Eine Neuauflage des Grundeigentums

Carsten Schneider (SPD) hat laut mehreren Medien ein staatliches Startkapital von bis zu 20.000 Euro für alle Volljährigen in Deutschland gefordert. Der Deutschlandfunk titelte bereits Anfang Oktober 2023 mit „Ostbeauftragter Schneider fordert Grunderbe“. Damit folgt der Politiker einer Idee, die u.a. von Prof. Dr. Oliver Bendel unter dem Begriff des bedingungslosen Grundeigentums untersucht und weiterentwickelt wurde. Die Automatisierung – so schreibt er in einem Paper, das er 2019 bei den AAAI Spring Symposia an der Stanford University vorgestellt hat – schreitet unaufhaltsam voran. Ihr Partner ist bereits vor Jahrzehnten die Digitalisierung geworden. In der Industrie werden neuartige Roboter eingesetzt, beispielsweise Cobots. Serviceroboter verbreiten sich in unterschiedlichen Bereichen. Systeme der Künstlichen Intelligenz übernehmen Arbeiten aller Art, sogar kreative Tätigkeiten. Die Studien zur Arbeitsmarktentwicklung gelangen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Man kann aber auf jeden Fall sagen – so der Wirtschaftsinformatiker und Informationsethiker in seinem Paper -, dass bestimmte Arbeitsplätze wegfallen und viele Menschen ohne ihre vertraute Arbeit sein werden. Es ist auch anzunehmen, dass insgesamt weniger menschliche Arbeit im Auftrag (etwa für Arbeitgeber) verrichtet werden muss. Als Lösungen der wirtschaftlichen und sozialen Probleme werden oft bedingungsloses Grundeinkommen und Robotersteuer genannt. Das Paper präsentiert, diskutiert und kritisiert diese Ansätze im Kontext der Automatisierung und Digitalisierung. Zudem entwickelt er einen weitgehend unbekannten Vorschlag, das bedingungslose Grundeigentum, weiter und stellt seine Potenziale ebenso dar wie seine Risiken. Das Paper kann über den Proceedingsband oder direkt hier abgerufen werden.

Abb.: Oliver Bendel im Jahre 2019 an der Stanford University