Elon Musk träumt vom Tesla-Bot

Elon Musk präsentierte beim „AI Day“ von Tesla die Idee eines humanoiden Roboters, der einst – so das Manager Magazin – gefährliche, sich wiederholende oder langweilige Aufgaben übernehmen könnte. Der Tesla-Bot mit dem Namen Optimus „werde rund fünf Fuß acht Zoll (knapp 1,73 Meter) hoch sein, 57 Kilogramm wiegen und zahlreiche Jobs erledigen können, vom Anbringen von Schrauben an Autos bis zur Abholung von Einkäufen im Laden“. Er „werde mit acht Kameras und einem vollwertigen selbstfahrenden Computer ausgestattet sein und die gleichen Werkzeuge nutzen, die Tesla im Auto verwende“ (Manager Magazin, 20. August 2021). Laut der Ankündigung des Unternehmens aus dem Silicon Valley soll der Roboter also physische Arbeiten übernehmen können. Genau damit tun sich Serviceroboter aber im Moment schwer, vor allem humanoide Modelle. Die Visualisierung lässt kaum Rückschlüsse auf die Fähigkeiten des Prototyps zu, der bereits 2022 vorliegen soll. Auf einem großen Display im Kopfbereich könnten Augen und Mund erscheinen und mimische Fähigkeiten umgesetzt werden. Wenn es – wie im Video zu sehen – ausgeschaltet ist, wirkt der Roboter unheimlich und unnahbar. Arme und Füße dürften in dieser Form kaum geeignet sein, den Körper zu tragen. Auch Gelenke sind nur ansatzweise zu erkennen. Insgesamt ist unklar, warum ausgerechnet Tesla die Lücken schließen sollte, die bei Sony, SoftBank und Boston Dynamics auch nach vielen Jahren noch vorhanden sind. Es ist kein Roboter in Sicht, der von der Wohnung im dritten Stock über das Treppenhaus nach unten springt, auf dem Gehweg hunderten Passanten und Hunden (samt Haufen) sowie Skatern und Scootern ausweicht, einen Einkaufswagen mit einer Münze freibekommt, den Supermarkt durch die Schiebe- oder Drehtür betritt und sich an den Regalen so bedient, dass diese danach nicht zerstört sind. Vielleicht soll der Tesla-Bot aber auch nur eine Ergänzung des Tesla-Autos der Zukunft sein und in einem Drive-in eine Pizza und eine Cola holen. Ein Auto mit Armen, eine Idee übrigens, die Oliver Bendel und Frank M. Rinderknecht am Rande eines von SIX moderierten Gesprächs im Jahre 2016 diskutierten.

Abb.: Elon Musk träumt vom Tesla-Bot