Interview mit Oliver Bendel zur Maschinenethik

Oliver Bendel war ab 2012 einer der ersten Maschinenethiker in Europa und ist bis heute einer wenigen weltweit, die laufend Prototypen – sogenannte moralische Maschinen – erstellen und erforschen, vor allem Chatbots und Sprachassistenten sowie tierfreundliche Maschinen. Seine Beschäftigung mit Roboter- und Maschinenethik begann in den 1990er-Jahren, als er sich mit der Verantwortung und den Rechten und Pflichten von Systemen beschäftigte, auf der Grundlage der Arbeiten von William Bechtel und James H. Moor. Er ist bis heute der Überzeugung, dass Computer und Roboter keine Verantwortung tragen und keine Rechte und Pflichten haben können. Man kann ihnen lediglich Verpflichtungen auferlegen oder, noch schwächer ausgedrückt, Aufgaben geben, die sie als unsere Werkzeuge und Diener abzuarbeiten haben, und moralische Regeln, an die sie sich halten müssen – eben das ist die Aufgabe der Maschinenethik. Im Kundenmagazin ti&m special vom Januar 2024 ist ein Interview mit Oliver Bendel abgedruckt. Darin geht es um autonome Maschinen, von deren Einsatz er in manchen Bereichen abrät, und um die Disziplin der Maschinenethik. Der Beitrag mit dem Titel „In manchen Kontexten sollten wir keine autonomen Systeme einsetzen“ kann hier heruntergeladen oder über die Website des Unternehmens bezogen werden.

Abb.: Furhat bei der ICSR 2023 in Qatar

KI-basierte Textgeneratoren aus Sicht der Ethik

Am 1. Januar 2024 ist der Beitrag „KI-basierte Textgeneratoren aus Sicht der Ethik“ von Oliver Bendel erschienen, im Sammelband „KI:Text: Diskurse über KI-Textgeneratoren“, herausgegeben von Gerhard Schreiber (Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr) und Lukas Ohly (Goethe Universität Frankfurt am Main). Aus dem englischsprachigen Abstract des deutschsprachigen Beitrags: „This chapter deals with AI-based text generators from an ethical point of view. It begins with a brief overview of generative AI (section 2) and AI-based text generators in particular. This is followed by a compilation of relevant areas of applied ethics (section 3), especially information ethics and its relatives, and then a structured, detailed ethical discussion (section 4). Opportunities and risks of operation and use are addressed. The chapter concludes with a summary and outlook (section 5). Overall, numerous risks are identified, as well as opportunities such as supporting work. The transformative potential for an important part of the creative and scientific professions is obvious. It is clearly a second wave of digitization that is taking hold.“ Enthalten sind im Sammelband auch die Beiträge „Lernende Maschinen und die Zukunft der Öffentlichkeit“ von Christian Stöcker, „KI in der universitären Lehre“ von Gabi Reinmann und Alice Watanabe sowie „Mit generativen KI-Systemen auf dem Weg zum Human-AI Hybrid“ von Ulrike Aumüller, Maximilian Behrens, Colin Kavanagh, Dennis Przytarski und Doris Weßels. Weitere Informationen und kostenloser Download des gesamtes Bands über www.degruyter.com.

Abb.: Eine fiktive Darstellung des Buchs (Bild: DALL-E 3)

Ein neuer Bewohner des Social Robots Lab

Im privat finanzierten Social Robots Lab von Prof. Dr. Oliver Bendel ist seit Dezember 2023 der Unitree Go2 zu finden. Er hört auf den Namen Bao (chin. für „Juwel“ oder „Schatz“). Heise schreibt in einem Artikel: „Das Basismodell des Go2 ist am Kopf mit einem Lidar ausgestattet, das ein halbkugelförmiges Sichtfeld mit 90 vertikal und 360 Grad horizontal besitzt. Die Mindestreichweite des Lidar beträgt etwa 5 cm. Damit kann der Roboter im Gelände selbstständig navigieren, Hindernisse erkennen und sie auch umgehen. Der Roboter läuft mit einer Geschwindigkeit von bis zu 2,5 m/s und zeigt sich dabei äußerst agil. … Mit an Bord ist auch eine 2-Megapixel-Kamera, mit der Schnappschüsse und Videos aufgenommen werden können.“ (Heise News, 27. Juli 2023) Ein Anliegen des Wirtschaftsinformatikers und Technikphilosophen ist, bei der Tier-Maschine-Interaktion (Animal-Machine Interaction) voranzuschreiten. Dieses Arbeitsgebiet wurde von ihm im Jahre 2013 in seinem Beitrag „Considerations about the Relationship between Animal and Machine Ethics“ definiert, in Anlehnung an den Begriff der Animal-Computer Interaction, deren Pionierin Clara Mancini ist. Seit dieser Zeit entwickelte er mehrere Artefakte und Konzepte in diesem Bereich, darunter Robocar (Modellierung für tierfreundliche Autos), LADYBIRD (Prototyp eines insektenfreundlichen Staubsaugerroboters), HAPPY HEDGEHOG (Prototyp eines igelfreundlichen Staubsaugerroboters) und ANIFACE (Konzept für ein System mit Gesichtserkennung zur Identifizierung von Braunbären). Mit Bao sollen Reaktionen von Haus-, Nutz- und Wildtieren getestet werden. Ziel ist es, Roboter nicht nur menschen-, sondern auch tierfreundlich zu gestalten.

Abb.: Der Unitree Go2 im Büro von Oliver Bendel

The GPT Store Opens

On 4 January 2023, OpenAI informed ChatGPT Plus users that the company would be launching the GPT Store next week. If users are interested in sharing their GPT in the store, they’ll need to: Review their updated usage policies and GPT brand guidelines to ensure that their GPT is compliant; verify their Builder Profile; publish their GPT as ‚Public‘.  As early as 6 November, OpenAI made so-called GPTs available for ChatGPT Plus users. „GPTs are a new way for anyone to create a tailored version of ChatGPT to be more helpful in their daily life, at specific tasks, at work, or at home – and then share that creation with others. For example, GPTs can help you learn the rules to any board game, help teach your kids math, or design stickers.“ (Blogpost OpenAI, 6 November 2023) According to OpenAI, anyone can easily build their own GPT, without any programming skills. „You can make them for yourself, just for your company’s internal use, or for everyone. Creating one is as easy as starting a conversation, giving it instructions and extra knowledge, and picking what it can do, like searching the web, making images or analyzing data.“ (Blogpost OpenAI, 6 November 2023) Early tests have shown the power of the new feature. ChatGPT suggests a name for the Chatbot, creates the profile picture, and accepts documents with text and literature lists to expand its knowledge of the topic. Since 12 November 2023, a new GPT named Social Robotics Girl is available that provides information about social robotics. It was created by Oliver Bendel and fed by a collection of his articles on the topic. Learn more about GPTs at openai.com/blog/introducing-gpts.

Fig.: A DALL-E 3 generated picture

Zulu und Charlie am Flughafen Zürich

Die Flughafen Zürich AG ergänzt laut einer Meldung vom 14. Dezember 2023 das rund 300-köpfige Gebäudereinigungsteam zu Testzwecken um zwei Serviceroboter namens Zulu und Charlie. Diese stammen von der Firma LionsBot aus Singapur (www.lionsbot.com) und gehören zu den LEOBOTS. Oliver Bendel schreibt im Gabler Wirtschaftslexikon: „Reinigungsroboter sind (teil-)autonome Serviceroboter für die Reinigung von Flächen, Gegenständen und Wasservorkommen. Sie sind i.d.R. dinghaft gestaltet und ähneln flachen Zylindern oder Quadern. … Unter den Reinigungsrobotern gibt es kaum Ansätze, die sie zu sozialen Robotern machen würden. Manche können allerdings mit den Besitzern bzw. Betreibern kommunizieren, sei es mittels Text und Bild über das Display, sei es mittels gesprochener Sprache.“ Laut Flughafen Zürich können Zulu und Charlie nicht nur Flächen sauber reinigen. „Sie können auch mit den Passagieren interagieren. Scannt man den QR-Code auf dem Gerät, können Fragen ausgewählt werden, die der Roboter beantworten wird.“ (Flughafen Zürich, 14. Dezember 2023) Weiter heißt es: „Zulu und Charlie verfügen über diverse Sensoren. Diese können Umrisse erkennen, erstellen jedoch kein Videomaterial. Die Testphase der Geräte läuft bis sicher Mitte Februar. Die Roboter sind autonom unterwegs und werden nach einer kurzen Anfangsphase alleine auf den Flächen reinigen.“ (Flughafen Zürich, 14. Dezember 2023) Weitere Informationen sind über www.flughafen-zuerich.ch/newsroom/flughafen-zuerich-ag-setzt-auf-roboter-unterstuetzung/ verfügbar.

Abb.: Kommunikation mit Zulu oder Charlie (Foto: Flughafen Zürich AG)

Der kleine Navel zwischen St. Gallen und Doha

„Der SQUARE hat eine Fläche von rund 7000 Quadratmetern, seine Räume sind auf drei offen gebauten Stockwerken in einem Raster angeordnet.“ Für Personen, „die eine bestimmte Veranstaltung besuchen möchten, kann das verwirrend sein“. „Ab Dezember ist dort auch darum ein sozialer Roboter … der Firma Navel Robotics unterwegs, programmiert von Studierenden im Masterstudiengang Computer Science.“ (Website HSG) Dies meldete die Universität St. Gallen am 11. November 2023. Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW ist mit dem Gründer und CEO Claude Toussaint von Navel Robotics seit April 2021 in Kontakt und hat die Entwicklung des Roboters von Anfang an verfolgt. Eigentlich sollte dieser wie BB-8 aus „Star Wars“ durch die Gegend rollen können. Diese Art der Fortbewegung wurde dann aus technischen und finanziellen Gründen nicht realisiert. Aber ansonsten kann sich der kleine Roboter in jeder Hinsicht sehen lassen. Bei der ICSR 2023 an der Qatar University in Doha trug er eine Kopfbedeckung, die Jakob Biesterfeldt, Mitglied des Management Board und Aussteller vor Ort, auf dem Souq Waqif erstanden hatte. Oliver Bendel fing diese Besonderheit am 6. Dezember 2023 mit seiner Leica ein.

Abb.: Navel bei der ICSR 2023

Sustainability in Doha

With its oil industry, highways lined with thousands of SUVs, and skyscrapers, Qatar is not known as a haven for sustainability. But the region is keen to turn over a new green leaf. According to The Plan, „Msheireb Properties (MP) has regenerated the historic downtown district of Doha, to create a brand new, smart, sustainable inner-city development – Msheireb Downtown Doha (MDD)“ (The Plan). It has a high concentration of gold or Platinum LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) certified sustainable buildings. The project website gives the following facts: „Streets within Msheireb are oriented to capture cool breezes from the Gulf and shade most pedestrian routes from the hot sun. Buildings are massed to shade one another, and light coloured to reduce cooling requirements. Eco-friendly building material, thicker walls, heat-isolating glass that prevent the heat loss and keeps the internal temperature, resulting in loess use of energy for cooling. 30% energy reduhighwaysction due to the improved building envelopes of walls and windows, recessed windows, energy recovery to the outside air entering the building, optimised and a high-efficiency district cooling plant.“ (Website Msheireb Downtown Doha) More information via www.msheireb.com.

Fig.: The tramway in Msheireb Downtown Doha

Best Paper Award für Nihan Karataş

Den Best Paper Award bei der ICSR 2023 in Qatar erhielt Nihan Karataş für ihr Paper „Robotic-Human-Machine-Interface for Elderly Driving: Balancing Embodiment and Anthropomorphism for Improved Acceptance“ (zusammen mit Takahiro Tanaka, Yuki Yoshihara, Hiroko Tanabe, Motoshi Kojima, Masato Endo und Shuhei Manabe). Sie trug es am 6. Dezember 2023 in der Morgensession vor. Aus dem Abstract: „Encouraging self-awareness among elderly drivers while driving with a passenger has the potential to reduce traffic accidents. Highly anthropomorphic Robotic-Human-Machine-Interfaces (RHMIs) have been shown to be effective in providing safe driving and review support by being perceived as fellow passengers. However, it remains unclear which specific anthropomorphic elements in the RHMI’s appearance are necessary to achieve this effect. Identifying these essential elements for elderly driving could lead to a minimal design approach and reduced installation costs in car dashboards. Therefore, in this study, we investigated the effects of RHMI embodiment and anthropomorphism level on drivers’ acceptability and user experience quality through a series of RHMI prototypes by conducting a crowdsource video experiment and a driving simulator experiment, respectively. The findings provide insights into the design of a low-cost, minimal, and efficient RHMI as a driving agent.“ Das Programm der Konferenz kann hier heruntergeladen werden. Weitere Informationen über icsr23.qa.

Abb.: Nihan Karataş bei ihrem Vortrag

Navel bei der ICSR 2023

Die 15th International Conference on Social Robotics (ICSR 2023) findet vom 3. bis 7. Dezember 2023 in Qatar statt. Sie steht unter der Schirmherrschaft des Premierministers und Außenministers, Sheikh Mohammed bin Abdulrahman bin Jassim Al Thani. Zur Konferenz gehört eine Messe mit sozialen Robotern wie Einstein, NAO, Navel, Furhat und Paro. Der jungenhafte Roboter Navel lockte am 6. Dezember 2023 einige Besucher an, denn er ist ein neues Produkt einer Münchner Firma und bisher wenig in Erscheinung getreten. Für die ICSR 2023 wurde er mit einer Kopfbedeckung ausgestattet, die in Doha erstanden worden war. Eine solche Erweiterung und Verbesserung (hier mit Blick auf die kulturellen Gepflogenheiten) kann man als Robot Enhancement bezeichnen. Das Programm der Konferenz kann hier heruntergeladen werden. Weitere Informationen über icsr23.qa.

Abb.: Oliver Bendel mit Navel

Pepper as a Learning Partner in a Children’s Hospital

Anfang Dezember 2023 sind die Proceedings der ICSR 2023 erschienen. Der zweite Band enthält den Beitrag „Pepper as a Learning Partner in a Children’s Hospital“ von Sara Zarubica und Oliver Bendel. Aus dem Abstract: „Social robots are increasingly used in learning settings. So far, the main focus of this has been in school lessons and teaching at universities. Another possible setting is the children’s hospital. There, for example, young patients need to acquire basic knowledge about their disease so that they can deal with it appropriately. This should be done in a joyful, fun way, as the situation is stressful enough in itself, and so learning is also facilitated. The paper presents a learning application for diabetic children that runs on Pepper. This social robot was particularly well suited for this task because it has a large integrated touchscreen, similar to a tablet. A learning game is displayed on it that was developed especially for this setting. The children have to estimate the carbohydrate values of foods and meals or answer knowledge questions. The social robot gives verbal and gestural feedback in each case. The subjects responded overwhelmingly positively to the learning application. Pepper’s visible and audible feedback plays a special role in this. Social robots like Pepper are an interesting solution for knowledge transfer in a children’s hospital.“ Der Band kann über link.springer.com/book/10.1007/978-981-99-8718-4 heruntergeladen bzw. bestellt werden.

Abb.: Sara Zarubica mit Pepper

Die Prominenz von Qatar bei der Posterpräsentation

Am 3. Dezember 2023 fand an der Qatar University das Grand Opening der ICSR statt. Diese gehört neben der Robophilosophy zu den wichtigsten Konferenzen für Soziale Robotik weltweit. Die Prominenz aus Politik und Wissenschaft von Qatar besuchte nach dem Grand Opening nicht nur die Messe mit ihren zahlreichen Robotern, sondern auch die Posterpräsentation, die für diesen Zweck von zentraler Stelle vorbereitet worden war. Die Poster sind neben den Vorträgen das wesentliche Element der ICSR. Sie werden durchgehend hängen und am 5. und 6. Dezember von den Verantwortlichen erklärt. Im Bild ist das Poster von Sara Zarubica und Prof. Dr. Oliver Bendel zu sehen. Gegenstand ist das Projekt „Pepper as a Learning Partner in a Children’s Hospital“. Das gleichnamige Paper ist in dem Proceedingsband „Social Robotics, 15th International Conference, ICSR 2023, Doha, Qatar, December 3-7, 2023, Proceedings, Part II“ bei Springer erschienen. Das Programm der Konferenz kann hier heruntergeladen werden. Weitere Informationen über icsr23.qa.

Abb.: Das Poster vor dem Besuch der Prominenz

Soziale Roboter bei der ICSR 2023

Die 15th International Conference on Social Robotics (ICSR 2023) findet vom 3. bis 7. Dezember 2023 in Qatar statt. Sie wurde am 3. Dezember 2023 – zusammen mit zwei anderen Konferenzen – unter der Anwesenheit von Prominenz aus Politik und Wissenschaft feierlich eröffnet. Sie steht unter der Schirmherrschaft des Premierministers und Außenministers, Sheikh Mohammed bin Abdulrahman bin Jassim Al Thani. Nach dem Grand Opening an der Qatar University fand eine Messe mit sozialen Robotern wie Einstein, NAO, Navel, Furhat und Paro statt. Daneben bewegten sich Reinigungsroboter durch die Gegend, eine Drohne flog in einem Gehege herum, und ein Spielzeugroboter von Ubtech gab eine Tanzeinlage. Das Programm der Konferenz kann hier heruntergeladen werden. Weitere Informationen über icsr23.qa.

Abb.: Der Furhat-Roboter schaut sich um

Working Paper zu @ve, einem Chatbot für Latein

Im Jahre 2022 wurde das Projekt @ve durchgeführt. Der Chatbot läuft auf der Website www.ave-bot.ch und auf Telegram. Er basiert auf GPT-3.0 von OpenAI, also auf einer älteren Version des Sprachmodells. Initiiert hat das Projekt Prof. Dr. Oliver Bendel, der sich verstärkt toten, ausgestorbenen und gefährdeten Sprachen widmet. Entwickelt wurde @ve von Karim N’diaye, der an der Hochschule für Wirtschaft FHNW Wirtschaftsinformatik studiert hat. Man kann sich mit ihr auf Lateinisch unterhalten, also in einer toten Sprache, die dadurch gewissermaßen lebendig wird, und ihr Fragen zur Grammatik stellen. Getestet wurde sie von einer einschlägigen Expertin. Ein Nutzen besteht laut Karim N’diaye darin, dass man rund um die Uhr auf Latein kommunizieren kann und dabei überlegen muss, was und wie man schreibt. Eine Gefahr sei, dass immer wieder Fehler in den Antworten enthalten sind. So ist zuweilen die Wortreihenfolge nicht korrekt. Zudem kann es sein, dass der Sinn verdreht wird. Dies kann bei einem menschlichen Lehrer freilich auch passieren, und der Lernende sollte in jedem Falle wachsam sein und nach Fehlern suchen. Ohne Zweifel ist @ve ein Tool, das mit Gewinn in den Lateinunterricht integriert werden kann. Dort können die Schüler berichten, was sie mit ihr zu Hause erlebt haben, und sie können mit ihr vor Ort alleine oder in der Gruppe, vom Lehrer begleitet, einen Schwatz halten. Seit Ende November 2023 liegt ein Working Paper mit dem Titel „@ve: A Chatbot for Latin“ vor. Es wurde bereits im Sommer verfasst. Der Chatbot läuft voraussichtlich noch bis Ende des Jahres.

Abb.: So sieht DALL-E 3 den Chatbot

Social Robotics Girl ist eine Expertin auf ihrem Gebiet

Am 6. November 2023 stellte OpenAI sogenannte GPTs für ChatGPT-Plus-Nutzer zur Verfügung. Laut dem US-amerikanischen Unternehmen kann jeder ganz einfach und ohne Programmierkenntnisse sein eigenes GPT erstellen. Erste Tests haben die Leistungsfähigkeit der neuen Funktion gezeigt. ChatGPT schlägt einen Namen für den Chatbot vor, erstellt das Profilbild und nimmt Dokumente mit Text und Literaturlisten entgegen, um sein Wissen über das Thema zu erweitern. Ideal ist die Funktion etwa dafür, eigene Learning Companions zu erstellen, sozusagen moderne pädagogische Agenten. Aber auch von Chatbots anderer Benutzer und Anbieter kann man profitieren. Seit dem 12. November 2023 ist ein GPT namens Social Robotics Girl verfügbar, das Informationen über Soziale Robotik liefert. Es wurde von Prof. Dr. Oliver Bendel erstellt und speist sich aus einer Sammlung seiner Artikel zu diesem Thema. Daher kann es etwa seine Definition sozialer Roboter nennen und Einteilungen anhand seines Fünf-Dimensionen-Modells vornehmen. ChatGPT-Plus-Nutzer können Social Robotics Girl über chat.openai.com/g/g-TbhZSZaer-social-robotics-girl aufrufen.

Abb.: Das Social Robotics Girl

Preisgeld beim BWKI 2023 für Igelretter

Sebastian Albert ging laut einer Meldung von idw-online beim Bundeswettbewerb Künstliche Intelligenz (BWKI) als Sieger in der Sonderkategorie „Hardware“ hervor. „Angetreten als ‚Igelretter‘, entwickelte der 20-Jährige aus March bei Freiburg einen Algorithmus, der mit Hilfe eines Aufsatzes am Mähroboter Igel erkennt und diesen ausweicht. Er schützt sie so vor dem qualvollen Tod. Ausgezeichnet wurde das Projekt mit einem Geldpreis in Höhe von 750 Euro.“ (iwd-online, 13. November 2023) Damit hat der Nachwuchsforscher ein Projekt wiederholt, das Prof. Dr. Oliver Bendel von August 2019 bis Januar 2020 mit einem Team von drei Studenten und einer Studentin im Kontext der Maschinenethik durchführte. Der Wirtschaftsinformatiker und Technikphilosoph aus Zürich verfasste nach Abschluss zusammen mit Emanuel Graf und Kevin Bollier das Paper „The HAPPY HEDGEHOG Project“ und präsentierte es zusammen mit Emanuel Graf bei den AAAI 2021 Spring Symposia. Der Prototyp eines Mähroboters benutzt eine Wärmebildkamera und Machine Learning. Im ersten Schritt untersucht er seine Umgebung auf warme Objekte in einem bestimmten Temperaturbereich. Wenn er etwas gefunden hat, was zu einem Lebewesen passt, leitet er nähere Untersuchungen ein. Zu diesem Zweck wurde er mit Igelbildern trainiert. Stellt er fest, dass es sich um ein solches Tier handelt, unterbricht er seine Arbeit. HAPPY HEDGEHOG inspiriert seit seiner Erfindung Firmen und Forscher. Mehrere Medien haben seit 2021 über den tierfreundlichen Mähroboter berichtet, etwa der Beobachter und das Magazin der Schweizer Tierschutzes. Die Stuttgarter Zeitung berichtete am 8. November 2023 über den BWKI und erwähnte dabei auch das Original aus der Schweiz.

Abb.: Ein Igel mit einem Mähroboter (Bild: DALL-E 3)

GPTs are Chatbots for Everyone

On 6 November 2023, OpenAI made so-called GPTs available for ChatGPT Plus users. „GPTs are a new way for anyone to create a tailored version of ChatGPT to be more helpful in their daily life, at specific tasks, at work, or at home – and then share that creation with others. For example, GPTs can help you learn the rules to any board game, help teach your kids math, or design stickers.“ (Blogpost OpenAI, 6 November 2023) According to OpenAI, anyone can easily build their own GPT, without any programming skills. „You can make them for yourself, just for your company’s internal use, or for everyone. Creating one is as easy as starting a conversation, giving it instructions and extra knowledge, and picking what it can do, like searching the web, making images or analyzing data.“ (Blogpost OpenAI, 6 November 2023) Early tests have shown the power of the new feature. ChatGPT suggests a name for the Chatbot, creates the profile picture, and accepts documents with text and literature lists to expand its knowledge of the topic. Since 12 November 2023, a new GPT named Social Robotics Girl is available that provides information about social robotics. It was created by Oliver Bendel and fed by a collection of his articles on the topic. Learn more about GPTs at openai.com/blog/introducing-gpts.

Fig.: A user with her own GPT chatbot (Image: DALL-E 3)

A Non-invasive Neural Device for Lucid Dreaming

A start-up promises that lucid dreaming will soon be possible for everyone. This was reported by the German magazine Golem on November 10, 2023. The company is Prophetic by Eric Wollberg (CEO) and Wesley Louis Berry III (CTO). In a lucid dream, the dreamers are aware that they are dreaming. They can shape the dream according to their will and also exit the dream. Everyone has the ability to experience lucid dreams. One can learn to induce this form of dreaming, but one can also have this form of dreaming as a child and unlearn it again as an adult. The Halo headband, a non-invasive neural device, is designed to make lucid dreaming possible. „The combination of ultrasound and machine learning models (created using EEG & fMRI data) allows us to detect when dreamers are in REM to induce and stabilize lucid dreams.“ (Website Prophetic) According to Golem, the neuronal device will be available starting in 2025.

Fig.: A woman with a lucid dream (Image: DALL-E 3)

Be My AI Changes the World of Blind People

Be My AI is a GPT-4-based extension of the Be My Eyes app. Blind users take a photo of their surroundings or an object and then receive detailed descriptions, which are spoken in a synthesized voice. They can also ask further questions about details and contexts. Be My AI can be used in a variety of situations, including reading labels, translating text, setting up appliances, organizing clothing, and understanding the beauty of a landscape. It also offers written responses in 29 languages, making it accessible to a wider audience. While the app has its advantages, it’s not a replacement for essential mobility aids such as white canes or guide dogs. Users are encouraged to provide feedback to help improve the app as it continues to evolve. The app will become even more powerful when it starts to analyze videos instead of photos. This will allow the blind person to move through his or her environment and receive constant descriptions and assessments of moving objects and changing situations. More information is available at www.bemyeyes.com/blog/announcing-be-my-ai.

Fig.: A blind man uses the app (Image: DALL-E 3)

Guardiandog, der Heimwegbegleiter

Im Wahlmodul „Soziale Roboter“ von Prof. Dr. Oliver Bendel wurden von den Studenten und Studentinnen in Gruppenarbeiten sechs soziale Roboter bzw. Serviceroboter mit sozialen Merkmalen konzipiert, wobei sie zur Beschreibung das Fünf-Dimensionen-Modell von Oliver Bendel und zur Illustrierung verschiedene Bildgeneratoren wie DALL-E 3 und Gencraft benutzten. Die Gruppe, die aus Marius Stoll, Haqif Hodai, Mohamad Abouhajieh, Christian Fischer und Ajeeththa Selvaratnam bestand, kreierte den Guardiandog als Heimwegbegleiter. Der Roboter kann wie ein Robotertaxi gerufen werden und begleitet und schützt eine Person. Diese kann mit Codewords bestimmte Aktionen auslösen, etwa einen Angriff. Zudem hat der Roboterhund autonome Funktionen. Mit anderen Hunden beherrscht er eine friedliche Interaktion. Das Wahlmodul fand vom 6. bis zum 8. November 2023 am Campus Olten der Hochschule für Wirtschaft FHNW statt. Die ca. 30 Studenten und Studentinnen stammten mehrheitlich aus dem Studiengang Wirtschaftsinformatik.

Abb.: Guardiandog, der Heimwegbegleiter (Bild: DALL-E 3)

Recycloprime

Im Wahlmodul „Soziale Roboter“ von Prof. Dr. Oliver Bendel wurden von den Studenten und Studentinnen in Gruppenarbeiten sechs soziale Roboter bzw. Serviceroboter mit sozialen Merkmalen konzipiert, wobei sie zur Beschreibung das Fünf-Dimensionen-Modell von Oliver Bendel und zur Illustrierung verschiedene Bildgeneratoren wie DALL-E 3 und Gencraft benutzten. Die Gruppe, die aus Angelo Ramos, Julian Schifferle Julian, Milena Zemp, Ricardo Weiss und Nick Zbinden bestand, kreierte den Recycloprime. Der Roboter reinigt die Umwelt und recycelt das Plastik. Er besitzt große Augen, die mit Gesichtserkennung und Wärmebildkamera ausgestattet sind, kann Tierlaute imitieren und ist schonend im Umgang mit der Natur. Er besitzt Antennen, um Daten an die Zentrale zu übermitteln. Das Wahlmodul fand vom 6. bis zum 8. November 2023 am Campus Olten der Hochschule für Wirtschaft FHNW statt. Die ca. 30 Studenten und Studentinnen stammten mehrheitlich aus dem Studiengang Wirtschaftsinformatik.

Abb.: Recycloprime in Aktion

Ranger Dog Robot

Im Wahlmodul „Soziale Roboter“ von Prof. Dr. Oliver Bendel wurden von den Studenten und Studentinnen in Gruppenarbeiten sechs soziale Roboter bzw. Serviceroboter mit sozialen Merkmalen konzipiert, wobei sie zur Beschreibung das Fünf-Dimensionen-Modell von Oliver Bendel und zur Illustrierung verschiedene Bildgeneratoren wie DALL-E 3 und Gencraft benutzten. Die Gruppe, zu der Lehkdup Shöntsang, Waikin Thi, Bojan Stojkovic, Andrija Pejcinovic, Olivier Kleiner und Tamara Zivanovic zählten, kreierte den Ranger Dog Robot. Dieser ist an den Wald angepasst und kann auch schwieriges Gelände bewältigen. Er kann Tiere und Pflanzen (auch invasive Arten) erkennen, Arten zählen und Proben entnehmen. Er wird gezielt zur Erhaltung der Biodiversität eingesetzt. Das Wahlmodul fand vom 6. bis zum 8. November 2023 am Campus Olten der Hochschule für Wirtschaft FHNW statt. Die ca. 30 Studenten und Studentinnen stammten mehrheitlich aus dem Studiengang Wirtschaftsinformatik.

Abb.: Der Ranger Dog Robot (Bild: DALL-E 3)

WashMate, eine Revolution im Haushalt

Im Wahlmodul „Soziale Roboter“ von Prof. Dr. Oliver Bendel wurden von den Studenten und Studentinnen in Gruppenarbeiten sechs soziale Roboter bzw. Serviceroboter mit sozialen Merkmalen konzipiert, wobei sie zur Beschreibung das Fünf-Dimensionen-Modell von Oliver Bendel und zur Illustrierung verschiedene Bildgeneratoren wie DALL-E 3 und Gencraft benutzten. Die Gruppe, die aus Florian Maurer, Philipp Chappuis, Lukas Schütz und Linda Peita bestand, kreierte WashMate, eine „Revolution im Haushalt“. Der Roboter kann in der Luxusversion (Ultra) Wäsche waschen, bügeln, dampfbügeln, falten, einräumen und sortieren. Er verfügt über Materialerkennung und ist 30 % schneller als die günstigeren Modelle Light und Pro. Das Logo für die Marke wurde mit Hilfe von Ideogram generiert. Das Wahlmodul fand vom 6. bis zum 8. November 2023 am Campus Olten der Hochschule für Wirtschaft FHNW statt. Die ca. 30 Studenten und Studentinnen stammten mehrheitlich aus dem Studiengang Wirtschaftsinformatik.

Abb.: Die Illustration zu WashMate (Bild: DALL-E 3)