25 Jahre AI Lab Zürich werden gefeiert. Es kommen Roboter aus aller Welt. Und sicherlich Menschen aus dem ganzen Land. Mit Blick auf den 9. März 2013 wird auf der Website robotsontour.com mit folgenden Worten geworben: „Das AI Lab lädt die modernsten Roboter weltweit nach Zürich ein. Nebst einem Weltrekordversuch wird Roboy präsentiert: das erste Roboterkind der Schweiz! Ausserdem haben Sie die Gelegenheit, berühmte Roboter aus Hollywood-Filmen persönlich zu treffen sowie Baxter, Geminoid, Kenshiro und viele weitere revolutionäre Roboter kennenzulernen.“ Am Tag davor, am 8. März, findet von 9.00 bis 17.00 Uhr im Café Sphères ein wissenschaftliches Symposium statt, eröffnet von Rolf Pfeifer persönlich; es „präsentieren Spitzenforscher aus der ganzen Welt ihre Ideen zu Robotik und wie wir in Zukunft mit diesen Maschinen zusammenleben werden“. Von 16.20 bis 17.30 Uhr diskutieren Experten zu Fragen wie: „Will, in 10 years time, robots take over care for the elderly? Personal service robots for everyone in the near future: myth or reality?“ Und man widmet sich informations- und maschinenethischen Themen: „Ethical implications of home robots, personal robots and human sexuality“. Weitere Informationen zu „Robots on Tour“ („World Congress and Exhibition of Robots, Humanoids, Cyborgs and more“) finden sich auf der angegebenen Website.
Abb.: Im Sphères tritt auch Rob Spence auf, der sich Eyeborg nennt (Foto: Rob Spence)
Am 15. März 2013 trägt Oliver Bendel bei der European TA Conference in Prag zum Thema „Towards a Machine Ethics“ vor. Das Abstract, das im Frühjahr im Tagungsband veröffentlicht wird, hebt mit den Worten an: „There is an increasing use of autonomous machines such as agents, chatbots, algorithmic trading computers, robots of different stripes and unmanned ground or air vehicles. They populate the modern world like legendary figures and artificial creatures in Greek mythology – with the main difference being that they are real in the narrow sense of the word. Some are only partially autonomous (acting under human command) while others are completely autonomous within their area of action. A genuinely autonomous machine should be able to act in a moral way, able to make decisions that are good for humans, animals and the environment. But what does it mean for machines to behave morally? Should they learn moral rules? Should they evaluate the consequences of their acts? Or should they become a virtuous character, following Aristotle? How is it possible to implement the classical normative models of ethics and is there a need for new ones?“ Der erste, zweite und dritte Abschnitt des Beitrags wird knapp zusammengefasst; dann wird auf den vierten eingegangen: „Fourthly, the paper tries to answer the question if and how it is possible to implement the classical normative models of ethics and which models should be preferred. Seven important normative approaches are described and estimated relating to their suitability for machine processing. Then the focus shifts to duty-based ethics, ethics of responsibility and virtue ethics that seem to be serious candidates. With a short technical analysis it can be shown that they fit to machine processing, apart from some limitations. The most promising approach may be the combination of the selected normative models. It is not only similar in the ’normal‘ human ethics, but also an opportunity to balance out weaknesses of the autonomous machines and to allow them alternatives. In addition, other methods like orientation on reference persons and social media evaluation could be used.“ Am Ende werden Wichtigkeit und Schwierigkeit des jungen Forschungsgebiets der Maschinenethik gleichermaßen betont und persönliche und allgemeine Einschätzungen gegeben.
Das 8. Aargauer Wirtschaftssymposium vom 16. Januar 2013 war in zwei Teile gegliedert. Die eloquente und sympathische TV-Frau Christine Maier fungierte zuerst als Ansagerin, dann als Interviewerin. Im ersten Teil referierten der Direktionspräsident der Fachhochschule Nordwestschweiz, Prof. Dr. Crispino Bergamaschi, der Hamburger Trendforscher Prof. Dr. Peter Wippermann und die Unternehmerin Carolina Müller-Möhl. Im zweiten Teil standen Prof. Dr. Oliver Bendel, Monika Walser und Dr. Toni Brühlmann Rede und Antwort. Den Rahmen bildeten eine musikalische Darbietung von Bruno Bieri, der sein ufohaftes Hang und seine stimmlichen Fähigkeiten mitgebracht hatte, und eine unterhaltsame Motivationsstunde von Dr. Marco Freiherr von Münchhausen.
Abb.: Der Hallerbau als Teil des FHNW-Campus Brugg-Windisch
Das Programm der europäischen Konferenz zur Technikfolgenabschätzung in Prag steht fest. Vom 13. bis 15. März 2013 widmet man sich den Folgen des Einsatzes von Technik und Technologien, nicht zuletzt von Informations- und Kommunikationstechnologien. Auf der Website pacita.strast.cz/en/conference ist zu der Konferenz mit dem Titel „Technology Assessment and Policy Areas of Great Transitions“ zu lesen: „Examples of societal areas witnessing such great transitions are health care and medicine, energy supply, climate change and mobility in addition to the use of computer technology in all areas of society.“ Den an die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschickten Dokumenten sind bereits Details zu entnehmen. In der Session „Ethical Aspects of TA“ am 15. März unter der Leitung von Frans Brom wird es zwei Vorträge geben, „Towards a Machine Ethics“ von Oliver Bendel (Hochschule für Wirtschaft, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, Basel, Olten und Brugg, Schweiz) und „Technology Assessment as Applied Ethics of Technology in the Czech Republic“ von Petr Machleidt (Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik, Prag, Tschechische Republik).
Auf der Frankfurter Buchmesse stellt Oliver Bendel sein neues Buch „Die Rache der Nerds“ vor und spricht in drei Kurzreferaten informationsethische Fragen an. Interessierte finden sich am Samstag, 13. Oktober 2012 am UVK-Stand (Halle 3.1, B 184) ein. Um 11 Uhr geht es darum, was Informationsethik überhaupt ist. Um 13 Uhr um Netiquetten, Leitlinien und Kodizes. Und um 15 Uhr um den Matthäus-Effekt im Web und Web 2.0. Das Buch „Die Rache der Nerds“ enthält eine Einführung in die Informationsethik und auf diese bezogene Gedanken und Geschichten. Es ist kein Lehrbuch, mehr ein Lesebuch. Man muss sich auf die persönliche Perspektive des Autors einlassen. Und darauf, dass viele Fragen gestellt und nur wenige Antworten gegeben werden. Manche Gedanken und Geschichten stammen – dies wird in der Einführung erklärt – aus dem privaten Blog von Oliver Bendel. Ohne dieses wäre das Buch nicht möglich gewesen.
Das nächste Wirtschaftssymposium Aargau widmet sich der unternehmerischen Verantwortung. Auf der Website www.wisym.ch ist zu lesen: „Wer seine unternehmerische Verantwortung wahrnimmt gegenüber den Mitarbeitenden, der Umwelt, der Gesellschaft und dem wirtschaftlichen Umfeld – abgestützt auf eine innere Grundhaltung –, gewinnt an Glaubwürdigkeit.“ Was er oder sie noch gewinnt, wird auf dem Symposium am 16. Januar 2013 zu klären sein. Zu den Referentinnen und Referenten gehören Crispino Bergamaschi, Peter Wippermann, Carolina Müller-Möhl und Marco Freiherr von Münchhausen. „Erfolgreiche Köpfe“ diskutieren bei den Talks mit Moderatorin und Redakteurin Christine Maier über die Verantwortung im Bereich der sozialen Medien (Oliver Bendel), die Umsetzung im Unternehmen (Monika Walser) sowie Burnout und Lebenskrise (Toni Brühlmann). Das Motto von Oliver Bendel lautet: „Für eine Definition der Unternehmensverantwortung in der Informationsgesellschaft braucht es Informationsethik und Wirtschaftsethik.“ Er fordert, dass sich die Wirtschaftsethik intensiv mit der Informationsethik auseinandersetzt und die Informationsethik konsequent in die Aus- und Weiterbildung eingebunden wird. Zudem wünscht er sich Informations- und Kommunikationsplattformen zu den beiden Bereichsethiken, die unabhängig von (IT-)Unternehmen und von religiösen Gruppierungen sind.
Abb.: Unternehmensverantwortung in der Informationsgesellschaft
Die fünfte Konferenz des Netzwerks Technikfolgenabschätzung (NTA5) mit dem Titel „Vordenken – mitdenken – nachdenken: Technikfolgenabschätzung im Dienst einer pluralistischen Politik“ findet vom 29. bis 31. Oktober 2012 im Zentrum Paul Klee in Bern statt. Das Programm der Konferenz steht seit kurzem fest und kann über www.ta-swiss.ch eingesehen werden. Am Montag sprechen u.a. René Longet und Klaus Töpfer, am Dienstag Michael Decker, Stefanie B. Seitz und Oliver Bendel. Im Programmheft wird ausgeführt: „Die NTA5 befasst sich anhand von Praxisbeispielen und Anwendungsmöglichkeiten mit den methodischen und konzeptionellen Ansätzen erfolgreicher vorausschauender Politikberatung. Sie geht der Frage nach, wie die TA im Spannungsfeld zwischen wissenschaftlicher Rationalität und politischer Realität dem Anspruch gerecht werden kann, Konflikte frühzeitig zu erkennen und zur Versachlichung von Debatten beizutragen, und welche Rolle die Geisteswissenschaften als Brücke zwischen Gesellschaft, Wissenschaft und Politik spielen können.“ Auch die Informationsethik wird ein wichtiges Thema sein.
Die European Technology Assessment Conference findet vom 13. bis 15. März 2013 unter dem Titel „Technology Assessment and Policy Areas of Great Transitions“ in der National Technical Library in Prag statt. Themen sind Energy Supply, Health Care and Ageing Society, Climate Change, Transport/Mobility, New and emerging technologies, ICT and societal relationships, Institutionalisation of Technology Assessment, Technology Assessment and governance, Participatory methods, Ethics, Innovation Foresight und Innovation Research. Im Call for Papers heißt es ausdrücklich: „Contributions are invited not only from the technology assessment and foresight communities, but also from the Science and Technology Studies (STS) and Research on Ethical, Legal and Societal Aspects (ELSA) fields and most particularly from decision-makers benefiting from studies in all of these fields.“ Es sind also auch Ergebnisse aus der Informationsethik und aus „Informatik und Gesellschaft“ gefragt. Deadline für die Einreichung von Beiträgen ist der 12. September 2012. Weitere Informationen sind einem Flyer zu entnehmen, der über die TA-SWISS zur Verfügung gestellt wird, und der Website des PACITA-Projekts.
Am 22. Mai 2012 hat das Zentrum für Technologiefolgen-Abschätzung TA-SWISS in Bern das EU-Flagship-Projekt „Robot Companions for Citizens“ vorgestellt. Auf der Tagung mit dem Titel „RoboCom – Rise of Sentient Machines?“ wurde das Projekt aus informationstechnischer, rechtswissenschaftlicher und ethischer Perspektive beleuchtet. Weitere Informationen zum Projekt, die Präsentationen der Keynote-Speaker und Presseberichte stehen über www.ta-swiss.ch/projekte/biotechnologie-und-medizin/robotik/ zur Verfügung (Link nicht mehr gültig). Der Inhalt der Tagung wurde von TA-SWISS in einem lesenswerten Faktenblatt („Unser Freund, der Roboter“) zusammengefasst, das am 23. Juli 2012 online gestellt wurde. Die Teilbereichsethik der Maschinenethik, die man zu Computer- und Netzethik und damit zur Informationsethik rechnen kann, wird durch die Aktivitäten auf EU-Ebene weiter gestärkt.
Das Institut für Informationswissenschaft der Fachhochschule Köln lädt zum 4. Infoconomy-Symposium „Informationsethik“ ein. Es soll am 8. Juni 2012 um Urheberrechtsfragen, Vorratsdatenspeicherung, informationsethische Konflikte in öffentlichen Informationsräumen sowie Cyberkriminalität und Wirtschaftsspionage gehen, also um rechtliche und moralische Fragen der Informationsgesellschaft. Es referieren u.a. Dominik Stockem (Datenschutzbeauftragter, Microsoft Deutschland), Prof. Dr. Rainer Kuhlen (Informationswissenschaftler, emeritierter Professor der Universität Konstanz), Marc Konarski (Bereichsleiter Telekommunikationspolitik, BITKOM e.V.) und Prof. Dr. Marco Gercke (Rechtswissenschaftler, Cybercrime Research Institute). Rainer Kuhlen ist studierter Philosoph und als solcher mit dem ethischen Diskurs vertraut; zur Informationsethik liegt ein Lehrbuch von ihm vor. Die Anmeldung ist über www.infoconomy.de möglich (Link nicht mehr gültig).
Die TA-SWISS hat in diesen Tagen darüber informiert, dass der Call for Abstracts für die NTA5, die 5. Konferenz des Netzwerks TA vom 29. bis 31. Oktober 2012 in Bern, nur noch bis Ende Mai läuft. Die Tagung steht unter dem Motto „Vordenken – mitdenken – nachdenken: Technikfolgenabschätzung im Dienst einer pluralistischen Politik“. Erwartet werden u.a. Beiträge zu folgenden Fragen: „Das politische System erhebt den Anspruch, dass die TA Kontroversen entschärft und Konfliktlösungen anbietet. Welche methodischen und konzeptionellen Ansätze erlauben es der TA, mit diesen hohen Erwartungen umzugehen? Was lässt sich aus Beispielen erfolgreicher Politikberatung durch TA-Studien ableiten? Wo gibt es inhaltliche und konzeptionelle Potenziale, die es erlauben, Konflikte frühzeitig zu erkennen und damit auf Governancefragen verstärkt Einfluss zu nehmen?“ Der Call for Abstracts ist hier abrufbar.