„Rover (von engl. ‚rover‘: ‚Vagabund‘) sind bemannte oder unbemannte Weltraumfahrzeuge, die auf Trabanten, Planeten und Asteroiden zur Erkundung und Beschaffung von Proben eingesetzt werden respektive eingesetzt werden sollen. Sie gehen, springen oder rollen und haben entsprechend Beine, Räder oder Ketten. Unbemannte Rover können autonom unterwegs sein oder ferngesteuert werden und als Roboter gelten. Für die Erledigung ihrer Aufgaben verfügen die Fahrzeuge über Kameras, Sensoren und Werkzeuge. Die Energieversorgung erfolgt mit Hilfe von Solarzellen oder Radionuklidbatterien. Die bekanntesten Vertreter sind Mondrover (Mondmobile) und Marsrover.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Es werden Beispiele genannt, beginnend mit den 1970er-Jahren, endend mit der Gegenwart. „Die Marsrover bewegen sich seit 2004 (mit dem amerikanischen Opportunity) auf sechs Rädern über die Oberfläche. Jüngste Modelle sind der chinesische Zhurong und der amerikanische Perseverance. Der Roboter MASCOT hüpfte 2018 auf einem Asteroiden herum, wodurch er sich seinem Ziel immer mehr annäherte. Die China Manned Space Agency (CMSA) plant eine Mondmission mit bemannten Rovern, die an die Apollo-Missionen erinnern.“ Kritik und Ausblick runden den Beitrag ab, der am 22. Januar 2025 erschienen ist und über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/rover-171449 aufgerufen werden kann.
Abb.: Die Darstellung eines Marsrovers (Bild: NASA)
Experimentelle Literatur schreibt Oliver Bendel seit über 40 Jahren. Ab 2007 erschienen drei Romane von ihm, die eher klassisch daherkommen, aber spezielle Themen haben. „Nachrückende Generationen“ (2007) erzählt von zwei Mädchen, deren Leben aus der Bahn gerät, wobei mehrere Perspektiven eingenommen werden. Zur Eskalation kommt es, als sie Cybersex mit einem Erwachsenen haben. In „Künstliche Kreaturen“ (2008) wird anhand der Vorlesung einer Professorin die Ideen- und Entwicklungsgeschichte der künstlichen Kreatur von der Antike bis zur Gegenwart entfaltet. Die ersten Roboter wurden, wie deutlich wird, schon vor tausenden Jahren erdacht. „Verlorene Schwestern“ (2009) handelt von einem Jungen, der mit einer winzigen Fotodrohne – „la mouche“ – in die Häuser von Prominenten fliegt, um sie erpressen zu können. Nicht auf dem Plan hat er die ehemalige Stasiagentin, die „la bouche“ genannt wird. Obwohl die drei Romane nicht als Trilogie konzipiert waren, hängen sie schon durch ihren Fokus auf Technik und Technikfolgen miteinander zusammen. Sie sind aber keineswegs verbrämte wissenschaftliche Abhandlungen oder gar moralische Einlassungen, sondern staunende Blicke auf die moderne Welt.
Since 2012, Oliver Bendel has developed 13 concepts and artifacts in the field of animal-computer interaction (ACI) or animal-machine interaction (AMI) together with his students. They can be divided into three categories. The first are animal- and nature-friendly concepts. The second are animal-friendly machines and systems (i.e., forms of moral machines). The third are animal-inspired machines and systems that replace the animals or bring them closer to you. Articles and book chapters have been published on many of the projects. The names of the developers can be found in these. A few prototypes made it into the media, such as LADYBIRD and HAPPY HEDGEHOG. Oliver Bendel repeatedly refers to Clara Mancini, the pioneer in the field of animal-computer interaction. Recently, ethicists such as Peter Singer have also turned their attention to the topic.
Since 2013, Oliver Bendel has developed 22 chatbots and voice assistants together with his students or colleagues. They can be divided into three categories. The first are moral and immoral chatbots (i.e., forms of moral machines) and empathic voice assistants. The second are chatbots (some with voice output) for dead, endangered, or extinct languages and idioms. The third are pedagogical chatbots and chatbots that give recommendations and advice. Some of the projects lasted between four and six months. Most of the GPTs were created in just a few hours. Exceptions are Miss Tammy and Animal Whisperer, which took several months to build with the help of prompt engineering and retrieval-augmented generation (RAG). Articles and book chapters have been published on many of the projects. The names of the developers can be found in these. A few chatbots made it into the media, such as GOODBOT (for which the preparatory work began in 2012), LÜGENBOT aka LIEBOT, and @llegra.
Dr. Kathrin Kunkel-Razum, die seit 2016 Leiterin der Duden-Redaktion war, ist Ende 2024 in den Ruhestand getreten. Ihre Nachfolgerin wurde Dr. Laura Neuhaus, ihre bisherige Stellvertreterin. Kunkel-Razum habe, wie das Übersetzerportal UEPO.de schreibt, den Duden-Verlag nach der Übernahme durch Cornelsen, der Zerschlagung der Mannheimer Redaktion und dem Neuaufbau in Berlin „zu einer Art Zentralverlag“ der „Religion of Wokeness“ umgebaut, worunter auch „Struktur und Inhalt des Wörterbuchs“ gelitten hätten (UEPO.de, 25. Dezember 2024). In der Tat ist der Online-Duden heute kaum noch brauchbar. So wird das generische Maskulinum entgegen linguistischen Erkenntnissen als Form aufgefasst, die ausschließlich männliche Personen bezeichnet. Die Bedeutung von „Bewohner“ gibt der Duden an mit „männliche Person, die etwas bewohnt“. In den anschließenden Beispielen wird diese Erklärung als falsch entlarvt, denn „die Bewohner des Hauses, der Insel“ sind eindeutig generisch zu verstehen. Ob die Nachfolgerin zu einer wissenschaftlichen Sicht auf die Sprache zurückkehrt und das Normative zugunsten des Deskriptiven zurücknimmt, wird die Zukunft zeigen.
„Der bekannteste Autor von Handyromanen im deutschsprachigen Bereich ist der promovierte Wirtschaftsinformatiker Oliver Bendel aus Zürich.“ Dies schrieb die ZEIT am 13. März 2009. Bereits 2007 hatte er den Trend aus Japan nach Europa geholt. Es entstand eine Serie um die Privatdetektivin Lucy Luder und eine um die Superheldin Handygirl, einen Avatar auf dem Handy, der sich bei Gefahr für seine Besitzerin materialisiert und ihr aus der Patsche hilft. Mit „lonelyboy18“ war auch ein Einzelroman auf dem Markt. Der Schriftsteller und Wissenschaftler ließ eine junge Luzernerin den weltweit ersten Mundarthandyroman schreiben und brachte mehrere Gedichtbände für das Handy heraus, etwa „handyhaiku“ (2010), wo die Gedichte direkt in den QR-Codes gespeichert waren. Den Anfang machte ein selbst vertriebenes PDF, dann sprangen Verlage wie cosmoblonde aus Berlin und Blackbetty aus Wien mit Java-Umsetzungen auf, die über Premium-SMS-Server vertrieben wurden. ZDF und SRF drehten Dokumentationen zu der speziellen Literatur, das Standardwerk „Die Struktur der modernen Literatur“ von Mario Andreotti widmet sich ihr in mehreren Auflagen. Das Ende kam mit dem Erfolg des iPhone, das Java verschmähte. Jahre danach – der letzte Handyroman war 2011 erschienen – luden zwei Goethe-Institute den Schriftsteller zu einer Tournee durch die Niederlande ein. Vom 14. bis 16. September 2015 erzählte er an Universitäten und Fachhochschulen in Utrecht, Leiden, Groningen, Leeuwarden und Zwolle von seinen Handyromanen und -haikus und trug kurze Passagen aus seinen Werken vor. Experimentelle Literatur schreibt Oliver Bendel seit 1984. Zuletzt hat er KI-Literatur und -Kunst geschaffen.
Um die Jahrtausendwende gab es zahlreiche Beispiele für Chatbots, die beratend auf Websites tätig waren, beispielsweise Steffi (Human Vision), Alberta (Devis), Pia (Der Club), Mia (1822direkt), Leo (Schweppes), Bausparfuchs aka Chatfuchs (Schwäbisch Hall), Katie (Dove), GZS Berater (GSZ), LISA (BZ Buchs) und Cor@ (Deutsche Bank). Oliver Bendel listete sie in seiner Doktorarbeit über pädagogische Agenten auf, die im Jahre 2000 an der Universität St. Gallen begonnen und Ende 2002 fertiggestellt wurde. Daneben waren Agenten und Avatare in weiteren Bereichen tätig. Ananova, eine virtuelle Nachrichtensprecherin, hat damals eine gewisse Popularität erlangt. Sie wechselte, wie Oliver Bendel schreibt, im Jahre 2000 für eine Ablösesumme von 95 Millionen Pfund zum Telefonanbieter Orange. Die Gestaltung der Avatare war ganz unterschiedlich. Manche waren comichaft, andere fotorealistisch. Die meisten Chatbots und Nachrichtensprecher hatten einen bestimmten Namen und eine bestimmte Persönlichkeit. Zudem zeigten sie sich nicht nur in Hinsicht auf ihr Fachgebiet kundig, sondern auch mit Blick auf sich selbst und auf ihre Entwickler und Betreiber sowie auf gesellschaftliche Themen. Sie gehörten zur symbolischen KI und waren Systeme, die Wissen abbildeten, über eine Wissensbasis oder Wissensdatenbank. Heute ist die Aufmerksamkeit auf die nichtsymbolische, neuronale KI gerichtet, auf Large Language Models (LLMs), bei denen mehr das Lernen als das Wissen im Vordergrund steht. Allerdings kann man beide Bereiche miteinander kombinieren, etwa über Prompt Engineering und Retrieval-Augmented Generation. Dies ist der Fall bei Digital Ethics Girl, Social Robotics Girl und GenAI Nerd, die Oliver Bendel in seiner Lehre einsetzt.
Die Aargauer Zeitung schrieb am 19. Dezember 2024: „Er ist der vermutlich innovativste Gefängnisdirektor der Schweiz. Nun feiert Marcel Ruf sein 20-jähriges Jubiläum. Im TalkTäglich erzählt er, was er im Amt alles erlebt …“ (Aargauer Zeitung, 19. Dezember 2024) Weiter heißt es in dem Artikel von Nadja Zeindler über den Direktor der JVA Lenzburg: „Nachdem er sich mit Tiertherapien oder Gefängnistheater bereits ein Image als vielleicht innovativster Gefängnisdirektor der Schweiz aufgebaut hat, wird nun zunehmend auch KI ein Thema: ‚Wir sind mit der FHNW dran, um zu prüfen, was da möglich ist.'“ (Aargauer Zeitung, 19. Dezember 2024) In der Tat stand er – neben zwei seiner Insassen – für das Projekt „Robots in Prison“ von Tamara Siegmann und Oliver Bendel zur Verfügung, wie auch weitere Gefängnisdirektoren, Experten und Betroffene. Ein Resultat war, dass Serviceroboter weniger gewünscht sind, wohl aber soziale Roboter für die Insassen, womit künstliche Intelligenz wieder im Spiel wäre. Das Paper „Social and Collaborative Robots in Prison“ wurde im Oktober bei der ICSR 2024 in Odense (Dänemark) präsentiert. Es erscheint in einem Proceedingsband von Springer Anfang 2025. Nun würden die Studentin und der Professor von der Hochschule FHNW gerne einen Schritt weiter gehen. Dabei könnten soziale Roboter, Chatbots oder Sprachassistenten für die Insassen eine Rolle spielen.
Das Buch „Soziale Roboter: Technikwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche, philosophische, psychologische und soziologische Grundlagen“ (Hrsg. Oliver Bendel) hat am 20. Dezember 2024 333.000 Accesses erreicht, nach nur etwas über drei Jahren. Es besteht aus fünf Teilen: „Grundlagen, -begriffe und -fragen“, „Soziale Robotik und andere Disziplinen“, „Gestaltung, Interaktion und Kommunikation“, „Anwendungsbereiche sozialer Roboter“ und „Die Zukunft sozialer Roboter“. Es sind, das Vorwort mitgezählt, 30 Beiträge, mit ca. 35 Abbildungen, bei ca. 570 Seiten. Der Untertitel lautet: „Technikwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche, philosophische, psychologische und soziologische Grundlagen“. Mit dabei sind führende Experten der Sozialen Robotik, der Robotik, der Künstlichen Intelligenz, der Soziologie, der Psychologie und der Philosophie. Sie lehren und forschen an Hochschulen in der Schweiz, in Deutschland, in Österreich, in Dänemark und in Schweden. Auch ein Hersteller ist vertreten, der über den Einsatz seines Produkts berichtet. Das Fachbuch ist Ende 2021 bei Springer Gabler erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 heruntergeladen oder bestellt werden. Zudem ist es in jeder Buchhandlung verfügbar. Es handelt sich um das erfolgreichste Buch von Oliver Bendel – nach seinem Open-Access-Buch „Pflegeroboter“ mit weit über einer halben Million Accesses.
Abb.: Der Herausgeber Oliver Bendel am Campus Brugg-Windisch (Foto: Dominic Büttner)
„Der Begriff der Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK), engl. ‚human-robot collaboration‘, steht sowohl für die Disziplin als auch den Gegenstand, ähnlich wie die ‚Mensch-Computer-Interaktion‘, die ‚Mensch-Maschine-Kommunikation‘ oder die ‚Mensch-Roboter-Interaktion‘. Die Disziplin entwickelt und erforscht Mensch-Roboter-Konstellationen der besonderen Art. Diese sind vor allem durch die Nähe und die Form der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter gekennzeichnet. Die Soziale Robotik kann Beiträge zur MRK leisten.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Es wird erklärt, was Kooperation und Kollaboration sind. Dann werden Vertreter der MRK genannt, also Beispiele für Roboter, und deren Merkmale aufgeführt. Am Ende nimmt der Autor die Perspektive der Ethik ein: „Die MRK wandert von Produktion und Logistik in den Alltag, in Beratung, Begleitung, Betreuung, Pflege und Therapie. Es handelt sich teilweise um ein Übergangsstadium, das in die Kollaboration von Maschinen mündet, teilweise um die Startpunkte einer engen Beziehung zwischen Mensch und Maschine. Diese kann uns guttun, sie kann uns aber auch abhängig machen. Es gilt in der weiteren Beschäftigung mit dem Thema, die einzelnen Einsatzgebiete kritisch zu überprüfen, nicht zuletzt aus der Perspektive von Informationsethik und Roboterethik, und es müssen – z.B. im Kontext der Wirtschaftsethik – die Betroffenen gefragt werden, ob Arbeit, Pflege und Betreuung dieser Art in ihrem Sinne sind.“ Der ganze Beitrag – erschienen ist er am 14. Dezember 2024 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/mensch-roboter-kollaboration-171058 aufgerufen werden.
Abb.: Ein Beispiel für Mensch-Roboter-Kollaboration
„Die Idee der Wiederbelebung von Arten zielt auf ausgestorbene sowie auf bedrohte Tierarten. Zudem gibt es die Wiederbelebung von Pflanzenarten. Im Englischen spricht man von ‚de-extinction‘, womit man sich vor allem auf ausgestorbene Tiere bezieht. Im Lazarus-Projekt der University of New South Wales wuchsen 2013 Embryonen des in freier Natur nicht mehr auffindbaren Südlichen Magenbrüterfroschs in Eizellen einer verwandten Froschart heran, bis sie nach wenigen Tagen abstarben. Seit den 2020er-Jahren gibt es vermehrt Versuche zur Wiederbelebung von Säugetier- und Vogelarten. Fortschritte kann man vor allem in der Gentechnik verbuchen.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Der Technikphilosoph geht auf das Artensterben ein, nennt Ansätze und Beispiele für die Wiederbelebung von Tierarten und erörtert die wirtschaftliche Bedeutung. Am Ende nimmt der Autor die Perspektive der Ethik ein: „Die Umweltethik untersucht, obwir Pflichten gegenüber der Artenvielfalt bzw. gegenüber Arten oder nur in Ansehung und eigentlich gegenüber dem Menschen (und möglicherweise auch bestimmten Tieren gegenüber) haben und wegen uns ausgestorbene Tier- oder Pflanzenarten auf die Erde zurückbringen sollten. Die Wirtschaftsethik kann die wirtschaftliche Nutzung von wiederbelebten Tierarten unter moralischen Gesichtspunkten diskutieren.“ Der ganze Beitrag – erschienen ist er am 14. Dezember 2024 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/wiederbelebung-von-tierarten-126848 aufgerufen werden.
„Robotische Zweibeiner sind Roboter, die sich auf zwei Beinen bewegen. Wenn sie Menschen ähneln, werden sie humanoide Roboter genannt. Sie können ebenso mit Affen, Bären, Vögeln oder Fantasyfiguren in Zusammenhang gebracht werden. Zu unterscheiden sind eher funktionale Modelle, mehrheitlich mit Kopf und voll beweglichen Gliedmaßen, und soziale Roboter, die Karikaturen von Menschen, Affen etc. gleichsehen oder teilweise bzw. gesamthaft naturgetreu nachgebildet sind.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Es werden Beispiele für robotische Zweibeiner genannt, beginnend mit Elektro von 1939, und Formen der Anwendung genannt. Dann werden Vor- und Nachteile diskutiert. Am Ende nimmt der Autor die Perspektive der Ethik ein: „Die Informationsethik fragt nach der Verletzung der informationellen Autonomie durch robotische Zweibeiner, die Roboterethik nach der Verantwortung bei Zusammenstößen. Die Maschinenethik versucht die Robotermenschen zu erziehen, durch das Einprogrammieren moralischer Regeln oder das Finetuning bzw. Prompt Engineering von multimodalen KI-Modellen, die in die Systeme integriert wurden. Die Wirtschaftsethik interessiert sich dafür, ob uns robotische Zweibeiner im Arbeitsleben unterstützen oder verdrängen können und sollen.“ Der ganze Beitrag – erschienen ist er am 14. Dezember 2024 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/robotische-zweibeiner-171056 aufgerufen werden.
Abb.: Der 4NE-1 von NEURA Robotics (Foto: NEURA Robotics)
„Robotische Vierbeiner sind Roboter, die sich auf vier Beinen bewegen. Sie ähneln oft Hunden und werden deshalb auch Roboterhunde genannt. Sie können ebenso mit Katzen, Ziegen und anderen tierischen Vierbeinern in Zusammenhang gebracht werden. Zu unterscheiden sind eher funktionale Modelle, mehrheitlich ohne ausgeprägten Kopf und Schwanz, und soziale Roboter, die (Karikaturen von) Hunden oder Katzen gleichsehen.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Es werden Beispiele für robotische Vierbeiner genannt, beginnend mit Sparko von 1940, und Formen der Anwendung genannt. Dann werden Vor- und Nachteile diskutiert. Am Ende nimmt der Autor die Perspektive der Ethik ein: „Die Informationsethik fragt nach der Verletzung der informationellen Autonomie durch robotische Vierbeiner, die Roboterethik nach der Verantwortung bei Zusammenstößen. Die Maschinenethik versucht die Roboterhunde und -katzen abzurichten, durch das Einprogrammieren moralischer Regeln oder das Finetuning bzw. Prompt Engineering von multimodalen KI-Modellen, die in die Maschinen integriert wurden.“ Der ganze Beitrag – erschienen ist er am 14. Dezember 2024 – kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/robotische-vierbeiner-171015 aufgerufen werden.
Abb.: Oliver Bendel mit Unitree Go2 (Foto: Frank Graef)
In der Tagesschau vom 12. Dezember 2024 war mehrmals von Forschenden die Rede. Dies ist eine unpassende und abwertende Bezeichnung. Denn alle Menschen sind Forschende, aber nur wenige sind Forscher. Substantivierte Partizipien können etabliert und korrekt sein, wie bei den „Vorsitzenden“, den „Reisenden“ oder den „Protestierenden“. Aber man kann mit ihnen nicht einfach etablierte Substantive ersetzen. Man mag durchaus von Pflegenden sprechen. Doch man wird damit gleichermaßen auf Menschen zielen, die ihre Eltern pflegen, wie auf Hilfskräfte, die beim Pflegen aushelfen, oder auf Pflegekräfte. Letztere verdienen es, als solche bezeichnet zu werden. Auf der Website der Stadt Zürich ist die Rede von „Pendelnden“. Allerdings sind Pendler auch Pendler, wenn sie gerade nicht pendeln. Nun könnte man argumentieren, dass die wiederkehrende Handlung diesen Gebrauch rechtfertigt. Die Gesellschaft für deutsche Sprache e. V. argumentiert so bei den „Studierenden“. Man sehe einmal davon ab, dass dieser Verein von Aktivisten dominiert wird, und konzentriere sich auf die Sache. „Studierende“ ist ohne Zweifel eine etablierte Form. Doch ist sie korrekt? Vielleicht nicht so sehr, wie der Verein sich das wünscht. Zumindest stellt sich bei „toten Studierenden“ eine Irritation ein. Und bei „Pendelnden“ denkt man eher an Aufgeknüpfte als an Reisende. Es stellt sich auch hier eine Irritation ein, die im Sprachgebrauch begründet ist. Im Tages-Anzeiger beantwortete ein Psychoanalytiker 20 Jahre lang die Fragen seiner Leser. Irgendwann wurden „Lesende“ daraus. Aber dieses Wort hat eine andere Bedeutung. „Die Lesende“ ist der Titel vieler Gemälde, die eine junge Frau zeigen, die in ihr Buch versunken ist. Sie ist auch eine Leserin, aber es geht hier darum, dass sie in diesen Minuten oder Stunden neben dem Lesen nichts tut, vom Atmen oder Trinken einmal abgesehen. Substantivierte Partizipien sollte man mit Bedacht und als Ausnahme verwenden.
Abb.: Ein weiblicher Forscher, auch Forscherin genannt
WOMAN ist ein Frauenmagazin aus Österreich. Zum „Service“ gehören Rubriken wie „Astrologie“ und „Esoterik“. Angeboten werden ein Mondkalender und ein Horoskop. Ab und zu versucht man, etwas Wissenschaft einzustreuen. Zu diesem Zweck fragt man Experten an. Allerdings behält man sich vor, deren Aussagen zu manipulieren, indem man diese gendert. Wehrt man sich im Vorfeld dagegen, wird die Anfrage zurückgezogen. Der Presserat in Österreich sieht keine Handhabe, da die Interviews oder Artikel erst gar nicht zustande kommen und so Persönlichkeitsrecht und Wissenschaftsfreiheit – und die Bestimmungen des Ehrenkodex für die österreichische Presse – gar nicht verletzt werden. Nach dieser Logik wäre freilich auch die Welt in Ordnung, wenn gar keine österreichische Presse mehr bestehen würde. Vielleicht müsste der Presserat sich einmal fragen, wozu er da ist – und wozu die Presse in Österreich. Das Magazin jedenfalls scheint nicht gewillt, die grundlegenden Regeln des Journalismus zu berücksichtigen und sich an das geltende Recht zu halten. Es ist darauf aus, den Interviewten die Sprache zu nehmen und sie als Sympathisanten seiner Sache darzustellen. Letztlich passt alles gut zusammen – man fördert Astrologie, Esoterik und eben eine Form der Sprachmagie.
„Weltraumroboter sind stationäre oder mobile Roboter, die in der Raumfahrt und im Weltall eingesetzt werden, etwa auf Raumstationen oder auf Trabanten und Planeten. Sie sind (teil-)autonom oder ferngesteuert und dienen u.a. der Konstruktion, Montage und Reparatur, der Inspektion und Analyse oder dem Transport. Dabei verbinden sie Elemente von Industrie- und Servicerobotern. Ferner forscht man an sozialen Robotern und empathischen Sprachassistenten, die Astronauten bei Flügen begleiten und sie bei Aufenthalten unterstützen und unterhalten sollen.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon von Oliver Bendel. Der Technikphilosoph aus Zürich geht auf die Merkmale von Weltraumrobotern ein und gibt einige Beispiele aus der jüngeren Geschichte. Im letzten Abschnitt wird die Perspektive der Ethik eingenommen. Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/weltraumroboter-123655 aufgerufen werden.
Abb.: Perseverance auf dem Mars (Bild: NASA/JPL-Caltech)
Spot from Boston Dynamics is the latest tool in the arsenal of the US Secret Service. This was reported by the BBC on November 17, 2024. The robot was recently spotted patrolling the perimeter of President-elect Donald Trump’s Mar-a-Lago resort in Palm Beach, Florida. As the video on the website shows, they do not carry weapons; „and each can be controlled remotely or automatically – as long as its route is pre-programmed“ (BBC, 17 November 2024). Passersby are warned by a sign on each of Spot’s legs that reads, „DO NOT PET.“ „I don’t know that anyone would be tempted to pet these robot dogs. They do not look cuddly,“ Melissa Michelson, a political scientist at Menlo College, told the BBC. Oliver Bendel, an expert in social robotics at the FHNW School of Business, disagrees. He has been working with Unitree Go2, which is half the weight and smaller than SPOT but otherwise comparable, since 2023. „The students are initially amazed or shocked when they see it. After a minute or two, their doubts are dispelled and they try to lure it in and stroke it.“ A robot like Spot is well suited to an estate like Mar-a-Lago. However, models such as K5 from Knightscope or RBwatcher from Robotnik/URG can also be used on the lawns.
Ende Januar 2024 wurde der Artikel „‚Ick bin een Berlina‘: dialect proficiency impacts a robot’s trustworthiness and competence evaluation“ in Frontiers in Robotics and AI veröffentlicht. Autoren sind Katharina Kühne, Erika Herbold, Prof. Dr. Oliver Bendel, Dr. Yuefang Zhou und Prof. Dr. Martin H. Fischer. Mit Ausnahme von Oliver Bendel – er ist Professor an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in der Schweiz und assoziierter Forscher der Potsdamer PECoG-Gruppe – sind sie alle Mitglieder der Universität Potsdam. Zeitungen und Plattformen aus der ganzen Welt haben über die Studie berichtet, darunter solche aus den USA, Mexiko, Argentinien, Chile, Puerto Rico, Schottland und Deutschland. Auch deutsche Radiosender wie der MDR und der BR haben die Ergebnisse vorgestellt. Im November 2024 erschien ein Porträt der Wissenschaftlerin im Potsdamer Universitätsmagazin PORTAL. Dieses kann hier heruntergeladen werden.
„Trumpismus (engl. ‚Trumpism‘) ist eine politische Methode (oder Bewegung) in den USA, die auf den politischen Ideologien und Praktiken von Donald Trump und seinen Unterstützern gründet. Der Soziologe Jeff Goodwin geht von fünf Schlüsselelementen aus, nämlich sozialem Konservatismus, neoliberalem Kapitalismus, ökonomischem Nationalismus, (gegen Migranten gerichtetem) Nativismus und weißem Nationalismus. Daneben spielen u.a. das Eindringen von Showeffekten in die Politik und die Medien und die Verbreitung von Fake News eine Rolle. Nicht zuletzt ist der Trumpismus von Misogynie bestimmt.“ Mit diesen Worten beginnt ein neuer Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon, verfasst von Prof. Dr. Oliver Bendel. In einem zweiten Absatz werden die Hintergründe beleuchtet und Verbindungen zum Muskismus hergestellt. Der dritte Absatz endet mit folgenden Worten: „Die Politikethik untersucht die Entwicklung des Trumpismus etwa mit Blick auf die Gefährdung der Demokratie und die Verbreitung von Misogynie. Die Wirtschaftsethik betrachtet zusammen mit der Rechtsethik die Problematik der Verflechtung von Politik und Wirtschaft im Zuge von Trumpismus und Muskismus.“ Der Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/trumpismus-126828 abrufbar.
Adrian Lobe hat Oliver Bendel die Frage gestellt, ob man gegenüber Chatbots nett und höflich sein sollte. Der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker führte im Interview u.a. aus, dass Höflichkeit bei Chatbots, die auf LLMs basieren, zu besseren Antworten führen kann, ebenso wie die Behauptung, dass man das Ergebnis für eine gute Sache oder wissenschaftliche Zwecke benötigt. Es sei wohl effektiv, zu Chatbots und Sprachassistenten „danke“ und „bitte“ zu sagen. Zudem wies er darauf hin, dass wir bestimmte Routinen und Konventionen in Gesprächen haben. Man könne es als durchaus sinnvoll betrachten, diese auch dann beizubehalten, wenn es sich um künstliche Gesprächspartner handele. Es sei offenbar effizient und konsistent, zu Chatbots und Sprachassistenten „danke“ oder „bitte“ zu sagen. Ich muss, so Oliver Bendel, nicht hin und her wechseln, ich kann das Gespräch wie mit einem Menschen führen. Man tauschte sich noch zu zahlreichen weiteren Aspekten der Nettigkeit und Höflichkeit sowie zur Grobheit gegenüber Chatbots, Sprachassistenten und sozialen Robotern aus. Einzelne Aussagen sind in den Artikel „Warum man unbedingt nett zu Chatbots sein sollte“ eingeflossen, der am 8. November 2024 in der Onlineausgabe der Welt erschienen ist.
Zahlreiche Fachzeitschriften verlangen in ihren Autorenrichtlinien eine sogenannte gender- oder geschlechtergerechte Sprache. Zum Teil schreiben sie sogar Gendersternchen oder Doppelpunkt im Wortinneren vor. Damit werden nicht nur die Regeln der deutschen Rechtschreibung, sondern auch Persönlichkeitsrecht und Wissenschaftsfreiheit verletzt. Beispiele sind Suchtmagazin aus der Schweiz, SUCHT aus Deutschland und IM+io, „das Fachmagazin des August-Wilhelm Scheer Instituts“, ebenfalls aus Deutschland, unter der Verantwortung des Herausgebers Prof. Dr. Dr. h.c. mult. August-Wilhelm Scheer. In den Autorenrichtlinien von IM+io heißt es: „Bitte gendern Sie mit dem Gender-Doppelpunkt. Anstelle von ‚Autor‘ bzw. ‚Autorin‘ also ‚Autor:in‘.“ Auf Nachfrage eines Autors hin wurden weitere Optionen eingeräumt, die Verwendung genderneutraler Begriffe oder ein erklärender Hinweis am Ende des Textes. Auf die Feststellung hin, dass generische Formen genderneutral seien, kam keine Antwort. Ein erklärender Hinweis wiederum, warum man keine Standardsprache verwendet, ist nicht nur unnötig, sondern unsinnig. Kein Mitglied einer Sprachgemeinschaft muss sich für den allgemeinen Sprachgebrauch rechtfertigen. Sich selbst beschreibt man übrigens mit generischen Ausdrücken: „Die Redaktion der IM+io besteht aus Wissenschaftlern, Fachredakteuren und Journalisten.“ (Website IM+io) Die genannte Fantasiesprache wird nicht nur von Hochschulen, Instituten, Verlagen und Herausgebern benutzt und gefördert, sondern auch von Internet- und IT-Konzernen wie X Corp. (X, vormals Twitter) und Microsoft (LinkedIn, Outlook).
Abb.: In der Chefetage eines IT-Konzerns (Bild: Ideogram)
Der Sammelband „Pflegeroboter“ – Herausgeber ist der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker Oliver Bendel aus Zürich – hat am 30. September 2024 eine halbe Million Downloads erreicht. Gezählt werden auf SpringerLink die Downloads des gesamten Werks sowie einzelner Kapitel. Dazu kommen Verkauf und Vertrieb über andere Plattformen und über Buchhandlungen (was in dieser Zahl nicht enthalten ist). Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass das im November 2018 erschienene Buch ein Standardwerk zum Thema ist. In den letzten Jahren hat Oliver Bendel immer wieder das Verhältnis zwischen Servicerobotern und sozialen Robotern untersucht. Zudem wies er darauf hin, dass immer mehr Serviceroboter soziale Merkmale und Fähigkeiten erhalten, etwa Augen und Mund oder Töne, mit denen sie Emotionen ausdrücken können. Der 2021 veröffentlichte Band „Soziale Roboter“ geht auf solche Zusammenhänge und Entwicklungen ein. Das Buch „Pflegeroboter“ wurde in seiner Open-Access-Variante durch die Daimler und Benz Stiftung ermöglicht. Es kann hier kostenlos heruntergeladen oder in gedruckter Form kostenpflichtig bei Springer und im Buchhandel bestellt werden.