Ein Reprint eines Handybuchs mit Haikus

Soll man Gedichte in elektronischer Form anbieten, als Handyhaikus, die sich im gedruckten Buch in Textform zeigen oder in QR-Codes verbergen, als Klingeltöne, die auf dem Smartphone ertönen, oder zusammen mit Bildern in einem PDF? Man soll, man darf, man muss. Sicherlich kann sich eine Kunstethik für Produktion und Rezeption interessieren, Hand in Hand mit Informations- und Medienethik. Sicherlich kann man moralische sowie kunst- und medientheoretische Aspekte thematisieren, auch das Verschwinden des Haptischen, muss sich dann aber auch der Neuerfindung des Sinnlichen widmen. Das Buch „stöckelnde dinger“ wurde bereits 2010 publiziert. Da der Verlag Blackbetty kurz darauf seine Arbeit eingestellt hat, wird es nun – über zehn Jahre später – kostenlos über swissbooks.net zur Verfügung gestellt (oder direkt hier). Neben „stöckelnde dinger“ liegen zwei weitere Haikubände des Autors vor, „handyhaiku“ (1. Aufl. 2010, 2. Aufl. 2011, Hamburger Haiku Verlag, mit QR-Codes) und „Sanftes Erröten“ (2012, Blackbetty, als Handybuch). „handyhaiku“ war mehrfach in den Medien präsent und kommt auch im Standardwerk „Die Struktur der modernen Literatur“ (8. Aufl 2022) von Mario Andreotti vor. Oliver Bendel hat daraus nicht zuletzt auf einer Tournee durch die Niederlande im Jahre 2015 vorgetragen, zu der ihn zwei Goethe-Institute eingeladen hatten.

Abb.: Das Cover des Bands