Polizeiroboter in der Schweiz

Polizeieinheiten auf der ganzen Welt nutzen seit Jahren mobile Roboter, etwa zum Sprengen von Objekten oder zum Überwachen von Arealen. Die Mitnahme von Spot bei einem Einsatz des NYPD hat für einigen Wirbel gesorgt. An der Hochschule für Wirtschaft erforscht man den Einsatz von Servicerobotern und sozialen Robotern in der Polizeiarbeit. Im April 2022 wurde das Paper „Robots in Policing“ von Oliver Bendel bei der Robophilosophy 2022 angenommen. Es zeigt auf, wie Roboter die Polizei als soziale Einrichtung und deren Arbeit als soziale Arbeit verändern können. In einer Abschlussarbeit zu Polizeirobotern an der Hochschule für Wirtschaft FHNW, vorgelegt von Alan Chethipuzha und betreut von Oliver Bendel, wurden Erkenntnisse aus einer nichtrepräsentativen Onlineumfrage und zwei Experteninterviews verarbeitet. Die Akzeptanz der Befragten in Bezug auf autonome Polizeiroboter in der Schweiz ist sehr niedrig. Das Sammeln von personenbezogenen Daten mit Hilfe von mobilen Robotern würde als Eingriff in die Privatsphäre gesehen. Bürger fühlten sich konstant beobachtet, wenn ein autonomer Roboter mit Kameras auf den Straßen unterwegs wäre. Die beiden Experten – ein Robotiker und ein Chef der Spezialfahndung in der Kriminalabteilung – sehen zudem aktuell keine möglichen Einsatzgebiete für autonome Polizeiroboter in der Schweiz sowie auch keinen Mehrwert. Ferngesteuerte Roboter wie Drohnen und Raupenfahrzeuge hingegen haben ihrer Ansicht nach jetzt und künftig eine hohe Bedeutung. Die Abschlussarbeit „Serviceroboter und soziale Roboter in der Polizeiarbeit“ von Alan Chethipuzha liegt seit Juli 2022 vor.

Abb.: Sie führen noch keinen Spot mit sich