„Ein schöner Tag im Sommer 2015. Der New Autonomous Car, kurz NAC genannt, fährt die Strasse am Fluss entlang. Mit seiner elegant geschwungenen Schnauze, die fast ein Schnabel ist, ist er ein Augenschmaus. Die Ente am gegenüberliegenden Ufer wirkt aufgeregt. Am nicht vorhandenen Steuer sitzt die junge Nobelpreisträgerin Kim. Ein bisschen schneller, sagt sie zu NAC, der das als Eingriff in seine Autonomie empfindet. Beleidigt erhöht er trotzdem das Tempo.“ So fängt eine Geschichte an, die einen Artikel von Oliver Bendel zur Maschinenethik einleitet. Die Maschinenethik hat die Moral von Maschinen zum Gegenstand, etwa von Agenten, Robotern und Drohnen und überhaupt von autonomen Systemen. Sie kann als Teilbereichsethik innerhalb von Informationsethik und Technikethik eingeordnet werden. Am Ende (bzw. am Anfang) muss jemand sterben. Wer das ist und was dazu führt, ist seit dem 24. Oktober 2012 in der Schweizer Online-Zeitschrift inside-it.ch nachzulesen.
Der Deutsche Ethikrat hat seit 16. Oktober 2012 einen Eintrag im Gabler Wirtschaftslexikon. Die Kurzerklärung lautet: „Der Deutsche Ethikrat widmet sich u.a. moralischen, gesellschaftlichen, medizinischen und rechtlichen Fragen sowie nach eigener Aussage den voraussichtlichen Folgen für Individuum und Gesellschaft, die sich insbesondere auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften und ihrer Anwendung auf den Menschen ergeben.“ Es folgen eine längere allgemeine Erklärung, Angaben zu Ursprung und Geschichte und zu Zusammensetzung und Ansatz. Es wird deutlich gemacht, dass man sich im Ethikrat nicht nur auf eine wissenschaftliche, philosophische Ethik, sondern auch eine theonome Ethik beruft. Insofern verlässt man immer wieder das System der rationalen Begründungen. Der Beitrag von Oliver Bendel ist direkt über wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/deutscher-ethikrat.html abrufbar. Er wurde dem Sachgebiet „Grundlagen der Wirtschaftsethik“ zugewiesen. Für das Gabler Wirtschaftslexikon schreiben nach eigenen Angaben über „150 Experten aus Wissenschaft und Praxis“. Mehr als „25.000 Stichwörter stehen kostenlos“ bereit.
Auf der Frankfurter Buchmesse stellt Oliver Bendel sein neues Buch „Die Rache der Nerds“ vor und spricht in drei Kurzreferaten informationsethische Fragen an. Interessierte finden sich am Samstag, 13. Oktober 2012 am UVK-Stand (Halle 3.1, B 184) ein. Um 11 Uhr geht es darum, was Informationsethik überhaupt ist. Um 13 Uhr um Netiquetten, Leitlinien und Kodizes. Und um 15 Uhr um den Matthäus-Effekt im Web und Web 2.0. Das Buch „Die Rache der Nerds“ enthält eine Einführung in die Informationsethik und auf diese bezogene Gedanken und Geschichten. Es ist kein Lehrbuch, mehr ein Lesebuch. Man muss sich auf die persönliche Perspektive des Autors einlassen. Und darauf, dass viele Fragen gestellt und nur wenige Antworten gegeben werden. Manche Gedanken und Geschichten stammen – dies wird in der Einführung erklärt – aus dem privaten Blog von Oliver Bendel. Ohne dieses wäre das Buch nicht möglich gewesen.
Die ZEIT AKADEMIE bietet ein „DVD-Seminar Ethik“ an. Kein Philosoph erörtert die „ethischen Grundfragen“, sondern ein Theologe. „Lernen Sie in 16 Vorlesungen die wichtigsten Begriffe und Positionen der Ethik praxisnah, anschaulich und im aktuellen Kontext kennen!“ (Werbetext der ZEIT AKADEMIE auf der Website) Die siebte Lektion trägt den Titel: „Informationszeitalter: Beherrschen uns die Medien?“ Obwohl Wolfgang Huber als Theologe vorgestellt wird, könnte der Leser und Kunde meinen, es handle sich um eine wissenschaftliche, eine philosophische Ethik, die hier betrieben wird. Es ist aber vom Ansatz her eine theonome Ethik, also eine Ethik, die sich auf eine göttliche Instanz bezieht. Die philosophische Ethik sucht nach Otfried Höffe „auf methodischem Weg … u. ohne letzte Berufung auf politische u. religiöse Autoritäten … oder auf das von alters her Gewohnte u. Bewährte allgemeingültige Aussagen über das gute u. gerechte Handeln“ (Höffe, Lexikon der Ethik, Eintrag Ethik). Es besteht, trotz des gemeinsamen Gegenstands der Moral, eine unüberbrückbare Kluft zwischen der theonomen und der philosophischen Ethik. In seiner Rezension „Die Dialektik der Ethik“ im Online-Magazin diesseits.de spricht Oskar Y. Martin die Kluft im konkreten Fall in deutlichen Worten an: Hubers „religiös motivierte Vorlesung“ sei „im Gewand eines neutralen Ethik-Seminars auf den Markt gebracht“ worden (diesseits.de, 1. September 2012). Und damit erweisen ZEIT AKADEMIE, Wolfgang Huber und die ihn interviewende Elisabeth von Thadden der wissenschaftlichen Ethik einen Bärendienst.
Im Gabler Wirtschaftslexikon wird seit 28. August 2012 auch die Maschinenethik definiert. Diese wird der Informationsethik zugeordnet und ins Verhältnis zur „Menschenethik“ gesetzt. Es geht unter anderem um die Frage, ob und wie autonome Maschinen – etwa Agenten, Roboter und Drohnen – in moralischer Weise handeln sollen und können. Schon vor Jahrzehnten hat man in Wissenschaft und Literatur über diese Frage nachgedacht; aber eine entsprechende „Teilbereichsethik“ (als Teil der Bereichsethik der Informationsethik) ist erst in den letzten Jahren entstanden. Offensichtlich wird die Notwendigkeit gesehen, das Verhalten von Maschinen in den Kontext der Moral zu stellen und Ethiker und Vertreter der Künstlichen Intelligenz (sowie Informatiker und Wirtschaftsinformatiker) darüber nachdenken zu lassen. Oliver Bendel definiert in seinem Beitrag den Begriff der Maschinenethik, diskutiert die Eignung normativer Modelle an, stellt wichtige Anwendungsbereiche dar und betont die hohe Relevanz der Teilbereichsethik. Der Beitrag ist direkt über wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/maschinenethik.html abrufbar. Er wurde dem Sachgebiet „Grundlagen der VWL“ zugewiesen. Für das Gabler Wirtschaftslexikon schreiben nach eigenen Angaben über „150 Experten aus Wissenschaft und Praxis“. Mehr als „25.000 Stichwörter stehen kostenlos“ bereit.
Abb.: Maschinenethik kann als Ingenieursdisziplin betrieben werden
Am 22. Mai 2012 hat das Zentrum für Technologiefolgen-Abschätzung TA-SWISS in Bern das EU-Flagship-Projekt „Robot Companions for Citizens“ vorgestellt. Auf der Tagung mit dem Titel „RoboCom – Rise of Sentient Machines?“ wurde das Projekt aus informationstechnischer, rechtswissenschaftlicher und ethischer Perspektive beleuchtet. Weitere Informationen zum Projekt, die Präsentationen der Keynote-Speaker und Presseberichte stehen über www.ta-swiss.ch/projekte/biotechnologie-und-medizin/robotik/ zur Verfügung (Link nicht mehr gültig). Der Inhalt der Tagung wurde von TA-SWISS in einem lesenswerten Faktenblatt („Unser Freund, der Roboter“) zusammengefasst, das am 23. Juli 2012 online gestellt wurde. Die Teilbereichsethik der Maschinenethik, die man zu Computer- und Netzethik und damit zur Informationsethik rechnen kann, wird durch die Aktivitäten auf EU-Ebene weiter gestärkt.
Im Gabler Wirtschaftslexikon wird seit 16. Juli 2012 auch die Informationsethik definiert. Es wird auf die Stellung innerhalb der Bereichsethiken, auf Möglichkeiten der Systematisierung und auf Problembereiche und Fragestellungen eingegangen. Zudem unterscheidet Oliver Bendel zwischen der Moral von Menschen und von Maschinen (die Maschinenethik ist eine neue Teilbereichsethik) und erwähnt praktische Implikationen. Der Schwerpunktbeitrag ist direkt über wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/informationsethik.html abrufbar. Er ist dem Sachgebiet „Grundlagen der VWL“ zugeordnet. Für das Gabler Wirtschaftslexikon schreiben nach eigenen Angaben über „150 Experten aus Wissenschaft und Praxis“. Mehr als „25.000 Stichwörter stehen kostenlos“ bereit.
Im Rahmen des Studiums der Wirtschaftsinformatik an der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz hat man eine Arbeit zu innovativen Informations- und Kommunikationstechnologien vorzulegen. Die Studentinnen und Studenten (und Dozierenden) kennen das Programm unter dem Namen ToBIT. Man muss zeigen, dass man recherchieren und zitieren sowie in englischer Sprache formulieren kann. Im Frühjahr 2012 wurde das Thema “Natural language user interfaces in Switzerland” angeboten; damit sollte die Diskussion über Sprachassistenten wie Siri um einen kaum beachteten Aspekt bereichert werden: Versteht Siri die Anweisungen und Wünsche der Schweizerinnen und Schweizer? Der Artikel von Oliver Bendel wurde am 16. Juli 2012 auf www.mediensprache.net veröffentlicht und nimmt auf Ergebnisse des Studenten Bezug, der das Thema genommen und bearbeitet hat.
Die Bereichsethiken existieren seit Jahren und Jahrzehnten vor sich hin. Die Informationsethik hat sich, für viele unbemerkt, in ihre Mitte geschoben. Das hat auch Konsequenzen für die Medizinethik – und damit für das Gesundheitswesen überhaupt. In seinem Artikel entwirft Oliver Bendel – auch mit Hilfe seines “Ethik-Dekagons” – ein neues Bild der Bereichsethiken. Am Beispiel der Medizinethik zeigt er Abhängigkeiten und Möglichkeiten auf. Er plädiert dafür, dass die Experten in der angewandten Ethik in Zukunft enger zusammenarbeiten. Der Artikel „Die Medizin in der Moral der Informationsgesellschaft“ ist Ende Juni 2012 in der Zeitschrift IT for Health erschienen (Nummer 3, S. 17 – 18); bereits seit Ende April 2012 ist die Online-Version erhältlich. Zudem ist ein PDF verfügbar.
Abb.: Die Medizin in der Moral der Informationsgesellschaft
Die Nerds bestimmen den Lauf der Welt. Sie sitzen seit langem in den Kellern und seit kurzem im Parlament. Sie wurden jahrzehntelang schlecht behandelt. Und jetzt rächen sie sich. Sie machen uns abhängig, sie machen uns verrückt, mit ihren Prozessen, Technologien und Systemen, sie machen uns überglücklich, mit ihrer Software, ihren Geräten. Man kann das alles so hinnehmen, kann sich mitreißen lassen, mitmachen, ein Zahnrädchen im Getriebe sein. Und man kann Fragen stellen, etwa aus der Perspektive der Informationsethik. Was tun wir in unserer hochtechnisierten Welt, in moralischer Hinsicht, und was wollen und sollen wir tun? Was ist mit unserer Autonomie, was ist mit unserer Verantwortung, was ist mit unserem Menschsein im Angesicht der Maschinen? Fragen kann man auch stellen in Bezug auf die Aus- und Weiterbildung. Werden die Informatiker und Wirtschaftsinformatiker in adäquater Weise ausgebildet? Arbeiten sie in genügender und gleichberechtigter Weise mit Geistes- und Sozialwissenschaftlern zusammen? Und wissen sie immer, was sie tun, welche Folgen ihr Handeln hat, für sich, für uns, in ihrem Land, auf der ganzen Welt? Viele Fragen stellt das Buch „Die Rache der Nerds“ von Oliver Bendel, und nur einige kann und will es beantworten. Die Leserinnen und Leser sind aufgerufen, weiter nachzudenken – und ihren Teil zu einer lebenswerten Informationsgesellschaft beizutragen. „Die Rache der Nerds“ erscheint im September 2012 im Verlag UVK. Auf der Website www.die-rache-der-nerds.de werden laufend Informationen zum Buch bereitgestellt. Weitere Informationen gibt es auf der Website des Verlags.
Der 384 v. u. Z. geborene Aristoteles ist einer der Väter der Ethik. Die Glückseligkeit im Diesseits war sein Ideal. Heute finden wir Bereichsethiken wie Informationsethik, Wirtschaftsethik, Politikethik und Medizinethik vor. Die Informationsethik untersucht die moralischen Implikationen des Einsatzes von Informations- und Kommunikationstechnologien und neuen Medien. Ihre Methoden und Inhalte können auch für Unternehmen nützlich sein. Der Artikel „Eine Frage der Moral“ von Oliver Bendel erklärt, was Informationsethik im deskriptiven bzw. empirischen und im normativen Sinne ist und wie Unternehmen die Inhalte und Methoden gebrauchen, aber auch missbrauchen können. Er ist im Juni 2012 in der UnternehmerZeitung erschienen und steht auch als PDF zur Verfügung.
Die Bereichsethiken existieren seit Jahren und Jahrzehnten vor sich hin. Die Informationsethik hat sich, für viele unbemerkt, in ihre Mitte geschoben. Das hat auch Konsequenzen für die Medizinethik – und damit für das Gesundheitswesen überhaupt. In seinem Artikel entwirft Oliver Bendel – auch mit Hilfe seines “Ethik-Dekagons” – ein neues Bild der Bereichsethiken. Am Beispiel der Medizinethik zeigt er Abhängigkeiten und Möglichkeiten auf. Er plädiert dafür, dass die Experten in der angewandten Ethik in Zukunft enger zusammenarbeiten. Der Artikel „Die Medizin in der Moral der Informationsgesellschaft: Zum Verhältnis von Medizinethik und Informationsethik“ ist am 25. Mai 2012 in der Online-Version der Zeitschrift IT for Health erschienen; die gedruckte Fassung ist ab Ende Juni 2012 erhältlich.
Abb.: In der Medizin werden Informationstechnologien eingesetzt
Die Informationsethik hat die Moral (in) der Informationsgesellschaft zum Gegenstand. Sie untersucht, wie wir uns, Informations- und Kommunikationstechnologien und digitale Medien anbietend und nutzend, in moralischer Hinsicht verhalten und verhalten sollen. Von Belang ist damit auch unser Denken, das dem Verhalten vorausgeht und von diesem beeinflusst wird. Wie die Tierethik, die Medizinethik, die Wirtschaftsethik oder die Wissenschaftsethik ist die Informationsethik eine sogenannte Bereichsethik. Der Artikel „Informationsethik im Unternehmen“ von Oliver Bendel erklärt, was Informationsethik im deskriptiven bzw. empirischen und im normativen Sinne ist und wie Unternehmen die Inhalte und Methoden gebrauchen, aber auch missbrauchen können. Er ist im März 2012 in der Netzwoche erschienen und steht als PDF zur Verfügung.
Abb.: Die erste Seite des Artikels zur Informationsethik
Heute ist die Anonymität der Benutzer im Netz weit verbreitet, ja sie wird von vielen als selbstverständlich oder sogar – insbesondere mit Blick auf die Schwächeren der Gesellschaft – als unabdingbar betrachtet. Aber ist sie wirklich in allen Zusammenhängen wünschenswert? Und welche Konsequenzen hat es für Kinder und Jugendliche, im Netz ohne ihren richtigen Namen aufzuwachsen? Auch Minderjährige sollten in bestimmten Online-Umgebungen ihren Namen nennen. Und wenn etwas dagegen spricht, spricht nichts dagegen, dass sie schweigen. Der Beitrag von Oliver Bendel plädiert für eine kritische Sicht auf die Anonymität im Netz und betont die Wichtigkeit der Identität im Rechtsstaat. Bibliografischer Nachweis: Bendel, Oliver. Jugend ohne Namen: Zur Anerziehung der Anonymität im Netz. In: Computer + Unterricht, 2 (2010). S. 54 – 55.
Es ist an der Zeit, unsere Verhaltensweisen im Netz, insbesondere im Web 2.0 und im mobilen Netz, gründlich zu überdenken. Eine neue Netiquette kann dabei ein wichtiges Element sein, weniger als Ergebnis, sondern mehr als Anstoß des Denkens. Oliver Bendel entwickelt in seinem Beitrag eine Version 1.0, in der er die klassische Netiquette mit eigenen Ansätzen kombiniert. Die Version muss nach seiner Vorstellung immer weiter entwickelt werden, von allen, die sich nicht vom Mainstream mitreißen lassen, die sich verantwortlich fühlen und verantwortlich sein wollen, zur Version 1.1, 1.2 und so weiter. Bis wir sie haben, die Netiquette 2.0. Bibliografischer Nachweis: Bendel, Oliver. Netiquette 2.0 – der Knigge für das Internet. In: Netzwoche 5 (2010). S. 40 – 41. Der Beitrag ist auch als PDF erhältlich.