Das private US-Raumfahrt-Unternehmen Space-X will erneut eine Rakete ins All schießen. So beginnt die Beschreibung eines Podcasts auf SRF4 vom 13. Januar 2017. „Dies nachdem vor 4 Monaten eine Transport-Rakete von Space-X in Flammen aufging. Beim neuen Versuch sind Satelliten im Wert von über 3 Milliarden Dollar an Bord.“ (Website SRF4) Der Podcast wird eröffnet mit Statements von Oliver Bendel zu einem Papier, das im Europäischen Parlament vorgestellt wurde und die Regulierung von Robotern und KI-Systemen zum Ziel hat. Das Papier hatte der Wirtschaftsinformatiker, Maschinenethiker und Informationsethiker im Sommer 2016 auf Wunsch eines Abgeordneten des Europäischen Parlaments diskutiert und kommentiert. Oliver Bendel wurde in einem Live-Interview am Morgen von Hans Ineichen befragt, u.a. zur Frage der Haftung und Verantwortung bei einem Unfall mit einem selbstfahrenden Auto und zu dem sogenannten „kill switch“, einem Schalter, mit dem man die Maschine im Notfall abschalten kann. Einige der Aussagen wurden in den Podcast aufgenommen. Dieser kann über www.srf.ch/sendungen/4×4/neue-hoffnung-bei-space-x heruntergeladen werden. Neben Space-X und Roboterrecht und -moral sind noch Fake-News bei Facebook ein Thema.
„Die Münchhausen-Maschine“ – so der Titel eines Beitrags am 7. Januar 2017 bei Deutschlandradio Kultur (Breitband, 13.05 – 14.00 Uhr). „Können Maschinen lügen? Wenn man sie so programmiert wie der Maschinenethiker Oliver Bendel seinen Lügenbot, dann schon. Der produziert auf Basis von zehn Lügenstrategien Aussagen wie ‚Angela Merkel ist Bundeskanzlerin und die beste Rapperin der Welt‘. Was können wir mit dieser ‚Lügen-Maschine‘ herausfinden, wie dieses Wissen nutzen? Darüber sprechen wir mit seinem Erfinder Oliver Bendel.“ (Website Deutschlandradio Kultur) Zudem geht es in der Sendung um Racial Profiling: „Der Tweet der Kölner Polizei mit dem Ausdruck ‚Nafri‘ sorgte für Verärgerung im Netz. Aber er machte auf etwas aufmerksam, was in der Polizeiarbeit schon länger Praxis ist: Racial Profiling. Diese diskriminierende Ermittlungsmethode wird nicht nur von Menschen, sondern auch von Computern angewendet.“ (Website Deutschlandradio Kultur) Und um Predicitive Policing, also „das Prinzip, mit Hilfe von Daten, statistischen Auswertungen und Profiling-Algorithmen Verbrechen erkennen und verhindern zu können“. „Wie viele Vorurteile im Predictive Policing stecken und wie die Polizei hierzulande arbeitet, hat sich Philip Banse gefragt.“ (Website Deutschlandradio Kultur) Weitere Informationen über www.deutschlandradiokultur.de.
„Gefahren und Chancen der Digitalisierung“ – so der Titel einer Sendung im „Treffpunkt Europa“ bei Euranet Plus, dem Radionetzwerk für EU-Nachrichten. Die Journalistin Urte Modlich ist im Gespräch mit Oliver Bendel, Professor an der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Auf der Website wird erklärt, worum es geht: „Mit Hilfe einer klaren Strategie will die EU-Kommission die Digitalisierung der europäischen Wirtschaft vorantreiben – das Ziel dahinter: Europa soll im Wettbewerb mit der Welt bestehen können.“ (Website Euranet Plus) Oliver Bendel erklärt, was das Internet der Dinge und was eine Public bzw. eine Private Cloud ist – und stellt technische Lösungen vor, die Nutz- und Wildtieren helfen können. Auch auf den Initiativbericht zu „Civil Law Rules on Robotics“, der von ihm auf Wunsch eines Abgeordneten des EU-Parlaments kommentiert wurde, geht er ein. Die Sendung mit insgesamt fünf Interviewteilen wurde am 6. November 2016 zum ersten Mal ausgestrahlt und kann über www.euranetplus.de/2016/11/06/gefahren-und-chancen-der-digitalisierung-treffpunkt-europa/ abgerufen werden.
Beim Cybathlon in der SWISS Arena in Kloten bei Zürich, veranstaltet von der ETH Zürich, traten Sportler mit Behinderungen gegeneinander an. Aus der ganzen Welt waren die Teams angereist. Das Publikum ging begeistert mit, als das virtuelle Rennen mit Gedankensteuerung, das Fahrradrennen mit Muskelstimulation sowie der Armprothesen-, Beinprothesen- und Rollstuhl-Parcours stattfanden. Spektakulär der Exoskelett-Parcours, bei dem sich die Sportler langsam und konzentriert vorwärts bewegten, eine Tür öffneten und schlossen, von Stein zu Stein schritten und sich und ihren Apparat voller Freude über die Ziellinie brachten. Über den Köpfen der Zuschauer und Sportler schwebte eine Helium-Drohne, die an einem seidenen Faden zu hängen schien. Fünfmal war der Moderator Tobias Müller im Gespräch mit Oliver Bendel, dem Informations- und Maschinenethiker, der bei diesem Anlass vor allem Informations- und Roboterethiker war, den Einsatz von Implantaten, Prothesen und Robotern einordnend und bewertend. Einmal war Lino Guzzella mit dabei, der ETH-Präsident, einmal Robert Riener, der Initiator und Organisator des Cybathlon. Der Ethiker betonte immer wieder, dass gegen die technische Erweiterung aus Sicht der Ethik nichts spricht, wenn es um erwachsene, verständige Menschen geht, die ihre Autonomie oder Performanz verbessern wollen. Auch nicht, wenn es sich um gesunde Menschen handelt, wobei man bei diesen sicherlich körperliche Risiken bedenken muss. Anders sieht die Sache nach Meinung von Oliver Bendel aus, wenn die Benutzer nicht frei sind, nicht frei entscheiden können, etwa als Arbeitnehmer oder Soldaten, die Exoskelette tragen müssen. Diese rücken uns förmlich auf den Leib, und es sollte die individuelle Entscheidung bleiben, ob man sie tragen will oder nicht. Der Cybathlon wurde von SRF und 3sat unter dem Titel „SRF Menschmaschine“ live übertragen.
Abb.: Beim Cybathlon 2016 (Foto: ETH Zürich/CYBATHLON)
In 10vor10 vom 7. Oktober 2016 fragte Romana Kayser vom SRF: „Verlieben wir uns bald in Roboter?“ Auf der Website der Sendung wird erklärt: „Roboter werden immer effizienter und dringen in immer mehr Bereiche unseres Lebens vor. Steuern wir auf eine Zukunft hin, in der Menschen und Roboter nebeneinander – oder gar miteinander leben? Können Menschen echte Gefühle für Roboter entwickeln? Ein Blick auf Japan, eines der roboterbegeistertsten Länder der Welt.“ Zu Wort kommt Oliver Bendel, Informations- und Maschinenethiker an der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Er hat Beiträge zu Pflege-, Therapie- und Sexrobotern veröffentlicht und interessiert sich in seiner Forschung für die Beziehung zwischen Mensch und Maschine. Er ist der Ansicht, dass diese immer einseitig bleiben wird und die Maschine darauf ab und zu hinweisen sollte; zugleich sei die Ideengeschichte voll mit Beispielen der Zuwendung zu künstlichen Kreaturen, von Pygmalions Liebe zu seiner Galatea bis hin zu Calebs Gefühlen für Ava in „Ex Machina“. Insofern ist eine Beziehung vorstellbar und möglich und vielleicht Inspiration für Kulturen und Individuen. Der Beitrag mit einer Länge von fast fünf Minuten kann über www.srf.ch/play/tv/10vor10/video/verlieben-wir-uns-bald-in-roboter?id=bdd4145c-4893-4805-b63f-9b1b310de1dd aufgerufen und heruntergeladen werden.
„Aus dem Rollstuhl auf die Beine – der Roboter macht’s möglich“ – das ist der Titel einer SRF-Doppelpunkt-Sendung am 4. Oktober 2016 ab 20 Uhr. „Was klingt wie eine Szene aus einem Science-Fiction-Film, ist bereits Wirklichkeit: Dank speziellen Roboteranzügen können Rollstuhlfahrer wieder aufrecht gehen.“ (Website SRF) Der Doppelpunkt „gibt einen Einblick ins Training und fragt bei Forschern nach, was heute möglich ist und wo die Chancen für Menschen mit Behinderung liegen“ (Website SRF). „Die Sendung beleuchtet auch die Frage, was geschieht, wenn Roboter-Technologien dazu verwendet werden, um gesunde Menschen leistungsfähiger zu machen: Wo liegen hier die Grenzen – technisch und ethisch?“ (Website SRF) Zu den ethischen Fragen war Romana Kayser im Gespräch mit Prof. Dr. Oliver Bendel. Er wird auch den Cybathlon am Samstag, 8. Oktober 2016, begleiten. Bei diesem Wettkampf in der sogenannten SWISS Arena in Kloten bei Zürich treten Athleten mit Behinderungen mit Hightech-Prothesen und Exoskeletten gegeneinander an. Weitere Informationen zur Doppelpunkt-Sendung über www.srf.ch/sendungen/doppelpunkt/aus-dem-rollstuhl-auf-die-beine-der-roboter-macht-s-moeglich.
Abb.: Athlet mit Hightech-Prothese (Foto: ETH Zürich/Alessandro Della Bella)
SRF3 Input bringt am 2. Oktober 2016 kurz nach 20 Uhr den Beitrag „Menschmaschine: Wenn Gedanken den Computer steuern und umgekehrt“. „Heute können wir Computergames mit der Kraft der Gedanken spielen. Die Schnittstelle zwischen Hirn und Computer ermöglicht es auch gelähmten Menschen, Dinge wieder selbst in die Hand zu nehmen. Nur, wohin führt das?“ (Website SRF) Zu Wort kommt u.a. Kevin Warwick, Deputy Vice-Chancellor für Forschung an der Coventry University. „Prior that he was Professor of Cybernetics at The University of Reading, England. His research areas are artificial intelligence, control, robotics and biomedical engineering.“ (Website Warwick) Zu Wort kommt auch Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW, der mit der Journalistin und Moderatorin Sabine Meyer im Gespräch war. Sie unterhielten sich auf dem Campus Brugg-Windisch über autonome Autos und Waffen sowie über Chancen und Risiken von Gedankensteuerung und -lesen. Die Input-Macher seien, so die Website, Grubenarbeiter. „Sie graben sich in einem Thema fest. Bringen Fakten ans Tageslicht. Schälen den Kern der Sache heraus. Tragen Meinungen zusammen. Bilden Stimmungen ab. Fördern Analysen zutage.“ (Website Input) Weitere Informationen über www.srf.ch/sendungen/input.
Im ARD-Mittagsmagazin vom 27. Juli 2016 stand Oliver Bendel als Technikphilosoph und Maschinenethiker der Moderatorin Hannelore Fischer Rede und Antwort. Zuvor war ein Film zum automatisierten Fahren gebracht worden. Der Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt ist sozusagen auf der Überholspur und lässt Bedenken, so ist es manchen der Stimmen zu entnehmen, die zu hören sind, weit hinter sich. Womöglich wird „wahrnehmungsbereit“, enthalten in der aktuellen Gesetzesvorlage, sogar Begriff des Jahres – der Interpretationsspielraum ist auf jeden Fall nicht weniger groß als die Bedenken. Der Fahrer soll wahrnehmungsbereit sein, wenn er sich auf das Autoauto verlässt, und weil er dieses voll nutzen will, wird er es nur eingeschränkt sein. In seinen Antworten versucht Oliver Bendel zu vermitteln. Er hat nichts gegen automatisiertes Fahren, ist aber der Meinung, dass es in erster Linie auf der Autobahn stattfinden soll, in der „natürlichen Umgebung“ des Automobils. Städte seien zu komplex; während die Maschine dort in zahlreiche Unfälle verwickelt sein und die eine oder andere falsche (u.U. auch in moralischer Hinsicht schlechte) Entscheidung durch sie getroffen wird, ergeht es ihr auf der Autobahn, wenn es sich nicht gerade um einen amerikanischen Highway mit Wendemöglichkeit handelt, ganz anders, ist sie in ihrem Element, und die seltenen Unfälle – viele kann das Auto vermeiden helfen – wird die Gesellschaft verschmerzen können. Er ist ebenso wie Alexander Dobrindt der Meinung, dass automatische und autonome Autos nicht Menschen qualifizieren sollen, hält aber auch das Quantifizieren für nur bedingt tauglich. Eine befriedigende Lösung, die von der Ethikkommission, die vom Bundesverkehrsminister eingesetzt wird, erarbeitet werden könnte, sieht er im Moment nicht. Weitere Informationen über www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/mittagsmagazin/index.html; dort kann auch einige Wochen lang der Podcast aufgerufen werden.
Das Bayerische Fernsehen (BR Fernsehen) hat Oliver Bendel im Mai 2016 ins Verkehrszentrum des Deutschen Museums nach München eingeladen und dort ein Gespräch mit ihm geführt. „Mit über 4500 Exponaten zählen die Sammlungen des Landverkehrs zu den größten, wertvollsten und ältesten Sammlungen des Deutschen Museums.“ (Website Verkehrszentrum) Es ging um autonome Autos und den Verkehr der Zukunft. Der Philosoph und Wirtschaftsinformatiker sprach sich dafür aus, die Autobahnen dafür vorzusehen und die Städte weitgehend zu verschonen. Im Museum war ein Prototyp von Daimler ausgestellt, bei dem das autonome Fahren bereits Mitte der 90er-Jahre mit Hilfe von Fernsehkameras realisiert wurde. Im Ankündigungstext wird unter dem Titel „Auch eine Frage der Moral“ der Inhalt des Films skizziert und auf Dilemmata eingegangen: „Es gibt viele offene Fragen: Wie verhält sich ein autonomes Fahrzeug in einer Gefahrensituation? Was macht das Auto, wenn plötzlich ein kleines Mädchen vor ihm auf die Straße läuft? Was, wenn der Fahrer das Kind nur verschonen kann, indem er ausweicht, aber dadurch zum Beispiel einen Senioren gefährdet? Ist ein junges Leben mehr wert als ein älteres?“ (Website BR) Das Gespräch mit Oliver Bendel führte Patrick Lerch, ausgestrahlt wird der Beitrag voraussichtlich – ursprünglich eingeplant für den 1., dann für den 8. Juni 2016 – am 13. Juli 2016. Weitere Informationen über www.br.de.