Gesichtserkennung macht Schlagzeilen

Gesichtserkennung macht seit einiger Zeit Schlagzeilen. Ob Südkreuz in Berlin, ob Face ID beim iPhone, ob Software, die angeblich die sexuelle Ausrichtung festzustellen vermag – es existieren zahlreiche Anwendungs- und Missbrauchsmöglichkeiten. Der WDR hat in seiner Sendung Cosmo am 14. September 2017 Oliver Bendel zum Thema befragt. Ob er Angst habe, wollte Sümeyra Kaya u.a. wissen, und der in der Schweiz lebende Informations- und Maschinenethiker räumte ein, dass dies der Fall sei. Sein Gesicht gehöre ihm, führte er aus, und er wolle nicht, dass es von allen möglichen Personen, Gruppen und Parteien aufgenommen werde. „Schon gar nicht will ich, dass mein Alter, mein Geschlecht, meine Gesundheit etc. festgestellt werden. Natürlich kann jeder auf der Straße sehen, wer ich bin, aber ich habe die Chance, auch dem anderen ins Gesicht zu schauen. Es besteht ein gewisses Gleichgewicht. Im Falle von Gesichtserkennungssoftware schaut mich ein Unbekannter an, und ich sehe ihn nicht nur nicht, ich weiß auch nicht, welche Absichten er verfolgt, welche Daten er sammelt und auswertet, was er mit den Ergebnissen macht. Es besteht ein Ungleichgewicht, und es besteht ein Risiko: Vielleicht erfährt meine Krankenkasse, dass ich dick geworden bin, und will mich von bestimmten Zusatzleistungen ausschließen.“ In der Schweiz ist das beispielsweise möglich. Online ist Cosmo über www1.wdr.de/radio/cosmo/programm/index.html erreichbar.

Abb.: Ein Paar macht Selfies