Neom, die neue Zukunft

2004 erfanden Oliver Bendel und Michael Gerhard am Fraunhofer ISST in Dortmund spezielle Avatare für das Handy. Die Idee gefiel Klaus Kleinfeld, der kurz darauf Chef von Siemens wurde, so gut, dass er einen Mitarbeiter einfliegen ließ. Der jeweilige Avatar sollte Smileys umsetzen können. Wenn in der SMS ein zwinkerndes Smiley vorkommen würde, würde er selbst zwinkern. Wenn eine ASCII-Art-Rose vorhanden wäre, würde er dem Benutzer eine Rose überreichen, vielleicht eine echt wirkende, mit Blütenblättern und Dornen. Zudem sollten Morphingfunktionen vorhanden sein, zu beziehen wie Klingeltöne (s. Oliver Bendel, „Die Rache der Nerds“, S. 158 f.). Als einige Zeit später Siemens die Handysparte abstieß, begruben auch die beiden Wissenschaftler ihren Traum. Mit Neom (das „m“ steht für „Mustaqbal“, „Zukunft“) entsteht in Saudi-Arabien „ein neues Land, in dem es mehr Roboter als Menschen geben könnte“ (Spiegel Online, 28. Oktober 2017). Und weiter in der Zeitschrift: „Die treibende Kraft hinter ‚Neom‘ ist Mohammed bin Salman, der saudische Kronprinz. Er will das Land mit der ‚Vision 2030‘ wirtschaftlich und gesellschaftlich reformieren. Um den Traum von seinem Phantasialand zu erfüllen, hat er sich Expertise aus Deutschland geholt – Klaus Kleinfeld.“

Abb.: In einem anderen arabischen Land