Call for Chapters für „Machine Medical Ethics“

Ein Call for Chapters ist für einen Sammelband mit dem Titel „Machine Medical Ethics“ herausgekommen. Die Herausgeber sind Dr. Matthijs Pontier (The Centre for Advanced Media Research (CAMeRA), Vrije Universiteit Amsterdam) und Simon van Rysewyk (School of Humanities, University of Tasmania). Im Aufruf heißt es: „The new field of Artificial Intelligence called Machine Ethics is concerned with ensuring that the behaviour of machines towards human users and other machines is ethical. This unique edited collection aims to provide a platform for researchers in this field to present new research and developments in Machine Medical Ethics.“ Bis zum 10. Juni 2013 kann Interesse an einer Mitarbeit angemeldet werden. Der vollständige Beitrag muss bis 10. Oktober bei den Herausgebern sein. Das Buch erscheint 2014. Informationen über medicalhumanities.wordpress.com.

Abb.: Ein Arzt auf dem Land

Mein COMPANION und ich

Junge Arbeitnehmerinnen und -nehmer verursachen infolge psychisch bedingter Probleme hohe Kosten auf gesellschaftlicher, betrieblicher und individueller Ebene. Trotzdem gibt es bisher in der Schweiz kein auf sie zugeschnittenes betriebliches Gesundheitsmanagement. Eine nichtnative App zur Unterstützung der Peer-Kultur in Betrieben bietet eine innovative Möglichkeit, die psychische Gesundheit der Jugendlichen nachhaltig zu stärken. Im Projekt „Betriebliche Gesundheitsförderung bei Jugendlichen“ der Gesundheitsförderung Schweiz, des IAP der ZHAW und des IWI der HSW (FHNW) wird seit 2012 der COMPANION entwickelt. Das IWI zeichnet für die technische Entwicklung (Leitung Prof. Dr. Rainer Telesko) und den informationsethischen und -logistischen Teil (Leitung Prof. Dr. Oliver Bendel) verantwortlich. Die Gesamtfördersumme beträgt CHF 291’896. Weitere Informationen über blogs.fhnw.ch/iwi (Link nicht mehr gültig).

Abb.: Eine App zur Unterstützung der Gesundheit

Roboter auf Tour

25 Jahre AI Lab Zürich werden gefeiert. Es kommen Roboter aus aller Welt. Und sicherlich Menschen aus dem ganzen Land. Mit Blick auf den 9. März 2013 wird auf der Website robotsontour.com mit folgenden Worten geworben: „Das AI Lab lädt die modernsten Roboter weltweit nach Zürich ein. Nebst einem Weltrekordversuch wird Roboy präsentiert: das erste Roboterkind der Schweiz! Ausserdem haben Sie die Gelegenheit, berühmte Roboter aus Hollywood-Filmen persönlich zu treffen sowie Baxter, Geminoid, Kenshiro und viele weitere revolutionäre Roboter kennenzulernen.“ Am Tag davor, am 8. März, findet von 9.00 bis 17.00 Uhr im Café Sphères ein wissenschaftliches Symposium statt, eröffnet von Rolf Pfeifer persönlich; es „präsentieren Spitzenforscher aus der ganzen Welt ihre Ideen zu Robotik und wie wir in Zukunft mit diesen Maschinen zusammenleben werden“. Von 16.20 bis 17.30 Uhr diskutieren Experten zu Fragen wie: „Will, in 10 years time, robots take over care for the elderly? Personal service robots for everyone in the near future: myth or reality?“ Und man widmet sich informations- und maschinenethischen Themen: „Ethical implications of home robots, personal robots and human sexuality“. Weitere Informationen zu „Robots on Tour“ („World Congress and Exhibition of Robots, Humanoids, Cyborgs and more“) finden sich auf der angegebenen Website.

Abb.: Im Sphères tritt auch Rob Spence auf, der sich Eyeborg nennt (Foto: Rob Spence)

Towards a Machine Ethics

Am 15. März 2013 trägt Oliver Bendel bei der European TA Conference in Prag zum Thema „Towards a Machine Ethics“ vor. Das Abstract, das im Frühjahr im Tagungsband veröffentlicht wird, hebt mit den Worten an: „There is an increasing use of autonomous machines such as agents, chatbots, algorithmic trading computers, robots of different stripes and unmanned ground or air vehicles. They populate the modern world like legendary figures and artificial creatures in Greek mythology – with the main difference being that they are real in the narrow sense of the word. Some are only partially autonomous (acting under human command) while others are completely autonomous within their area of action. A genuinely autonomous machine should be able to act in a moral way, able to make decisions that are good for humans, animals and the environment. But what does it mean for machines to behave morally? Should they learn moral rules? Should they evaluate the consequences of their acts? Or should they become a virtuous character, following Aristotle? How is it possible to implement the classical normative models of ethics and is there a need for new ones?“ Der erste, zweite und dritte Abschnitt des Beitrags wird knapp zusammengefasst; dann wird auf den vierten eingegangen: „Fourthly, the paper tries to answer the question if and how it is possible to implement the classical normative models of ethics and which models should be preferred. Seven important normative approaches are described and estimated relating to their suitability for machine processing. Then the focus shifts to duty-based ethics, ethics of responsibility and virtue ethics that seem to be serious candidates. With a short technical analysis it can be shown that they fit to machine processing, apart from some limitations. The most promising approach may be the combination of the selected normative models. It is not only similar in the ’normal‘ human ethics, but also an opportunity to balance out weaknesses of the autonomous machines and to allow them alternatives. In addition, other methods like orientation on reference persons and social media evaluation could be used.“ Am Ende werden Wichtigkeit und Schwierigkeit des jungen Forschungsgebiets der Maschinenethik gleichermaßen betont und persönliche und allgemeine Einschätzungen gegeben.

Abb.: Unterwegs in Prag

Die Maschinenethik aus amerikanischer Perspektive

Michael Anderson und Susan Leigh Anderson gehen als Herausgeber des 2011 in der Cambridge University Press erschienenen Buchs „Machine Ethics“ der Frage nach, ob und wie autonome Systeme in moralischer Weise „handeln“ sollen und können. Schon vor Jahrzehnten hat man in Literatur und Wissenschaft über diese Frage nachgedacht; aber eine entsprechende Disziplin ist erst in den letzten Jahren entstanden. Offensichtlich wird die Notwendigkeit gesehen, das „Verhalten“ von Maschinen im Kontext der Moral zu reflektieren und Philosophen (vor allem Ethiker) und Vertreter der Künstlichen Intelligenz darüber nachdenken zu lassen. In der Einführung heißt es: „The subject of this book is a new field of research: Developing ethics for machines, in contrast to developing ethics for human beings who use machines.“ Wir benutzen Maschinen, und Maschinen benutzen uns. Wie sollen die Maschinen mit uns umgehen, und wie sollen sie sich entscheiden in Situationen, in denen wir in unserer Identität und in unserer Existenz bedroht werden? Die Beiträge enthalten bemerkenswerte Vorschläge und verdienen eine aufmerksame Lektüre.

Abb.: Der Roboter Asimo

Interview zur Maschinenethik

In einem Interview mit dem Institut für Wirtschaftsinformatik (Hochschule für Wirtschaft, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW) vom 13. November 2012 erklärt der Philosoph und Wirtschaftsinformatiker Oliver Bendel „den Begriff der Maschinenethik, in welchem Kontext diese entstanden ist und wozu wir sie brauchen“ (IWI-Blog). Nathalie Baumann, die zum Team des IWI gehört und auch journalistisch tätig ist, steigt ein mit der Frage: „Oliver Bendel, fahren Sie Ihr Auto noch oder fährt Ihr Auto Sie? Oder anders gefragt: Wie intelligent ist Ihr Auto?“ Nicht nur um das selbständig fahrende Auto geht es, sondern auch um Agenten, Roboter und Drohnen. Intensiv wird erörtert, inwieweit eine Maschine ein Subjekt oder ein Objekt der Moral und der Ethik sein kann. Am Schluss wird noch ein Blick auf Japan geworfen, wo faszinierende humanoide Roboter gebaut werden. Das Interview ist nachzulesen über blogs.fhnw.ch/iwi/ (Link nicht mehr gültig).

Abb.: Vorlesung an der FHNW (Foto: Gataric Fotografie)

Programm der European TA Conference

Das Programm der europäischen Konferenz zur Technikfolgenabschätzung in Prag steht fest. Vom 13. bis 15. März 2013 widmet man sich den Folgen des Einsatzes von Technik und Technologien, nicht zuletzt von Informations- und Kommunikationstechnologien. Auf der Website pacita.strast.cz/en/conference ist zu der Konferenz mit dem Titel „Technology Assessment and Policy Areas of Great Transitions“ zu lesen: „Examples of societal areas witnessing such great transitions are health care and medicine, energy supply, climate change and mobility in addition to the use of computer technology in all areas of society.“ Den an die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschickten Dokumenten sind bereits Details zu entnehmen. In der Session „Ethical Aspects of TA“ am 15. März unter der Leitung von Frans Brom wird es zwei Vorträge geben, „Towards a Machine Ethics“ von Oliver Bendel (Hochschule für Wirtschaft, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, Basel, Olten und Brugg, Schweiz) und „Technology Assessment as Applied Ethics of Technology in the Czech Republic“ von Petr Machleidt (Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik, Prag, Tschechische Republik).

Abb.: Alles verboten in Prag

Die Moral der Maschinen

„Ein schöner Tag im Sommer 2015. Der New Autonomous Car, kurz NAC genannt, fährt die Strasse am Fluss entlang. Mit seiner elegant geschwungenen Schnauze, die fast ein Schnabel ist, ist er ein Augenschmaus. Die Ente am gegenüberliegenden Ufer wirkt aufgeregt. Am nicht vorhandenen Steuer sitzt die junge Nobelpreisträgerin Kim. Ein bisschen schneller, sagt sie zu NAC, der das als Eingriff in seine Autonomie empfindet. Beleidigt erhöht er trotzdem das Tempo.“ So fängt eine Geschichte an, die einen Artikel von Oliver Bendel zur Maschinenethik einleitet. Die Maschinenethik hat die Moral von Maschinen zum Gegenstand, etwa von Agenten, Robotern und Drohnen und überhaupt von autonomen Systemen. Sie kann als Teilbereichsethik innerhalb von Informationsethik und Technikethik eingeordnet werden. Am Ende (bzw. am Anfang) muss jemand sterben. Wer das ist und was dazu führt, ist seit dem 24. Oktober 2012 in der Schweizer Online-Zeitschrift inside-it.ch nachzulesen.

Abb.: Die Moral der Autos

Über die Sprache und Moral der Maschinen

Im Rahmen des Studiums der Wirtschaftsinformatik an der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz hat man eine Arbeit zu innovativen Informations- und Kommunikationstechnologien vorzulegen. Die Studentinnen und Studenten (und Dozierenden) kennen das Programm unter dem Namen ToBIT. Man muss zeigen, dass man recherchieren und zitieren sowie in englischer Sprache formulieren kann. Im Frühjahr 2012 wurde das Thema “Natural language user interfaces in Switzerland” angeboten; damit sollte die Diskussion über Sprachassistenten wie Siri um einen kaum beachteten Aspekt bereichert werden: Versteht Siri die Anweisungen und Wünsche der Schweizerinnen und Schweizer? Der Artikel von Oliver Bendel wurde am 16. Juli 2012 auf www.mediensprache.net veröffentlicht und nimmt auf Ergebnisse des Studenten Bezug, der das Thema genommen und bearbeitet hat.

Abb.: Versteht mich Siri?

Die Medizin in der Moral der Informationsgesellschaft (Printversion)

Die Bereichsethiken existieren seit Jahren und Jahrzehnten vor sich hin. Die Informationsethik hat sich, für viele unbemerkt, in ihre Mitte geschoben. Das hat auch Konsequenzen für die Medizinethik – und damit für das Gesundheitswesen überhaupt. In seinem Artikel entwirft Oliver Bendel – auch mit Hilfe seines “Ethik-Dekagons” – ein neues Bild der Bereichsethiken. Am Beispiel der Medizinethik zeigt er Abhängigkeiten und Möglichkeiten auf. Er plädiert dafür, dass die Experten in der angewandten Ethik in Zukunft enger zusammenarbeiten. Der Artikel „Die Medizin in der Moral der Informationsgesellschaft“ ist Ende Juni 2012 in der Zeitschrift IT for Health erschienen (Nummer 3, S. 17 – 18); bereits seit Ende April 2012 ist die Online-Version erhältlich. Zudem ist ein PDF verfügbar.

Abb.: Die Medizin in der Moral der Informationsgesellschaft

Die Medizin in der Moral der Informationsgesellschaft (Online-Version)

Die Bereichsethiken existieren seit Jahren und Jahrzehnten vor sich hin. Die Informationsethik hat sich, für viele unbemerkt, in ihre Mitte geschoben. Das hat auch Konsequenzen für die Medizinethik – und damit für das Gesundheitswesen überhaupt. In seinem Artikel entwirft Oliver Bendel – auch mit Hilfe seines “Ethik-Dekagons” – ein neues Bild der Bereichsethiken. Am Beispiel der Medizinethik zeigt er Abhängigkeiten und Möglichkeiten auf. Er plädiert dafür, dass die Experten in der angewandten Ethik in Zukunft enger zusammenarbeiten. Der Artikel „Die Medizin in der Moral der Informationsgesellschaft: Zum Verhältnis von Medizinethik und Informationsethik“ ist am 25. Mai 2012 in der Online-Version der Zeitschrift IT for Health erschienen; die gedruckte Fassung ist ab Ende Juni 2012 erhältlich.

Abb.: In der Medizin werden Informationstechnologien eingesetzt

Netiquette 2.0

Es ist an der Zeit, unsere Verhaltensweisen im Netz, insbesondere im Web 2.0 und im mobilen Netz, gründlich zu überdenken. Eine neue Netiquette kann dabei ein wichtiges Element sein, weniger als Ergebnis, sondern mehr als Anstoß des Denkens. Oliver Bendel entwickelt in seinem Beitrag eine Version 1.0, in der er die klassische Netiquette mit eigenen Ansätzen kombiniert. Die Version muss nach seiner Vorstellung immer weiter entwickelt werden, von allen, die sich nicht vom Mainstream mitreißen lassen, die sich verantwortlich fühlen und verantwortlich sein wollen, zur Version 1.1, 1.2 und so weiter. Bis wir sie haben, die Netiquette 2.0. Bibliografischer Nachweis: Bendel, Oliver. Netiquette 2.0 – der Knigge für das Internet. In: Netzwoche 5 (2010). S. 40 – 41. Der Beitrag ist auch als PDF erhältlich.

Abb.: Die Netiquette 2.0