Interview bei ntv zum Gehirnimplantat

Der Nachrichtensender ntv berichtete am 30. Januar 2024 über das Brain-Computer-Interface (BCI), das Neuralink von Elon Musk einem Patienten eingesetzt hat. Zu Wort kam ausführlich Prof. Dr. Oliver Bendel, der sich seit Jahren mit BCI aus ethischer Sicht beschäftigt. Er betonte, dass wie bei jedem medizinischen Implantat das Risiko von Fehlfunktionen, Infektionen oder Ablehnungsreaktionen des Körpers bestehe. Die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Technologie sei entscheidend. Die drahtlose Interaktion zwischen dem menschlichen Gehirn und Computern oder Maschinen erfolge in beiden Richtungen. Es gehe um das Interpretieren, aber auch um das Stimulieren. So kann man nicht nur mit seinen Gedanken auf Geräte einwirken, sondern die Geräte können auch auf die Gedanken und Empfindungen einwirken. Diese sehr mächtige Technologie muss deshalb in den richtigen Händen liegen, in denjenigen verantwortungsvoller Akteure. Ein Beitrag von Oliver Bendel zu Brain-Computer-Interfaces kann hier abgerufen werden.

Abb.: So stellt sich DALL-E 3 die Operation vor

Grundlagen zu Brain-Computer-Interfaces

„Ein Brain-Computer-Interface (BCI), dt. ‚Gehirn-Computer-Schnittstelle‘ oder ‚Hirn-Computer-Schnittstelle‘, ist eine spezielle Mensch-Maschine-Schnittstelle oder auch Tier-Maschine-Schnittstelle. Die elektrische Aktivität des Gehirns wird nichtinvasiv mittels Elektroden auf der Haut (Haube auf dem Kopf) oder invasiv mittels implantierter Elektroden aufgezeichnet und dann mit einem Computer analysiert und in Steuersignale transformiert.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Wirtschaftslexikon von Springer Gabler, der am 5. Dezember 2022 erschienen ist. In einem nächsten Abschnitt wird auf die Anwendungen eingegangen, in einem weiteren die Perspektive der Ethik eingenommen. Am Ende heißt es: „Risiken sind aus Sicht der Informationsethik die Überwachung von Personen, etwa die Kontrolle darüber, ob jemand aufmerksam oder schläfrig ist, und das Abgreifen von persönlichen Daten (Messwerten) und anderen Daten (wie Passwörtern), aus Sicht der Medizinethik die Verletzung des Gehirns bei invasiven Verfahren, die Veränderung des Gehirns bei aktiven BCI und die Beeinträchtigung der sensorischen und motorischen Fähigkeiten. Die Wirtschaftsethik (speziell die Unternehmensethik) nimmt sich der Frage an, inwieweit Gehirn-Computer-Schnittstellen in Produktion, Logistik und Büro eingesetzt werden können und sollen.“ Der Beitrag von Oliver Bendel kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/brain-computer-interface-124767 aufgerufen werden.

Abb.: Eine junge Frau macht ein EEG

Interview in GEO zu Brain-Computer-Interfaces

GEO hat Oliver Bendel zu Brain-Computer-Interfaces befragt. Das Interview ist am 30. November 2022 erschienen. Worum es grundsätzlich geht, hat der Informations- und Maschinenethiker u.a. in seinem Buch „450 Keywords Digitalisierung“ beschrieben: „Ein Brain-Computer-Interface (engl. ‚brain-computer interface‘) ist eine Mensch-Maschine- oder Tier-Maschine-Schnittstelle, über die Gehirn und Computer verbunden werden. Zentral sind dabei elektrophysiologische und hämodynamische Verfahren. Mit Hilfe des BCI, wie man es verkürzend nennt, ist es z.B. möglich, spezielle Rollstühle, Hightechprothesen oder Objekte in Spielanwendungen zu steuern oder – unter Verwendung von neuronalen Signalen – Sprache zu synthetisieren. Beim Cybathlon, einem internationalen Wettkampf, bei dem Behinderte gegeneinander antreten, können entsprechende Disziplinen bestaunt werden. Im Deutschen spricht man auch von Gehirn-Computer-Schnittstelle. Der Beitrag mit dem Titel „Gehirnchips von Elon Musk: Wie gefährlich sind solche Implantate?“ kann über www.geo.de/wissen/forschung-und-technik/gehirnchips-von-elon-musks-firma-neuralink–chancen-und-risiken-32869872.html aufgerufen werden.

Abb.: Eine nichtinvasive Methode