Abschluss des HUGGIE Project II

Bereits 2020 wurde eine große Umfrage zu Umarmungsrobotern durchgeführt (HUGGIE Project I). Die Ergebnisse wurden von Leonie Stocker, Ümmühan Korucu und Oliver Bendel im Buchbeitrag „In den Armen der Maschine“ im Band „Soziale Roboter“ veröffentlicht. Im Sommer 2022 wurde an der Hochschule für Wirtschaft FHNW ein weiteres Projekt ausgeschrieben, das in Abgrenzung zum Vorgängerprojekt HUGGIE Project II genannt wurde. Es konnte ein vierköpfiges Team gewonnen werden, mit Andrea Puljic, Robin Heiz, Furkan Tömen und Ivan De Paola. Die Aufgabe lautete, einen Umarmungsroboter namens HUGGIE zu bauen und zu testen. Dabei sollte auf den Ergebnissen von HUGGIE Project I aufgesetzt werden. Insbesondere sollte eruiert werden, ob eine robotische Umarmung zum Wohlbefinden und zur Gesundheit beiträgt und ob Stimme, Vibration als Simulation des Herzschlags und Duft die Akzeptanz der Umarmung durch einen Roboter erhöhen. Damit wurden Hinweise aus der Befragung im HUGGIE Project I aufgenommen. Ferner fanden zum Vergleich Umarmungen mit einem Riesenplüschtier namens Teddy statt. Die Ergebnisse zeigen, dass Menschen von robotischen Umarmungen profitieren und sie dadurch ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit steigern können. Im Pretest fand sich dafür deutliche Evidenz, im Haupttest immer noch ausreichende. Einige haben aber bereits – wie HUGGIE Project I offenbarte – in ihrer Vorstellung eine Aversion gegen robotische Umarmungen, die wiederum einige auch in der Realität (HUGGIE Project II) zeigten. Wichtig sind Wärme und Weichheit von Körper und Armen. Dies belegte bereits die Forschung von Alexis E. Block und Katherine J. Kuchenbecker. Als weniger relevant erwiesen sich Stimme, Vibration und Duft. Allerdings gibt es deutliche Anzeichen dafür, dass eine weibliche Stimme die Akzeptanz erhöhen kann und daher in diesem Kontext weiter erforscht und angepasst werden muss. Die Erkenntnisse wurden in einem Paper zusammengefasst und bei einer internationalen Konferenz eingereicht.

Abb.: HUGGIE umarmt den Probanden, Teddy ruht sich aus (Foto: Furkan Tömen)