Am 11. November 2024 fand die Zwischenpräsentation zum Projekt „kAIxo“ statt. Projektmitarbeiter ist Nicolas Lluis Araya. An der Hochschule für Wirtschaft FHNW werden Chatbots für tote, gefährdete und ausgestorbene Sprachen entwickelt. Ein bekanntes Beispiel ist @llegra, ein Chatbot für Vallader. Oliver Bendel hat zuletzt die Reichweite von GPTs für gefährdete Sprachen wie Irisch (Irisch-Gälisch), Maori und Baskisch getestet. Nach Auskunft von ChatGPT gibt es zu ihnen relativ viel Trainingsmaterial. Am 12. Mai 2024 wurde – nach Irish Girl und Maori Girl – eine erste Version von Adelina erstellt, eines Chatbots für Baskisch. Später wurde sie in einer zweiten Version verbessert. Im Rahmen des Projekts „kAIxo“ (das baskische „kaixo“ entspricht dem deutschen „hallo“) wird der Chatbot oder Sprachassistent kAIxo gebaut, der Baskisch beherrscht. Sinn und Zweck soll es sein, dass man als Benutzer in geschriebener oder gesprochener Sprache in Übung bleibt oder die Lust entwickelt, die gefährdete Sprache zu erlernen. Der Chatbot basiert auf GPT-4o. Retrieval-Augmented Generation (RAG) spielt eine zentrale Rolle. Genutzt wird ein ChatSubs-Datensatz, der Dialoge auf Spanisch und in drei weiteren Amtssprachen Spaniens (Katalanisch, Baskisch und Galizisch) enthält. Bei der Zwischenpräsentation stellte Nicolas Lluis Araya einen funktionierenden Prototyp vor. Dieser soll nun Schritt für Schritt erweitert werden.
Bernd Lechler diskutiert bei SWR Kultur am 8. November 2024 mit Prof. Dr. Oliver Bendel, Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker, Hochschule für Wirtschaft FHNW, Prof. Dr. Reinhard Kopiez, Musikwissenschaftler, Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, und Jovanka von Wilsdorf, Songwriterin, Coach, Musical Director Hanson Robotics. Aus der Vorankündigung der Sendung „Computerlieder – Macht KI den Pop der Zukunft?“: „Computerbastler veröffentlichen Lieder auf YouTube, die täuschend echt nach legendären Bands klingen. Auf Plattformen wie udio.com kann man sich mittels Textprompts in wenigen Sekunden Popsongs oder Jazzkompositionen generieren lassen. Aber wie hörenswert ist solche KI-Musik wirklich? Kann sie berühren? Kann sie so etwas wie eine menschliche Aura haben? Kann künstliche Intelligenz überhaupt wahrhaft kreativ sein, oder variiert sie doch nur ihr menschengemachtes Trainingsmaterial? Und werden wir bald nicht mehr wissen, ob wir Musik von Menschen oder Maschinen hören?“ (Website SWR Kultur) Weitere Informationen sind auf der Website des Senders zu finden.
Das Wahlmodul „Soziale Roboter“ von Prof. Dr. Oliver Bendel fand vom 4. bis 6. November 2024 am Campus Olten statt. Als Gastreferentin konnte Tamara Siegmann (mit der Onlinepräsentation des Papers „Social and Collaborative Robots in Prison“) gewonnen werden. Sie machte den Anwesenden deutlich, dass jedes Mitglied der Hochschule einen Beitrag zur Forschung leisten kann. Vor Ort waren Pepper und NAO aus den Robo-Labs der FHNW sowie Unitree Go2, Alpha Mini, Cozmo, Furby und Booboo (aka Boo Boo) aus dem privat finanzierten Social Robots Lab von Oliver Bendel. Insbesondere Unitree Go2 – vom Dozenten auch Bao (chinesisch für „Schatz, Liebling“) genannt – und Booboo kamen gut an. Genmoor schreibt auf seiner Website: „Boo Boo is not just a toy. It is also the king of the planet Lonely …“ (Website Genmoor). Nach Angaben des Herstellers werden die Bewegungen von Booboo durch ein komplexes Steuerungssystem ermöglicht. „Therefore please be kind to Boo Boo, it is not an ordinary robotic pet. It could give you different responds according to your interaction.“ (Website Genmoor) Und die Studenten und Studentinnen war nett zu dem kleinen, pelzigen, schwarzen Roboter, der schnurren kann wie eine Katze und aussieht wie ein Meerschweinchen.
Das Wahlmodul „Soziale Roboter“ von Prof. Dr. Oliver Bendel fand vom 4. bis 6. November 2024 am Campus Olten statt. Als Gastreferentin konnte Tamara Siegmann (mit der Onlinepräsentation des Papers „Social and Collaborative Robots in Prison“) gewonnen werden. Sie machte den Anwesenden deutlich, dass jedes Mitglied der Hochschule einen Beitrag zur Forschung leisten kann. Vor Ort waren Pepper und NAO aus den Robo-Labs der FHNW sowie Unitree Go2, Alpha Mini, Cozmo, Furby und Booboo (aka Boo Boo) aus dem privat finanzierten Social Robots Lab von Oliver Bendel. Insbesondere Unitree Go2 – vom Dozenten auch Bao (chinesisch für „Schatz, Liebling“) genannt – und Booboo kamen gut an. Unitree Go2 hat inzwischen ein Update erhalten, das anscheinend seine Bewegungsmöglichkeiten verbessert. Aber auch die Originalversion kann sich sehen lassen. Bei der letzten Durchführung Anfang des Jahres wurde eine ganze Treppe am Campus Brugg-Windisch bewältigt. Dieses Mal konzentrierte man sich auf Interaktionen mit Studenten und auf Aktionen wie „Langsam gehen“, „In die Luft springen“, „Pfote geben“ und „Herz malen“. Dabei war Bao ganz in seinem Element.
Die International Conference on Social Robotics (ICSR) wurde 2024 in Odense wie schon 2023 in Doha und 2022 in Florenz von einer ausgedehnten und sehenswerten Messe begleitet. Zugegen waren Roboter wie Navel (Navel Robotics), Furhat (Furhat Robotics), HospiBot (SDU Robotics, Universität zu Lübeck, Fachhochschule Kiel und weitere Partner) sowie TIAGo und TIAGo Pro (beide PAL Robotics). Furhat ist ein Kopf, in dessen Gesichtsmasken von innen Augen, Mund etc. projiziert werden. Es gibt unterschiedliche Gesichtsmasken, etwa von Erwachsenen, Kindern und Tieren. Ein Vorteil ist, dass überzeugend wirkende Mimik ohne die Hilfe von Motoren oder Displays umgesetzt werden kann. Verbunden ist der Roboterkopf mit einem Sprachmodell. Auf diese Weise kann er komplexe Gespräche führen und dabei umfangreiche Kenntnisse vorweisen. Erweitern kann man ihn zudem mit Perücken und Mützen – eine Form von Robot Enhancement.
Abb.: Der Furhat-Roboterkopf im Gespräch mit Tamara Siegmann
The Uncanny Valley effect is a famous hypothesis. Whether it can be influenced by context is still unclear. In an online experiment, Katharina Kühne and her co-authors Oliver Bendel, Yuefang Zue, and Martin Fischer found a negative linear relationship between a robot’s human likeness and its likeability and trustworthiness, and a positive linear relationship between a robot’s human likeness and its uncaniness. „Social context priming improved overall likability and trust of robots but did not modulate the Uncanny Valley effect.“ (Abstract) Katharina Kühne outlined these conclusions in her presentation „Social, but Still Uncanny“ – the title of the paper – on 25 October 2024 at the International Conference on Social Robotics 2024 in Odense, Denmark. Like Yuefang Zue and Martin Fischer, she is a researcher at the University of Potsdam. Oliver Bendel teaches and researches at the FHNW School of Business. Together with Tamara Siegmann, he presented a second paper at the ICSR.
On October 24, 2024, Tamara Siegmann and Prof. Dr. Oliver Bendel (School of Business FHNW) presented their project „Robots in Prison“ at the ICSR in Odense (Denmark). They investigated whether collaborative and social robots can and should be used in prisons. One result was that modern industrial robots such as cobots and classic service robots such as transportation and cleaning robots hardly create any added value. Instead, they take work away from inmates. In contrast, social robots are conceivable and useful. They bring something to imprisonment that is common in freedom. And – an important point for resocialization – they can combat the loneliness of inmates. The International Conference on Social Robotics is the most important conference for social robotics alongside Robophilosophy. The paper „Social and Collaborative Robots in Prison“ will be published in a proceedings volume by Springer at the end of the year.
Fig.: Tamara Siegmann and Oliver Bendel at the ICSR 2024 (Photo: Katharina Kühne)
Die Biennale di Venezia 2024 überzeugt u.a. mit dem deutschen, serbischen („jugoslawischen“) und polnischen Pavillon. Im Schweizer Pavillon möchte Guerreiro do Divino Amor laut Pro Helvetia die bisher komplexeste und ehrgeizigste Installation seiner künstlerischen Laufbahn schaffen. Das Video „Das Wunder der Helvetia“ setze die Schweiz als Allegorie in Szene. Ein Korridor verbindet diesen Teil mit der Installation „Roma Talismano“. Hierbei handle es sich um einen phantasmagorischen Zwilling der römischen Zivilisation und zugleich „das über Jahrhunderte tradierte Symbol einer vermeintlichen moralischen, politischen und kulturellen Überlegenheit“. „Die brasilianische Künstlerin und Sängerin Ventura Profana verkörpert die Kapitolinische Wölfin, eine symbolträchtige, phantasmagorische Kreatur, die ein Lied singt über die Heldentaten der drei allegorischen Tiere – der Wölfin, des Lamms und des Adlers.“ (Website Pro Helevetia) In der Mitte des Raums erscheint Ventura Profana als Quasihologramm. Dafür werden 15 LED-Rotoren in einem Glaskasten verwendet. Auf Fotos offenbart sich die Technik, die gut mit Projektion oder Display konkurrieren kann.
Ende September 2024 wurde an der Hochschule für Wirtschaft FHNW ein Projekt abgeschlossen, das die Entwicklung eines Digital-Trust-Radars zum Ziel hatte. Gefördert wurde es von der Stiftung FHNW und vom Institut für Wirtschaftsinformatik an der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Einen letzten Feinschliff erhält die Website nach den Benutzertests. Zum Hintergrund kann man sagen, dass immer mehr Leitfäden, Richtlinien und Verordnungen zu künstlicher Intelligenz (KI) entstehen. Manche sind sehr allgemein, andere sehr konkret, bezogen auf einen Anwendungsbereich oder eine Nutzergruppe. Ein wesentlicher Aspekt bei der Durchführung von KI-Projekten und der Einführung von KI-Systemen ist Digital Trust. Die Entwickler müssen den Einrichtungen, die Leitfäden, Richtlinien und Verordnungen zu künstlicher Intelligenz verantworten und vorlegen, vertrauen können, und sie müssen den Regeln selbst vertrauen können. Die Anbieter und Benutzer müssen beim Betrieb der KI-Systeme darauf vertrauen können, dass alle Leitfäden, Richtlinien und Verordnungen beachtet wurden und das KI-System den Anforderungen entspricht. Die Endbenutzer müssen darauf vertrauen können, dass das KI-System den Anforderungen entspricht und es sich um vertrauenswürdige KI handelt. Der interaktive, webbasierte Digital-Trust-Radar schafft für Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft spezifische Zugänge zu Leitfäden, Richtlinien und Verordnungen, reichert sie mit Metainformationen an und fasst sie in aller Kürze zusammen. Das Projekt dauerte vom 1. Oktober 2023 bis zum 30. September 2024. Projektleiter war Prof. Dr. Oliver Bendel vom Institut für Wirtschaftsinformatik an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in Brugg-Windisch. Co-Projektleiterin war Prof. Dr. Petra Asprion vom Competence Center Digital Trust an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in Basel. Der Digital-Trust-Radar ist in der Beta-Version über radar.digitaltrust-competence.ch verfügbar.
Abb.: Studenten in Brugg-Windisch (Foto: Pati Grabowicz)
„The current model of the global digital economy is broken and dysfunctional, in part due to the stranglehold of a handful of powerful technology corporations who reap enormous profits while presiding over a growing and wide-ranging set of harms to people, society, the economy and the environment. A key source of these firms‘ unprecedented size and power is their control over essential digital services and infrastructure – granting them not only effective monopolies over markets such as advertising, retail, and social media, but also running the operating systems, software and cloud infrastructure that underpins much of the wider economy and many governments and businesses rely on.“ (Beyond Big Tech, September 2024) The executive summary of „Beyond Big Tech“ begins with these words. Under the heading „A positive vision for a new and fair digital economy“, the white paper states: „This white paper sets out an initial high-level framework for a long-term ‚Beyond Big Tech‘ agenda for states, policymakers, civil society, workers and other allies to dismantle these digital fiefdoms and encourage the emergence of a fair digital economy that is open, decentralised, and serves the common good, not just private profit.“ (Beyond Big Tech, September 2024) The document can be downloaded from www.lobbycontrol.de/wp-content/uploads/Beyond-Big-Tech-White-Paper.pdf.
Der Sammelband „Pflegeroboter“ – Herausgeber ist der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker Oliver Bendel aus Zürich – hat am 30. September 2024 eine halbe Million Downloads erreicht. Gezählt werden auf SpringerLink die Downloads des gesamten Werks sowie einzelner Kapitel. Dazu kommen Verkauf und Vertrieb über andere Plattformen und über Buchhandlungen (was in dieser Zahl nicht enthalten ist). Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass das im November 2018 erschienene Buch ein Standardwerk zum Thema ist. In den letzten Jahren hat Oliver Bendel immer wieder das Verhältnis zwischen Servicerobotern und sozialen Robotern untersucht. Zudem wies er darauf hin, dass immer mehr Serviceroboter soziale Merkmale und Fähigkeiten erhalten, etwa Augen und Mund oder Töne, mit denen sie Emotionen ausdrücken können. Der 2021 veröffentlichte Band „Soziale Roboter“ geht auf solche Zusammenhänge und Entwicklungen ein. Das Buch „Pflegeroboter“ wurde in seiner Open-Access-Variante durch die Daimler und Benz Stiftung ermöglicht. Es kann hier kostenlos heruntergeladen oder in gedruckter Form kostenpflichtig bei Springer und im Buchhandel bestellt werden.
Eine Stadt, die die Sicherheit anstelle der Freiheit gewählt hat – das ist Concordia. Man wähnt sich dennoch frei, „frei von Ängsten und Gefahren“ (Golem, 13. September 2024). Das ZDF schreibt auf seiner Website zur Serie „Concordia – Tödliche Utopie“: „Das Leben in Concordia ist frei, gerecht und familiär, überwacht durch Kameras und eine KI. Als ein Bewohner ermordet wird und Hacker in das System eindringen, droht die Gemeinschaft zu zerbrechen.“ (Website ZDF) Concordia liegt in Schweden, könnte aber überall sein. Durch die Überwachung wird „richtiges“ Verhalten „praktisch notwendig, denn wenn die KI Ungewöhnliches erkennt, erfolgt die Überprüfung. Der Preis für die absolute Sicherheit sind extreme Transparenz und der Verlust der Freiheit.“ (Golem, 13. September 2024) Nach dem Mord werden Ermittlungen aufgenommen. Ab 14. September 2024 kann man ihnen über die ZDF-Mediathek folgen, ab 20. September 2024 im linearen Fernsehen.
MERPHI ist nach eigenen Angaben ein technologisches Designzentrum mit Sitz in Göteborg, das Kunden auf der ganzen Welt hat. Man glaubt, so steht es auf der Website, an eine Zukunft, in der Roboter und Menschen in Harmonie koexistieren. Das Unternehmen stellt Übersichten zu Vierbeinern (Quadrupeds) und Zweibeinern (Humanoiden, aber nicht Androiden) zur Verfügung. Mit Hilfe von Aufrufen und Umfragen finden laufend Ergänzungen statt. Seit Sommer 2024 ist eine weitere Übersicht auf der Website, nämlich zu industriellen Roboterarmen und Cobots (auch Co-Robots genannt). Bei den Cobots könnte man noch den P-Rob Eco von F&P Robotics hinzunehmen. Dieser gefällt mit seinem Ring aus Leuchtdioden, der als Statusanzeige dient, und seinem Carbon-Exoskelett. Seine Tragkraft beträgt 5 Kilogramm. Es lohnt sich, das aktuelle PDF direkt auf der Website von MERPHI herunterzuladen. Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung von Mehrdad H. M. Farimani.
In ihrer Bachelorarbeit „Imagining Tomorrow: Conceptualizing Switzerland’s Robot Park Experience“ (August 2024) untersucht Susmy Chakkaith die Chancen und Risiken eines Roboterparks in der Schweiz. Sie hat dafür Gespräche mit Experten geführt, technische und wirtschaftliche Betrachtungen angestellt und eine 3D-Simulation erstellt. Die Arbeit ist Teil des von Oliver Bendel initiierten Projekts „A Robot Park for Switzerland“. Seit 2020 werden Ideen für einen solchen Roboterpark gesammelt, u.a. mit dem Ziel, andere Wissenschaftler und mögliche Sponsoren zu interessieren. Die Investitionen für den Bau und Betrieb wären, wie die Bachelorarbeit zeigt, beträchtlich. Dafür kämen nur große Player in Frage, etwa die United Robotics Group, hinter der die RAG-Stiftung steht. In einem Roboterpark könnten Besucher eigene Erfahrungen mit Robotern sammeln und realistische Vorstellungen zu ihren Möglichkeiten entwickeln. Ein Promotionvideo von Susmy Chakkaith zeigt einige der geplanten Installationen und Attraktionen.
Abb.: So stellt sich DALL-E 3 einen Roboterpark vor
Be My Eyes plant laut Hans Jørgen Wiberg, dem Gründer der App für blinde und sehbeeinträchtigten Personen, Videodaten aus Gesprächen zwischen blinden Nutzern und sehenden Freiwilligen für das Training von KI-Modellen bereitzustellen. Dies geht aus einer E-Mail von ihm an alle Benutzer hervor. Die Initiative erfolgt unter einer strengen Datenschutzrichtlinie, die den Nutzern die Möglichkeit bietet, die Datenfreigabe abzulehnen. Fotos und deren KI-Beschreibungen werden nicht für das Training genutzt, um bestehende Vorurteile nicht weiterzutragen. Nach Wiberg sollten KI-Modelle die tatsächlichen Erfahrungen und Fähigkeiten blinder Menschen widerspiegeln. Bryan Bashin, stellvertretender Vorsitzender von Be My Eyes, hebt hervor, dass blinde Tester die OpenAI-Modelle verbessert haben, was für ihn beweist, wie wichtig ihre Mitwirkung ist. Be My Eyes hatte 2023 mit dem neuen Feature Be My AI für Furore gesorgt. Das erste Paper dazu hatte Prof. Dr. Oliver Bendel im November 2023 verfasst, im Dezember 2023 eingereicht und im März 2024 an der Stanford University bei den AAAI Spring Symposia vorgetragen.
Abb.: Eine blinde Frau mit ihrem Smartphone (Bild: DALL-E 3)
Der Duden ist ein Wörterbuch der deutschen Sprache mit Hinweisen zu Rechtschreibung und Grammatik. Er geht zurück auf Konrad Duden, der ihn am 7. Juli 1880 als „Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache“ veröffentlichte. Nach 1945 bis zur Rechtschreibreform 1996 war der Duden maßgebend für die deutsche Rechtschreibung. Danach verlor er diesen Status und war nur noch als eine mögliche Referenz eines privatwirtschaftlichen Anbieters zu verstehen. Von aktivistischen Verantwortlichen und Redakteuren wurde das Wörterbuch ab 2020 vollständig umgebaut. So wird das generische Maskulinum im Widerspruch zu linguistischen Erkenntnissen als Form aufgefasst, die ausschließlich männliche Personen bezeichnet. Die Bedeutung von „Bewohner“ gibt der Duden an mit „männliche Person, die etwas bewohnt“. In den anschließenden Beispielen wird diese Erklärung als falsch entlarvt, denn „die Bewohner des Hauses, der Insel“ sind eindeutig generisch zu verstehen. Der Online-Duden ist heute auch durch die massive Schaltung von Werbung unbrauchbar geworden. Eine weitgehend ideologiefreie, sprachwissenschaftlich kompetente und werbefreie Alternative ist das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS). Dieses wird von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften betrieben.
Heidi, die berühmte Figur von Johanna Spyri, ist derzeit omipräsent. In der Mediathek von SRF kann man den Film „Mad Heidi“ aufrufen, diesen „Kill Bill“ der Eidgenossenschaft. Leider erst ab 20 Uhr, was dem Jugendschutz geschuldet ist. Im Animationsstudio des Produktionsunternehmens Studio 100 Media entsteht – so meldet es das Heidiseum – derweil die nächste Verfilmung, die im Frühjahr 2025 in die Kinos kommen soll. Die Walensee-Bühne wartet noch bis 27. Juli 2024 mit „HEIDI – DAS NEUE MUSICAL“ auf. Bereits 2023 fiel die Entscheidung der UNESCO, das Johanna-Spyri-Archiv und das Heidi-Archiv in Zürich ins „Memory of the World“ aufzunehmen. Und in den 1970er-Jahren machte eine japanische Zeichentrickserie das Meitli aus Graubünden zum globalen Star. Jüngst schlug Oliver Bendel vor, den ESC 2025 von einem Heidi-Roboter – dem sogenannten HeidiBOT – moderieren zu lassen. Wer mag, kann sich auf die Jagd nach Heidi machen. Hinweise und Bilder finden sich überall.
Abb.: Oliver Bendel in Zürich auf der Jagd nach Heidi (Foto: Stefanie Hauske)
Im Juli 2024 ist „300 Keywords Generative KI“ von Prof. Dr. Oliver Bendel erschienen – sein fünftes Lexikon in der Reihe von Springer Gabler. Es ist, wie der Titel schon verrät, der generativen KI gewidmet, im Englischen „generative AI“ oder „GenAI“ genannt. In weit mehr als 300 Einträgen wird das Thema ausgeleuchtet. Dabei spielen neben technischen und wirtschaftlichen Fragen insbesondere ethische und ästhetische eine Rolle. So wird nach der Schönheit von Artefakten gefragt, es wird die Stellung von Bildern zwischen Kunst und Kitsch ausgeleuchtet, und es wird eine Bias-Diskussion zu Text- und Bildgeneratoren geführt. So handelt das Nachschlagewerk den „american smile“ ab, zudem die Obsession von DALL-E 3 mit Bärten und Hinterteilen. Insgesamt steht der Nutzen der generativen KI im Vordergrund, und die Freude und Lust, sie zu benutzen. Dies entspricht der Grundhaltung des Wirtschaftsinformatikers und Technikphilosophen aus Zürich zu Ansätzen und Technologien dieser Art. Das Buch kann über SpringerLink heruntergeladen oder im Buchhandel erworben werden.
Das Buch „Soziale Roboter: Technikwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche, philosophische, psychologische und soziologische Grundlagen“ (Hrsg. Oliver Bendel) hat am 12. Juli 2024 300.000 Downloads erreicht. Es besteht aus fünf Teilen: „Grundlagen, -begriffe und -fragen“, „Soziale Robotik und andere Disziplinen“, „Gestaltung, Interaktion und Kommunikation“, „Anwendungsbereiche sozialer Roboter“ und „Die Zukunft sozialer Roboter“. Es sind, das Vorwort mitgezählt, 30 Beiträge, mit ca. 35 Abbildungen, bei ca. 570 Seiten. Der Untertitel lautet: „Technikwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche, philosophische, psychologische und soziologische Grundlagen“. Mit dabei sind führende Experten der Sozialen Robotik, der Robotik, der Künstlichen Intelligenz, der Soziologie, der Psychologie und der Philosophie. Sie lehren und forschen an Hochschulen in der Schweiz, in Deutschland, in Österreich, in Dänemark und in Schweden. Auch ein Hersteller ist vertreten, der über den Einsatz seines Produkts berichtet. Das Fachbuch ist Ende 2021 bei Springer Gabler erschienen und kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 heruntergeladen oder bestellt werden. Zudem ist es in jeder Buchhandlung verfügbar.
Abb.: Oliver Bendel mit QTrobot (Foto: Sarah Bestgen)
„Die Roboter“ ist ein Lied von Kraftwerk, das 1978 auf dem siebten Album der Band mit dem Titel „Die Mensch-Maschine“ veröffentlicht wurde. Am Anfang heißt es: „Wir laden uns’re Batterie/Jetzt sind wir voller Energie“. Das wirkt durchaus freudvoll, aber im weiteren Verlauf wird es eher trübselig. Zumindest lautet der Text, vom Russischen ins Deutsche übersetzt: „Ich bin dein Diener/Ich bin dein Arbeiter“. Das erinnert an „Rossum’s Universal Robots“, das 1920 erschienene Drama des tschechischen Schriftstellers Karel Čapek, in dem die Roboter rechtlose, ausgebeutete Existenzen sind. Am 11. Juli 2024 spielte Kraftwerk beim Montreux Jazz Festival das Lied, das wie „Das Model“ aus demselben Album die Musik verändert hat. Es klang fast unverändert, aber es erklang in einer Welt, in der Roboter zu einer Selbstverständlichkeit geworden sind. Wer sich eingehend mit der Musik beschäftigen will, kann dies ab November mit einer neuen Biografie „der einflussreichsten deutschen Popband aller Zeiten“ (Klappentext) tun. Sie stammt von Uwe Schütte und trägt den Titel „Wir sind die Roboter: Kraftwerk und die Erfindung der elektronischen Pop-Musik“.
The deadline for the International Conference on Social Robotics 2024 (ICSR 2024) has been extended. Experts in social robotics and related fields have until July 12 to submit their full papers. The prestigious event was last held in Florence (2022) and Qatar (2023). Now it enters its next round. The 16th edition will bring together researchers and practitioners working on human-robot interaction and the integration of social robots into our society. The title of the conference includes the addition „AI“. This is a clarification and demarcation that has to do with the fact that there will be two further formats with the name ICSR in 2024. ICSR’24 (ICSR + AI) will take place as a face-to-face conference in Odense, Denmark, from 23 to 26 October 2024. The theme of this year’s conference is „Empowering Humanity: The role of social and collaborative robotics in shaping our future“. The topics of the Call for Papers include „collaborative robots in service applications (in construction, agriculture, etc.)“, „Human-robot interaction and collaboration“, „Affective and cognitive sciences for socially interactive robots“, and „Context awareness, expectation, and intention understanding“. The general chairs are Oskar Palinko, University of Southern Denmark, and Leon Bodenhagen, University of Southern Denmark. More information is available at icsr2024.dk.
Fig.: The venue of the conference (Photo: Jacob Christensen)
Im privat finanzierten Social Robots Lab von Prof. Dr. Oliver Bendel ist seit Juli 2024 das „Cupboo AI Robotic Pet“ zu finden. Es hört auf den Namen Boo Boo (auch BooBoo). Vermittelt wurde es durch Power-User und Cupboo-Botschafterin Julia Rehling. Genmoor schreibt auf seiner Website: „Boo Boo is not just a toy. It is also the king of the planet Lonely …“ (Website Genmoor). Nach Angaben des Herstellers werden die Bewegungen von Boo Boo durch ein komplexes Steuerungssystem ermöglicht. „Therefore please be kind to Boo Boo, it is not an ordinary robotic pet. It could give you different responds according to your interaction.“ (Website Genmoor) Weitere Roboter und Figuren im Social Robots Lab sind Unitree Go2, Alpha Mini, Cozmo, Vector, Furby, Tamagotchi, Hugvie und HUGGIE. Zu Besuch sind ab und zu NAO und Pepper. Die Genmoor Group ist nach eigenem Bekunden eine „exclusive group for daring futurists who love tech-psychology“ (Website Genmoor). Das Unternehmen wurde 2020 in Hangzhou (China) gegründet.