Erst Venenscan, dann Badespaß

In Weiden am See sind die Betreiber eines Freibads auf die Idee gekommen, ein Hochsicherheitszugangssystem einzuführen, wie Golem am 17. Juli 2019 unter Berufung auf den Kurier berichtete. Käufer einer Saisonkarte müssen zunächst ihre Handvenen registrieren. Mit Hilfe eines Handvenenscanners wird dann bei jedem Besuch überprüft, ob sie zugangsberechtigt sind. Hans Zeger, Obmann der ARGE Daten, wird mit folgenden Worten zitiert: „Ich halte den, der das macht, für einen überforderten Apparatschik, der die Grundrechte mit Füßen tritt.“ (Kurier, 17. Juli 2019) Die Nutzung biometrischer Merkmale ist aus mehreren Gründen problematisch. Erstens ist sie mit persönlichen Daten verbunden, die in die falschen Hände gelangen können. Zweitens ist es oft möglich, ein Sicherheitssystem auf einfache Weise zu überlisten. In diesem Falle helfen Toner und Bienenwachs dabei. Drittens kann man sich unter Ausübung brutaler Gewalt Zugang verschaffen. Am Neusiedler See wird vermutlich niemand die Hand eines Stammkunden abhacken. Aber in anderen Kontexten ist eine solche Möglichkeit durchaus vorhanden. Insgesamt schafft die Biometrik vor allem Nachteile für die Betroffenen.

Abb.: Noch sind die Hände dran