Jahresbericht der Daimler und Benz Stiftung

Die Daimler und Benz Stiftung hat im Mai 2024 den Jahresbericht für das Jahr 2023 vorgelegt. Sie operiert inhaltlich unabhängig vom Konzern und gewährt Forschern völlige Freiheit. Sie ist – im Vergleich etwa zur Bertelsmann-Stiftung – klein, aber enorm umtriebig und eine Säule der Wissenschafts- und Innovationsförderung im deutschsprachigen Raum. Im Stiftungsrat sitzen vier Wissenschaftler, die die Arbeit der Stiftung begleiten. Dies sind Prof. Dr. Oliver Bendel (Hochschule für Wirtschaft FHNW), Prof. Dr. Hartmut Hillmer (Universität Kassel), Prof. Dr. Ralf Poscher (Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht) und Prof. Dr. Tereza Tykvová (Universität St. Gallen). Den Vorstand bilden Prof. Dr. Julia Arlinghaus (Fraunhofer IFF) und Prof. Dr. Lutz H. Gade (Universität Heidelberg). Geschäftsführer ist Dr. Jörg Klein. Der Jahresbericht kann über www.daimler-benz-stiftung.de/cms/images/presse/publikationen/DB-Jahresbericht-2023.pdf heruntergeladen werden.

Abb.: Das Carl-Benz-Haus in Ladenburg

Wie der Bau künstlicher Zellen unser Leben und überhaupt das Leben verändern wird

In der Serie „Dialog im Museum“ referiert Prof. Dr. Kerstin Göpfrich (Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg und Max-Planck-Institut für medizinische Forschung) am 23. November 2023 zum Thema „Puzzle des Lebens? Wie der Bau künstlicher Zellen unser Leben verändern wird“. Auf der Website der Daimler und Benz Stiftung ist zu lesen: „Die Entstehung von Leben auf der Erde beweist, dass belebte Materie aus unbelebten Bausteinen entstehen kann. Ist es möglich, diesen Prozess auch künstlich im Labor nachzuvollziehen? Können einzelne Moleküle tatsächlich zu einer künstlichen lebenden Zelle zusammengesetzt werden? Was lange Zeit Gegenstand philosophischer Spekulationen war, ist heute durch Experimente zugänglich. Es ist möglich, einzelne Bestandteile von Zellen zu entwerfen und in zellähnliche Kompartimente einzuschließen. Ein lebendiges ‚Modellsystem‘ zu konstruieren – diese Vision scheint erreichbar und verleiht der archaischen Frage ‚Was ist Leben?‘ eine neue Bedeutung. In ihrem Vortrag wird Frau Göpfrich erläutern, wie eine synthetische Modellzelle die Wissenschaft und zugleich unser Verständnis vom Leben verändern kann. Mit künstlichen Zellen eröffnen sich Wege, die die Produktion von Wirkstoffen und Materialien grundlegend revolutionieren. So könnten künstliche Zellen als Mikroroboter agieren, kranke Zellen ersetzen oder als programmierbare Arzneistoffträger dienen.“ (Website DBS) Wer nicht vor Ort im Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart sein kann, hat die Möglichkeit, über youtube.com/live/18Eo7WiH2Xk dem Vortrag zu folgen und Fragen an die Referentin zu stellen. Weitere Informationen über die Website der Stiftung.

Abb.: So stellt sich DALL-E 3 eine menschliche Zelle vor

Bertha-Benz-Preis 2023 für Dr.-Ing. Maren Scheel

Am 13. Juli 2023 tagte der Stiftungsrat der Daimler und Benz Stiftung im Carl-Benz-Haus in Ladenburg. Als Wissenschaftler mit dabei waren Prof. Dr. Hartmut Hillmer (Universität Kassel), Prof. Dr. Ralf Poscher (Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht) und – als Informations- und Maschinenethiker – Prof. Dr. Oliver Bendel (Hochschule für Wirtschaft FHNW). Den Vorsitz hatte Renata Jungo Brüngger (Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG) inne. Am Abend hielt Korinna Hennig (Norddeutscher Rundfunk) – bekanntgeworden durch ihre Podcasts mit Prof. Dr. Christian Drosten – in Heidelberg den Vortrag „‚Schuld und Lüge‘ – Wissenschaftskommunikation und Vertrauen in Krisenzeiten“. Zudem wurde Dr.-Ing. Maren Scheel der Bertha-Benz-Preis 2023 verliehen, für ihre Doktorarbeit „Experimental Nonlinear Modal Analysis – Method development with particular focus on nonlinear damping“. „Sie hat ein innovatives Messverfahren entwickelt, mit dem gefährliche Schwingungen bei zusammengesetzten Strukturen – etwa bei Leichtbauteilen – vorhergesagt werden können. Die neue Methode eignet sich insbesondere für die Anwendung in der Luftfahrt, der Energieindustrie und im Automobilbau.“ (Website Daimler und Benz Stiftung) Den Vorstand der Stiftung bilden Prof. Dr. Julia Arlinghaus (Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung) und Prof. Dr. Lutz H. Gade (Universität Heidelberg). Geschäftsführer ist Dr. Jörg Klein.

Abb.: Beim Berliner Kolloquium 2019 (Foto: Daimler und Benz Stiftung)

Oliver Bendel ist Mitglied im Stiftungsrat der Daimler und Benz Stiftung

„Der Wirtschaftsinformatiker und Ethiker Prof. Dr. Oliver Bendel gehört ab sofort dem Stiftungsrat an.“ Dies meldet die Daimler und Benz Stiftung Ende August 2022 auf ihrer Website. „Gegenwärtig forscht und lehrt er an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Basel, Olten und Brugg-Windisch. Zuvor war er unter anderem am Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität St. Gallen sowie am Institut für Bildungsmedien der Pädagogischen Hochschule Bern tätig.“ (Website Daimler und Benz Stiftung) Weiter heißt es: „Bendels Interesse gilt der Technikphilosophie. Er untersucht das Verhältnis zwischen Mensch bzw. Tier und Maschine, wobei er insbesondere danach fragt, wie Maschinen der Zukunft beschaffen sein werden und sollten. Zu seinen wichtigsten Disziplinen zählen die Informations-, Maschinen- und Roboterethik. Die Daimler und Benz Stiftung freut sich, mit Bendel einen Wissenschaftler mit großer interdisziplinärer und internationaler Expertise im Stiftungsrat begrüßen zu dürfen.“ (Website Daimler und Benz Stiftung) Die Meldung mit der Überschrift „Prof. Dr. Oliver Bendel in den Stiftungsrat kooptiert“ ist über www.daimler-benz-stiftung.de/cms/de/home-de-de/aktuell/535-prof-dr-oliver-bendel-in-den-stiftungsrat-kooptiert.html aufrufbar.

Abb.: Oliver Bendel und Eckard Minx (links) bei einer Veranstaltung der Stiftung (Foto: Daimler und Benz Stiftung)

200.000 Downloads bei „Pflegeroboter“

Das Springer-Buch „Pflegeroboter“, herausgegeben von Oliver Bendel, hat zwischen November 2018 und Juni 2020 über 200.000 Downloads erreicht. Gezählt werden Downloads des gesamten Werks sowie einzelner Kapitel. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass es ein Standardwerk zum Thema ist. Immer wieder wird gefordert, etwa vom Deutschen Ethikrat, den Begriff „Roboter in der Pflege“ zu bevorzugen. Natürlich kann man nun von Kernobst sprechen und nicht mehr von Äpfeln – aber damit verschenkt man gewisse Unterscheidungsmöglichkeiten. Der Begriff des Pflegeroboters funktioniert grundsätzlich wie alle entsprechenden Komposita: Der vordere Teil verweist auf den Bereich, für den der Roboter speziell entwickelt wurde. Ob Therapie-, Sex- oder auch – um ein Beispiel jenseits der Serviceroboter zu nennen – Industrieroboter: In keinem Fall wird behauptet, dass der Bereich vollständig abgedeckt wird. Und meist ist darin oder daneben ausreichend Platz und Bedarf für andere Typen. So spielen in der Pflege bestimmte Reinigungs- oder Transportroboter eine Rolle. Diese kann man zusammen mit den Pflegerobotern, wenn sie sich für Alten- und Pflegeheime eignen und dort verwendet werden, unter den Begriff der Roboter in der Pflege subsumieren. Sie wurden womöglich leicht angepasst, aber man könnte sie wiederum leicht angepasst ins Hotel integrieren. Das Buch kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

Abb.: Oliver Bendel bei einer Podiumsdiskussion der Deutschlandstiftung (Foto: Deutschlandstiftung)

Jahresbericht der Daimler und Benz Stiftung

Die Daimler und Benz Stiftung hat im März 2020 den Jahresbericht für das Jahr 2019 vorgelegt. Sie operiert inhaltlich unabhängig vom Konzern und gewährt Forschern völlige Freiheit. Sie ist – im Vergleich etwa zur Bertelsmann-Stiftung – klein, aber enorm umtriebig und eine Säule der Wissenschafts- und Innovationsförderung im deutschsprachigen Raum. Seit mehreren Jahren begleitet sie die Arbeit des Informations- und Maschinenethikers Oliver Bendel. Sie hat ihn, wie auch im Jahresbericht thematisiert wird, zum wissenschaftlichen Direktor des Ladenburger Diskurses 2017 und des Berliner Kolloquiums 2019 gemacht. Beide Veranstaltungen widmeten sich Robotern in der Pflege und speziell Pflegerobotern, also solchen Robotern, die in Betreuung und Pflege eingesetzt werden oder eingesetzt werden sollen, sei es durch die Ergänzung von Pflegekräften, sei es durch die Unterhaltung, die Informierung, die Versorgung oder das „Einsammeln“ von Patienten bei anstehenden Terminen. Aus dem Ladenburger Diskurs ging das Buch „Pflegeroboter“ (2018) hervor, das zum Standardwerk in diesem Bereich geworden ist. Der Bericht kann über www.daimler-benz-stiftung.de heruntergeladen werden.

Abb.: Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Ladenburger Diskurs (Foto: Daimler und Benz Stiftung/Peter Dorn)

Das Buch „Pflegeroboter“ ist ein Standardwerk

Das Springer-Buch „Pflegeroboter“, herausgegeben von Oliver Bendel, hat zwischen November 2018 und Februar 2020 ca. 150.000 Downloads erreicht. Gezählt werden Downloads des gesamten Werks sowie einzelner Kapitel. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass es ein Standardwerk zum Thema ist. „Pflegeroboter, im Moment noch mehrheitlich Prototypen, unterstützen oder ersetzen menschliche Pflegekräfte bzw. Betreuer. Sie bringen Kranken und Alten die benötigten Medikamente und Nahrungsmittel, helfen beim Hinlegen und Aufrichten oder alarmieren den Notdienst. Vorteile von Pflegerobotern sind durchgehende Verwendbarkeit und gleichbleibende Qualität der Dienstleistung. Nachteile sind Kostenintensität (bei möglicher Amortisation) und Komplexität der Anforderungen. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Oliver Bendel trafen sich im September 2017 Vertreter verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen im Rahmen eines Ladenburger Diskurses der Daimler und Benz Stiftung, um über den aktuellen und künftigen Einsatz von Pflegerobotern zu sprechen und Forschungspotenziale zu identifizieren. Die Autoren gehen in ihren Beiträgen auch Fragen aus Wirtschafts-, Medizin- und Informationsethik nach: Wer trägt die Verantwortung bei einer fehlerhaften Betreuung und Versorgung durch die Maschine? Inwieweit kann diese die persönliche und informationelle Autonomie des Patienten unterstützen oder gefährden? Ist der Roboter eine Entlastung oder ein Konkurrent für Pflegekräfte? Antworten müssen von Wissenschaft und Gesellschaft gefunden werden.“ (Information Springer) Das Buch kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

Abb.: Bendel und Pepper beim Ladenburger Diskurs (Foto: Daimler und Benz Stiftung)

Pflegeroboter im Spektrum Kompakt

„‚Smarte‘ Technologien halten Einzug in unseren Alltag, mit allen Chancen, Risiken und Nebenwirkungen. Häufig sind wir uns gar nicht mehr bewusst, wo im Hintergrund bereits entsprechende Systeme agieren oder welche Effekte das zum Beispiel auf die Stabilität des Stromnetzes hat. Einem besonderen Bereich der smarten Unterstützung widmete sich das 23. Kolloquium der Daimler und Benz Stiftung am 22. Mai 2019 in Berlin: ‚Roboter in der Pflege – Wer hilft uns, wenn wir hilflos sind?'“ (Newsletter Spektrum, 25. November 2019) Eine Auswahl dieser Beiträge sowie zu Smart Living findet man in dem neuen Spektrum Kompakt. Dieses ist seit dem 25. November 2019 online erhältlich. Die Beiträge stammen von Prof. Dr. Oliver Bendel, dem wissenschaftlichen Leiter des 23. Berliner Kolloquiums, Prof. Dr. Susan L. Anderson, einer der bekanntesten Maschinenethikerinnen, und den Pflegeexperten Dr. Karsten Schwarz und Prof. Dr. Patrick Jahn. Das Heft kann drei Monate lang kostenlos über www.spektrum.de/pdf/spektrum-kompakt-smart-living/1675504 heruntergeladen werden. Ohne zeitliche Beschränkung steht „Weder Heilsbringer noch Vorboten des Weltuntergangs“ von Oliver Bendel hier kostenlos zur Verfügung.

Abb.: Susan L. Anderson im Gespräch (Foto: Daimler und Benz Stiftung)

Ein Pflegeroboter der neuesten Generation

Für die Broschüre der Daimler und Benz Stiftung zum 23. Berliner Kolloquium fand ein Shooting statt. Im Mittelpunkt stand ein Pflegeroboter der neuesten Generation, P-Care von F&P Robotics und ZRFN Robotics, der in China in einer Kleinserie vorliegt. Er ist menschen- oder tierähnlich, hat Kopf, Augen und zwei Arme. Er unterstützt Pflegekräfte und -bedürftige mit Handreichungen und sozialen Eigenschaften, kann das Gegenüber anschauen und verfügt über gestische und natürlichsprachliche Fähigkeiten. Mittels Rollen ist eine freie Bewegung im Raum möglich. Lautsprecher, Richtmikrofon und Kameras gehören zur Ausstattung. Mit Hilfe von Gesichtserkennung können Patienten identifiziert werden. P-Care und Lio sind im Grunde umgebaute, erweiterte und mit einer mobilen Plattform versehene Co-Robots. Diese finden sich hauptsächlich in Produktion und Logistik. Sie kooperieren bzw. kollaborieren mit Menschen, wobei sie ihnen ausgesprochen nahekommen und die Tätigkeiten ineinandergreifen können. Es spricht einiges dafür, dass Pflegeroboter in dieser Tradition den Markteintritt schaffen werden.

Abb.: P-Care schließt eine Tür

Eine Sternstunde der Maschinenethik

Am 22. Mai 2019 fand das 23. Berliner Kolloquium der Daimler und Benz Stiftung statt. Es widmete sich Pflegerobotern, nicht nur aus den bekannten, sondern auch aus neuartigen Perspektiven. So hatte der wissenschaftliche Leiter, Prof. Dr. Oliver Bendel, zwei der bekanntesten Maschinenethiker der Welt eingeladen, Prof. Dr. Michael Anderson und Prof. Dr. Susan L. Anderson. Zusammen mit Vincent Berenz hatten sie einen Nao-Roboter mit einer Reihe von Werten programmiert, die sein Verhalten bestimmen und gleichzeitig einer Person in einer simulierten Einrichtung der Altenpflege helfen. Ein Beitrag dazu erschien vor einiger Zeit in den Proceedings of the IEEE. Zum ersten Mal trugen sie die Ergebnisse aus diesem Projekt vor einem europäischen Publikum vor, und ihre insgesamt einstündige Präsentation mit der anschließenden zwanzigminütigen Diskussion kann als eine Sternstunde der Maschinenethik gelten. Mit dabei waren weitere international bekannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, etwa der Japanexperte Florian Coulmas. Er ging auf Artefakte aus Japan ein und relativierte die häufig gehörte Behauptung, die Japaner hielten alle Dinge für beseelt. Mehrere Medien berichteten über das Berliner Kolloquium, beispielsweise Neues Deutschland.

Abb.: Die Andersons beim Berliner Kolloquium (Foto: Daimler und Benz Stiftung)

Zwei Monate bis zum Berliner Kolloquium

Noch zwei Monate sind es bis zum nächsten Berliner Kolloquium. Am 22. Mai 2019 geht es um Roboter in der Pflege. Mit dabei sind international bekannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, etwa die Maschinenethiker Michael Anderson und Susan L. Anderson sowie der Japanexperte Florian Coulmas. Die Anmeldung erfolgt online über die Daimler und Benz Stiftung. Die Themenkomplexe der renommierten Reihe „reichen von aktuellen Fragestellungen der Mensch-Maschine-Schnittstelle, der Molekularmedizin, der Neuro- und Kulturwissenschaften über die Psychologie, Ökologie, Urbanistik und Informatik bis hin zu Kommunikations- und Managemententwicklungen“ (Website Daimler und Benz Stiftung). Der wissenschaftliche Leiter des diesjährigen Berliner Kolloquiums, Prof. Dr. Oliver Bendel, hat als Informations- und Maschinenethiker seit 2013 zu Pflegerobotern zahlreiche Vorträge gehalten und Artikel verfasst sowie den Ladenburger Diskurs 2017 mit diesem Fokus veranstaltet. Das Programm kann hier heruntergeladen werden.

Abb.: Das Plakat zum Berliner Kolloquium

Programm zum Berliner Kolloquium

Das Programm des nächsten Berliner Kolloquiums zu Robotern in der Pflege am 22. Mai 2019 wurde am 12. Februar 2019 veröffentlicht. Es kann hier heruntergeladen werden. „Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik treffen sich einmal pro Jahr in der Hauptstadt für einen ganzen Tag zum etablierten Berliner Kolloquium der Daimler und Benz Stiftung. Die Themenkomplexe werden von der Stiftung vorgegeben. Sie reichen von aktuellen Fragestellungen der Mensch-Maschine-Schnittstelle, der Molekularmedizin, der Neuro- und Kulturwissenschaften über die Psychologie, Ökologie, Urbanistik und Informatik bis hin zu Kommunikations- und Managemententwicklungen.“ (Website Daimler und Benz Stiftung) Der wissenschaftliche Leiter, Prof. Dr. Oliver Bendel, hat als Informations- und Maschinenethiker zu Pflegerobotern zahlreiche Vorträge gehalten und Artikel verfasst sowie den Ladenburger Diskurs 2017 mit diesem Fokus veranstaltet. Im Spätherbst 2018 kam das von ihm herausgegebene Springer-Buch „Pflegeroboter“ heraus, das Beiträge renommierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und UK enthält.

Abb.: In Berlin

Ethische Dimensionen der Robotik

Pandora, die Automatenmenschen des Daidalos oder die Skulptur des Pygmalion waren künstliche Geschöpfe des Mythos und der Fiktion. Später – ungefähr von 1475 bis 1850 – wurden tier- und menschenähnliche (Pseudo-)Automaten erdacht und teilweise umgesetzt und vorgeführt: das dreirädrige Fahrzeug, die körnerschluckende Ente, die kunstvollen Androiden, der doppelbödige Schachtürke. Mittlerweile hat die Realität die Illusion mehr und mehr abgestreift, behält aber die Simulation bei. Es werden Systeme und Roboter erschaffen, die den Menschen zum Verwechseln ähnlich sehen. Auch tierähnliche und dinghafte Artefakte scheinen plötzlich Eigenschaften zu haben, die man bisher Menschen zugeschrieben hat. Mit Hilfe künstlicher Intelligenz entscheiden sie selbst über Optionen und führen Aktionen aus – unter Umständen mit weitreichenden Folgen. Gezähmt, dressiert, zivilisiert und moralisiert werden sie von sozialer Robotik und Maschinenethik. In seinem Vortrag „Die Entdeckung der Philosophie – ethische Dimensionen der Robotik“ am 9. Januar 2019 im Haus Huth am Potsdamer Platz in Berlin erklärte Prof. Dr. Oliver Bendel, wie man Roboterautos, Serviceroboter und Chatbots zu moralischen oder zu unmoralischen Maschinen machen kann. Und wie man dabei in manchen Fällen die Büchse der Pandora öffnet. Der Vortrag fand vor vollbesetztem Haus statt und rief lebhafte Diskussionen hervor. Eingeladen hatte die Daimler und Benz Stiftung.

Abb.: Das Haus Huth in Berlin

Bertha-Benz-Preis 2019

„Mit dem ‚Bertha-Benz-Preis‘ zeichnet die Daimler und Benz Stiftung jährlich eine Ingenieurwissenschaftlerin aus, die eine herausragende Promotion in Deutschland mit Dr.-Ing. abgeschlossen hat. Vorschlagsberechtigt sind die Leitungsgremien von Universitäten und selbstständigen Forschungsinstituten, Nominierungen sind ausschließlich über das Online-Portal möglich, Stichtag ist der 1. März 2019.“ (Website Daimler und Benz Stiftung) 2018 wurde der Bertha-Benz-Preis an zwei junge Wissenschaftlerinnen verliehen, an Dr.-Ing. Silvia Budday von der Technischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg für ihre Dissertation „Mechanische Aspekte der Gehirnentwicklung“ und an Dr.-Ing. Despoina Petousi von der Fakultät IV – Elektrotechnik und Information der Technischen Universität Berlin für ihre Dissertation „Analysis of Integrated Silicon Depletion-Type Mach-Zehnder Modulators for Advanced Modulation Formats“. Weitere Informationen über die Website der Stiftung.

Abb.: Mit dem Benz unterwegs

Wer hilft uns, wenn wir hilflos sind?

„Pflegeroboter unterstützen oder ersetzen menschliche Pflegekräfte. Sie bringen und reichen Hilfsbedürftigen die benötigten Medikamente und Nahrungsmittel, helfen ihnen beim Hinlegen bzw. Aufrichten oder alarmieren bei Bedarf den Notdienst. Manche Patienten bevorzugen bei bestimmten Aufgaben Maschinen, etwa bei Waschungen im Intimbereich. Andere Tätigkeiten, vor allem in der sozialen Interaktion, scheinen heute noch ungeeignet für Pflegeroboter zu sein.“ (Website Daimler und Benz Stiftung) Das 23. Berliner Kolloquium „Pflegeroboter – Wer hilft uns, wenn wir hilflos sind?“ nähert sich dieser Thematik aus interdisziplinärer Perspektive. „Wissenschaftler der Fachbereiche Informatik, Robotik, Medizin, Philosophie und Hirnforschung stehen nach ihren Vorträgen für ein Gespräch zur Verfügung. Auch Patienten, die bereits Erfahrungen mit Pflegerobotern gemacht haben, sollen zu Wort kommen. Als wissenschaftlicher Leiter koordiniert Prof. Dr. Oliver Bendel sowohl die beteiligten internationalen Forscher als auch die teilnehmenden Experten aus der Praxis.“ (Website Daimler und Benz Stiftung) Mehr über www.daimler-benz-stiftung.de.

Abb.: Wer hilft uns, wenn wir hilflos sind?

Berliner Kolloquium zu Robotern in der Pflege

Prof. Dr. Oliver Bendel aus Zürich ist der wissenschaftliche Leiter des nächsten Berliner Kolloquiums. „Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik treffen sich einmal pro Jahr in der Hauptstadt für einen ganzen Tag zum etablierten Berliner Kolloquium der Daimler und Benz Stiftung. Die Themenkomplexe werden von der Stiftung vorgegeben. Sie reichen von aktuellen Fragestellungen der Mensch-Maschine-Schnittstelle, der Molekularmedizin, der Neuro- und Kulturwissenschaften über die Psychologie, Ökologie, Urbanistik und Informatik bis hin zu Kommunikations- und Managemententwicklungen.“ (Website Daimler und Benz Stiftung) Im Mai 2019 geht es um „Roboter in der Pflege“. Oliver Bendel hat als Informations- und Maschinenethiker zu diesem Thema zahlreiche Vorträge gehalten und Artikel verfasst sowie den letztjährigen Ladenburger Diskurs mit diesem Fokus veranstaltet. Im Spätherbst 2018 kommt das von ihm herausgegebene Springer-Buch „Pflegeroboter“ heraus, das Beiträge renommierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und UK enthält. Informationen zur Daimler und Benz Stiftung sind über www.daimler-benz-stiftung.de verfügbar.

Abb.: In der Kuppel des Reichstags

Konferenz bei Heidelberg zu Pflegerobotern

„Pflegeroboter, so die Idee für die Zukunft, unterstützen oder ersetzen menschliche Pflegekräfte bzw. Betreuerinnen und Betreuer. Sie bringen und reichen Kranken und Alten benötigte Nahrungsmittel oder Medikamente, helfen ihnen beim Hinlegen und Aufrichten oder alarmieren den Notdienst. Beispiele für Prototypen mit solchen Fähigkeiten sind die Roboter Jaco, Cody, Robear, Twendy-One und Hobbit. Bei der Entwicklung maschineller Pflegesysteme sind derzeit vor allem Deutschland und Japan führend. Zu diesem aktuellen Thema fand der Ladenburger Diskurs ‚Pflegeroboter‘ statt, den der Informations- und Maschinenethiker Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz leitete.“ So beginnt der Beitrag auf den Seiten 26 und 27 im Jahresbericht 2017 der Daimler und Benz Stiftung, der im Frühjahr 2018 erschienen ist. Die Konferenz wurde vom 12. bis 13. September 2017 im Carl-Benz-Haus in Ladenburg bei Heidelberg durchgeführt. Bereits am 11. September traf man sich zum Abendessen. Der Jahresbericht kann hier heruntergeladen werden. Der Herausgeberband erscheint im Spätsommer 2018 bei Springer (Open Access).

Abb.: Vor dem Carl-Benz-Haus (Foto: Daimler und Benz Stiftung/Dorn)

Ausschreibung des Bertha-Benz-Preises

Mit dem Bertha-Benz-Preis zeichnet die Daimler und Benz Stiftung jedes Jahr eine Ingenieurin aus, die eine herausragende Promotion in Deutschland mit dem Dr.-Ing. abgeschlossen hat. Der Preis ist mit 10000 Euro dotiert. Vorschlagsberechtigt sind die Leitungsgremien von Universitäten und selbstständigen Forschungsinstituten. Eigene Bewerbungen sind nicht möglich. Aus den Ausschreibungsunterlagen: „Neben der wissenschaftlichen Originalität der Arbeit werden die praktische und die gesellschaftliche Relevanz der Forschungsergebnisse bewertet. Die Ausschreibung richtet sich also insbesondere an Dissertationen mit einem ausgeprägten Anwendungsbezug; berücksichtigt wird demnach auch, ob z.B. Patente beantragt oder bereits erteilt wurden.“ (Website Daimler und Benz Stiftung) Der Stichtag für Nominierungen ist der 1. März 2018. Weitere Informationen über www.daimler-benz-stiftung.de.

Abb.: Digitale Werbefläche am Times Square

Zur digitalisierten Gesundheitsversorgung

Christiane Woopen hält am 1. Juni 2017 um 18.30 Uhr einen Vortrag mit dem Titel „Zukunftsvisionen einer digitalisierten Gesundheitsversorgung“. Die Daimler und Benz Stiftung meldet hierzu: „Die massenhafte Erhebung sowie die digitale Verfügbarkeit personenbezogener Daten eröffnet der medizinischen Forschung völlig neue Horizonte. Durch die systematische Aufbereitung von Daten zu Gesundheit, individueller Disposition und Lebensstil könnte schon bald eine sogenannte Präzisionsmedizin entstehen. Medikamente und Therapien werden auf das persönliche Gewebe- und Stoffwechselprofil abgestimmt und mehr noch: Präventive Verhaltensempfehlungen für Sport, Ernährung und Medikation sollen helfen, das Entstehen von Krankheiten überhaupt zu verhindern. Jeder Bürger hätte seine Gesundheitsdaten auf dem Smartphone verfügbar und könnte sich ein effektives Paket aus Gesundheitsdienstleistungen zusammenstellen. Mit den faszinierenden Chancen einer individualisierten Gesundheitsversorgung gehen aber auch große ethische Herausforderungen einher.“ (Pressemitteilung Daimler und Benz Stiftung, 18. Mai 2017) Diesen widmet sich die ehemalige Vorsitzende des Deutschen Ethikrats im Forschungs- und Entwicklungszentrum der Heidelberger Druckmaschinen AG.

Abb.: Digitalisierung bei Diabetes

Daimler und Benz Stiftung zu Pflegerobotik

Gegen 15 renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler treffen am 12. und 13. September 2017 in der Villa der gemeinnützigen Daimler und Benz Stiftung in Ladenburg zusammen, tragen vor und diskutieren zu Pflegerobotern. Die Stiftung engagiert sich immer wieder in Bezug auf Robotik und Künstliche Intelligenz (KI) und mit Blick auf moralische und soziale Themen, wie 2015 mit einer Tagung zur Roboterethik. Der Workshop ermöglicht technische, wirtschaftliche, medizinische und ethische Reflexionen über Pflegeroboter. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen im Rahmen der Ladenburger Diskurse kontrovers und konstruktiv diskutieren und zu neuen Erkenntnissen gelangen. Die wissenschaftliche Leitung obliegt Prof. Dr. Oliver Bendel. Er lud im Namen der Stiftung Wirtschaftswissenschaftler, Robotiker, Informatiker, Mediziner und Moralphilosophen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und UK ein. Bisher liegen elf Zusagen vor. Die Ergebnisse des Workshops werden in einem Herausgeberband zusammengefasst. Sie richten sich an ein breites Publikum. Letztlich müssen die Krankenhäuser, die Pflegeheime und die Patientinnen und Patienten bzw. Seniorinnen und Senioren entscheiden, wie die Pflege der Zukunft aussehen soll.

Abb.: Bei der Hochzeit denkt man noch nicht an die Pflege

Internet und Psyche

„Internet und seelische Gesundheit“ ist der Titel eines neuen interdisziplinären Förderprojekts der Daimler und Benz Stiftung. Man gehe der Frage nach, inwiefern das Internet „psychische Erkrankungen hervorrufen oder Einfluss auf die seelische Gesundheit nehmen kann“ (Pressemitteilung Daimler und Benz Stiftung). In der Pressemitteilung heißt es: „Bahnbrechende technische Umwälzungen veränderten nicht nur die Alltagsabläufe und Gewohnheiten der Menschen, sondern auch deren Wahrnehmungen, Gefühle, Kommunikationsstrukturen und Selbstbild. Niemals zuvor jedoch wurde derart intensiv über die Auswirkungen auf die seelische Gesundheit einer solchen Entwicklung diskutiert wie nach der Einführung des Internets. Die Psychiatrie sollte bei dieser Diskussion – eigentlich – eine Expertenfunktion übernehmen. Gegenwärtig erweisen sich jedoch die meisten Urteile von Psychiatern und Psychologen mehr von der eigenen Haltung gegenüber moderner Technik als durch empirische Daten und wissenschaftliche Erkenntnisse geprägt. Hierfür gibt es Gründe: Eine wissenschaftliche Debatte zu diesem Thema findet innerhalb der Psychiatrie, abseits populistischer Zuspitzungen zum Thema ‚Internetsucht‘ oder inhaltlich verkürzender populärwissenschaftlicher Werke, nicht statt. Gänzlich ungeachtet der Tatsache, dass zahlreiche Einwürfe widerlegt werden können, erfreuen diese sich in den Medien weiterhin großer Beliebtheit. Dieser Mangel an psychiatrischem Wissen über kausale Zusammenhänge zwischen Internetnutzung und seelischer Gesundheit steht in eklatantem Widerspruch zum öffentlichen Interesse an der Thematik.“ (Pressemitteilung Daimler und Benz Stiftung) Weitere Informationen über www.daimler-benz-stiftung.de.

Abb.: Internet und Psyche (Foto: Daimler und Benz Stiftung)

Ladenburger Diskurs zu Pflegerobotern

Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW lädt in diesen Tagen renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zum Ladenburger Diskurs 2017 über Pflegeroboter ein. Am 12. und 13. September arbeitet man in der Villa der Daimler und Benz Stiftung in Ladenburg zusammen, trägt vor und diskutiert. Pflegeroboter unterstützen oder ersetzen – so die Idee – menschliche Pflegekräfte bzw. Betreuerinnen und Betreuer. Sie bringen und reichen Kranken und Alten die benötigten Medikamente und Nahrungsmittel, helfen ihnen beim Hinlegen und Aufrichten oder alarmieren den Notdienst. Die Daimler und Benz Stiftung engagiert sich immer wieder in Bezug auf Robotik und Künstliche Intelligenz (KI) und mit Blick auf moralische und soziale Themen, wie 2015 mit einer Tagung zur Roboterethik. Der Workshop ermöglicht technische, wirtschaftliche, medizinische und ethische Reflexionen über Pflegeroboter. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Wissenschaft – die Ethiker werden ausschließlich Vertreter der Moralphilosophie, nicht der Moraltheologie sein – sollen kontrovers und konstruktiv diskutieren und zu neuen Erkenntnissen gelangen. Die Anwesenheit von Entwicklern und Anwendern und mindestens eines Prototyps wird angestrebt. Nach der Veranstaltung erscheint eine gemeinsame Publikation in einem Fachverlag als Sammlung der verschriftlichten Vorträge. Über den Ladenburger Diskurs 2017 wird auf informationsethik.net und maschinenethik.net berichtet.

Abb.: Pflegeroboter und Oberärztin im Gespräch