Ein Chatbot mit Emotionserkennung

Der BESTBOT ist eine unmoralische Maschine in einer moralischen. Er ähnelt einer Matrjoschka, der Holzpuppe, in der weitere Holzpuppen stecken. Dies betonte Oliver Bendel in einem Gespräch mit dem Tages-Anzeiger. In die offene Welt würde er den Chatbot deshalb nicht entlassen. Dieser bleibt im Labor der Maschinenethik. Der BESTBOT wurde 2018 an der Hochschule für Wirtschaft FHNW entwickelt. Bereits im März 2018 stellte der Informations- und Maschinenethiker im Rahmen der AAAI Spring Symposia sein Paper „From GOODBOT to BESTBOT“ vor, das die Grundlage für das Projekt legte. David Studer programmierte den Chatbot in Java. Der BESTBOT ist ein vernetztes System, das Suchmaschinen und Lexika benutzt. Er analysiert die Texteingaben des Benutzers mit textbasierter Emotionserkennungssoftware. Zugleich wird Gesichtserkennung eingesetzt, wiederum mit Emotionserkennung. Wenn der Benutzer zum Beispiel angibt, dass es ihm gut geht, sein Gesicht aber anderes verrät, spricht der Chatbot diesen Widerspruch an. Dieser erkennt sowohl kleine als auch große Sorgen. Dies ist ohne Zweifel von hohem Nutzen, gerade wenn der Benutzer sich etwas antun will. Zugleich kann Gesichtserkennung, vor allem im Zusammenhang mit Emotionserkennung, hochproblematisch sein. Oliver Bendel rät davon ab, solche Systeme bei der automatisierten Kommunikation und im öffentlichen Raum einzusetzen. Der ganzseitige Artikel im Tages-Anzeiger zum BESTBOT ist am 12. Dezember 2018 erschienen und kann hier heruntergeladen werden.

Abb.: Der Chatbot verfügt über Emotionserkennung