Spot from Boston Dynamics is the latest tool in the arsenal of the US Secret Service. This was reported by the BBC on November 17, 2024. The robot was recently spotted patrolling the perimeter of President-elect Donald Trump’s Mar-a-Lago resort in Palm Beach, Florida. As the video on the website shows, they do not carry weapons; „and each can be controlled remotely or automatically – as long as its route is pre-programmed“ (BBC, 17 November 2024). Passersby are warned by a sign on each of Spot’s legs that reads, „DO NOT PET.“ „I don’t know that anyone would be tempted to pet these robot dogs. They do not look cuddly,“ Melissa Michelson, a political scientist at Menlo College, told the BBC. Oliver Bendel, an expert in social robotics at the FHNW School of Business, disagrees. He has been working with Unitree Go2, which is half the weight and smaller than SPOT but otherwise comparable, since 2023. „The students are initially amazed or shocked when they see it. After a minute or two, their doubts are dispelled and they try to lure it in and stroke it.“ A robot like Spot is well suited to an estate like Mar-a-Lago. However, models such as K5 from Knightscope or RBwatcher from Robotnik/URG can also be used on the lawns.
Ende Januar 2024 wurde der Artikel „‚Ick bin een Berlina‘: dialect proficiency impacts a robot’s trustworthiness and competence evaluation“ in Frontiers in Robotics and AI veröffentlicht. Autoren sind Katharina Kühne, Erika Herbold, Prof. Dr. Oliver Bendel, Dr. Yuefang Zhou und Prof. Dr. Martin H. Fischer. Mit Ausnahme von Oliver Bendel – er ist Professor an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in der Schweiz und assoziierter Forscher der Potsdamer PECoG-Gruppe – sind sie alle Mitglieder der Universität Potsdam. Zeitungen und Plattformen aus der ganzen Welt haben über die Studie berichtet, darunter solche aus den USA, Mexiko, Argentinien, Chile, Puerto Rico, Schottland und Deutschland. Auch deutsche Radiosender wie der MDR und der BR haben die Ergebnisse vorgestellt. Im November 2024 erschien ein Porträt der Wissenschaftlerin im Potsdamer Universitätsmagazin PORTAL Dieses kann hier heruntergeladen werden.
„Trumpismus (engl. ‚Trumpism‘) ist eine politische Methode (oder Bewegung) in den USA, die auf den politischen Ideologien und Praktiken von Donald Trump und seinen Unterstützern gründet. Der Soziologe Jeff Goodwin geht von fünf Schlüsselelementen aus, nämlich sozialem Konservatismus, neoliberalem Kapitalismus, ökonomischem Nationalismus, (gegen Migranten gerichtetem) Nativismus und weißem Nationalismus. Daneben spielen u.a. das Eindringen von Showeffekten in die Politik und die Medien und die Verbreitung von Fake News eine Rolle. Nicht zuletzt ist der Trumpismus von Misogynie bestimmt.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon, verfasst von Prof. Dr. Oliver Bendel. In einem zweiten Absatz werden die Hintergründe beleuchtet und Verbindungen zum Muskismus hergestellt. Der dritte Absatz endet mit folgenden Worten: „Die Politikethik untersucht die Entwicklung des Trumpismus etwa mit Blick auf die Gefährdung der Demokratie und die Verbreitung von Misogynie. Die Wirtschaftsethik betrachtet zusammen mit der Rechtsethik die Problematik der Verflechtung von Politik und Wirtschaft im Zuge von Trumpismus und Muskismus.“ Der Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/trumpismus-126828 abrufbar.
Adrian Lobe hat Oliver Bendel die Frage gestellt, ob man gegenüber Chatbots nett und höflich sein sollte. Der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker führte im Interview u.a. aus, dass Höflichkeit bei Chatbots, die auf LLMs basieren, zu besseren Antworten führen kann, ebenso wie die Behauptung, dass man das Ergebnis für eine gute Sache oder wissenschaftliche Zwecke benötigt. Es sei wohl effektiv, zu Chatbots und Sprachassistenten „danke“ und „bitte“ zu sagen. Zudem wies er darauf hin, dass wir bestimmte Routinen und Konventionen in Gesprächen haben. Man könne es als durchaus sinnvoll betrachten, diese auch dann beizubehalten, wenn es sich um künstliche Gesprächspartner handele. Es sei offenbar effizient und konsistent, zu Chatbots und Sprachassistenten „danke“ oder „bitte“ zu sagen. Ich muss, so Oliver Bendel, nicht hin und her wechseln, ich kann das Gespräch wie mit einem Menschen führen. Man tauschte sich noch zu zahlreichen weiteren Aspekten der Nettigkeit und Höflichkeit sowie zur Grobheit gegenüber Chatbots, Sprachassistenten und sozialen Robotern aus. Einzelne Aussagen sind in den Artikel „Warum man unbedingt nett zu Chatbots sein sollte“ eingeflossen, der am 8. November 2024 in der Onlineausgabe der Welt erschienen ist.
Zahlreiche Fachzeitschriften verlangen in ihren Autorenrichtlinien eine sogenannte gender- oder geschlechtergerechte Sprache. Zum Teil schreiben sie sogar Gendersternchen oder Doppelpunkt im Wortinneren vor. Damit werden nicht nur die Regeln der deutschen Rechtschreibung, sondern auch Persönlichkeitsrecht und Wissenschaftsfreiheit verletzt. Beispiele sind Suchtmagazin aus der Schweiz, SUCHT aus Deutschland und IM+io, „das Fachmagazin des August-Wilhelm Scheer Instituts“, ebenfalls aus Deutschland, unter der Verantwortung des Herausgebers Prof. Dr. Dr. h.c. mult. August-Wilhelm Scheer. In den Autorenrichtlinien von IM+io heißt es: „Bitte gendern Sie mit dem Gender-Doppelpunkt. Anstelle von ‚Autor‘ bzw. ‚Autorin‘ also ‚Autor:in‘.“ Auf Nachfrage eines Autors hin wurden weitere Optionen eingeräumt, die Verwendung genderneutraler Begriffe oder ein erklärender Hinweis am Ende des Textes. Auf die Feststellung hin, dass generische Formen genderneutral seien, kam keine Antwort. Ein erklärender Hinweis wiederum, warum man keine Standardsprache verwendet, ist nicht nur unnötig, sondern unsinnig. Kein Mitglied einer Sprachgemeinschaft muss sich für den allgemeinen Sprachgebrauch rechtfertigen. Sich selbst beschreibt man übrigens mit generischen Ausdrücken: „Die Redaktion der IM+io besteht aus Wissenschaftlern, Fachredakteuren und Journalisten.“ (Website IM+io) Die genannte Fantasiesprache wird nicht nur von Hochschulen, Instituten, Verlagen und Herausgebern benutzt und gefördert, sondern auch von Internet- und IT-Konzernen wie X Corp. (X, vormals Twitter) und Microsoft (LinkedIn, Outlook).
Abb.: In der Chefetage eines IT-Konzerns (Bild: Ideogram)
Der Sammelband „Pflegeroboter“ – Herausgeber ist der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker Oliver Bendel aus Zürich – hat am 30. September 2024 eine halbe Million Downloads erreicht. Gezählt werden auf SpringerLink die Downloads des gesamten Werks sowie einzelner Kapitel. Dazu kommen Verkauf und Vertrieb über andere Plattformen und über Buchhandlungen (was in dieser Zahl nicht enthalten ist). Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass das im November 2018 erschienene Buch ein Standardwerk zum Thema ist. In den letzten Jahren hat Oliver Bendel immer wieder das Verhältnis zwischen Servicerobotern und sozialen Robotern untersucht. Zudem wies er darauf hin, dass immer mehr Serviceroboter soziale Merkmale und Fähigkeiten erhalten, etwa Augen und Mund oder Töne, mit denen sie Emotionen ausdrücken können. Der 2021 veröffentlichte Band „Soziale Roboter“ geht auf solche Zusammenhänge und Entwicklungen ein. Das Buch „Pflegeroboter“ wurde in seiner Open-Access-Variante durch die Daimler und Benz Stiftung ermöglicht. Es kann hier kostenlos heruntergeladen oder in gedruckter Form kostenpflichtig bei Springer und im Buchhandel bestellt werden.
Frankfurter Allgemeine Quarterly bringt in der aktuellen Ausgabe 4/2024 eine Serie mit dem Titel „Sind Roboter bald die besseren Lover“? Darin kommen Kritiker wie Kathleen Richardson ebenso zu Wort wie Wissenschaftler wie Oliver Bendel (Hochschule für Wirtschaft FHNW), Entwickler wie Brian Sloan (Autoblow), Filmemacher wie Johannes Grenzfurthner (Arse Elektronika) und Unternehmer wie Philipp Fussenegger (Cybrothel). Im Cybrothel in Berlin sind vor allem Liebespuppen zu finden, aber auch Vorformen von Robotern. Kokeshi 2.0 ist laut Fussenegger „schon ein bisschen mechanisiert, sie saugt und bewegt sich und reibt sich an dir, sie ist beheizt, und nimmt auch schnell die Wärme von dir an“ (F.A.Z. Quarterly, 4/2024). Der Künstler, Erfinder und Unternehmer erklärt: „Ich will weg vom Schmuddel-Image. Unsere Roboter kann man wie einen Flixbus buchen: Man reserviert, stellt sein Programm zusammen, muss mit niemandem interagieren und kann sich total auf die eigene Sexualität konzentrieren. Die Sexpuppe ist so vorbereitet, wie man es gerne hätte, wie bei Airbnb per Self-Check-in. Es ist ein Erwachsenenspielplatz und ein Sex-Tech-Lab.“ (F.A.Z. Quarterly, 4/2024) Beeindruckend ist auch Luna. Über sie heißt es auf der Website des Cybrothel: „Luna ist ein Vampir, tagsüber ruht sie. Sie schläft tief und fest. Sobald der Mond aufgeht, erwacht Luna zum Leben. Sie öffnet ihre schwarzen Augen, die sich sofort suchend umschauen. Sie ist sehr hungrig und sie sucht Dich!“ (Website Cybrothel)
Das Zukunftsmagazin Frankfurter Allgemeine Quarterly bringt in der aktuellen Ausgabe 4/2024 eine Serie mit dem Titel „Sind Roboter bald die besseren Lover“? Auf dem Cover ist sie angekündigt mit den Worten „Die Sexroboter kommen: Wie Hightech das Intimleben ändern könnte“. Am 13. Juni 2016 hatte Oliver Bendel in Telepolis den Artikel „Die Sexroboter kommen: Die Frage ist nur, wie und wann“ veröffentlicht. Heute, fast zehn Jahre später, ist die Antwort klar: Liebespuppen spielen eine gewisse Rolle, Sexroboter kaum. In der Serie kommen Kritiker wie Kathleen Richardson ebenso zu Wort wie Entwickler wie Brian Sloan (Autoblow), Filmemacher wie Johannes Grenzfurthner (Arse Elektronika) und Unternehmer wie Philipp Fussenegger (Cybrothel). Und Oliver Bendel, der 2020 das Springer-Buch „Maschinenliebe“ herausgegeben und das Phänomen zusammen mit prominenten Kollegen und Kolleginnen erforscht hat. Er rät dazu, mehr empirische Forschung in diesem Bereich zu treiben. Eine gelegentliche Nutzung von Liebespuppen und Sexrobotern hält er für unproblematisch, eine anhaltende Beziehung dagegen für eine Verschwendung von Gefühl und Zeit. Die Gespräche hat Airen geführt und protokolliert, ein Schriftsteller und Journalist, der in Mexiko lebt. Frankfurter Allgemeine Quarterly ist ab 12. September 2024 am Kiosk und bereits vorher als digitale Ausgabe zu haben.
Abb.: Eine Liebespuppe aus dem Cybrothel (Foto: Cybrothel)
„Tierschutzmaßnahmen sind Maßnahmen zum Schutz von Tieren vor unnötigem Zufügen von Leid, Schmerzen und Verletzungen und vor willkürlichen Beeinträchtigungen durch Menschen. Insbesondere geht es um die artgerechte Behandlung und Haltung. Die Art selbst steht, anders als bei Maßnahmen im Artenschutz, nicht im Fokus. Es sind auch nicht alle Tiere angesprochen, sondern vor allem Wirbeltiere, etwa Säugetiere. Es ist zudem i.d.R. nicht das Ziel, Tierrechte so zu begründen und anzuwenden, dass Haltung und Tötung ausgeschlossen werden. Damit bleibt Tierschutz weit hinter den Anliegen von Tierrechtlern wie Peter Singer und Tom Regan zurück.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Am Ende heißt es: „Tierschutzmaßnahmen sind einerseits ein zentrales Anliegen einer Zivilisation, die diesen Namen verdient und nicht nur Menschen, sondern auch anderen Lebewesen ein Recht auf ein befriedigendes Leben ohne unnötiges Leiden zugesteht. Sie sind andererseits ein elementares Hindernis dabei, die Dinge weiterzudenken und einen Wechsel einzuleiten. Sie ändern letztlich nichts am Anthropozentrismus und nichts am Blick auf das Tier als etwas, das seiner Freiheit beraubt und einer Haltung, Tötung und Verwertung zugeführt werden darf.“ Daraufhin werden ausgewählte Themen zuständiger Bereichsethiken genannt. Der ganze Beitrag – erschienen ist er am 10. September 2024 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/tierschutzmassnahmen-126554 aufgerufen werden.
Die Berliner Zeitung titelte am 10. September 2024 mit den Worten „Moderne Maschinenstürmer: Wütende Menschen attackieren Roboter“. Im Teaser des Artikels heißt es: „Im 19. Jahrhundert zerstörten Arbeiter Webstühle in Fabriken. Heute werden Lieferroboter und Robotaxis angegriffen. Wiederholt sich die Geschichte?“ Der Artikel, der von der dpa geliefert wurde, bezieht sich auf Brian Merchant, der in seinem Buch „Blood in the Machine“ (2024) den historischen Bogen zwischen den Maschinenstürmern von damals und den Aufständen gegen Big Tech von heute gespannt habe und darin Parallelen erkenne: „So wie die Weber im 19. Jahrhundert Angst davor hatten, von Maschinen ersetzt zu werden, hätten heute die Uber-Fahrer und Amazon-Lagerarbeiter Angst, von einem Roboter ersetzt zu werden.“ (Berliner Zeitung, 10. September 2024) Die Parallelen wurden allerdings schon viele Jahre vorher beschrieben, etwa in dem Artikel „Die Maschinenstürmer des Informationszeitalters“ von Oliver Bendel. Darin geht es freilich weniger um die Angst, seine Arbeit zu verlieren, sondern eher um die Angst, sein Leben zu verlieren, etwa durch eine maschinelle Entscheidung im Straßenverkehr. Sein Leben oder das Leben seiner Freunde und Angehörigen. Der Technikphilosoph schreibt an einer Stelle: „Das Roboterauto greift das Leben direkt an. Die Neoautonomen schlagen zurück. Sie werfen Steine von Brücken, hacken sich in Systeme. Sie sind nicht unbedingt technikfeindlich, so wie es der frühere Maschinenstürmer nicht unbedingt war. Sie sind lediglich gegen diese Form der Technik. Auf Parkplätzen demolieren sie Autos und zünden sie an. Ihr Zorn richtet sich auch gegen die Verkehrs-, Sicherheits- und Kommunikationssysteme, das Internet der Dinge.“ (ICTkommunikation, 5. März 2015)
Im August 2024 ist der Buchbeitrag „Pepper zu Besuch im Spital: Eine Lernanwendung für diabeteskranke Kinder und die Frage nach ihrer sozialen Angemessenheit“ von Oliver Bendel und Sara Zarubica erschienen. Er legt im zweiten Kapitel Grundlagen zu sozialen Robotern und präsentiert exemplarisch deren Einsatz im Gesundheitsbereich. Er beschreibt im dritten die Vorbereitung und Durchführung des Projekts, zudem die Tests mit den Kindergruppen im Spital. Im vierten geht er auf die soziale Angemessenheit der Gestaltung und Umsetzung ein, unter Berücksichtigung der bisherigen Ergebnisse und Erkenntnisse. Es wird dargelegt, wie physische Präsenz, humanoides Aussehen sowie verbales und gestisches Feedback den Lernerfolg und die Lernfreude unterstützen und wie sie Teil eines simulierten sozialen Settings in der Kinderklinik sind. Zugleich wird danach gefragt, welche technischen, pädagogischen und ethischen Herausforderungen resultieren und wie diesen mit unterschiedlichen Ansätzen begegnet werden kann. Der Buchbeitrag ist Teil des Herausgeberbands „Technik sozialisieren?/Technology Socialisation?“ von Bruno Gransche, Jacqueline Bellon und Sebastian Nähr-Wagener, welcher wiederum Teil der Buchserie „Techno:Phil – Aktuelle Herausforderungen der Technikphilosophie“ bei Metzler ist.
Der Duden ist ein Wörterbuch der deutschen Sprache mit Hinweisen zu Rechtschreibung und Grammatik. Er geht zurück auf Konrad Duden, der ihn am 7. Juli 1880 als „Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache“ veröffentlichte. Nach 1945 bis zur Rechtschreibreform 1996 war der Duden maßgebend für die deutsche Rechtschreibung. Danach verlor er diesen Status und war nur noch als eine mögliche Referenz eines privatwirtschaftlichen Anbieters zu verstehen. Von aktivistischen Verantwortlichen und Redakteuren wurde das Wörterbuch ab 2020 vollständig umgebaut. So wird das generische Maskulinum im Widerspruch zu linguistischen Erkenntnissen als Form aufgefasst, die ausschließlich männliche Personen bezeichnet. Die Bedeutung von „Bewohner“ gibt der Duden an mit „männliche Person, die etwas bewohnt“. In den anschließenden Beispielen wird diese Erklärung als falsch entlarvt, denn „die Bewohner des Hauses, der Insel“ sind eindeutig generisch zu verstehen. Der Online-Duden ist heute auch durch die massive Schaltung von Werbung unbrauchbar geworden. Eine weitgehend ideologiefreie, sprachwissenschaftlich kompetente und werbefreie Alternative ist das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS). Dieses wird von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften betrieben.
Seit Juni 2012 schreibt Prof. Dr. Oliver Bendel für das Wirtschaftslexikon von Springer Gabler, das größte Wirtschaftslexikon im deutschsprachigen Raum, genannt Gabler Wirtschaftslexikon. Bis Juli 2024 sind ca. 260 Beiträge entstanden, vor allem in den Bereichen Ethik, Künstliche Intelligenz und Robotik. In regelmäßigen Abständen werden sie in „Keywords“-Bücher überführt. Für diese werden ca. die Hälfte bis zwei Drittel der Beiträge neu hinzugeschrieben. Es sind fünf „Keywords“-Bände herausgekommen, zur Informationsethik, zur Digitalisierung, zur Sozialen Robotik und zur generativen KI – und zur Wirtschaftsethik, verfasst zusammen mit zwei Co-Autoren. Von „Adults Only“ bis „Zukunft“ reicht im Gabler Wirtschaftslexikon das Spektrum. Immer mehr werden Begriffe rund um das Weltall, den Umweltschutz und die Tier-Computer-Interaktion bzw. Tier-Maschine-Interaktion aufgenommen. Wichtig sind Oliver Bendel grundsätzliche Ausführungen zu „Mensch“, „Kultur“, „Kunst“, „Schönheit“, „Zivilisation“ etc., wobei immer eine Wendung zur Ethik, zur Robotik oder zur KI vorhanden ist. Die Beiträge zeichnen sich durch eine klare, aber auch zuweilen poetische Sprache aus. Sie sind im Vergleich zu den anderen relativ lang und haben immer die selbe Struktur, vom Allgemeinen zum Besonderen, vom Technischen und Wirtschaftlichen zum Ethischen. Die aktuelle Liste kann man hier aufrufen.
Abb.: Bei einem Wahlmodul von Oliver Bendel zu sozialen Robotern
„Beim Terraforming gestaltet man einen Planeten oder Trabanten so um, dass auf ihm in Teilen oder in der Gesamtheit ähnliche Bedingungen wie auf der Erde (lat. ‚terra‘) herrschen, mit dem Ziel, ihn in eine für Menschen geeignete Umwelt umzuwandeln. Man passt Atmosphäre, Temperatur und Schwerkraft an, wehrt Strahlung ab, schafft Wasservorkommen und -kreisläufe und siedelt Mikroorganismen sowie Pflanzen und Tiere an.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Artikel von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 15. Juli 2024 im Wirtschaftslexikon von Springer Gabler erschienen ist. In einem zweiten Abschnitt wird eine Abgrenzung vorgenommen: „Ein alternatives Konzept sind Lebenserhaltungssysteme, die für irdische Lebewesen günstige Bedingungen herstellen, wie Mondstationen. Dabei kann das Terraforming als Inspiration dienen. Ein weiteres alternatives Konzept sind Cyborgs. Menschen, Tiere und Pflanzen werden durch die Verbindung mit technischen Strukturen überlebensfähig gemacht.“ Es wird u.a. auf den Destillanzug aus „Dune“ („Der Wüstenplanet“) eingegangen. Am Ende wird die Perspektive von Informationsethik, Technikethik, Wirtschaftsethik und Umweltethik eingenommen. Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/terraforming-126538 aufgerufen werden.
Abb.: Eine Astronautin auf einem fremden Planeten (Bild: DALL-E 3)
Im Juli 2024 ist „300 Keywords Generative KI“ von Prof. Dr. Oliver Bendel erschienen – sein fünftes Lexikon in der Reihe von Springer Gabler. Es ist, wie der Titel schon verrät, der generativen KI gewidmet, im Englischen „generative AI“ oder „GenAI“ genannt. In weit mehr als 300 Einträgen wird das Thema ausgeleuchtet. Dabei spielen neben technischen und wirtschaftlichen Fragen insbesondere ethische und ästhetische eine Rolle. So wird nach der Schönheit von Artefakten gefragt, es wird die Stellung von Bildern zwischen Kunst und Kitsch ausgeleuchtet, und es wird eine Bias-Diskussion zu Text- und Bildgeneratoren geführt. So handelt das Nachschlagewerk den „american smile“ ab, zudem die Obsession von DALL-E 3 mit Bärten und Hinterteilen. Insgesamt steht der Nutzen der generativen KI im Vordergrund, und die Freude und Lust, sie zu benutzen. Dies entspricht der Grundhaltung des Wirtschaftsinformatikers und Technikphilosophen aus Zürich zu Ansätzen und Technologien dieser Art. Das Buch kann über SpringerLink heruntergeladen oder im Buchhandel erworben werden.
Das Buch „Soziale Roboter: Technikwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche, philosophische, psychologische und soziologische Grundlagen“ (Hrsg. Oliver Bendel) hat am 12. Juli 2024 300.000 Downloads erreicht. Es besteht aus fünf Teilen: „Grundlagen, -begriffe und -fragen“, „Soziale Robotik und andere Disziplinen“, „Gestaltung, Interaktion und Kommunikation“, „Anwendungsbereiche sozialer Roboter“ und „Die Zukunft sozialer Roboter“. Es sind, das Vorwort mitgezählt, 30 Beiträge, mit ca. 35 Abbildungen, bei ca. 570 Seiten. Der Untertitel lautet: „Technikwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche, philosophische, psychologische und soziologische Grundlagen“. Mit dabei sind führende Experten der Sozialen Robotik, der Robotik, der Künstlichen Intelligenz, der Soziologie, der Psychologie und der Philosophie. Sie lehren und forschen an Hochschulen in der Schweiz, in Deutschland, in Österreich, in Dänemark und in Schweden. Auch ein Hersteller ist vertreten, der über den Einsatz seines Produkts berichtet. Das Fachbuch ist Ende 2021 bei Springer Gabler erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 heruntergeladen oder bestellt werden. Zudem ist es in jeder Buchhandlung verfügbar.
Abb.: Oliver Bendel mit QTrobot (Foto: Sarah Bestgen)
„Die Roboter“ ist ein Lied von Kraftwerk, das 1978 auf dem siebten Album der Band mit dem Titel „Die Mensch-Maschine“ veröffentlicht wurde. Am Anfang heißt es: „Wir laden uns’re Batterie/Jetzt sind wir voller Energie“. Das wirkt durchaus freudvoll, aber im weiteren Verlauf wird es eher trübselig. Zumindest lautet der Text, vom Russischen ins Deutsche übersetzt: „Ich bin dein Diener/Ich bin dein Arbeiter“. Das erinnert an „Rossum’s Universal Robots“, das 1920 erschienene Drama des tschechischen Schriftstellers Karel Čapek, in dem die Roboter rechtlose, ausgebeutete Existenzen sind. Am 11. Juli 2024 spielte Kraftwerk beim Montreux Jazz Festival das Lied, das wie „Das Model“ aus demselben Album die Musik verändert hat. Es klang fast unverändert, aber es erklang in einer Welt, in der Roboter zu einer Selbstverständlichkeit geworden sind. Wer sich eingehend mit der Musik beschäftigen will, kann dies ab November mit einer neuen Biografie „der einflussreichsten deutschen Popband aller Zeiten“ (Klappentext) tun. Sie stammt von Uwe Schütte und trägt den Titel „Wir sind die Roboter: Kraftwerk und die Erfindung der elektronischen Pop-Musik“.
„Universelle Roboter sind Roboter, die in allen möglichen Bereichen eingesetzt werden können. Bereits der humanoide Elektro, präsentiert 1939 auf der Weltausstellung in New York, wies in diese Richtung. Im Jahr darauf wurde am selben Ort der Roboterhund Sparko zu seinem treuen Begleiter. Über Dekaden dominierten dann allerdings spezialisierte Maschinen den Markt. Erst um 1980 wurde die Vision mit Modellen wie ASIMO von Honda wieder aufgegriffen. In den 2010er- und frühen 2020er-Jahren galt der hydraulische Atlas von Boston Dynamics als Referenz schlechthin. Vorstufen zu universellen Robotern sind humanoide Zweibeiner mit ausgereifter Motorik und Sensorik und künstlicher Intelligenz (KI), etwa Systemen für Gesichtserkennung und multimodalen Sprachmodellen zur Wahrnehmung und Steuerung und für das Treffen und Begründen von Entscheidungen.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker geht auf Eigenschaften universeller Roboter ein, gibt Beispiele für Vorstufen und stellt mögliche Anwendungsgebiete vor. Am Ende – in „Kritik und Ausblick“ – stellt er die Grenzen universeller Roboter dar und nimmt die Perspektive der Ethik ein. Der ganze Beitrag – erschienen ist er am 9. Juli 2024 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/universeller-roboter-126500 aufgerufen werden.
Abb.: Sparko und Elektro auf einem Plakat aus dem Jahre 1939
„Ein KI-Assistent ist ein auf künstlicher Intelligenz (KI) beruhendes kommerzielles oder nichtkommerzielles System, das Anfragen der Benutzer beantwortet und Aufgaben für sie erledigt, in privaten und wirtschaftlichen Zusammenhängen. Er ist auf dem Notebook, dem Tablet oder dem Smartphone ebenso zu finden wie in Unterhaltungs- und Unterstützungsgeräten oder in Fahrzeugen.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker gibt Beispiele und stellt Anwendungsgebiete dar. Dabei geht er u.a. auf GPTs ein, auf „custom versions of ChatGPT“, wie OpenAI dazu sagt. Am Ende – in „Kritik und Ausblick“ – macht er deutlich, dass ein KI-Assistent als Mensch wahrgenommen werden kann, und dass es Methoden gibt, um dies zu verhindern. Der ganze Beitrag – erschienen ist er am 9. Juli 2024 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/ki-assistent-126518 aufgerufen werden.
„Tierrechte sind individuelle Rechte, die Tieren aufgrund ihres Seins, genauer gesagt ihrer Empfindungsfähigkeit, ihrer Leidens- und Glücksfähigkeit oder ihres Bewusstseins zukommen, was einen Zusammenhang mit dem Menschsein herstellt. Ihnen gegenüber stehen die Pflichten von Menschen. Tierrechte können philosophisch bzw. ethisch hergeleitet und begründet sowie rechtlich festgeschrieben werden, etwa in einem Tierschutzgesetz.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker gibt Beispiele für mögliche und tatsächliche Tierrechte, klärt die Rolle der Tierethik, geht auf Begründungen von Tierrechten ein und stellt die Frage nach dem Subjekt und Objekt der Moral. Am Ende – in „Kritik und Ausblick“ – werden einige Probleme genannt und mehrere Perspektiven eingenommen, auch die von technisch ausgerichteten Bereichsethiken: „Technikethik und Informationsethik untersuchen Phänomene wie Animal Enhancement und arbeiten mit Disziplinen wie Tier-Computer-Interaktion und Tier-Maschine-Interaktion zusammen.“ Der ganze Beitrag – erschienen ist er am 9. Juli 2024 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/tierrechte-126472 aufgerufen werden.
Abb.: Vielen Tieren könnten Grundrechte zugestanden werden
„Menschenrechte sind individuelle Rechte, die jedem Menschen aufgrund seines Menschseins zukommen. Dieses beinhaltet seine Sterblichkeit, seine Empfindungsfähigkeit, seine Leidens- und Glücksfähigkeit und sein Bewusstsein, was es mit dem Sein von Lebewesen überhaupt verbindet.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker geht auch auf „Menschenrechte der Zukunft ein“: „Angesichts der Entwicklungen in Robotik, Künstlicher Intelligenz (KI) und Neurowissenschaften müssen Menschen- und Grundrechte neu gedacht und gedeutet werden. Hightechprothesen und Exoskelette können genauso zum Menschen der Zukunft gezählt werden wie Brain-Computer-Interfaces (BCIs). Sie können daher in das Recht auf körperliche Unversehrtheit einbezogen werden. Zugleich können sie dieses Recht verletzen (oder in bestimmten Fällen dem Verbot von Folter zuwiderlaufen). Wenn BCIs im Zusammenspiel mit generativer KI in der Lage sein sollten, Gedanken zu lesen, ist die Freiheit von willkürlichen Eingriffen in die Privatsphäre in Frage gestellt. Neben Cyborgs sind umgekehrte oder umgedrehte Cyborgs von Relevanz, also Maschinen und Roboter, die mit biologischen Komponenten wie gezüchteten Nervenzellen oder lebender Haut ergänzt werden.“ Der ganze Beitrag – erschienen am 9. Juli 2024 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/menschenrechte-126471 aufgerufen werden.
Anika Zuschke befragte Prof. Dr. Oliver Bendel zur Nutzung von KI in den Bereichen Dating und Liebe. Er stellte zunächst den Hintergrund dar: „KI-Systeme und -Anwendungen können von den Betreibern und von den Benutzern von Dating-Plattformen verwendet werden. Als Betreiber kann man versuchen, mit Hilfe von KI das Matching und die Analyse zu verbessern. Man kann dem Benutzer auch verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung stellen. Als Benutzer kann man mit Hilfe von Bildbearbeitungsprogrammen und Bildgeneratoren Bilder von sich anpassen und anfertigen lassen, von Bots das Swipen übernehmen lassen oder von Chatbots die Fragen der Plattform beantworten oder die Dialoge mit den Benutzern schreiben bzw. führen lassen. Man kann auf Mittler und Dienste wie Bumple und CupidBot zugreifen. Darüber hinaus kann man KI-Anwendungen jenseits von Dating-Plattformen nutzen, etwa Deep Fakes erstellen, als Video oder Audio. Man kann Fotos und Videos von Sprachmodellen analysieren lassen. Und als Blinder kann man sich nicht nur Räume und Landschaften beschreiben lassen, sondern auch Menschen, ihr Aussehen und ihre Haltung. Zumindest theoretisch, denn Sprachmodelle wie GPT-4 machen z.B. Schwierigkeiten, wenn man sie nach der Attraktivität fragt. Und sie weigern sich, Nacktheit zu beschreiben. Für Blinde, die Be My Eyes mit der Funktion Be My AI benutzen, definitiv ein Problem.“ Dann ging er auf ihre Fragen ein, die etwa Chancen und Risiken von KI-Systemen betrafen, und deren Möglichkeit, das menschliche Gegenüber zu ersetzen. Seine Antworten wurden in dem Artikel „‚Nicht mehr mit 600 Leuten reden‘: Wie künstliche Intelligenz unser Datingleben verändern wird“ verarbeitet, der am 8. Juni 2024 in mehreren Zeitungen erschienen ist, etwa in der Frankfurter Rundschau.
Abb.: Auch bei Tinder und Co. kann man KI-Systeme verwenden