Kooperations- und Kollaborationsroboter als Pflegeroboter

Kooperations- und Kollaborationsroboter, kurz Co-Robots oder Cobots, sind aus den Fabriken nicht mehr wegzudenken. So arbeiten sie etwa im Automobilbereich eng mit den Monteuren zusammen, und jeder macht das, was er am besten kann. Die neuartigen Roboter sind jedoch nicht nur in Produktion und Logistik relevant, sondern auch im Servicebereich, insbesondere dort, wo eine Nähe zwischen ihnen und den Benutzern erwünscht oder nicht zu vermeiden ist. In der Pflege hat man jahrzehntelang Einzellösungen ganz unterschiedlicher Art entwickelt. Nun setzt man mehr und mehr auf Co-Robots und bringt ihnen die speziellen Arbeiten bei, die in Pflege, Betreuung oder Therapie anfallen. Der Beitrag „Co-Robots as Care Robots“ von Oliver Bendel, Alina Gasser und Joel Siebenmann stellt die Vorteile, aber ebenso die Nachteile von Co-Robots in Pflege und Betreuung dar und gibt Hinweise mit Blick auf Mensch-Roboter-Interaktion und -Kommunikation. Er geht dabei von einem Modell aus, das testweise bereits in verschiedenen Pflegeeinrichtungen und Altenheimen eingesetzt wurde, nämlich Lio von F&P Robotics, und nutzt Ergebnisse aus begleitenden Studien. Es kann gezeigt werden, dass Co-Robots in vielerlei Hinsicht ideal für Anforderungen in Pflege und Betreuung sind. Es gilt freilich auch, einige Punkte zu beachten, damit Funktionalität und Akzeptanz gewährleistet sind. Der Beitrag wurde beim AAAI 2020 Spring Symposium „Applied AI in Healthcare: Safety, Community, and the Environment“ angenommen. An der Stanford University trifft man jedes Jahr die weltweit führenden Experten in Künstlicher Intelligenz, Robotik und Ethik. Da die Konferenz wegen COVID-19 abgesagt werden musste, findet der Vortrag im November im Rahmen der AAAI 2020 Fall Symposia in Washington statt. Das Paper kann über arxiv.org/abs/2004.04374 heruntergeladen werden.

Abb.: Der erste Kontakt (Foto: F&P Robotics)