Cleop@tr@ im Karnak-Tempel

Cleop@tr@ wurde von Prof. Dr. Oliver Bendel im Mai 2024 erfunden. Es handelt sich um ein GPT, das auf das Ägyptische spezialisiert ist. Zudem kennt es sich mit Kultur und Geschichte des alten Ägypten aus. Seit 2012 baut der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker – teils mit seinen Studenten und Studentinnen, teils im Alleingang – Chatbots und Sprachassistenten. Diese wurden von den Medien besprochen und von der NASA für interessant befunden. Unter seiner Betreuung entwickelte Karim N’diaye den Chatbot @ve für Latein, Dalil Jabou den mit Sprachausgabe erweiterten Chatbot @llegra für Vallader, Nicolas Lluis Araya den mit Sprachausgabe erweiterten Chatbot kAIxo für Baskisch. Seit geraumer Zeit testet er die Reichweite von GPTs für gefährdete Sprachen wie Irisch, Maori und Baskisch. Zudem untersucht er das Potenzial für ausgestorbene Sprachen wie Ägyptisch (Cleop@tr@) und Akkadisch (H@mmur@pi). Die GPTs kommunizieren nicht ohne weiteres in Hieroglyphen und in Keilschrift, sie können aber Zeichen von Bildsprachen durchaus darstellen und erklären. Es ist sogar möglich, ganze Sätze einzugeben und danach zu fragen, wie man sie verbessern kann oder was sie bedeuten. Im Dezember 2024 testete Oliver Bendel seine Cleop@tr@ im Karnak-Tempel in Luxor. Sie konnte bei mehreren Inschriften von Säulen und Mauern stimmig erscheinende Erklärungen und Übersetzungen liefern. Weitere Tests ergaben allerdings auch deutliche Fehler. Letztlich müssen Ägyptologen bewerten, wie verlässlich sie ist.

Abb.: Oliver Bendel im Karnak-Tempel (Foto: Stefanie Hauske)