Edward Snowden bei Swiss Cyber Security Days ausgeladen

Der berühmteste Whistleblower der Welt, Edward Snowden, ist immer wieder über Videokonferenzen bei Veranstaltungen und Diskussionen zugeschaltet oder steht über einen Telepräsenzroboter wie Beam auf der Bühne einem Moderator Rede und Antwort. Auch in einem Brüsseler Kino war er am 7. September 2016 auf Einladung des damaligen Abgeordneten Jan Philipp Albrecht virtuell zugegen, kurz vor der Veröffentlichung des Films „Snowden“ von Oliver Stone. In die bequemen Polster drückten sich geladene Gäste wie Viviane Reding, die luxemburgische Journalistin und Politikerin, und Oliver Bendel, der am Tag danach im Europäischen Parlament sprach. Bei den Swiss Cyber Security Days, wo Edward Snowden gebucht war, wurde er nun wieder ausgeladen, was als handfester Skandal gelten kann. Angeblich kam der Druck weniger aus der Politik als vielmehr aus der Wirtschaft. Doris Fiala, Präsidentin der Swiss Cyber Security Days und Nationalrätin (FDP), wird im Tages-Anzeiger mit dem Satz zitiert: „Wir wurden sicher nicht erpresst.“ Anscheinend haben auch „gewisse Speaker“ ihr Unbehagen geäußert, „neben Snowden aufzutreten“ (Tages-Anzeiger, 26. Februar 2021). Es sollte geklärt werden, ob die USA direkten oder indirekten Einfluss auf die Veranstaltung genommen und welchen Anteil Schweizer Wirtschaftsvertreter und Politiker an der Absage haben. Zudem sollten sich die Vortragenden zu dem Vorfall äußern, vor allem diejenigen aus der Wirtschaft und Wissenschaft, da der Skandal dem Wirtschafts- und Forschungsstandort Schweiz und der Wissenschaftsfreiheit schaden könnte.

Abb.: Edward Snowden