Manipulierte Sprachmodelle

ChatGPT gendert seit einiger Zeit. Es streut Schreibweisen ein, die es im Deutschen nicht gibt, und es ist schwierig, ihm das abzugewöhnen. Die Möglichkeit hat man dazu theoretisch beim Bezahlzugang oder bei GPTs. Aber es setzt sich immer wieder über die Anweisungen hinweg oder versucht das Gendern ohne Grund zu thematisieren. Bei der kostenlosen Version kann man nur im Dialog um die Verwendung der Standardsprache bitten. Grundsätzlich muss man einiges erleiden. So wurde in einem Test beim Hinweis, dass es keine gendergerechte Sprache gibt und es sich um einen Kampfbegriff von Aktivisten handelt, eine Verletzung der Nutzungsrichtlinien vermutet und der Inhalt entfernt. Es wurde dann dennoch eine Antwort gegeben, in der mehrere Wörter mit Doppelpunkten versehen wurden. Als dies wiederum beanstandet wurde, gab ChatGPT zu, dass es sich um keine offiziellen Schreibweisen handelt. Es verwies darauf, dass diese vielfach verwendet würden. Allerdings lehnen ca. 80 Prozent der Bevölkerung in Deutschland die Gendersprache ab. Ohne Zweifel verfolgen US-amerikanische Unternehmen wie OpenAI und Microsoft eine ideologische Agenda, aber auch deutsche Unternehmen wie DeepL. Der Einfluss der KI-Unternehmen auf die Sprache dürfte erheblich sein, weil viele Benutzer sich ihre Texte von deren Tools generieren und korrigieren lassen und deren Empfehlungen trauen. Hier braucht es offensichtlich Regulierung, zumal die Manipulation offensichtlich bewusst vorgenommen und die Marktmacht ausgenutzt wird.

Abb.: Eine Verletzung der Nutzungsrichtlinien