Ethische Implikationen von ChatGPT und Co.

Am 26. April 2024 hält Prof. Dr. Oliver Bendel den Gastvortrag „Ethische Implikationen von ChatGPT und Co.“ beim scil-Modul „KI-Grundlagen“ an der Universität St. Gallen. Er stellt – wie schon vor einem Jahr – aus Sicht von Informations- und Maschinenethik verschiedene Überlegungen zu ChatGPT und DALL-E an. Zunächst ist die Frage, woher die Daten für das zugrunde liegende Sprachmodell kommen und unter welchen Bedingungen das Reinforcement Learning from Human Feedback abläuft. Zudem dürfte relevant sein, welche Daten man beim Prompt preisgibt und welche Prompts auf welche Art und Weise zurückgewiesen werden. Ein weiteres Problemfeld ist das Halluzinieren der Sprachmodelle bzw. der darauf basierenden Anwendungen. Diese verdrehen Fakten und erfinden Referenzen. Nicht zuletzt ergeben sich für zahlreiche Anwendungsfelder wie Aus- und Weiterbildung besondere Herausforderungen. So kann man GPTs als Virtual Learning Companions schnell und einfach erstellen, aber es ergeben sich dabei u.a. Urheberrechtsfragen. Die Sprachmodelle sind indes nicht nur für bzw. als Chatbots und Contentgeneratoren relevant, sondern auch für Industrie- und Serviceroboter. In diesem Bereich haben das Sprachmodell PaLM-E sowie ein mit GPT-4 verbundener Figure 01 Aufmerksamkeit erregt. Mehr als beim letzten Vortrag geht Oliver Bendel im Zusammenhang mit Bildgeneratoren neben ethischen Fragen auf ästhetische ein, die man wiederum mit ethischen zusammenbringen kann, etwa das Phänomen des „american smile“ oder die Dominanz der Schönheit. Oliver Bendel hat vor einem Vierteljahrhundert an der Universität St. Gallen zu sogenannten Pedagogical Agents geforscht, die man heute in ihrer Mehrheit wiederum als Virtual Learning Companions bezeichnen würde. Weitere Informationen zum scil über www.scil.ch.

Abb.: So stellt sich DALL-E 3 männliche Professoren vor – stets mit Bart