Pro und Contra zur Robotersteuer

„Wenn immer mehr Roboter statt Menschen arbeiten, wer zahlt dann eigentlich noch Steuern? Die Roboter! Das hat zumindest Bill Gates vorgeschlagen und damit eine interessante Diskussion um die Zukunft der Arbeit angeregt. Neue Technologien verändern unsere Arbeitswelt nachhaltig: Psychologen beraten uns über Skype, Architekten entwickeln Baupläne für Berlin-Mitte in einem Coworking-Space in Thailand und nette Roboterdamen beantworten unsere Fragen am Flughafen. Und das ist nur der Anfang.“ (Netzpiloten, 18. April 2018) Mit diesen Worten beginnt ein Artikel von Marinela Potor im Magazin der Netzpiloten vom 18. April 2018. Das Thema ist die Robotersteuer, die von Bill Gates, wie gesagt, befürwortet und von Oliver Bendel, der im Beitrag zu Wort kommt, kritisch gesehen wird. Er ist dafür, alle Konzepte zu diskutieren, die dazu beitragen können, den Lebensunterhalt der Menschen zu sichern. Aber die Robotersteuer, so seine Meinung, könnte technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen behindern und sei praktisch nur schwer umzusetzen, was nicht zuletzt an der Unterschiedlichkeit und der Vernetztheit der Systeme liege. Der Artikel mit dem Titel „Sollten Roboter Steuern zahlen?“ kann über www.netzpiloten.de/robotersteuer-arbeitsplaetze-steuereinnahmen/ aufgerufen werden.

Abb.: Nao will keine Steuern zahlen

Bill Gates euphorisch, Oliver Bendel skeptisch

Bill Gates ist euphorisch, Oliver Bendel skeptisch. Der Microsoft-Gründer fordert eine Robotersteuer. Der Roboterphilosoph begrüßt die Diskussion darüber, sieht aber mehr Nach- als Vorteile. Er wird in Edison mit den Worten zitiert: „Es ist nicht klar, was man genau besteuern soll, welche Systeme betroffen sind und um welche Arbeit es überhaupt geht.“ (Edison, 1. März 2018) Bereits heute zeige sich: Die Tätigkeiten von Mensch und Maschine gehen fließend ineinander über. Die Robotersteuer ist – so wird es von Oliver Bendel im Wirtschaftslexikon von Springer Gabler erklärt – eine Ausprägung der Maschinensteuer, die man wiederum als Wertschöpfungsabgabe begreifen kann. „Die Idee ist, den Betrieb respektive die Arbeit von Robotern (allenfalls von Agenten) in der Produktion und in anderen Bereichen zu besteuern und die Gelder entweder dem System der Sozialversicherung oder bspw. dem Bildungswesen zuzuführen. Auch eine Kopplung an das bedingungslose Grundeinkommen wird vorgeschlagen. Zugleich ist die Frage, ob im Gegenzug die Arbeit von Menschen steuerlich entlastet werden soll.“ (Gabler Wirtschaftslexikon) Der Artikel ist am 1. März 2018 in Edison erschienen, einem Magazin des Handelsblatts, und kann über edison.handelsblatt.com/ertraeumen/bill-gates-fordert-auch-roboter-sollen-steuern-zahlen/20997628.html abgerufen werden.

Abb.: Oliver Bendel bei einer Veranstaltung von Audi (Foto: Audi)