“ und „450 Keywords Digitalisierung“ beschäftigt sich Prof. Dr. Oliver Bendel im Gabler Wirtschaftslexikon mit der KI-Ethik. Er stellt ausführlich dar, wie diese mit den klassischen Bereichsethiken und mit der Maschinenethik verbunden ist. Am Ende heißt es: „Die KI-Ethik erhält Auftrieb durch Entwicklungen seit 2022 wie ChatGPT, DeepL Write und DALL-E 2 oder Lensa. Zunächst handelt es sich dabei um ebenso mächtige wie disruptive Tools. Bei ChatGPT stellt sich die Frage, wie fehleranfällig und vorurteilsbeladen das Reinforcement Learning from Human Feedback (RLHF) ist. Zudem kann die Datenqualität unter die Lupe genommen werden. Auch wenn Dokumente und Quellen von Arbeitskräften klassifiziert und qualifiziert werden, bedeutet das nicht unbedingt, dass ihre Verwendung unproblematisch ist. Die Arbeitsverhältnisse selbst thematisiert die Wirtschaftsethik. Bei DeepL Write kann man beanstanden, dass dieses Lektorprogramm offensichtlich nicht den Regeln des Rechtschreibrats, sondern eigenen Regeln folgt. So werden Rechtschreibfehler, die mit Sonderzeichen im Wortinneren zusammenhängen, also mit einer sogenannten geschlechtergerechten Sprache, nicht als solche erkannt bzw. beanstandet. Dies kann man in der Informationsethik und in der Medienethik untersuchen. DALL-E 2 und Lensa schaffen auf der Grundlage von Text- und Bildmaterial wirkungsstarke Visualisierungen. Angeblich werden bei Lensa die weiblichen Avatare sexualisiert, was aber nicht von allen Benutzern bestätigt werden kann. Die KI-Ethik dringt zum Kern vor, zum Machine Learning, und widmet sich der Herkunft und Qualität der Daten und dem Aufbau, der Anpassung und der Weiterentwicklung der Algorithmen. Sie behandelt mehr und mehr, wie Roboterethik und Maschinenethik, ganz grundsätzliche Aspekte, etwa in Bezug auf das Verhältnis zwischen (den Funktionsweisen und Endresultaten) künstlicher und menschlicher Intelligenz.“ Der Beitrag ist am 24. Januar 2023 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/ki-ethik-124922 abgerufen werden.

Abb.: Eine futuristische Darstellung eines humanoiden Roboters