Die Industrie baut endlich tierfreundliche Maschinen

Seit einigen Jahren bauen Prof. Dr. Oliver Bendel und seine Teams tierfreundliche Roboter als Prototypen. 2014 wurde LADYBIRD konzipiert, 2017 implementiert. Der vereinfachte Prototyp eines Saugroboters erkannte (simulierte) Marienkäfer auf dem (realen) Boden und stellte zu ihrem (angenommenen) Schutz seinen Betrieb ein. 2019 wurde HAPPY HEDGEHOG (HHH) umgesetzt. Der hochentwickelte Prototyp eines Mähroboters erkannte (simulierte) Igel auf dem (simulierten) Rasen und stellte zu ihrem (angenommenen) Schutz seinen Betrieb ein. Beide Prototypen wurden bei den AAAI Spring Symposia vorgestellt, LADYBIRD 2017, HHH 2021. Ideen dieser Art werden mehr und mehr von der Wirtschaft übernommen. Berti Kolbow-Lehradt hat für Golem den Goat G1 getestet. Das chinesische Unternehmen verspricht, „dass der Robomäher anhand KI-geschulter Kameras Igel, Lieblingsblumen und auch den Weg kreuzende Menschen verschont“ (Golem, 4. Mai 2023). Bei HAPPY HEDGEHOG wurden eine Wärmebildkamera und Objekterkennung auf der Basis von Machine Learning verwendet. Beim Goat G1 beauftragt man per App-Funktion „die Kameras, speziell auf Igel, Katzen, Hunde und Schläuche zu achten, um diesen rechtzeitig auszuweichen“ (Golem, 4. Mai 2023). Bei den Testläufen des Magazins war das Ergebnis mit Igelattrappen aber unbefriedigend. „Eines von zwei Modellen überfährt der Goat G1 und lässt einen Scherbenhaufen zurück. Vor dem zweiten, etwas größeren und abweichend gefärbten Modell dreht er zumindest in den meisten Fällen rechtzeitig ab. Auf Anfrage erklärt Ecovacs, dass das KI-Training mit Igelbildern noch andauere und bisher nicht alle regionalen Varianten vollständig erfasst habe.“ (Golem, 4. Mai 2023) Wichtig ist insgesamt, dass die Industrie mit Blick auf den Einsatz von autonomen Maschinen erkannt hat, dass Tierschutz wichtig ist und man dies auch den Kunden vermitteln kann. Damit hat sich die (Vor-)Arbeit der Wissenschaft mehr als gelohnt.

Abb.: Ein Mähroboter im Betrieb