How to Look Better on Tinder

Tinder has officially launched its „Photo Selector“ feature, which uses AI to help users choose the best photos for their dating profiles. This was reported by TechCrunch in the article „Tinder’s AI Photo Selector automatically picks the best photos for your dating profile“ by Lauren Forristal. The feature, now available to all users in the U.S. and set to roll out internationally later this summer, leverages facial detection technology. Users upload a selfie, and the AI creates a unique facial geometry to identify their face and select photos from their camera roll. The feature curates a collection of 10 selfies it believes will perform well based on Tinder’s insights on good profile images, focusing on aspects like lighting and composition. Tinder’s AI is trained on a diverse dataset to ensure inclusivity and accuracy, aligning with the company’s Diversity, Equity, and Inclusion (DEI) standards. It also filters out photos that violate guidelines, such as nudes. The goal is to save users time and reduce uncertainty when choosing profile pictures. A recent Tinder survey revealed that 68% of participants found an AI photo selection feature helpful, and 52% had trouble selecting profile images. The TechCrunch article was published on 17 July 2024 and is available at techcrunch.com/2024/07/17/tinder-ai-photo-selection-feature-launches/.

Fig.: How to look better on Tinder

Was ist Terraforming?

„Beim Terraforming gestaltet man einen Planeten oder Trabanten so um, dass auf ihm in Teilen oder in der Gesamtheit ähnliche Bedingungen wie auf der Erde (lat. ‚terra‘) herrschen, mit dem Ziel, ihn in eine für Menschen geeignete Umwelt umzuwandeln. Man passt Atmosphäre, Temperatur und Schwerkraft an, wehrt Strahlung ab, schafft Wasservorkommen und -kreisläufe und siedelt Mikroorganismen sowie Pflanzen und Tiere an.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Artikel von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 15. Juli 2024 im Wirtschaftslexikon von Springer Gabler erschienen ist. In einem zweiten Abschnitt wird eine Abgrenzung vorgenommen: „Ein alternatives Konzept sind Lebenserhaltungssysteme, die für irdische Lebewesen günstige Bedingungen herstellen, wie Mondstationen. Dabei kann das Terraforming als Inspiration dienen. Ein weiteres alternatives Konzept sind Cyborgs. Menschen, Tiere und Pflanzen werden durch die Verbindung mit technischen Strukturen überlebensfähig gemacht.“ Es wird u.a. auf den Destillanzug aus „Dune“ („Der Wüstenplanet“) eingegangen. Am Ende wird die Perspektive von Informationsethik, Technikethik, Wirtschaftsethik und Umweltethik eingenommen. Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/terraforming-126538 aufgerufen werden.

Abb.: Eine Astronautin auf einem fremden Planeten (Bild: DALL-E 3)

Auf der Jagd nach Heidi

Heidi, die berühmte Figur von Johanna Spyri, ist derzeit omipräsent. In der Mediathek von SRF kann man den Film „Mad Heidi“ aufrufen, diesen „Kill Bill“ der Eidgenossenschaft. Leider erst ab 20 Uhr, was dem Jugendschutz geschuldet ist. Im Animationsstudio des Produktionsunternehmens Studio 100 Media entsteht – so meldet es das Heidiseum – derweil die nächste Verfilmung, die im Frühjahr 2025 in die Kinos kommen soll. Die Walensee-Bühne wartet noch bis 27. Juli 2024 mit „HEIDI – DAS NEUE MUSICAL“ auf. Bereits 2023 fiel die Entscheidung der UNESCO, das Johanna-Spyri-Archiv und das Heidi-Archiv in Zürich ins „Memory of the World“ aufzunehmen. Und in den 1970er-Jahren machte eine japanische Zeichentrickserie das Meitli aus Graubünden zum globalen Star. Jüngst schlug Oliver Bendel vor, den ESC 2025 von einem Heidi-Roboter – dem sogenannten HeidiBOT – moderieren zu lassen. Wer mag, kann sich auf die Jagd nach Heidi machen. Hinweise und Bilder finden sich überall.

Abb.: Oliver Bendel in Zürich auf der Jagd nach Heidi (Foto: Stefanie Hauske)

Ein Lexikon zur generativen KI

Im Juli 2024 ist „300 Keywords Generative KI“ von Prof. Dr. Oliver Bendel erschienen – sein fünftes Lexikon in der Reihe von Springer Gabler. Es ist, wie der Titel schon verrät, der generativen KI gewidmet, im Englischen „generative AI“ oder „GenAI“ genannt. In weit mehr als 300 Einträgen wird das Thema ausgeleuchtet. Dabei spielen neben technischen und wirtschaftlichen Fragen insbesondere ethische und ästhetische eine Rolle. So wird nach der Schönheit von Artefakten gefragt, es wird die Stellung von Bildern zwischen Kunst und Kitsch ausgeleuchtet, und es wird eine Bias-Diskussion zu Text- und Bildgeneratoren geführt. So handelt das Nachschlagewerk den „american smile“ ab, zudem die Obsession von DALL-E 3 mit Bärten und Hinterteilen. Insgesamt steht der Nutzen der generativen KI im Vordergrund, und die Freude und Lust, sie zu benutzen. Dies entspricht der Grundhaltung des Wirtschaftsinformatikers und Technikphilosophen aus Zürich zu Ansätzen und Technologien dieser Art. Das Buch kann über SpringerLink heruntergeladen oder im Buchhandel erworben werden.

Abb.: Ein mit Ideogram generiertes Bild

The Winners of Miss AI 2024

According to the organizers, the World AI Creator Awards (WAICA) is a first-of-its-kind global awards program dedicated to recognizing the achievements of AI creators around the world. The first installment of the WAICAs was Miss AI – where traditional beauty pageants intersected with the world of AI creators. Contestants were judged on their beauty, technical implementation, and social impact. The winners of Miss AI 2024 are Kenza Layli (Morocco), Lalina (France), and Olivia C (Portugal). They are already successful on Instagram, showing themselves in different poses and clothes. The beauty pageant attracts worldwide attention, but is also criticized. One statement is that women are being turned into objects, no different from the classical variants. Another observation is that the first place could strengthen religious conservatism – because Kenza Layli is an artificial woman who covers her virtual hair with a digital hijab.

Fig.: Virtual models can also free themselves from religious conservatism (Image: DALL-E 3)

„Soziale Roboter“ erreicht 300.000 Downloads

Das Buch „Soziale Roboter: Technikwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche, philosophische, psychologische und soziologische Grundlagen“ (Hrsg. Oliver Bendel) hat am 12. Juli 2024 300.000 Downloads erreicht. Es besteht aus fünf Teilen: „Grundlagen, -begriffe und -fragen“, „Soziale Robotik und andere Disziplinen“, „Gestaltung, Interaktion und Kommunikation“, „Anwendungsbereiche sozialer Roboter“ und „Die Zukunft sozialer Roboter“. Es sind, das Vorwort mitgezählt, 30 Beiträge, mit ca. 35 Abbildungen, bei ca. 570 Seiten. Der Untertitel lautet: „Technikwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche, philosophische, psychologische und soziologische Grundlagen“. Mit dabei sind führende Experten der Sozialen Robotik, der Robotik, der Künstlichen Intelligenz, der Soziologie, der Psychologie und der Philosophie. Sie lehren und forschen an Hochschulen in der Schweiz, in Deutschland, in Österreich, in Dänemark und in Schweden. Auch ein Hersteller ist vertreten, der über den Einsatz seines Produkts berichtet. Das Fachbuch ist Ende 2021 bei Springer Gabler erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 heruntergeladen oder bestellt werden. Zudem ist es in jeder Buchhandlung verfügbar.

Abb.: Oliver Bendel mit QTrobot (Foto: Sarah Bestgen)

Wir sind die Roboter

„Die Roboter“ ist ein Lied von Kraftwerk, das 1978 auf dem siebten Album der Band mit dem Titel „Die Mensch-Maschine“ veröffentlicht wurde. Am Anfang heißt es: „Wir laden uns’re Batterie/Jetzt sind wir voller Energie“. Das wirkt durchaus freudvoll, aber im weiteren Verlauf wird es eher trübselig. Zumindest lautet der Text, vom Russischen ins Deutsche übersetzt: „Ich bin dein Diener/Ich bin dein Arbeiter“. Das erinnert an „Rossum’s Universal Robots“, das 1920 erschienene Drama des tschechischen Schriftstellers Karel Čapek, in dem die Roboter rechtlose, ausgebeutete Existenzen sind. Am 11. Juli 2024 spielte Kraftwerk beim Montreux Jazz Festival das Lied, das wie „Das Model“ aus demselben Album die Musik verändert hat. Es klang fast unverändert, aber es erklang in einer Welt, in der Roboter zu einer Selbstverständlichkeit geworden sind. Wer sich eingehend mit der Musik beschäftigen will, kann dies ab November mit einer neuen Biografie „der einflussreichsten deutschen Popband aller Zeiten“ (Klappentext) tun. Sie stammt von Uwe Schütte und trägt den Titel „Wir sind die Roboter: Kraftwerk und die Erfindung der elektronischen Pop-Musik“.

Abb.: Kraftwerk 2024 beim Montreux Jazz Festival

Deadline for ICSR 2024 Extended Again

The deadline for the International Conference on Social Robotics 2024 (ICSR 2024) has been extended again. Experts in social robotics and related fields have until July 19 to submit their full papers. The prestigious event was last held in Florence (2022) and Qatar (2023). Now it enters its next round. The 16th edition will bring together researchers and practitioners working on human-robot interaction and the integration of social robots into our society. The title of the conference includes the addition „AI“. This is a clarification and demarcation that has to do with the fact that there will be two further formats with the name ICSR in 2024. ICSR’24 (ICSR + AI) will take place as a face-to-face conference in Odense, Denmark, from 23 to 26 October 2024. The theme of this year’s conference is „Empowering Humanity: The role of social and collaborative robotics in shaping our future“. The topics of the Call for Papers include „collaborative robots in service applications (in construction, agriculture, etc.)“, „Human-robot interaction and collaboration“, „Affective and cognitive sciences for socially interactive robots“, and „Context awareness, expectation, and intention understanding“. The general chairs are Oskar Palinko, University of Southern Denmark, and Leon Bodenhagen, University of Southern Denmark. More information is available at icsr2024.dk.

Fig.: The Storebælt Bridge near Odense

Der universelle Roboter steht vor der Tür

„Universelle Roboter sind Roboter, die in allen möglichen Bereichen eingesetzt werden können. Bereits der humanoide Elektro, präsentiert 1939 auf der Weltausstellung in New York, wies in diese Richtung. Im Jahr darauf wurde am selben Ort der Roboterhund Sparko zu seinem treuen Begleiter. Über Dekaden dominierten dann allerdings spezialisierte Maschinen den Markt. Erst um 1980 wurde die Vision mit Modellen wie ASIMO von Honda wieder aufgegriffen. In den 2010er- und frühen 2020er-Jahren galt der hydraulische Atlas von Boston Dynamics als Referenz schlechthin. Vorstufen zu universellen Robotern sind humanoide Zweibeiner mit ausgereifter Motorik und Sensorik und künstlicher Intelligenz (KI), etwa Systemen für Gesichtserkennung und multimodalen Sprachmodellen zur Wahrnehmung und Steuerung und für das Treffen und Begründen von Entscheidungen.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker geht auf Eigenschaften universeller Roboter ein, gibt Beispiele für Vorstufen und stellt mögliche Anwendungsgebiete vor. Am Ende – in „Kritik und Ausblick“ – stellt er die Grenzen universeller Roboter dar und nimmt die Perspektive der Ethik ein. Der ganze Beitrag – erschienen ist er am 9. Juli 2024 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/universeller-roboter-126500 aufgerufen werden.

Abb.: Sparko und Elektro auf einem Plakat aus dem Jahre 1939

Was ist ein KI-Assistent?

„Ein KI-Assistent ist ein auf künstlicher Intelligenz (KI) beruhendes kommerzielles oder nichtkommerzielles System, das Anfragen der Benutzer beantwortet und Aufgaben für sie erledigt, in privaten und wirtschaftlichen Zusammenhängen. Er ist auf dem Notebook, dem Tablet oder dem Smartphone ebenso zu finden wie in Unterhaltungs- und Unterstützungsgeräten oder in Fahrzeugen.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker gibt Beispiele und stellt Anwendungsgebiete dar. Dabei geht er u.a. auf GPTs ein, auf „custom versions of ChatGPT“, wie OpenAI dazu sagt. Am Ende – in „Kritik und Ausblick“ – macht er deutlich, dass ein KI-Assistent als Mensch wahrgenommen werden kann, und dass es Methoden gibt, um dies zu verhindern. Der ganze Beitrag – erschienen ist er am 9. Juli 2024 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/ki-assistent-126518 aufgerufen werden.

Abb.: Was ist ein KI-Assistent?

Grundlegende Erläuterungen zu Tierrechten

„Tierrechte sind individuelle Rechte, die Tieren aufgrund ihres Seins, genauer gesagt ihrer Empfindungsfähigkeit, ihrer Leidens- und Glücksfähigkeit oder ihres Bewusstseins zukommen, was einen Zusammenhang mit dem Menschsein herstellt. Ihnen gegenüber stehen die Pflichten von Menschen. Tierrechte können philosophisch bzw. ethisch hergeleitet und begründet sowie rechtlich festgeschrieben werden, etwa in einem Tierschutzgesetz.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker gibt Beispiele für mögliche und tatsächliche Tierrechte, klärt die Rolle der Tierethik, geht auf Begründungen von Tierrechten ein und stellt die Frage nach dem Subjekt und Objekt der Moral. Am Ende – in „Kritik und Ausblick“ – werden einige Probleme genannt und mehrere Perspektiven eingenommen, auch die von technisch ausgerichteten Bereichsethiken: „Technikethik und Informationsethik untersuchen Phänomene wie Animal Enhancement und arbeiten mit Disziplinen wie Tier-Computer-Interaktion und Tier-Maschine-Interaktion zusammen.“ Der ganze Beitrag – erschienen ist er am 9. Juli 2024 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/tierrechte-126472 aufgerufen werden.

Abb.: Vielen Tieren könnten Grundrechte zugestanden werden

Menschenrechte der Zukunft

„Menschenrechte sind individuelle Rechte, die jedem Menschen aufgrund seines Menschseins zukommen. Dieses beinhaltet seine Sterblichkeit, seine Empfindungsfähigkeit, seine Leidens- und Glücksfähigkeit und sein Bewusstsein, was es mit dem Sein von Lebewesen überhaupt verbindet.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker geht auch auf „Menschenrechte der Zukunft ein“: „Angesichts der Entwicklungen in Robotik, Künstlicher Intelligenz (KI) und Neurowissenschaften müssen Menschen- und Grundrechte neu gedacht und gedeutet werden. Hightechprothesen und Exoskelette können genauso zum Menschen der Zukunft gezählt werden wie Brain-Computer-Interfaces (BCIs). Sie können daher in das Recht auf körperliche Unversehrtheit einbezogen werden. Zugleich können sie dieses Recht verletzen (oder in bestimmten Fällen dem Verbot von Folter zuwiderlaufen). Wenn BCIs im Zusammenspiel mit generativer KI in der Lage sein sollten, Gedanken zu lesen, ist die Freiheit von willkürlichen Eingriffen in die Privatsphäre in Frage gestellt. Neben Cyborgs sind umgekehrte oder umgedrehte Cyborgs von Relevanz, also Maschinen und Roboter, die mit biologischen Komponenten wie gezüchteten Nervenzellen oder lebender Haut ergänzt werden.“ Der ganze Beitrag – erschienen am 9. Juli 2024 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/menschenrechte-126471 aufgerufen werden.

Abb.: Das Wahlrecht ist ein Menschenrecht

Deadline for ICSR 2024 Extended

The deadline for the International Conference on Social Robotics 2024 (ICSR 2024) has been extended. Experts in social robotics and related fields have until July 12 to submit their full papers. The prestigious event was last held in Florence (2022) and Qatar (2023). Now it enters its next round. The 16th edition will bring together researchers and practitioners working on human-robot interaction and the integration of social robots into our society. The title of the conference includes the addition „AI“. This is a clarification and demarcation that has to do with the fact that there will be two further formats with the name ICSR in 2024. ICSR’24 (ICSR + AI) will take place as a face-to-face conference in Odense, Denmark, from 23 to 26 October 2024. The theme of this year’s conference is „Empowering Humanity: The role of social and collaborative robotics in shaping our future“. The topics of the Call for Papers include „collaborative robots in service applications (in construction, agriculture, etc.)“, „Human-robot interaction and collaboration“, „Affective and cognitive sciences for socially interactive robots“, and „Context awareness, expectation, and intention understanding“. The general chairs are Oskar Palinko, University of Southern Denmark, and Leon Bodenhagen, University of Southern Denmark. More information is available at icsr2024.dk.

Fig.: The venue of the conference (Photo: Jacob Christensen)

Generative KI und die Schönheit

„Inspirierend anders“, der Podcast von Luca Beutel, geht seit 2023 immer wieder in die Forschung. Für die letzte Folge hat der Mann mit dem Schnäuzer wieder einmal mit Prof. Dr. Oliver Bendel gesprochen. Der Technikphilosoph lebt in Zürich und arbeitet an mehreren Hochschulen der FHNW. Er ist zudem assoziierter Forscher der Potsdam Embodied Cognition Group an der Universität Potsdam. Die Folge, ausgestrahlt seit dem 2. Juli 2024, heißt „Generative KI und ihre Auswirkungen auf Schönheit und Sexualität“. Oliver Bendel geht darin auf Textgeneratoren und Bildgeneratoren und auf die damit verbundenen ethischen und ästhetischen Herausforderungen ein. Er erwähnt u.a. den American Smile, dem er ein ganzes Booklet mit demselben Namen gewidmet hat, und die Zurückhaltung von ChatGPT beim Bewerten menschlicher Schönheit, dokumentiert in einem weiteren Booklet mit dem Titel „AN AI EXPLAINS BEAUTY“ … Die Folge kann über Spotify gestreamt werden.

Abb.: Eine schöne Alte (Bild: Ideogram)

The King of the Planet Lonely

Im privat finanzierten Social Robots Lab von Prof. Dr. Oliver Bendel ist seit Juli 2024 das „Cupboo AI Robotic Pet“ zu finden. Es hört auf den Namen Boo Boo (auch BooBoo). Vermittelt wurde es durch Power-User und Cupboo-Botschafterin Julia Rehling. Genmoor schreibt auf seiner Website: „Boo Boo is not just a toy. It is also the king of the planet Lonely …“ (Website Genmoor). Nach Angaben des Herstellers werden die Bewegungen von Boo Boo durch ein komplexes Steuerungssystem ermöglicht. „Therefore please be kind to Boo Boo, it is not an ordinary robotic pet. It could give you different responds according to your interaction.“ (Website Genmoor) Weitere Roboter und Figuren im Social Robots Lab sind Unitree Go2, Alpha Mini, Cozmo, Vector, Furby, Tamagotchi, Hugvie und HUGGIE. Zu Besuch sind ab und zu NAO und Pepper. Die Genmoor Group ist nach eigenem Bekunden eine „exclusive group for daring futurists who love tech-psychology“ (Website Genmoor). Das Unternehmen wurde 2020 in Hangzhou (China) gegründet.

Abb.: Boo Boo in Zürich

Humanoider Roboter Digit bei GXO Logistics angestellt

Der humanoide Roboter Digit von Agility Robotics wird laut Heise News dauerhaft bei GXO Logistics eingesetzt. Zuvor hatte ein Pilotprojekt stattgefunden. Es handelt sich wohl um den ersten formellen kommerziellen Einsatz eines humanoiden Roboters mit dem Konzept Robots-as-a-Service (RaaS). Digit wird mit der Cloud-Automatisierungsplattform Agility Arc integriert, damit mehrere Roboter verwaltet und die Betriebsabläufe optimiert werden können. Zukünftige Aufgaben für Digit sollen neben dem Transport von Behältern weitere schwere und monotone Aufgaben umfassen, insgesamt mit dem Ziel, menschliche Mitarbeiter zu entlasten. GXO und Agility Robotics planen, die Nutzung von Digit schrittweise auszuweiten und neue Anwendungsbereiche zu finden. Andere Unternehmen wie BMW, Mercedes-Benz und Nio treiben ebenfalls den Einsatz humanoider Roboter in Fabriken voran, jedoch noch nicht in einem vergleichbaren Umfang. Nach Oliver Bendel können Digit, Atlas, Figure 01, H1, G1 und andere Modelle als Vorstufen von universellen Robotern aufgefasst werden. Es sei wichtig, sie in geschlossenen oder halboffenen Welten wie Fabriken zu erproben, bevor man sie in offene Welten entlässt.

Abb.: Digit von Agility Robotics (Foto: Agility Robotics)

Werft den Copilot aus dem Cockpit!

Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW hat von Anfang Mai bis Ende Juni 2024 den Copilot von Microsoft getestet. Dabei hat er sich auf Word und PowerPoint konzentriert. Seiner Ansicht nach ist Copilot nicht nur ein unausgereiftes, sondern auch ein schädliches Tool. Zunächst einmal fällt es durch krudes Deutsch auf. So wird dem Benutzer ständig gemeldet, dass Dinge zusammengeführt würden. Wenn es sich auf eine Präsentation bezieht, versucht es dies klarzumachen mit der einleitenden Formulierung „Gemäß der Präsentation“. Manche Anweisungen werden nicht oder falsch verstanden. So wurde eine Rechtschreibprüfung nicht im Dokument, sondern im Prompt durchgeführt. Dabei war ausdrücklich auf das Dokument verwiesen worden. Die Rechtschreibprüfung basiert nicht auf den Regeln des Rechtschreibrats, sondern auf Fantasieregeln. So wurden die Schreibweisen „Bürger:innen“ und „Schraubenzieher:innen“ für richtig befunden. Es dürfte sich bei den Ausführungen zur Gendersprache nicht um Halluzinationen, sondern um (absichtsvoll einprogrammierte) Falschbehauptungen handeln. Insgesamt kann man nur raten, den Copilot aus dem Cockpit zu werfen, in die letzte Reihe zu setzen und dort unschädlich zu machen. Am Flughafen kann man ihn dann abführen.

Abb.: Der Copilot muss noch viel lernen

A Robot With Living Skin

Scientists from The University of Tokyo have succeeded in applying living skin to a robot face. In their article „Perforation-type anchors inspired by skin ligament for robotic face covered with living skin“ they write: „Skin equivalent, a living skin model composed of cells and extracellular matrix, possesses the potential to be an ideal covering material for robots due to its biological functionalities. To employ skin equivalents as covering materials for robots, a secure method for attaching them to the underlying structure is required. In this study, we develop and characterize perforation-type anchors inspired by the structure of skin ligaments as a technique to effectively adhere skin equivalents to robotic surfaces. To showcase the versatility of perforation-type anchors in three-dimensional (3D) coverage applications, we cover a 3D facial mold with intricate surface structure with skin equivalent using perforation-type anchors. Furthermore, we construct a robotic face covered with dermis equivalent, capable of expressing smiles, with actuation through perforation-type anchors. With the above results, this research introduces an approach to adhere and actuate skin equivalents with perforation-type anchors, potentially contributing to advancements in biohybrid robotics.“ (Abstract) The result is an inverted or reversed cyborg. Oliver Bendel uses this term for technical structures that are supplemented with biological structures. It is also – another term used by Oliver Bendel – robot enhancement. There is no doubt that there will be more and more developments like this. Humans will become cyborgs, and robots will become reversed cyborgs.

Fig.: A robot woman with living skin (Image: Ideogram)

Wider die Widerspruchslösung

In der Schweiz wird die Widerspruchslösung bei der Organspende eingeführt. Dies hat ein Volksentscheid vom 15. Mai 2022 ergeben. Damit folgt man etwa Österreich. Auf der Website des Bundesamts für Gesundheit BAG heißt es: „Wer nach dem Tod keine Organe und Gewebe spenden möchte, muss dies künftig festhalten. Die neue Regelung gilt frühestens ab 2026.“ (BAG, 7. Dezember 2023) Auch Deutschland diskutiert im Sommer 2024 über die Widerspruchslösung. Diese ist aus mehreren Gründen unbefriedigend. So sollte sich jemand, dem Organe entnommen werden, ausdrücklich dazu entschieden haben. Immerhin handelt es sich um einen schwerwiegenden Eingriff am eigenen, vielleicht sogar noch lebenden Leib (festgestellt werden muss der Hirntod). Viele werden aber nach der Einführung der Widerspruchslösung von dieser gar nichts wissen. Sie haben sich nicht informiert bzw. wurden nicht informiert. Was wäre eine befriedigende Lösung? Man könnte beispielsweise alle Einwohner an ihrem 18. Geburtstag anschreiben und eine schriftliche Entscheidung verlangen. Im Zuge dessen könnte eine umfassende Aufklärung stattfinden. Wer nicht auf ihn reagiert, wird wie im Rahmen der Widerspruchslösung behandelt. Ein weiteres Problem harrt der Lösung: Schon heute werden Deutsche, die in Österreich verunglücken, nach dem dort geltenden Recht behandelt. Es kann ihnen also ein Organ entnommen werden, obwohl sie dem gar nicht zugestimmt haben. Hier braucht es internationale Regelungen, und es sollte das gelten, was man in seinem Land – z.B. durch Beantwortung des Briefs – beschlossen hat. In jedem Falle kann man die Organspende selbst regeln, indem man einen Organspenderausweis mit sich führt, in dem man die Entnahme eines Organs oder mehrerer Organe erlaubt (und damit Leben rettet) oder eine Entnahme ausschließt.

Abb.: Organspendeausweise

Julian Assange’s Freedom is Our Freedom

WikiLeaks reported via the short message service X on June 25, 2024: „Julian Assange is free. He left Belmarsh maximum security prison on the morning of 24 June, after having spent 1901 days there. He was granted bail by the High Court in London and was released at Stansted airport during the afternoon, where he boarded a plane and departed the UK.“ (WikiLeaks, 25 June 2024) The platform continued: „After more than five years in a 2×3 metre cell, isolated 23 hours a day, he will soon reunite with his wife Stella Assange, and their children, who have only known their father from behind bars. WikiLeaks published groundbreaking stories of government corruption and human rights abuses, holding the powerful accountable for their actions. As editor-in-chief, Julian paid severely for these principles, and for the people’s right to know.“ (WikiLeaks, 25 June 2024) The tweet ended with the words: „Julian’s freedom is our freedom.“ (WikiLeaks, 25 June 2024) Julian Assange is a controversial figure overall. Critics accuse him of having published stolen data that was not relevant to the public, but served the sole purpose of damaging political opponents in the United States. In doing so, the platform allegedly cooperated with state actors from Russia. This is reported by the Swiss news magazine Watson.

Fig.: A demonstration in Milan in May 2024

H@mmur@pi kommt auf die Welt

Seit 2012 baut Prof. Dr. Oliver Bendel – teils mit seinen Studenten und Studentinnen, teils im Alleingang – Chatbots und Sprachassistenten. Diese wurden von den Medien besprochen und von der NASA für interessant befunden. Sein theoretisches Rüstzeug und praktisches Anschauungsmaterial hat er aus seiner Promotion zu diesem Thema, die ein Vierteljahrhundert zurückliegt. Seit 2022 liegt der Fokus auf Dialogsystemen für tote und gefährdete Sprachen. Unter seiner Betreuung entwickelte Karim N’diaye den Chatbot @ve für Latein und Dalil Jabou den mit Sprachausgabe erweiterten Chatbot @llegra für Vallader, ein Idiom des Rätoromanischen. Derzeit testet er die Reichweite von GPTs – custom versions of ChatGPT“, wie OpenAI sie nennt – für gefährdete Sprachen wie Irisch (Irisch-Gälisch), Maori und Baskisch. Für alle drei sind bereits Prototypen entstanden, nämlich Irish GirlMaori Girl und Adelina (für Baskisch). Zudem untersucht er das Potenzial für ausgestorbene Sprachen wie Ägyptisch und Akkadisch. Die GPTs kommunizieren nicht ohne weiteres in Hieroglyphen und in Keilschrift, sie können aber Zeichen von Bildsprachen durchaus darstellen und erklären. Es ist sogar möglich, ganze Sätze einzugeben und danach zu fragen, wie man sie verbessern kann. Das Ergebnis sind dann – um beim Akkadischen zu bleiben – komplexe Strukturen aus Zeichen der Keilschrift. H@mmur@pi ist spezialisiert auf diese Sprache. Zudem kennt er sich mit Kultur und Geschichte der Region aus.

Abb.: Hammurapi mit seiner Frau im Euphrat (Bild: Ideogram)

Reinigungsroboter bei der IDEepolis

Bei der Jahrestagung des Instituts für Digitale Ethik (IDE) der Hochschule der Medien am 19. Juni 2024 – der IDEepolis – konnte man soziale Roboter wie MiRo und Andrea sowie Serviceroboter der ADLATUS Robotics GmbH aus Ulm bewundern. Im Programm heißt es: „Service- und Assistenzroboter werden in den kommenden Jahren vermehrt in öffentlichen Räumen eingesetzt werden, um Serviceleistungen zu automatisieren und Menschen zu unterstützen.“ (Programm IDEepolis) Dies trifft vor allem auf die Bereiche Reinigung, Transport und Sicherheit zu. Dort lässt sich schon heute Geld verdienen. Die Reinigungsroboter waren im Foyer vor der Aula unterwegs. Neben ihnen war immer wieder MiRo zu sehen, der hasenartige Hunderoboter aus UK. Die Jahrestagung wurde von Prof. Dr. Petra Grimm und Prof. Dr. Oliver Zöllner durchgeführt. Das Programm ist hier abrufbar.

Abb.: Ein Reinigungsroboter von ADLATUS